Der Auskotzthread 5

Ach “low”, weil du als Mensch mit Depression irgendwann eigene Maßstäbe entwickelst, wo andere sagen würden “oh das klingt aber nicht so toll”. Wo ich mir denke ey Nein man, einigermaßen zufrieden ist heute mal Tages goal und schon recht viel wert.

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Hab in den 10 Jahren so viele Tätigkeitsfelder und Stundenmodelle abgegrast, also ja, hab ich schon und nein, leider ist das keine Option.
Die Arbeitslosigkeit ist auch nicht das was mich belastet. Aber ja, das weiter zu erläutern würde mir gerade auch zu tief gehen. Weiß aber den Rat zu schätzen, danke!

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Ich weiß was du meinst. Ich komme auch oft nicht mit der Tatsache klar, dass ich als Betroffener ne andere Skala benutzen bzw. andere Maßstäbe setzen muss als früher oder andere Menschen. Ist bei mir Götter sei Dank nicht immer so und ich “funktioniere” recht gut, aber wenn es dann mal wieder so ist, kekst es mich schon ziemlich an

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Ja im Großen und Ganzen komme ich damit auch gut klar. Liegt aber auch an meinem sozialen Umfeld. Da musste ich die Jahre erst viel beobachten und letztlich leider mich von Personen lösen wo aus Unverständnis und Nachfrage (völlig legitim, keiner kann erwarten, dass jede Lebensrealität, die von der eigenen abweicht, gleich klar erscheint) sehr schnell Unmut, ignoranz und auf meiner Seite aus Erklärungen Rechtfertigungen wurden. Der Vorteil an solchen Erfahrungen kann, zum Glück, auch das ausbilden von antennen für Red flags sein.

Sehr vereinfacht gesagt :
Wenn das eigene Umfeld stresst, ist jeder weitere Mensch, der einem vorhält wie “anders man selbst ist” belastend.

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Mhhh, ich verstehe was du meinst, aber das geht doch im Endeffekt jedem so, egal ob krank oder nicht oder wie. Jeder hat in seinem Umfeld Faktoren/Menschen die einem nicht gut tun. Die Frage ist, kann ich diese Faktoren reduzieren, entsteht Leidendsdruck durch diese Faktoren, was sind die Konsequenzen wenn ich mich davon löse und bin ich bereit diese zu tragen.

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Sollte man meinen, ja. Ich hab hin und wieder die Erfahrung gemacht, dass andere nicht nachvollziehen können wie ich da agiere. Und beobachte Leute, die sich mies behandeln lassen, sich darüber beklagen, aber sich nicht von solchen Menschen lösen können und dann mein Verhalten dahingehend als zu gnadenlos verurteilen. Aber ja, da liegt das Problem dann bei der person, die es selber nicht schafft und sich dadurch durch meine weise angegriffen fühlt als in der Weise selbst.

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An manchen Tagen ist eben selbst aufstehen und sich etwas zu Essen machen schon ein großer Erfolg. Deswegen braucht man diese wirklich nicht kleiner reden als sie sind. Für die betroffene Person ist das ein Erfolg und als diesen darf man den auch absolut sehen.
Ich hoffe du kannst langsam eine Lösung für die Schmerzen finden. Das klingt wirklich sehr kräfteraubend. Sei aber auch Stolz, dass du trotz allem noch weiterhin kämpfst. Das verdient auch Respekt!

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Danke für die sehr lieben, wahren und aufbauenden Worte. Das ist immer wieder eine Aufgabe solche Tage anzunehmen, aber es klappt gerade schon was besser. :slight_smile:

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Das Problem ist eher, dass man damit hadert, dass das schon ein Erfolg ist. Wenn man keine Scheuklappen hat oder einfach nur nicht ignorant, schaut man ja über den Tellerrand hinaus. Dabei sieht man dass es für jemanden ein Erfolg ist beispielsweise 25km zu laufen und mein Erfolg war aus dem Bett zu kommen. Diese Relation ist oft einfach niederschmetternd

Jederzeit! Habe zumindest mit dem Bereich der Depression seit über 20 Jahren selber zu tun und finde erst jetzt langsam einen stabilen Weg. Hat bei mir auch eine Auszeit von allem und einen vollen Fokus auf Therapie gebraucht.

Ja absolut und es braucht Übung sein Leben nicht mit das von anderen Menschen zu vergleichen. Das sollte man halt nie tun und ganz besonders nicht auf social media Seiten. Da sieht man ja eh nur die Highlights von den anderen Leben und nicht die beschissenen Alltagsmomente.

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Mhhh… ich meinte damit auch gar nicht so sehr das Vergleichen mit anderen, sondern eher was theoretisch möglich wäre und dass man da wegen den eigenen Limitierungen nicht hinkommt

was ja trotzdem ein Vergleich mit anderen Menschen ist. Theoretisch sollte ich in der Lage sein, dass zu leisten, was andere auch tun. Praktisch ist jede Kleinigkeit heute ein Erfolg.

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Jup. Willkommen an dem Punkt, wo sich Verstand und Gefühl streiten, ich dabei die Krise bekomme und keinerlei Fortschritt mache :sweat_smile:

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Da gibt es auch keine klare Lösung. Für mich war es Reha, lange Einzeltherapie und langsam (aber stetig) Dinge im Leben anpacken und ändern. Dazu ganz bewusst die jeweiligen Momente wahrnehmen und realisieren, dass man dort wieder einen Schritt geschafft hat. Ob man dies nur rein im Kopf tut, oder jeden Tag eine Liste führt, muss man da selber wissen. Bei mir hat am Anfang ein stündliches Tätigkeiten Logbuch geholfen, wo ich auch die in der Stunde vorhandene Stimmung festgehalten hab. Daran kannte ich nach einiger Zeit selbstsabotierende Verhaltensweisen schnell erkennen und an diesen arbeiten.

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Meine ehemalige Verhaltenstherapeutin würde jetzt mit der „gefürchteten radikalen Akzeptanz“ kommen. :sweat_smile: Aber mir hat das wirklich geholfen. Wenn auch nach jahrelangen üben und mehrmals drüber aufregen „wollen“ dazu gehörten.
Ist aber auch für mich irgendwann einfach fruchtlos gewesen mich ständig an anderen zu orientieren. Du selber bleibst auf der Strecke. Mit deinen Bedürfnissen und Grenzen (die ihren Sinn und Zweck erfüllen können, sei es zb indem sie dich schützen) Nicht allen geht es so wie einem selber, aber viele reden auch einfach nicht drüber. Also weiß ichs letztlich nicht wo die wirklichen Grenzen einer anderen Person liegen. Vielleicht kann sie super weit laufen, aber bekommt es nicht hin sich bei wem zu entschuldigen? Oder ein Telefongespräch mit einem fremden zu führen?
Ergo, wenn ichs letztlich nicht wissen kann, stellt sich mein Kopf was den Vergleich angeht, „einfach“ ab.

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Bei der Reha wars „radikale Selbstpflege!“(:donnie:).
Genau das ist es eben. Es ist vollkommen verschwendete Energie, die zu nichts führt. Sie verpufft vollkommen und birgt keine Ergebnisse. Man kann da immer nur schlechter rauskommen, als man reingegangen ist. Dementsprechend dies unterbrechen, sobald man auch nur den Ansatz vom schwarzen Hund spührt.

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Ja. Und sich nicht davon entmutigen lassen, wenn es einem nicht gleich gelingt. Sind schließlich über Jahre angewandte und verinnerlichte Verhaltens - oder coping Mechanismen, die brauchen manchmal mindestens nochmal so lange Zeit, um erkannt, benannt und nach und nach abgebaut und durch andere, “selbst-fürsorgliche” Verhaltensweisen ersetzt zu werden.

Sich auch klar zumachen, dass man sich nicht gerne schadet und daher irgendwie “mal wieder gescheitert ist”, sondern es einem Jahre so eingetrichtert wurde und oder man diese denke aufrecht erhalten musste, um auf eine damalige Situation klarzukommen (sich an seine Kolleginnen auf der Arbeit zb anzupassen, weil man den Job und die Kohle gebraucht hat - oder es einfach nicht besser wusste zu dem Zeitpunkt.)

Das der lernprozess so ein ständiges auf und ab bei depression ist, gehört leider dazu. Und das sich das zwischendurch wie Misserfolg anfühlt, auch. Bin da auch nicht immer frei von, aber weiß, dass das “normal” ist bei meiner Form der Depression und kann es daher besser akzeptieren.

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https://forum.rocketbeans.tv/t/der-real-life-pic-thread/24494/5137?u=theedgehead
Vor 2 Jahren einen Umschulungsplatz bekommen. Morgen ist die mündliche Prüfung dran und mein Körper dreht komplett am Rad. Kopfschmerzen, zittriger Körper, Kloß im Hals, Schlafmangel, Übelkeitsgefühl… ich hasse meine Prüfungsangst, obwohl es dazu keinen Grund gibt!

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Scheiße, Blu-Ray Player kaputt. Ich musste mir jetzt nen neuen bestellen.
Dabei ist der gerade mal 6 Jahre alt.

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Ja… bei einer rezidivierenden Depression muss man leider damit Leben, dass man niemals wirklich “gewinnen” kann, aber man kann sehr viele Mittel und Wege finden, es zumindest wieder Lebenswürdig zu gestalten und auch Freude an Dingen zu finden.

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