Auf den vierten Band warten „wir“ aber auch schon seit 2016. Der soll jetzt angeblich im Februar 2023 erscheinen.
Ach das ist noch gar nicht abgeschlossen?
Die Locke Lamora Reihe soll laut Scott Lynch sieben Bände umfassen. Drei davon sind fertig (Die „Lügen des Locke Lamora“, das wie ich finde, etwas schwächere zweite Buch „Sturm über Roten Wassern“ und das wieder bessere „Die Republik der Diebe“) und der vierte Band ist dann „Das Schwert von Emberlain“. Gefolgt von noch drei Romanen über Locke Lamora.
Danach soll nach Lynchs Planung ein zweiter Zyklus aus sieben Romanen mit neuen Figuren erscheinen. Glaub ich nicht so richtig dran. Die GRRM-Seuche, dass die Autoren einfach nicht fertig werden, nimmt ja tendenziell eher zu.
Den will ich auch noch lesen.
Bei mir steht aber als nächstes erstmal „Die Arena“ von ihm auf dem Programm.
Die Magie der kleinen Dinge
(Von Jessie Burton)
In diesem Buch geht es um Nella, die mit einem wohlhabenden Mann namens Johannes verheiratet und in dessen hochherschaftliches Haus geholt wird. Doch von Beginn an schlägt ihr von allen Seiten nur kalte Antipathie entgegen. Johannes bekommt sie praktisch gar nicht zu Gesicht, ihre Schwägerin hat eine wahnsinnig schlechte Meinung von ihr und sämtliche Nachbarn und „Freunde des Hauses“ nehmen Nella nicht ernst, sondern betrachten sie noch als Kind. Das einzige was ihr ein wenig Trost verschafft ist ein Puppenhaus, welches ihr Johannes quasi als Hochzeitsgeschenk überreicht. Dieses ist eine detailgetreue Nachbildung des Hauses in dem sie nun wohnt und als sie beginnt es durch einen Miniaturisten mit Möbeln ausstatten zu lassen, wird sie stutzig, als dieser ihr, über ihre Bestellungen hinaus, auch 1:1-Nachbildungen von Dingen und sogar Personen, die in dem Haus leben, zukommen lässt und diese auf beängstigende Art und Weise Details aufweisen, welche sich quasi postwendend auch in der Realität manifestieren…!
Ich habe mir dieses Buch gekauft, da ich die Idee dahinter super super spannend und fantasievoll fand und unbedingt wissen wollte, was hinter dem Ganzen steckt und welche Geheimnisse sich nach und nach auftun. Leider leider leeeeeider muss ich aber sagen, dass die Geschichte eine unglaubliche Enttäuschung war. Das was mich am meisten gestört hat war, dass der Grund warum man dieses Buch zur Hand nimmt, nämlich dass man wissen will was die große Auflösung am Ende ist, gar nicht aufgelöst wird. Ernsthaft - Man erfährt überhaupt nicht was hinter diesen „Prophezeihungen“ und den „Mysteriösen Vermerken“ steckt die Nella da immer geschickt bekommt. Das gesamte Buch dreht sich praktisch nur um eine Aneinanderreihung der Abgründe der Haus-Bewohner die nach und nach offengelegt werden, was dazu geführt hat, dass ich am Ende des Buches NIEMANDEN mehr mochte und außerdem darum, wie sehr Nella darunter leidet, dass ihr Mann nicht mit ihr schlafen will. Kurzum - Das was mich interessiert HÄTTE kam praktisch überhaupt nicht vor und das was mich kein bisschen interessiert hat wurde in epischer Breite und noch weiter und noch weiter ausgerollt. Schade. Dieses Buch ist wieder mal ein typischer Kandidat für „Außen hui - Innen pfui!“
Eins meiner absoluten Favoriten!
Und für den nächsten Teil nehm ich mir Urlaub.
Hofft sich da jemand, dass die Leute an „der hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand“ denken oder was soll so ein Titel?
Gestern den ersten Band noch beendet. Bin gespannt, wie es weitergeht, denn ich dachte nicht, dass das Buch in sich abgeschlossen ist.
Aber so sehr mich die Geschichte interessiert, finde ich Locke ein bisschen fade. Besonders im Vergleich mit anderen „Dieben“ wie Wiesel oder Kaz Brekker.
Habe zuletzt das Buch The Corner: Bericht aus dem dunklen Herzen der amerikanischen Stadt gelesen. Geschrieben von David Simon und Ed Burns (den Machern der Serie The Wire). Die beiden haben damals (anfang der 90er) mehrere Menschen aus Baltimore ein Jahr begleitet, die täglich sich ein Kampf liefern gegen ihre Drogensucht, die Bürokratie, die verlockung des schnellen Geldes etc. Kann ich nur empfehlen, ganz starkes Buch. Es gibt auch eine gleichnamige Miniserie, die auf dem Buch basiert.
Ich liebe Kaz Brecker!
schon längst gelesen
Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer
Wenns um den Comic des Jahres geht, ist der neue Comic von Flix, Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer ganz vorne mit dabei. Soviel kann man schon sagen.
Südamerika, Anno 1801. Irgendwo zwischen Paraguay und Kolumbien. Also in Palumbien, wie Aimé Bonpland so treffend feststellt, findet Alexander von Humboldt als erster Mensch das Marsupilami. Und schafft es sogar, das in eine Kiste zu verpacken. Kleiner Schnitt auf Berlin, 1931. Die kleine Mimmi lebt mit Ihrer Mutter in einem schäbigen Dachgeschoss. In ihrer Freizeit begleitet Sie Otto zu seiner neuen Anstellung im Museum. Da findet Mimmi in einer Kiste eben das Marsupilami, dem es nach all den Jahren noch erstaunlich gut geht.
Und daraus ergibt sich ein rasantes, toll gezeichnetes und mit haufenweise Details vollgestopftes Marsupilami-Abenteuer im Vorkriegs-Berlin. Kein Witz, der Comic von Flix ist so unverschämt gut geworden, so liebevoll gezeichnet, dass die Freude beim Lesen direkt auf den Leser überspringt, auch wenn Berlin gerade Winter hat und alles etwas grau wirkt. Das Marsupilami bringt die Farbe rein. Das ist ein absolutes Brett von einem Comic geworden. Kann ich nur wärmstens weiterempfehlen.
Batman und die Ritter aus Stahl Band 1
Hier wagt sich Tom Taylor an eine Elseworlds-Geschichte, bei der die Rakete mit Jor-El und Lara dem Untergang von Krypton entkommen. Die landen nur auf einer Erde, die halt im Fantasy-Mittelalter ist und wo Superkräfte als Hexerei betrachtet werden. Taylor schafft es tatsächlich, den Figuren noch was neues abzugewinnen und mit ein paar Verschiebungen am Setting (Die Els überleben halt, Kal-El bekommt noch eine Schwester) einen echt runden Comic abzuliefern, den man gerade an einem lauen Sommerabend sehr gut lesen kann. Habe nicht damit gerechnet, aber der ist überraschend gut geworden. Die Bilder von Yasmine Putri passen dabei sehr gut zum Setting.
Cool. Das spirou album von Felix fand ich auch schon gut
Dabei gefiel mir „Spirou in Berlin“ noch nicht einmal so gut, weil sich Flix da auch noch nicht so viel getraut hat, was den Band von einem regulären Spirou-Abenteuer unterscheidet. Das wird aber bei „Das Humboldt-Tier“ so viel besser. Nach dem Lesen habe ich den Band einfach wieder unter den Lesestapel gepackt, damit ich den demnächst nochmal lesen lann.
Ah, dann muss ich mir den heute gleich Mal bestellen, oder schauen ob’s den in der Buchhandlung gibt. Für mich gehört das Marsupilami halt irgendwie zu spirou dazu. Mit den einzelnen Marsupilami Bänden wurde ich nie soo richtig warm. Wobei es ja beim letzten? Oder vorletzten offiziellen Band endlich wieder zurück im Universum von spirou ist. Mal sehen ob Gaston auch wieder integriert wird.
Der Fluch des Kalifen
(Von Renée Ahdieh)
In dieser „1001 Nacht“-Adaption geht es um Shazad, die den Tod ihrer besten Freundin rächen will und sich daher freiwillig für eine sehr grausame Sache meldet, die sich tagtäglich wiederholt. Der Kalif lässt Tag für Tag wahllos eine Frau hinrichten und stürzt damit sein gesamtes Reich in Trauer und Wut über ihn. Sharzad fasst daher den Plan, den Kalifen so sehr um den Finger zu wickeln, dass er SIE NICHT hinrichten lässt, sondern Vertrauen zu ihr fasst, so dass bei einer guten Gelgenheit SIE IHN töten kann. Gesagt getan, wird schnell klar, dass der Kalif nicht das blutrünstige Monster ist, für den ihn sein Volk hält, sondern dass er einen ganz eigenen Kampf austrägt, von dem keiner etwas weiß…! Darüber hinaus lernen wir soviel Shazads Familie und Freunde, als auch verschiedenste Charaktere aus dem Palast kennen, die Sharzad mal mehr, mal weniger wohl gesonnen sind…!
Ich habe diese Dilogie gelesen, da ich immer sehr interessiert an Märchen-Adaptionen bin und so auch an dieser. Leider leider leider war mir Shazad von Anfang an unglaublich unsympatisch aufgrund ihrer Zickigkeit und Arroganz. Und ich wage die kühne Behauptung, dass sie, von Männern die ICH kenne, wohl noch schneller getötet worden wäre als die ganzen Frauen vor ihr, einfach nur, damit sie endlich die Klappe hält (Sorry, der musste jetzt sein! ) Den Kalifen konnte ich schlicht nicht ernst nehmen, da er von Anfang an unglaublich unter Sharzads Pantoffel steht und somit null wie der unnahbare Typ wirkt, der er angeblich sein soll. GUT fand ich wiederum, wie die tagtäglichen Morde begründet wurden und auch die ein oder andere Nebenfigur war mir durchaus sympatisch. Im zweiten Teil dann tauchen endlich auch mal Leute auf, die Sharzad gehörig Paroli bieten, so dass ich DEN Teil nicht ganz so schlecht fand wie den ersten. Zu meinen Lieblings-Adaptionen gehört die Reihe aber dennoch nicht. Zudem hatte ich mir dann doch ein wenig mehr den Fokus auf den Geschichten gewünscht, die Sharzad ja im Original erzählt. Dieser „Geschichte über Geschichten“-Aspekt, den ich im Original so liebe, fehlt mir hier leider komplett.
Ein kleiner Zusatz noch - Wer die Dilogie gerne lesen möchte, hat zusätzlich noch die Möglichkeit dreier Kurzgeschichten, die als E-Book erhältlich sind. Diese beinhalten zum einen die Vorgeschichte aus Sicht eines Nebencharakters, die erste Begegnung zwischen Sharzad und dem Kalifen aus SEINER Sicht und das Ende des ersten Bandes aus seiner Sicht. Alle drei sind sehr sehr kurz und haben eher Kapitel-Umfang, sind aber durchaus eine gute Ergänzung für Leute, die gerne Begebenheiten aus verschiedenen Perspektiven lesen.
Valenias Töchter
(Von Rebecca Ross)
In dieser „Magical Realism“-Dilogie geht es um Brienna, die auf dem Internat Magnalia in einer der fünf Künste ausgebildet wird. Diese sind Musik, Maleri, Schauspiel, Charisma und Wissen. Währenddessen freundet sie sich mit einigen anderen Mädchen an und auch ihr zunächst grummeliger Lehrer entpuppt sich als gar nicht so unsympatisch. Als dann die Sommersonnenwende gekommen ist, an der sich zeigt, welcher Gönner Brienne zu sich nehmen wird, geht dies zunächst mit einer Enttäuschung einher, doch schon bald wird genau das zu einer Verkettung von Ereignissen führen, die Brienna niemals erwartet hätte…!
Hier werden historischer Roman und fantastische Versatzstücke aufs Beste vereint. Brienna ist eine sehr sympatische Protagonistin, die man schnell liebgewinnt und mit der man mitfiebert. Auch die anderen Charaktere sind durch die Bank weg toll geschrieben und haben alle ihre ganz eigenen Verhaltensweisen. Der erste Band ist deutlich ruhiger geschrieben als der zweite und dient eindeutig dazu, sich erstmal mit den einzelnen Personen vertraut zu machen. Der zweite Teil ist dann DEUTLICH spannender und düsterer und nahezu GESPICKT mit Wendungen und „Aha“-Momenten. Ich kann hier leider nicht mehr ins Detail gehen, da ich sonnst spoilern würde, aber ich kann diese Dilogie jedem empfehlen, der einerseits Internatsgeschichten mag (Teil 1), andererseits gerne historische Romane liest und doch auch ein Herz für Fantasy hat. Hier kommt von allem das Beste zusammen.
Teil 1: Die 5 Gaben
Teil 2: Der Thron des Nordens
das klingt ja schon ziemlich interessant.
setz ich mal auf meine Liste.