Wobei Tiertod ich als Kind gar nicht so als Tod wahrgenommen habe.
Wenn wir Hühner geschlachtet haben, fand ich das jetzt nicht schlimm, auch wenn dann mal noch das kopflose tier paar meter lief und das Blut spritzte.
Auch Tote Mäuse oder Ratten oder Blindschleichen hat man eben einfach mit der Schippe weg und gut.
Und als Opa starb als ich so 6 war wurde das irgendwie nicht groß thematisiert von den Eltern, es wurde eben gesagt dass er tot ist, aber zur Beerdigung wurde ich nicht mitgenommen sondern bin mit einer Cousine daheim geblieben.
Der Opa war weg, und „tod“ war für mich eben „der ist weg“.
Wobei mich tod auch nie emotional arg berührt hat.
Wenn ich später als Erwachsener auf beerdigungen geweint habe, dann weil meine Schwester neben mir so geweint hat und deswegen musste ich dann auch weinen, vorher ging es eigentlich klar.
Man könnte nun plump behaupten dort gäbe es einen Zusammenhang. Muss natürlich nicht so sein, doch ist es schon für Kinder hilfreich wenn man sie bei Thema Tod mitnimmt. Gilt eigentlich bei allen emotionalen Themen
Genau das. Oft wird Kindern nachgesagt, sie kämen mit der Thematik nicht zurecht, könnten es nicht fassen und werden dadurch traumatisiert. Am wichtigsten ist es, sie dort aufzuklären (altersgerecht!) und ihnen Strategien mitzugeben, mit bspw. ihrer Trauer oder den entsprechenden Gefühlen umzugehen zu können. Sich in die Thematik einzulesen (oder anderweitig Unterstützung zu holen), weil Kinder anders trauern als Erwachsene, ist ebenso hilfreich.
Das erinnert mich immer an Etienne, der sich mit seinem damals 6 jährigen Sohn Paddington angeguckt hat, der wiederum bei der Sterbensszene des Onkels geweint hat. Anstatt die Situation aufzuarbeiten, zu erklären, was passiert ist und seinen Sohn bei seinen Gefühlen zu helfen (sie einzuordnen und umzugehen), beendet er den Film. Damit war die Sache erledigt. Sowas ist für mich einfach unverständlich.
In einem Buch meines Kindes mit fortlaufenden Kurzgeschichten ist (für mich) recht plötzlich ein Nebencharakter an Altersschwäche nach Krankheit gestorben. War etwas doof, weil wir die Geschichten zum Einschlafen nutzen und die ansonsten eher positive Eindrücke vermitteln.
Musste mein Kind dann davon überzeugen, dass das jetzt keine gute Geschichte ist, weil die ziemlich traurig ist und ich dem Kind Raum geben möchte, sich darüber zu unterhalten. Spoiler: Kam nicht gut an.
Am nächsten Morgen haben wir die Geschichte dann aber gelesen und wir haben etwas mehr darüber gesprochen. Mit drei Jahren kann das Kind auch trotzdem noch nicht die Endgültigkeit von Tod verstehen.
Im Grunde war es eine gut geschriebene passende Geschichte, die das Thema auch gut vermittelt hat. Hat mich trotzdem kalt erwischt.
Für kleine Kinder ist der Tod etwas Abstraktes, sie sehen ihn nicht als etwas Endgültiges an. Erst mit neun oder zehn Jahren können Kinder überhaupt realisieren, dass der Tod das unwiederbringliche Ende des Lebens bedeutet und auch das eigene Leben enden wird. Kleinere Kinder mögen eigene Vorstellungen vom Tod haben, doch die sehen anders aus, als die Auffassung eines Erwachsenen.
„Zwar begreifen die Kinder, dass ein Mensch weggegangen ist, aber ein fünf oder sechsjähriges Kind ist ganz häufig davon überzeugt, dass der Tote, der Verstorbene, auch zurückkommen könnte.“
Kinder profitieren aber durchaus durch Krippen. Sie lernen viele Sachen einfacher dadurch, dass sie ältere Kinder imitieren. Es muss halt eher darauf geachtet werden wie lange Kinder in solchen Einrichtungen sind und wie gut sie es verkraften.
Es wäre sinnvoll, zumindest das Elterngeld so zu erhöhen, dass Arbeiten nicht die einzige Alternative bleibt. Mit 64% und den 12 Monaten, ist das auch kein Anreiz, das bspw. Stunden reduziert werden.
Ich finde Krippen eigentlich ziemlich gute Einrichtungen um Eltern zu entlasten. Gerade da man heute eben nicht mehr zwingend Hilfe durch die eigenen Eltern hat. Problem sehe ich eher in der Verfügbarkeit von Plätzen und den hohen Kosten.
Ich würde es auch eher als kontraproduktiv erachten, wenn es keine Krippen geben und Kita erst ab 3Jahren möglich wäre.
Krippe ist für die kindliche Entwicklung in meinen Augen sehr wichtig. Sie können dort ganz anders gefördert werden als zu Hause (zum Großteil).
Für mich haben Krippen auch mehr Vor als Nachteile.
Ich war aber auch sehr skeptisch damals, da das bei uns in der Region einfach noch recht unüblich ist. Da bleiben meist die Mütter einfach 3 Jahre zu Hause und krümmen sich um alles.
Für die Entwicklung meiner Tochter war es aber die beste Entscheidung die wir treffen konnten.
Krippen sind für mich ein Symptom dafür, was in unserer Gesellschaft ua falsch läuft, denn für viele gehts oft gar nicht ohne, weil sie ohne 2 volle Einkommen oft gar nicht über die Runden kommen und damit wird den Erziehungsberechtigten und den Kindern die wohl prägenste und wahrscheinlich wichtigste gemeinsame Zeit zu großen Teilen genommen, anstatt dass man als Gesellschaft dafür sorgt eben jene so zu entlasten, dass sie sich die Zeit mit ihrem Kind leisten können.
Meine Tochter geht seit sie 1 ist und sie hat sich seitdem wirklich wunderbar entwickelt und geht auch sehr gerne dort hin. Zudem war es bei uns finanziell auch alrernativlos.
Beruht das auf deiner persönlichen Ansicht, dass die ersten drei Jahre ein Kind komplett mit seinen Eltern verbringen sollte oder gibt es dazu Studien?
Ich könnte mir vorstellen, dass ein gesunder Mix zwischen Kita und Elternzeit schon in der ersten Lebensjahren wertvoller ist, als die meiste Zeit nur mit den Eltern zu verbringen. Aber diese Meinung beruht nur auf eigener Erfahrung und persönlicher Ansicht.
Wenn ich schon sowas wie „gesunder Mix“ höre, kriege ich alle Zustände. Aber um fair zu sein und deine Frage zu beantworten: Ja, es ist meine persönliche Ansicht, dass die Kinder möglichst viel Zeit mit ihren primären Bezugspersonen gerade in den frühen Jahren verbringen sollten und zwar mit allen Beteiligten. Kitas uä sind mMn lediglich gesellschaftliche Notwendigkeiten, weil es der Arbeitsmarkt so verlangt.