Der Auskotzthread 9

Sporthallen und Wohnungen würden eben riesige Umbaumaßnahmen bedeuten, weil so ein Gebäude von Materialien, Schnitt, Technik eben zb gar nicht auf X einzelnutzungen etc ausgelegt ist.

Die Fixkosten dieser Gebäude sind eben extrem hoch und sehr wartungsintensiv, würde man das zu Wohnungen umbauen, wären das sehr hohe Nebenkosten.

Asylaufnahmestellen, ja von der Idee nett, aber die Frage ist, ob sich dann dort Läden etc halten können rundum ?

Ich kann jetzt natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen und was ich so von Polizisten mitkriege, aber da sind in der Gegend das Umfeld von Asylantenheimen oft ein Problembezirk, was sich wohl sehr schlecht auf Geschäfte dort auswirkt

Hä? Ich habe gesagt ich bin der Meinung solche Kaufhäuser wie Karstadt sind aus der Zeit gefallen und haben keinen richtigen Platz mehr in der Innenstadt.

Ich hab keine Ahnung wie man Innenstädte attraktiv gestalten soll für eine ausreichende Zahl an Menschen. Daher mein Verweis darauf, dass ich eben keine Vorschläge habe, sondern die Experten die sowas studiert haben und entsprechende Zensus-Daten haben und dazu forschen dazu deutlich besser geeignet sind. Wenn man die Innenstadt nur an meinen Bedürfnissen ausrichten würde, wäre die vermutlich für einen Großteil der Menschen uninteressant :smiley:

Wenn deine Antwort darauf ist „so einfach wie du dir das vorstellst ist das nicht“ hast du meine bisherigen Beiträge vermutlich falsch gelesen, weil ich nie behauptet habe, dass es total einfach ist, die Innenstädte mit sinnvollen Konzepten wiederzubeleben

Ich habe hier zwei klassiche Einkaufszentren in der Stadt, die gut besucht sind (kleiner als Galeria, aber denoch). Es kann laufen, aber Galeria ist nicht rettbar, egal, in welcher Zeit, weil sie es nicht gebacken kriegen.

Das Grundkonzept finde ich rettenswert, aber Galeria kannst du vergessen und da sollte wirklich nichts mehr finanziert werden, auch, wenn mir die Mitarbeiter:innen leidtun.

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Tut mir leid, aber in einer Zeit in der einfach überall und an jeder Ecke Personal fehlt, ist das für mich kein Argument . Als ob die nicht schnell nen neuen Job finden würden.

Mag sein, dann steck halt die Kohle jetzt da rein und dafür hast du dann nachhaltig was davon. Wir können das Geld natürlich auch wieder einem Aufsichtrat in den Hals schieben der die Kohle dann in den Ofen schmeißt :smiley:

Ich weiß es ja auch nicht. Unter Umständen gäbe es vielleicht auch private Investoren die da was mit anfangen würden, vielleicht Kinos oder so, keine Ahnung.

Nah, weil du einen Satz rauspickst und den mit „ist nicht meine Aufgabe, soll ein Stadtplaner regeln“ abschließt. Ich dachte, mit den Emojis hätte ich es ein wenig aufgelockert. :beansad:

Innenstadtrettung ist eh super schwierig, auch ohne Kaufhäuser. In den Städten fand ich das bisher nicht so arg spürbar, aber an meinen Geburtsort (Kleinstadt) ist diese seit Jahrezehnten immer leerer, obwohl die wunderschön ist (Fachwerkhäuser, restauriert usw.). Als ich Kind war, gab es so viele (kleine Geschäfte) und jetzt so viel leere Ladenfläche.

Ironischerweise zu der Diskussion, hat sie das neue Einkaufszentrum am Bahnhof noch weiter geschwächt, weil jetzt alle dahin gehen.

Siehste, Kaufhäuser raus aus Deutschland! :kappa:

Oh ja,
In Frankreich in Städten die zumindeste in bisschen Tourismus haben, gibt es den interessanten Ansatz, es nicht dem freien Markt zu überlassen wo dann im Zweifel Goldankaufshop/Handy/Geldwäscheladen dabei rauskommt, sondern die Stadt vergibt im Zweifel auch kleinere Läden für sehr geringe Pacht an kleine Unternehmen/Handwerker/Künstler etc um den Zentralen Bereich der Stadt aufzuwerten.

Das führt dazu dass diese Innenstädte oft interessanter sind, weil man eben auch einzigartige Läden hat und nicht nur die Üblichen 5-10 bekannten Läden bzw Ladentypen ( Handyshop, Leiharbeit etc) die man in fast jeder Stadt findet

Das muss sich aber eine Stadt auch leisten können plus erstmal die Gebäude besitzen, (oder rechtlich das Mitspracherecht haben, da kenne ich mich zuwenig in Frankreich aus, wie das läuft)

Hier in der Kreisstadt auch so :frowning:
du hast das Problem, dass innenstadt eben bedeutet kaum Parkplätze und auch wenn die nächsten Parkplätze en masse, nur 100-150m weg sind, haben viele eben keine Lust dazu.

Plus wenn sie dann eh schon in die großen Einkaufszentren auf die grüne Wiese fahren, gehen sie dann eher noch in andere Läden auch auf der grünen Wiese, statt in die Innenstadt zu gehen.

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Mit dir schreibe ich nicht mehr. :beannotsure: :eichhoernchen:

Ich frage mich eh, warum man nicht diesen Weg geht.

Der neue heiße Scheiß in der Innenstadtrettung sind ja Markthallen. Find ich auch richtig gut, gibt es einige Konzepte, die nachweislich super gut funktionieren und für mehr Verkehr und Umsatz in den Innenstädten sorgen.
Das ist auf jeden Fall ein guter Ansatz. Genau wie eine Funktionsdurchmischung. Die reine Shopping-Innenstadt funktioniert eigentlich nur in Großstädten mit einen großen Umland, in dem sie als Pullfaktor funktionieren können. Kleiner Städte sind da häufig ganz anders strukturiert. Eine Durchmischung von Dienstleistungen, Gastro, Einzelhandel und Wohnen, wie der Idealtyp der europäischen Stadt es eigentlich vorgibt wird in Zukunft wahrscheinlich auch wieder die Innenstädte prägen. Es gibt auch durchaus Städte wo eine gute aktive Innenstadtpolitik durch Interessenverbände sehr gut funktioniert hat. Ich denke auch die Reduktion von MIV in Innenstädten wird für eine weitere Belebung sorgen.

Ich bleibe aber trotzdem weiter bei meinen Gewerbegebieten und rette nicht eure Innenstädte, sorry :wink:

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Passiert oft, hilft aber nur bedingt weiter, leider. Allg. schwierig, wenn man kein Tourihotspot ist.

Nicht die Spielhallen vergessen, wenn auch alles andere stirbt, die bleiben und laufen weiter. :ugly:

Auch schon gehabt. Machen die nur 1-2x im Monat (?), weil es zumindest hier ländlich nicht besonderes ist, sodass man es täglich machen könnte.

Finde Markthallen oder Wochenmärkte aber eh toll. :beanlurk:

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Das steht ja ziemlich dem entgegen, großen Unternehmen immer weiter Geld für große Standorte in den Rachen zu werfen.

Das ist ein Manko, das Innenstädte nicht ausgleichen können (außer um den Preis, für alles andere als Einkaufen mit dem Auto ungeheuer unattraktiv zu werden).
Deshalb muss man sich ja dringend was Anderes überlegen, als (so wie ja Karstadt es versucht) genau die Funktion erfüllen zu wollen, die Einkaufszentren auf der grünen Wiese nahezu perfekt bedienen.

In den neuen Regionalplänen hier in Hessen werden Einzelhandelsbetriebe wieder vermehrt in den Siedlungsräumen angeordnet. Bebauungspläne widersprechen grundsätzlich der Landesplanung, wenn man Einzelhandel in Gewerbegebieten zulässt. Dadurch erhofft man sich der Entwicklung gegenzusteuern und weitere Entwicklungen von Einzelhandelsstandorten auf der grünen Wiese entgegenzuwirken.
Aber natürlich muss eine Innenstadt andere Funktionen erfüllen als eine reine Nahversorgung. Deswegen sollte eine Innenstadt die robust sein soll, auch nicht in alleiniger Konkurrenz zu Einzelhandelsstandorten stehen.

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Wenn ich im Urlaub mal auf dem hier in der Gegend war, fällt einem eben auf.
Kundschaft dort ist

  • rentner
  • stay at home Elternteil
  • Leute die scheinbar Geld haben.

Die Sachen sind nett, aber die Preise sind oft das doppelte und mehr, was du für den gleichen Käse zb an der Käsetheke im Kaufland zahlen würdest.

Von Antipasti und co gar nicht zu reden.

Spannend! Das ist bei den Planern schon ziemlich lange in der Diskussion, aber war auch glaube ich schwierig gegen die Wirtschaftsinteressen durchzusetzen. Das wäre ein Umbruch, der man in der langen Frist durchaus spüren würde, wenn sich das durchsetzt.

Der Eindruck deckt sich nicht mit meinem. Sicherlich hast du eine andere Schicht, die auf dem Wochenmarkt einkauft. Grundsätzlich findest du dort bei viele Menschen, die eine andere Beziehung zu Lebensmitteln haben, als im Supermarkt.
Bei uns wird der Wochenmarkt aber auch ganz stark von Studenten besucht (ist hier aber auch jeder Zweite).

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Also hier, mit Universität, sind sehr viele Studis auf dem Wochenmarkt unterwegs. :smiley:

Wochenmärkte sind imo auch nicht zwangsläufig teurer, vor allem, wenn es saisonalles anbelangt. Guter Käse und co. kosten nun Mal, sind in dem Fall aber auch nichts, was jeden Tag sein muss.

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Ich hatte in meinem alten Büro eine Änderung von einem Bebauungsplan, in dem wir für einen Bereich im Gewerbegebiet, der nicht geändert wurde, einfach die Festsetzungen des alten Bebauungsplans übernehmen wollten. Dort wurde in dem Teilbereich EZH zugelassen, es hat auch eine entsprechende Ansiedlung stattgefunden. Das RP in seiner Stellungnahme geschrieben, dass sie dem Plan nur zustimmen, wenn der EZH ausgeschlossen wird. Also da gibt es schon massive Bewegungen für eine Kurskorrektur.

Ist glaube ich sehr regionabhängig. Bei uns auf dem Land spürt man (noch) gar nichts davon, aber grundsätzlich habe ich schon das Gefühl, dass die Leute wieder mehr auf Märkten, regional und nachhaltig einkaufen möchten und durchaus auch bereit sind dafür mehr Geld als im Supermarkt auszugeben.

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Natürlich. Es gibt ja durchaus Regionen, in denen die Einzelhandelszentren alle Konkurrenz soweit ausgeblutet haben, dass es gar keine wirkliche Alternative gibt. Aber auch da passiert im Moment viel, beispielsweise über Mittel für die Förderung des ländlichen Raums. Ich glaub auch, dass das immer stärker kommt. Man muss natürlich gucken, wie stark die Inflation darauf wirkt. Wie man sieht haben Märkte etc ja auf jeden Fall noch das Stigma teurer zu sein.

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glaube weil auf dem Land auch im Schnitt das einkommen niedriger ist als in der Stadt.

Plus die Leute ja vom Land sind und man mit „direkt vom Markt/Erzeugernah“ hier keine wuschigen Gefühle bei der Kundschaft auslöst.
Jeder kennt hier irgendwelche Bauern, fährt töglich an Feldern vorbei etc.

Hier gibt es in der gegend einen Bauernhof mit Direktverkauf unter anderem und die haben mir schon erzählt, dass da manche 50km aus der Stadt herfahren und die es fast schon übertrieben toll finden, wenn sie die Ware noch mit Dreck dran kriegen, weil sie gerade kamen als es vom Feld auf den Hof gebracht wurde. :joy: