Diese Reflektion blieb bei mir damals aus.
Ich denke das kommt vom sehr frühen Fernsehkonsum in meiner Kindheit und dass ich mich mit anderen Menschen schon immer etwas schwer getan habe, dass mir Charaktere aus Film und Fernsehen immer sehr am Herzen lagen. Fast schon wie eine Art sentimentale und künstliche Beziehung zueinander. Und bei HIMYM war das ganz genau so: Es waren „Freunde“, die man begleitet hat über all die Jahre und es gab Parallelen zu Menschen aus dem eigenen Freundes- oder Bekanntenkreises, was diese „Pseudo-Beziehung“ zu den Seriencharakteren nochmal verstärkt hat. Ich hab mit denen sehr viel gelacht und geweint. Auch, wenn es heute total albern klingen mag.
Erst sehr viele Jahre später, in denen ich auch viele einstige Ansichten verändert hatte, wollte ich mal aus Gründen der Nostalgie und dem Wunsch nach diesem „wohligen Feelgood Tv“ mal wieder mit der Serie anfangen und hab dann erst festgestellt, dass ich das mittlerweile überhaupt nicht mehr mit meinen heutigen Werten vereinbaren kann. Das war schon so ein kleiner Schock, aber besser spät als nie. ^^
Weil das Hotel vielleicht komfortabler ist?
Für mich ist das stark von der Situation und der Freundschaft abhängig, aber rein vom Komfort her würde ich das Hotel in 90% der Fälle vorziehen
Eine Serie, die zumindest im damaligen Kontext mMn Beziehungen teilweise ziemlich gut aufgearbeitet hat, war „eine schrecklich nette Familie“. Die Serie hat auch so ihre Mankos. Aber sie dekonstruiert oft sehr gut das Verhältnis zweier Personen und sowieso das machohafte Gehabe und ist btw bei so Themen wie Homosexualität recht progressiv für die Zeit.
Ach, interessant.
Mit der Serie bin ich auch schon sehr früh in Kontakt gekommen und hätte das heute nicht mehr von ihr erwartet. Gerade wegen der Mankos wie den No Mam Club. Aber das eine schließt das andere sicherlich nicht aus. Dankbar für jedes bisschen progress! ^^
Jetzt habe ich auf jeden Fall Interesse daran mir die nochmal anzusehen und danach zu überprüfen.
Gerade das hat doch schön diesem Antifeminismus den Spiegel vorgesetzt. Man merkt halt oft genug, wenn die Marcy Darstellerin Amanda Bearse Regie geführt hat. Die Folgen sind meist besonders progressiv.
Ich hatte sehr rasch ein Problem mit Männlichkeitsgesten und fast noch mehr mit solchen, die sich in ironische Übersteigerung flüchten.
Interessanter Weise hab ich sowas zumindest in einem „dramaturgischen Korsett“ immer ehr einfach hingenommen und akzeptiert und hab mir das vielleicht einfach als eine Form eines narrativen Archetypen, der halt bedient wird, zurechtgeredet, aber cool fand ich dieses „Bro-getue“ nie.
Als meine damaligen Freunde aus der Schulzeit sich gegenseitig scherzhaft den „Bro-Code“ geschenkt haben, hab ich nichts als Augenrollen dafür übrig gehabt - schon damals.
So intensiv, wie dus beschreibst war meine Beziehung zu fiktiven Stoffen (und deren Figuren) nie, aber diese Serie hat mich, schon sehr Begleitet.
Man entwickelt sich halt weiter und irgendwann denkt man halt einmal mehr drüber nach und dann fallen einem nach und nach Dinge auf, bei denen man weiter gegangen ist, während die Serie keinen Schritt weiter gegangen ist. Die Beschreibung „Friends für die nächste Generation“ stimmt wahrscheinlich, nur dass HIMYM auch hier eigentlich keinen Schritt weiter geht und auch noch die selben konservativen Inhalte bedient, wie eben das Vorbild.
Naja.
Absolut. Mir gefiel die damals ästhetisch nie. Dieses Braun in Braun. Aus dem Grund hab ich die damals nie geschaut, aber hab vor ein paar Jahren mal so quergeschaut, also nicht alles durchgeschaut, aber du hast schon recht. In dieser zynischen Überzeichnung progressiv und dekonstruierend.
Ich find ja auch, man darf da Roseanne nicht vergessen. Das war mal eine echt progressive Serie.
Ich freu mich wirklich gerade auf einen Rewatch. ^^
Bei mir ist damals nur angekommen, dass die No Mam Mitglieder die Coolen und Marcy die Nervensäge ist. Aber sicher spielen da auch das reale Umfeld des Zuschauers eine Rolle inwieweit das Gezeigte interpretiert und verinnerlicht wird.
Bin auf jeden Fall gespannt drauf das aus heutiger Perspektive zu sehen.
Denke zwar auch, dass HIMYM es heutzutage als Neuerscheinung vermutlich nicht mehr einen derartigen Erfolg haben würde, da gewisse Darstellungen und der Humor nicht mehr zu 100 Prozent dem Zeitgeist entsprechen. Aber habe dieses retrospektive Rummäkeln an der Serie schon mehrmals gelesen und finde das irgendwie ein bisschen komisch.
Der Anspruch der Macher war auch damals mit Sicherheit nicht eine realistische Darstellung von Dating oder dem allgemeinen Verhältnis zwischen Mann und Frau. In erster Linie ging es um Unterhaltung und Humor und das ist der Serie über viele Staffeln auch gut gelungen. Wie in jeder Sitcom sind die Hauptfiguren und ihre Charaktereigenschaften natürlich überspitzt dargestellt, denn wenn man normale Leute sehen wollen würde, dann braucht man nicht den Fernseher einschalten.
Aber du bist ehrlich und fair - und das zahlt sich oft aus. Ist man es nicht, verspielt man sich wahrscheinlich die Chance auf eine Freundschaft. Und so wie du es beschreibst, magst du sie ja sehr gern
Mich hat diese Bro-Sache immer an die Bullyparaden-Immitatoren erinnert. Aus der Perspektive ginge es dabei eher um Theaterspielen und sich halt auf einen Stoff dabei einigen, weniger um den genauen Inhalt. Konnte aber auch mit beidem nichts anfangen - den ganzen Tag soetwas zu parodieren, war mir zu unkreativ und mein Humor war das auch nie.
Ich kann das Image nicht einschätzen, ich hab das nie so gesehen. Ist auch auf der todo Liste, aber kam bisher nicht dazu. Wenn dann möchte ich unbedingt mit nem Freund/Freundin hin, damit man später bisschen drüber quatschen kann
Und ja, ich würde so eine Veranstaltung auch tinder vorziehen. Zwischen meinem möglichen, schreibenden Profil auf einer dating app und der Person, der man dann tatsächlich gegenübersitzt liegen zu große Unterschiede. Ich fühle mich an der Tastatur natürlich auch erstmal viel sicherer und kann mir schönreden, dass das besser für mich passt. In der Realität, so habe ich das Gefühl, muss man aber aus seiner Komfort-Zone raus und Mut aufbringen. Selbst wenn man komplett verkackt und keinen vernünftigen Satz herausbringt - dann bin ich eben erstmal so. Bei der letzten Dame, die sich für mich interessiert hat, konnte ich dieses Interesse an mir überhaupt nicht nachvollziehen, weil ich in der Phase so neben mir stand und verunsichert war wie selten zuvor. War eigentlich ne schöne Erfahrung, dass man gar keine ideale Performance hinlegen muss. Es kann so willkürlich sein, dem anderen zu gefallen…
Die Liste bezieht sich auf Dinge, für die man zu alt ist.
Warum sollte man zu alt sein bei einem Kumpel zu übernachten? Darauf bezog sich meine Antwort. Alles andere sind Dinge, die für mich primär nichts mit dem Alter zu tun haben oder warum es peinlich sein sollte, es zu tun. Das sind halt Gründe, warum man ins Hotel kann, aber die sind für mich völlig unabhängig vom Alter.
Und das ist per se was schlechtes? Ich kenne eigentlich nur bequeme Futons. Zumal ich es auch kenne, dass man Sofa, Bett oder Matratze angeboten bekommt.
