Donnerstag ist frei? Gut zu wissen.
Habe zwar frei, aber nicht wegen eines Feiertages.
In NRW ja eben nicht
Nich überall! Musst du aufpassen!
Yup, das ist meinem Opa wiederfahren. Der kam aus Bayern hierher nach NRW und sein erster Arbeitstag fiel auf den 6. Januar. Hat vielleicht nicht für den besten ersten Eindruck gesorgt, hatte glücklicherweise aber keine schlimmen Nachwirkungen.
Das kann ich heute gut nachvollziehen.
Ich liebe mein eigenes Bad, meine Wanne, mein Klo und fließendes Wasser aus dem Hahn. Und das ohne Schleppen. Wow.
Warum wir uns dazu entschieden haben (ich glaub so ehrlich hab ich das noch gar nicht hier beantwortet, aber ich fühl mich derzeit ganz wohl damit, also versuch ich es mal aufs Wichtigste herunter zu brechen) :
Ich war schon immer ein Kind, dass lieber gezeltet hat als im Hotel zu sein und war dann nach 2 Jahren in der recht großen Wohnung meines damaligen Freundes sehr depressiv, sozialphobisch (noch ohne es zu wissen oder diagnostiziert zu haben) und durch die Endometrioseschmerzen ständig erschöpft. Hab, um psychisch auf all das klar zu kommen (und weil mir Ärzte und Therapeuten nur bedingt bis gar nicht helfen konnten) viel getrunken und gekifft und war dadurch noch mehr zurück gezogen und erschöpft (aber immerhin glücklich ergo konnte irgendwie funktionieren - wie das so ist mit Drogen- dieser Teufelskreis eben).
Dann konnte ich nicht arbeiten, hab meinen damaligen 2. Versuch eine Oberstufe zu besuchen und das Abitur endlich nachzuholen mehr schlecht als recht durchgehalten, Hartz 4 hab ich nicht bekommen bzw einige Monate schon und sollte dann plötzlich alles zurück zahlen (lange Geschichte, daher spar ich das nun aus). Nur kurz dazu, um auch deine letzte Frage beantworten zu können: das war aber auch ein Krampf mit der Beantragung damals, weil mein Exfreund und ich laut Jobcenter als Bedarfsgemeimschaft galten und er daher mit seinem Pflegergehalt für uns beide aufkommen sollte. Deswegen lebe ich auch heute alleine hier you know? Ich hoffe, das beantwortet deine letzte Frage.
Letztlich nach langem Überlegen was das beste für uns ist, haben wir uns dann für dieses Leben im Wohnwagen entschieden, um eine enorme Menge Geld zu sparen, allein die hohe Miete ist ja dadurch schon weggefallen. So konnte ich in den 2 Jahren mein EQJ im Tierheim machen, bei dem ich (wenn ich mich gerade richtig erinnere - evtl. muss ich das nachträglich korrigieren, wenn ich den Post hier später nochmal nachlese und auf Fehler prüfe) 216€ bekommen habe und mein Exfreund konnte sich sein Philosophiestudium leisten und endlich seinen Pflegerjob, der ihn irgendwann nur noch gequält hat, hinter sich lassen. Zudem hab ich mir dadurch erhofft mehr in der Natur zu sein, einfach, weil ich dazu gezwungen bin, wenn ich eben für frisches Wasser im Wagen sorgen oder mich um die Hygiene kümmern oder auf die Toilette musste. Ich war schon immer gerne draußen in der Natur und dass ich mich dann zuletzt nicht mehr wegen der Sozialphobie aus unserer Wohnung getraut habe, hat mir enorm zugesetzt. Ich hab mich quasi selbsttherapiert im Sinne von „joa, dann lebst du jetzt halt quasi draußen, dann wird das schon wieder mit dem Vitamin D “.
Ich weiß noch sehr gut, dass damals viele Leute unsere Entscheidung missbilligt haben und auch einer mich mal fragte „Ja, aber um öfter rauszukommen, muss man doch nicht gleich in einen Wohnwagen ziehen.“ aber unsere Situation war komplex und rückblickend betrachtet war es entsprechend schwer den Leuten das verständlich nahe zu bringen. Besonders unsere Freunde aus der Hardcore-und linken Szene haben uns damals vorgeworfen, dass wir das allein des Ansehens wegen machen und Armut romantisieren. Aber ja… Keine Ahnung. Mich belasten die Vorwürfe heute noch. Auch, weil ich das nicht von diesen Menschen, deren Meinung mir sehr wichtig war und bei denen ich auch Zuflucht und Verständnis ersucht habe (weil ich in rechten und Konservativen Kreisen groß geworden bin) , so erwartet hätte.
Ich find wir haben da eine für uns damals gut funktionierende Lösung gefunden.
Irgendwie mussten wir mit dem System nun einmal umgehen und das für uns so handlen, dass wir gut leben können.
Zudem konnten wir auch gleichzeitig so viel Kram und Ballast loswerden, haben viel über uns gelernt und auch, wenn die Zeit auf dem Campingplatz, speziell die Ablehnung der Menschen dort und mein damaliger Gesundheitszustand sehr schlimm und belastend waren, war das eine sehr starke und auch schöne Zeit. Bin wirklich dankbar das gemacht zu haben.
Mah wie schön!
Ein Klassiker, den ich immer wieder gern schau. Hab den Dorfer damals im damals absolut unrenovierten Audimax der Uni Wien gesehen, der war damals schon ziemlich nice.
Vielen Dank für deine ehrlichen und sehr privaten Ausführungen.
Ich finde es wirklich gut, wenn man zu dem, was man fühlt(e), den Situationen und Konsequenzen, die daraus erwuchsen, offen und frei kommunizieren kann.
Tatsächlich bewundere ich diese Eigenschaft - ich bin da leider noch nicht so weit (hab mir aber viel vorgenommen ).
Das mit dem Campingplatz kann ich nachvollziehen.
Vor allem, wenn du schreibst, dass ihr dadurch
konntet…
…das ist genau das, was mich an so einem minimalistischen Leben auch durchaus reizt. Campingplatz weiß ich nicht → zu viele andere Menschen.
Aber irgendwo ein kleines Mini-Haus, abseits gelegen, wo man einfach nicht viel Kram unterbringen kann und man sich durch die gesenkten Betriebskosten auch den ein oder anderen Alltagsballast sparen kann… …denn vieles tut man doch eigentlich zum reinen Gelderwerb um die Fixkosten zu decken.
Glaube, das ist schon auch so ein kleiner Traum von mir.
Kleines Häuschen mitten im Nirgendwo. Idealerweise Selbstversorger so weit wie möglich…
Von daher: Kann eure Entscheidung von Damals nur bewundern und meinen Hut ziehen, dass ihr das durchgezogen habt. Allen Missbilligungen zum Trotz.
Grade passiert:
Paketbote klingelt bei drei Nachbarn im Haus. Und bis auch nur der erste unten ist (nachdem er nicht hoch gekommen ist) war er schon wieder weg und hat alle drei Pakete unten neben der Eingangstür stehen lassen. (im Haus). Unbeaufsichtigt und keiner hat für unterschrieben. Würde dich das stören, bzw. dem Versandhändler/ Paketdienst melden?
- Würde mich nicht stören, melde es auch nicht
- Würde mich nicht stören, melde es (eventuell) trotzdem
- Würde mich stören, melde es aber nicht
- Würde mich stören, melde es (eventuell) deshalb auch
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Machen die hier mit Briefen auch sehr häufig, dass sie einfach alle oben auf die Briefkästen hintereinander angelehnt an die Flurwand, legen.
Find ich kacke, besonders, wenn auch mal hier Briefe landen, die eigentlich ein Haus weiter eingeworfen hätten werden müssen.
Aber ich bezweifle, dass es was bringen würde das zu melden.
Aber bei Paketen ist mir das so lieber, als, wenn ich sie bei Nachbarn abholen müsste. Zudem ein Nachbar, deren Pakete ich hier anfangs immer angenommen habe, diese nie selber abgeholt hat. Dann lieber so
Mein Vater arbeitet bei der Post und ärgert sich immer, wenn er ausm Urlaub zurückkommt und dann erfährt, was seine Vertretung alles scheiße gemacht hat. Er bittet dabei inständig, die Leute mögen sich beschweren, weil nur so etwas passiert. Ansonsten bleibt bei ihm der ganze Schaden hängen. Ein paar Leute haben seine Bitte beherzigt. Deswegen hat die Vertretung auch eine Rüge erhalten.
Vielleicht haben wir auch nicht genug „Drama“ daraus gemacht oder unsere Mitmenschen haben nicht verstanden wie wir darin das positive sehen konnten und all die Vorteile.
Für uns war das kein Armutszeugnis, wir sind da vielleicht nicht so mit umgegangen wie es von anderen erwartet worden wäre. Mein Bruder hat damals noch meinem Exfreund vorgeworfen er könne „nicht für mich sorgen“ und mein Schwager hat sich für uns geschämt (während mein Neffe es total cool fand und am liebsten mit meiner Schwester bei uns übernachtet hätte, was mein Schwager aber nicht zugelassen hat.) kurz danach haben sich auch die Konflikte mit meinen Geschwistern so zugespitzt, dass es dann auch zum endgültigen Kontaktabbruch kam. Die Familie meines Exfreundes hat mich daraufhin völlig abgeschrieben, weil das in deren Auge der ultimative Abstieg war (neben dem Studium ergo der Traumerfüllung meines Exfreundes)
Aber sei es drum, heute ist das weitestgehend egal. Hauptsache wir wissen warum wir das gemacht haben und können damit leben. Die Leute von damals sind auch längst Vergangenheit.
Genau das haben wir versucht und darin gesehen. Rückblickend betrachtet war der Campingplatz die schlechteste Art es umzusetzen aber alles andere was du beschreibst : ein kleines Häuschen, Selbstfürsorger sein etc… Das haben wir halt in der Low Cost version versucht umzusetzen. Der Start dahin ist eben nicht so günstig wie viele sich das vorstellen. Wenn wir uns das hätten leisten können, hätten wir uns vielleicht einiges ersparen können.
Danke für deine lieben Worte
Der Hermes Typ klingelt bei uns daheim nichtmal mehr… Der unterschreibt selber mit unserem Namen auf das Paket und schmeißt es vor die Haustür nur… Wie oft ich morgens schon Pakete von meiner Mutter gefunden habe als ich zur Arbeit bin, die die ganze Nacht vor der Haustür gelegen sind…
Ich hab mal interessehalber guguckt. Was sollte man da jetzt anklicken? Das er nicht professionell war? Reichlich wage. Dann lass ich es.
Komischerweise nicht, obwohl in der Schule und auch jetzt in der Arbeit viele diesen Namen tragen
In deinem Jahrgang taucht er allerdings auf
Platz 5.
Ist das nicht normal seit Corona?
Ich meine die brauchen ja auch seitdem keine Unterschrift oder so mehr.
Unterschrieben muss ich auch oft nicht, es aber kommentarlos im Hausflur abstellen, kann ja nicht Sinn sein. Was ist, wenn einer oder zwei nicht da gewesen wären. Dann stände das Paket für alle zugreifbar einfach im Hausflur rum.