Wie finanziert sich denn Karstadt? Dann würde ich das Steuergeld lieber direkt in derlei Projekte stecken anstatt es einem Warenhauskonzern hinten und vorne reinzuschieben und hoffen, dass ein paar Krümel für die lokale Wirtschaft abfallen.
Irgendwer, für den sich das lohnt?? Karstadts Geschäft ist, Dinge zu verkaufen, nicht Fläche zu belegen.
Ich sage nicht das das mit Karstadt gerade richtig läuft, da läuft viel Falsch, angefangen von viel zu hohen Mieten bis hin zu Holdings die gut Geldabschöpfen.
Nur bleibt trotzdem die frage wie man Innenstädte attraktiv hält und auch Leute von Rand der Städte dahin zieht. Das Problem ist komplex und begann schon vor Jahrzehnten, die Malls auf der Grünenwiese sind da ein Punkt, teurer ÖPNV, Auslegung auf reinen Konsum, in Großstädten Verdrängung von Wohnungen in der Innenstadt, zu teuer Wohnungen, ect.
Der Umbau von solchen großen Kaufhäusern ist auch sehr kompliziert, meist müsste Abgerissen werden und alles völlig Neugebaut, viele Gemeinden haben für sowas kein Geld.
Das ist alles richtig und wird durch die Fixierung auf bankrotte Warenhausketten, das Mantra, nur sie können Innenstädte vor dem Untergang bewahren, nur weiter aufrecht erhalten.
Normalerweise finden sich Mieter für Verkaufsflächen, ohne dass dazu die Bevölkerung Tipps geben muss. Wenn das nicht der Fall ist - wie viel öffentliche Mittel möchte man denn dafür aufwenden, dass irgendwer sich dazu erbarmt, und wie lange?
Ich finde Kaufhäuser toll, aber im Fall von Karstadt/Galeria, das seit einem Jahrzehnt nur noch gerettet wird, sollte man sich verabschieden. Das Ding ist ein finanzielles Loch ohne Boden.
Wenn man aus einer Kleinstadt oder aus einer ländlichen Gegend kommt, ist das schon anziehend. Als Stadtmensch ist es halt Alltag.
Auch als ich in einer Kleinstadt gewohnt habe, fand ich es deutlich schöner durch die restliche Bremer Innenstadt zu stöbern, anstatt in diesen dämlichen Karstadt zu gehen.
Ich glaube der Bedarf an solchen Kaufhäusern ist heute in den meisten Städten einfach nicht mehr da.
Die Leute aus der Kleinstadt bestellen im Zweifelsfall doch lieber das, was sie exakt brauchen und fahren nicht erst 30+ Minuten in die Stadt in der Hoffnung, dass man dann das richtige findet.
Weil niemand wegen einer Sache losfährt, sondern daraus einen „Ausflugstag“ macht, bspw. Klamottenkaufen und danach Eis etc. Darauf wollte auch @Leelo mit dem Familieneinkauf hinaus.
Das ist Lebensrealität einiger meiner Freunde aus meinem kleinen Heimatort.
Aber da ist das Shopping-Erlebnis (wenn man das dann als Ausflug macht) mMn. dennoch deutlich angenehmer, wenn ich schöne Einzelhändler hab, als mich durch einen schlecht sortierten Karstadt zu wühlen.
Und wie @T0bs3n schon sagt. Wenn die Leute das noch haufenweise machen würden, dann wären die nicht seit Jahrzehnten in der Krise. Ich bin weiterhin der Meinung, dass dieser Pull-Faktor von solchen Kaufhäusern drastisch abgenommen hat und man sich lieber heute als Morgen vernünftige alternative Konzepte überlegen sollte.
Annekdotische Evidenz bringt uns da natürlich nicht weiter. Deshalb source ich die Entscheidungsfindung ja auch lieber an die Stadtplaner aus
Es gibt noch genügend andere Kaufhäuser, die einzelne Läden haben oder als ganzes kleiner sind und damit verdienen. Galeria ist aber schlichtweg ein Wrack und nicht erst seit dem Innenstadt sterben.
Die Innenstädte gehen auch ohne Kaufhäuser tot, sondern mit kleinen Geschäften.
Das geht natürlich nicht. Was ist dann mit der Kapitalrendite der Eigner von Karstadt und der Immobilienkonzerne, wenn die nicht mehr aus Steuern gedeckt wird?
Ich mag die auch! Ich bin in Aschaffenburg super gern in die City Galerie gegangen. Das Löhr Center oder Forum in Koblenz sind cool, ich gebe mich da gerne dem ultimativen Konsum hin. Galeria Kaufhof ist aber ja vom Grundkonzept her schon etwas komplett anderees, weil alles ja nur ein Laden ist.
Die sollen aufhören noch mehr Geld da reinzustecken. Die wie vielte Hilfe wäre das jetzt? Mich wundert es sowieso schon, wie oft und wie lange denen finanziell geholfen wird. Die sind selbst in Nicht-Krisenzeiten immer am Rand des finanziellen Ruins.
Ja das meine ich ja^^ was man mit der ganzen Kohle WIRKLICH hätte retten können im Gegensatz zu einem Firmenkonstrukt, das seit ~15 Jahren veraltet ist und einfach nicht mehr funktioniert.