[Diskussion] 2. Autorenwettbewerb 18.09. - 25.09

Kritisieren darf jeder, dass ist doch das Schöne. :wink: Wo kämen wir da sonst hin?

Nächstes Mal mache ich Sci-Fi, Cyber-Santa und die Roborentiere, das bessert den Schnitt.

Und Sean Bean stirbt in jeder davon… :stuck_out_tongue:

Aber ja, du hast recht, ein bisschen könnte das schon die Überraschung verderben.

1 „Gefällt mir“

Wenn ich alle Geschichten durchgelesen habe, kommt der Faktencheck! Hier aber erstmal meine sehr persönlichen Ansichten zu den ersten Geschichten:

Ingo’s Trio

Ich weiß nicht, ob durch das Kopieren etwas kaputt gegangen ist, aber hier fehlen auf jeden Fall ein paar Absätze. So ist es mühsam zu lesen. Die Geschichte erinnert mich ein bisschen daran, dass ich schrieb, dass es ja eigentlich reichen würde, wenn man 3 Personen handeln lässt. Die Handlung an sich fand ich aber etwas schwach, ich hatte noch ein Plottwist erwartet. Auch bleiben Fragen offen: Warum hat er das Geld nicht überwiesen? Warum reagiert er so unterwürfig auf die beiden anderen? Warum reagieren sie so böse, wenn sie ihm dann sofort problemlos und nett eine Lösung anbieten? Ansonsten hatte die Geschichte ein paar nette und kreative Einfälle in einigen Nebenbemerkungen/-sätzen. Besonders den Beginn der Geschichte mit dem Abzählen des Geldes fand ich als Einstieg sehr gelungen.

Die Hunde von Berikur

Ich habe immer so ein wenig das Gefühl, dass man es sich mit der Wahl eines Märchens immer etwas leicht macht. Die Sprache ist mehr oder weniger vorgegeben und man kann sich bei vielen bekannten Handlungselementen bedienen. Dennoch muss man erstmal ein gutes Märchen zu Papier bringen und das hat der Autor hier. Nette Handlung, gute Sprache, auf jeden Fall eine der Geschichten, die mir mit am meisten gefallen haben. Auch wenn ich nichts gelesen habe, was man nicht schon irgendwo anders in ähnlicher Form (weil viele Märchen eben für mich auch in Bezug auf die Handlung sehr ähnlich wirken) gesehen hätte.

Einmal Heiligkreuz und zurück

Die Religionskritik und die Genervtheit von Kirchenglocken finde ich sehr sympathisch. Das Thema wurde auch sehr gut getroffen, aber die Handlung ist wenig spektakulär. Mich persönlich hat das leider nicht vom Hocker gehauen.

Zweifelhafte Bekanntschaft

Gefühlt die halbe Geschichte werden Regentropfen beschrieben. Das empfand ich wirklich nervig. Der Autor macht das super, er hat dazu viel Talent und wäre es nur stellenweise eingesetzt gewesen, hätte ich das wahrscheinlich richtig toll gefunden. Aber so leidet auch der richtig gute zweite Teil der Geschichte. Die fand ich richtig gelungen und auch diese Geschichte gehört defintiv zu meinen Favoriten. Nur habe ich nicht verstanden, warum der alte Mann so wütend war. Nur wegen dem Lachen und dem Spruch? Er war einfach nur sauer? Das ist mir irgendwie zu einfach, habe ich da irgendetwas übersehen? Das Ende habe ich übrigens nicht als Cliffhanger gesehen. Das Ende des Protagonisten war für mich bereits besiegelt und somit die Geschichte (für mich) auch zufriedenstellend zu Ende erzählt. Nur fehlte irgendwie dazwischen ein wenig Handlung. Im Prinzip gehen sie nur durch den Wald, halten an und der Protagonist wird ermordet. Ich habe bei der Geschichte einfach das Gefühl, dass da viel Potential verschenkt wurde, weil sie mir an vielen Stellen richtig gut gefallen hat.

Mein bester Freund

Dadurch, dass die Eltern schon relativ früh in der Geschichte vermuten, dass er sich Erik nur ausgedacht hat, ist schade, weil einem dieser Gedanke dann die ganze Zeit im Kopf rumschwirrt, auch wenn man wahrscheinlich durch die vielen anderen Situationen auch vor der Auflösung schon darauf kommt. Daher glaube ich kaum, dass jemand das Ende wirklich überraschen wird. Die Antwort des Polizisten wirkt auf mich auch sehr eigenartig. Weil man deutlich merkt, dass er nicht wirklich auf den Ich-Erzähler antwortet, sondern nur dem Leser mitteilt, dass Erik nie existiert hat. Ansonsten fand ich die Geschichte aber ganz gut geschrieben und sympathisch. Sehr nett zu lesen.

Ich, Du, Er, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie

Gute Story, und vor allem sehr gut geschrieben. Ich hätte mir vielleicht noch mehr Interaktion mit den anderen Identitäten gewünscht als dieses zweimalige „Durchbrechen“. Am Ende waren es auch für meinen Geschmack zu viele Identitäten, wirkte dann doch ein wenig zu ungaubwürdig. Und das Ende ist halt wirklich der pure Holzhammer, das ist völlig unnötig. Entweder man verpackt das besser oder transportiert die Moral durch die Handlung. Aber man merkt auf jeden Fall Talent und Anspruch des Autoren.

Zwei Mal Drei Musketiere

Ich bin durch die Geschichte ziemlich durchgerast im positiven Sinne, sie hat einen sehr guten „Handlungsstrom“.
@Lassic schrieb, dass die Geschichte manchmal knapp am Kitsch vorbeischrammt. Für mein Empfinden schrammt sie leider nicht nur Vorbei. Die Gruppe wird an einem Tisch sitzend nacheinander beschrieben. Das Pärchen sitzt auf dem Dach und redet über Probleme. Das hat man alles schon so oft gesehen.
Ich tue mich mit Namen meiner Protagonisten auch immer sehr schwer, aber die Namen fand ich doch sehr gekünstelt. Den Titel der Geschichte fand ich im Nachhinein aber ganz nett. Und bisher trifft diese Geschichte für mein Empfinden das Thema (so wie ich das Thema intuitiv auffassen würde) am besten. Für mich ist die Geschichte vielleicht nicht eine der besten, aber eine der besseren Geschichten im Wettbewerb.

Das Kind im Hasenpelz

Wieder ein Märchen und wieder gut geschrieben. Im Vergleich mit Die Hunde von Berikur finde ich sie sogar noch ein Stück besser. Sehr viel Handlung in den wenigen Wörtern.
Alles sehr positiv, darum nur einzelne Aspekte, die mir (als einziges!) negativ aufgefallen sind: zu viele unnatürliche (im Sinne von nicht alltägliche) Gestalten. Ein Weiser, eine Waldhexe, ein Räuber. Für die kurze Geschichte ist das für mich mindestens ein die Handlung voran treibender Protagonist zu viel. Das Abtrennen und Verspeisen fand ich unnötig brutal. Wenn es zur Geschichte passt oder es nötig ist, habe ich normalerweise auch kein Problem damit. Aber hier wirkt es für mich nur störend, ich hätte eine weniger drastische Lösung besser gefunden (z. B. dass der Weise das Gesicht durch einen Zauber verunstaltet). Und dann ist da noch das Ende. Ich habe das Gefühl, dass ich da irgendetwas übersehen habe. Das Kind tilgt Streit und Argwohnt und stiftet Einheit… darum prügeln und töten sich die beiden Männer um das Kind? Deswegen raubt ein Räuber das Kind? Darum will die Mutter das Kind nur für sich allein? Und warum ist der Mutter so extrem egoistisch? Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn das jemand aufklären könnte.
Auch wenn es anders klingt, das sind die einzigen und auch nur wenig bedeutungsvollen Kritikpunkte, die den sehr guten Eindruck nicht trüben können. Eine meiner Favoriten.

Feuerraben

Was @Lassic bei Zwei Mal Drei Musketiere schrieb, gilt bei dieser Geschichte sogar noch stärker: gutes Tempo. Nicht zu viel und nicht zu wenig Handlung. Die Geschichte ist richtig rund, gute Sprache, glaubhafte Charaktere. Das Ende war besser als ein Happy End (vor dem ich kurz vor Schluss Angst hatte, weil es überhaupt nicht gepasst hätte), ich hätte mir aber vielleicht noch einen stärkeren Plot Twist gewünscht. Auch ein ganz klarer Favorit für mich.

Wow, schon vier Favoriten. Ich mus nach allen Geschichten dann nochmal überlegen, wie meine persönliche Reihenfolge aussieht…
Und ich hoffe, @Mevarit erstellt nach dem Ende des Votings wieder eine Excel-Datei mit den Bewertungen? :blush:

2 „Gefällt mir“

Jokes on you, ich aktualisiere gerade meine alte Liste. :smiley:
Danach lese ich auch weiter und schreib Feedback.

1 „Gefällt mir“

Meine Finger kribbeln, ich will mich rechtfertigen! :smiley:
Aber dann würde ich mich ja verraten…

Was mir beim Durchlesen auffällt: Es sind sehr viele farbenfrohe, fantasiereiche Geschichten dabei, die in einer Mittelalter/Fantasywelt spielen.
Auf der einen Seite sehr interessant, auf der anderen Seite unglaublich anstrengend, sich jedes Mal wieder in die neue Welt einzuarbeiten und sich daran zu gewöhnen.

Meiner Meinung nach sind ausgeklügelte Fantasywelten was für lange Buchreihen, weil man, wenn man eine neue Welt erschafft, sehr viel bedenken und einführen muss.

Dazu kommt, dass Fantasy (zumindest in diesem Textgenre) die „faulste“ Art des Schreibens ist, weil man im Grunde die gesamte „Recherche“ im Kopf behalten kann. Eine „Real World Story“ braucht echtes Setting mit Wurzel in der Wirklichkeit und authentischen Logikvorgängen (ein hervorragendes Beispiel dafür ist Einmal Heiligkreuz und zurück ).
Bei Fantasy kann man einfach drauflosschreiben und Logiklücken einfach auf die Welt schieben.

Deshalb sehe ich in den Märchen und Fabeln einen sehr guten Mittelweg zwischen „der Fantasie freien Lauf lassen“ und „leicht nachvollziehbare Kurzgeschichte schreiben“.

An euch Fantasyautoren: Ich will euch nicht bashen, nur Denkanstöße geben. Selbst habe ich lange Zeit pure Fantasy geschrieben und mich mit dem Saal der fliegenden Bücher zum ersten Mal ein bisschen rausgewagt. Scary, aber unwahrscheinlich lehrreich.

Und wenn ihr solche Welten habt, dann baut sie aus! :slight_smile:
Im Moment ist der Markt ja überflutet damit, aber irgendwann kann man das sicher wieder als Basis für alles Mögliche nehmen.

2 „Gefällt mir“

Hier mein Feedback für die ersten Geschichten. Ich habe viel auf den Umgang mit Sprache geachtet, weil ich bemerkt habe, dass mir das teilweise wichtiger war als der eigentliche Plot. Also, um in die Geschichte einsteigen zu können.

Ingo’s Trio

Gleich zu Anfang eine Geschichte, die mich nicht fesseln konnte. Der Schreibstil hat sich ungelenkig angefühlt, als wüsste der Autor nicht, wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte. Das ganze wurde von Rechtschreibfehlern noch unterstrichen. Die Geschichte passt zum Thema, ist aber leider etwas unschlüssig, auch durch Jargon etc. Ich finds allerdings toll, dass das Thema gut eingebunden und eine interessante Kulisse mit einem hauch Spannung erzeugt wurde. Finde es geil, nen Tisch Ingo zu nennen. Vorschlag: Zahlen auszuschreiben und ein paar Absätze zu machen hätte hier zum Lesefluss beigetragen. Das besitzanzeigende Apostroph (Ingo’s) existiert nicht im Deutschen und du springst hin und wieder in den Zeiten. :slight_smile:

Hunde von Beriko

Eine süße kleine Geschichte im Fabel/Legenden Stil, die mir viel zu kurz war. Knapp über 600 Worte und das bei einer Geschichte, die eine kulturreiche und vielfältige Vorgeschichte anteasert. Da hättest du sicherlich die Wortgrenze ausreizen können. :wink: Mir gefiel der Seitenhieb auf Mythologie, sowie der Plot, auch wenn ich weder die Rettungsaktion noch das Ende verstanden habe. Hier hätte ich mir sehr viel mehr drumherum gewünscht, die Charaktere einzuführen, die Welt vorzustellen, einfach ein bisschen Exposition. Auf der anderen Seite mag ich den Schreibstil, das „fabelhafte“ mit leicht antiker Sprache sehr.

Einmal Heiligkreuz und zurück

…aber wo geht sie denn zurück? :wink: Sehr stark! Der Hauptcharakter ist gut gezeichnet, das Setting genial ausgebaut und sehr realistisch eingebunden. Hier wird Kritik am verschlossenen Dorfleben mit Religionskritik gemischt und es ist genial. Ein kleines bisschen witzig, aber auch traurig, wenn man bemerkt, dass es tatsächlich solche Menschen gibt. Ich mochte den sehr natürlichen und fluiden Umgang mit Sprache, was das ganze sehr angenehm zu lesen macht. Allerdings habe ich nicht verstanden, wieso wörtliche Rede und Gedanken kursiv sind. Gedanken kann ich nachvollziehen, aber in meinem Kopf zerstört kursiv so die Stimmen der Leute… vielleicht bin ich ein klein wenig gestört. :slight_smile:

Zweifelhafte Bekanntschaft

Niceynice! Die Stärken liegen hier ganz klar in den Bildern, die es zeichnet. Das relativ langsame Erzähltempo deckt sich perfekt mit dem abgekämpften Zustand des PoV Charakters. Die Atmosphäre ist genial, meine eigene Müdigkeit und Hunger wurden mir sofort vor Augen geführt. Das Thema wurde sehr smart eingebunden und bis auf einige sprachliche Unstimmigkeiten („war gewesen“ „blicke zu“ etc) auch sehr flüssig. Das Ende lies mich ratlos zurück, aber das scheint ja auch das Ziel der Story zu sein. :slight_smile:

Mein bester Freund

Auch wenn ich hin und wieder über Formulierungen gestolpert bin, war es schreibtechnisch solide. Kontrast zwischen den Freunden wird gut herausgearbeitet und der Erzählstil zeugt von… einer Art Ehrlichkeit, die das Ganze wie eine echte Story wirken lässt. Die Kürze ist hier Würze und der Plot-Twist am Ende hat mir einen kurzen Adrenalinkick bzw. Schock verpasst, auch wenn der mittlerweile ja schon ein bisschen abgenutzt ist von Fight Club und Mr. Robot bsp. :slight_smile:

Ich, du…

Sehr interessant. Vom Stil her könnte ich mir das gut auf einem Poetry Slam vorstellen. Normalerweise etwas, das ich lieber gehört als gelesen hätte, denn es hat mich verwirrt. War total witzig gemacht, der Stil stimmt… joa. :slight_smile:

Zwei Mal Drei Musketiere

Was mir hier sofort aufgefallen ist ist der flüssige und natürliche Sprachstil. Wie schon vorher gesagt hat sie sehr mit Kitsch zu kämpfen, benutzt werden Bilder, die man in jedem Film und jeder Geschichte schon gesehen hat. Auch ist das Ende sehr abrupt und zu selbstverständlich.

2 „Gefällt mir“

Das geht mir auch so, fies diese Wartezeit.^^

Da möchte ich dir widersprechen*. Meiner Meinung brauchen alle Genres dieselbe Vorbereitung und Logiklöcher muss es in allen Geschichten geben, nur an unterschiedlichen Stellen, sonst funktionieren sie nicht.
In der einen ist das Magie, die nicht vollig konsequent durchgezogen wird, in der anderen, das ausgerechnet ein Mädchen, praktisch ohne Interesse oder Kenntnisse über Religion, in ein erzreligiöses Dorf zieht.

Die „Wurzel in der Wirklichkeit“ ist genauso fiktiv, wie die Wurzel, an der man eine phantastische Geschichte verankert, denn sie ist auch nicht realer, sondern lediglich ein bestimmer Blick auf einen Vorgang in der wirklichen Welt, fokussiert als Grundlage einer Erzählung durch die Linse des Autors.

Und die Recherche im Hinterkopf kann ich einer „Real World Story“ doch ebenso im Hintergrund halten.
Tatsächlich würde ich soweit gehen, dass eine phantastische Geschichte sich die Mühe macht, einen Hintergrund zu erschaffen und diesen soweit wie nötig zu enthüllen (oder auch nicht), während sich eine „Real World Story“ darauf verlässt, dass die Leser den Hintergrund selbst einfügen aus persönlicher Erfahrung.

So oder so, schwierig ist beides.

Interessanterweise scheine ich bisher der einzige zu sein, der „Einmal Heiligkreuz und zurück“ absolut nichts abgewinnen kann. Und nein, ich bin kein bayrischer Dorfbewohner.:wink:

*so^^

Edit: Ganz vergessen:

Glückwunsch, auch an alle anderen, die es bei diesem oder dem vorherigen Wettbewerb geschafft haben. Es ist wirklich nicht leicht und viele trauen sich nie; ich hab’ schon Leute gesehen, die heulend hinausgestürmt sind bei Schreibworkshops. :anguished:
Ist eine größere Leistung, als manch einer vielleicht denkt.

3 „Gefällt mir“

Du willst mir sicherlich „widersprechen“. :wink:
Sorry, ich bin ein kleiner Grammarnazi. Merkt man sicherlich auch an meinem Feedback. :smiley:
Dafür sei euch jederzeit das Recht gewährt, mich zu verbessern.

Valide Punkte. Für mich zeigt sich hier, dass viel vom Standpunkt des Lesers/des Bewertenden abhängt. Ich kann deine Argumente durchaus nachvollziehen.

Ein weiterer Punkt, warum ich „Real World Stories“ schwieriger finde: Ich finde es viel schwieriger, mich als Leser dafür zu begeistern. Zumindest gilt das für die Romanformen. Hier gilt meine Kritik erstmal nur für die Kurzgeschichtenform.

1 „Gefällt mir“

Da waren die Finger schneller als der Kopf.^^

Klar, letztlich ist das alles subjektiv.

2 „Gefällt mir“

Zur Fantasy-Diskussion: Es ist naheliegend, dass Leute am Anfang das schreiben, womit sie sich am Besten auskennen. Dass Fantasy einfacher zu schreiben ist, finde ich z.B. nicht, weil es dort sehr einfach ist in Klischees und Tropes zu verfallen. Schlüssigkeit und Logik sind bei allen Geschichten gleich fordernd.
World-Building, was für Fantasy sehr wichtig ist, ist aber bei Kurzgeschichten natürlich sehr schwer. Deswegen laufen die meist auf Momentaufnahmen hinaus, die allzu oft auf Kämpfe basieren.
Gerade bei so kurzen Geschichten, kann man sich ruhig aus seiner Komfortzone trauen, es gibt ja nichts zu verlieren.

Zum Feedback: Es sind nur subjektive Eindrücke. Wenn ich bestimmte Passagen/Sätze oder Fehler anspreche, sind das reine Vorschläge, wahrscheinlich sind euch die Fehler bereits aufgefallen. Bitte nicht angegriffen fühlen.

Ingo’s Trio

[spoiler]Fängt ganz gut an, ich bin kein Fan vom “PC-speak” (Achievements unlocken usw.), zumal es für die Geschichte nicht wirklich relevant ist. Die Intervention der Mitbewohner erweist sich als vollkommen überzogen, vor allem da alle ziemlich eng befreundet zu sein scheinen. Man könnte es im Nachhinein so lesen, dass Pascal alles viel schlimmer wahrnimmt als es ist (unzuverlässiger Erzähler), aber auch so wirkt es für mich nicht ganz rund. Trotzdem solide Geschichte.

“Marco fixierte Pascal mit seinem Blick, dem jetzt der Mund leicht offen stand.” hätte ich anders geschrieben (“Marco fixierte Pascal, dem jetzt der Mund…”)[/spoiler]

Die Hunde von Berikur

Trotz entsprechendem Sprachstil kommt keine Stimmung auf. Es ist kein Fluss vorhanden, weil in jedem Absatz ein neuer Charakter hinzukommt. Hätte man ruhig etwas ausbauen können.

Einmal Heiligkreuz und zurück

Wirkt auf mich nicht wie eine richtige Story, sondern eher wie eine ausgebaute Anekdote.
“Wenn du in Bayern nicht Grüß Gott sagst, kannst du gleich wieder umziehen.”
Für eine so kurze Geschichte sind auch ganz schön viele Fehler drin.

Bei direkter Rede keinen Punkt setzen, wenn es mit “sagte” o.Ä. weitergeht.

“DING DONG DING DONG DING DONG.” Kirchenglocken sind eigentlich rhytmischer, da würde folgendes imo schöner aussehen:
“DING DONG
DING DONG
DING DONG”

“Wieder angekommen, erwartete sie ihre Vermieterin schon sehnsüchtig.” “Zuhause angekommen” oder “Wieder zuhause” fände ich sinnvoller.

Mein bester Freund

Gefällt mir sehr, solide geschrieben. Am Ende eskaliert die Geschichte aber zu rasant.
Persönlich halte ich Freundschaft nicht für eine Art Gemeinschaft, streng genommen wäre es für mich am Thema vorbei. (habe ich jetzt aber nicht mit 1 bewertet)

“Man kann, wortwörtlich, davon reden, wir wären Sandkasten-Freunde.” Sehr holprig. “Man kann wortwörtlich von Sandkastenfreunden sprechen.” oder anders, Hauptsache weniger Kommas.

“Aber ich hörte nur einen Satz als Antwort: “Wir haben niemand Zweites verhaftet. Wir kennen keinen Erik. Du warst allein!””
Sind natürlich mehrere Sätze, “Du warst doch allein” hätte bestimmt gereicht, und wäre auch etwas glaubwürdiger (“Wir kennen keinen Erik” wirkt komisch).

2 „Gefällt mir“

Bin jetzt bis “Das Abkommen” gekommen und gehe jetzt schlafen. Das Niveau ist bisher erstaunlich hoch, umso mehr verwirrt es mich, dass die Bewertungen bisher so ambivalent ausfallen. Und damit meine ich teilweise echt negativ in der ersten Hälfte des Votingthreads. Die andere Hälfte hat dagegen noch ziemlich wenig Stimmen insgesamt.
Geht man bis einschließlich Feuerraben die Ratings durch, liegt der Durchschnitt bei gerade einmal 2,9 (ich selbst habe bisher nicht weniger als 3 Punkte verteilt und kann die ganzen 1 Punkte nicht nachvollziehen. Nun. Habe bisher aber auch noch keiner Geschichte 5 Punkte gegeben und werde am Ende nochmal alle Geschichte miteinander vergleichen.

2 „Gefällt mir“

Das ist mir auch aufgefallen! Das Problem ist hier sicher, dass vor allem Teilnehmer voten. Ich will niemandem was vorwerfen, aber wenn man gewinnen will… ihr wisst, wo der Gedanke hinführt.
Ich bin genau da, wo du bist und habe einmal unter Drei Punkten vergeben. Die Kritiker im Diskussionsthread haben aber auch hohe Ansprüche an Qualität. :slight_smile:

Versteh es auch nicht. Alle Geschichten hatten per default bei Start eine Stimme auf 5, wenn ichs richtig gesehen habe. Nach einem Tag hatte jemand den meisten einfach 1 Punkt gegeben. Bei vielen waren es sogar 2 mal 1.
Das ist ein wenig traurig, aber naja, kann man nichts machen.

1 „Gefällt mir“

Weil der Thread ja immer ein bisschen nach unten rutscht, werde ich versuchen hier regelmäßig das Voting einzubinden. Ich würde mich außerdem auch sehr freuen, wenn ihr den Link etwas verteilen würdet :slight_smile:

Ich fange mal an hier meine Eindrücke und Meinungen der Geschichten zu sammeln die ich lese bzw. gelesen habe:

Auf der Flucht
Zu erst dachte ich dass mir die Geschichte wohl nicht gefallen wird, da dieser Schreibstil mir persönlich nicht zusagt. Aber irgendwie hat sich innerhalb dieses Tagebuch-Stils dann doch eine Spannung entwickelt, sodass mir das Lesen bis zum Ende Spaß gemacht hat.

Für mich war das Ende bzw. die Entwicklung der Geschichte absolut nicht vorhersehbar und hat mich doch überrascht. Die einzige Frage die ich mir stelle und der Grund, dass ich 4 anstatt 5 Punkte gegeben habe: Am Ende heißt es er hat Ben umgebracht. Wer ist Ben? Der Name ist vorher kein einziges Mal in der Geschichte aufgetaucht. Evtl. war damit einfach die zweite Wache gemeint. Wenn dem so ist ist das Schade, denn ich hätte an dieser Stelle durchaus einen “bekannteren” Charakter sterben

Auf der anderen Seite
Richtige Absätze anstatt einfacher Zeilenumbrüche oder gar ein paar “Trenner” wie man es von Kapiteln gewöhnt ist, hätten der Geschichte gut getan und einem zwischen den einzelnen Abschnitten mehr Luft zum Nachdenken gegeben und das Gefühl vermittelt, dass dazwischen Zeit vergangen ist. So hat man oft erst nach ein paar Wörtern gemerkt, dass man Teile der Handlung bzw. Zeitlinie überspringt. Ansonsten hat mir die Geschichte aber sowohl inhaltlich als auch von der Spannung her sehr gut gefallen. Auch hier habe ich 4 von 5 Punkten vergeben.

Mein bester Freund
Die Geschichte ist, bis auf das Ende, das ein wenig holprig daherkommt, eigentlich ganz gut geschrieben. Jedoch wie bereits einige andere hier bereits schrieben: Leider sehr vorhersehbar. Ich mag Geschichten dieser Art eigentlich sehr gerne aber mir war von Anfang an klar wie es ausgeht und das hat die Spannung und den Spaß rausgenommen. Hat von mir 3 Punkte erhalten.

Zwei Mal Drei Musketiere
Die Melancholie in dieser Geschichte gefällt mir sehr gut und ebenso die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Auch dass es ein versöhnliches und dennoch “offenes” Ende gibt, passt sehr gut zum Gesamtbild. Einziger Wermutstropfen ist, dass 2x das Wort “Fuck” fettgedruckt ist. Meiner Ansicht nach ist das absolut unnötig und ich verstehe die Intension dahinter nicht. Bei der Bewertung hadere ich noch ein wenig, und bin derzeit bei 3 bis 4 Punkten.

Ich, Du, Er, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie

Dieser kurzen Geschichte habe ich 5 Punkte gegeben. Sie hat mich emotional berührt und auf Grund der Thematik konnte ich auch über so einige Rechtschreibfehler hinwegsehen, da sie nicht den Fluss gestört haben. Möglicherweise wäre eigentlich eine 4 “gerechter” und es hat mit reingespielt, dass mich die Situation an ein Familienmitglied von mir, das an Schizophrenie erkrankt war, erinnert hat.

Alle Geschichten mit (pseudo)mittelalterlichem Thema bzw. Hintergrund: Werde ich wohl leider nicht lesen und wenn dann nicht bewerten, da ich für solche Geschichten eine persönliche Abneigung hege, welche ich aber nicht einfließen lassen möchte.

Ergänzung / Anmerkung zu “Auf der anderen Seite”: Das Thema Gemeinschaft kommt hier eigentlich gar nicht vor. Da mir dies aber erst jetzt aufgefallen ist und nicht beim Lesen werte ich das mal neutral und behalte meine Wertung bei. Dennoch merkwürdig.

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Budi, Eddy, Nils ? Ben. :wink:

1 „Gefällt mir“

Also ist Simon der Ich-Erzähler und somit der Mörder? :open_mouth: :wink:

1 „Gefällt mir“

Interessant. :smiley: Wurdest du mal von LARPern verprügelt? :stuck_out_tongue:
Etwas schade, aber wenn du tatsächlich so voreingenommen bist, wäre es wohl das beste, wenn du sie auslässt. ^^

Seltsamerweise finde ich das selbst schade dass ich so denke. Lesen werde ich sie evtl. durchaus aber da ich weiß dass ich das höchstwahrscheinlich nicht “neutral” sehen kann werde ich es nicht werten. Außer ich würde sie vielleicht überraschend gut finden. Meistens finde ich so selbstgeschriebene Texte mit dieser Thematik aber immer sehr befremdlich. Erstaunlich ist, dass ich die Thematik selbst eigentlich gerne mag. Aber irgendwie werde ich mit solcherlei Geschichten meist nicht wirklich warm, da mir diese oft zu sehr klischeebehaftet sind.

Ich habe mittlerweile eine Geschichte (Kind im Hasenkostüm), die mehr oder weniger genau in dieses Schema passt, gelesen und in Teilen hat sie mir gefallen. Ich weiß aber jetzt nicht ob ich sie am Ende dann doch sehr seltsam bis schlecht fand weil mir gewisse Dinge nicht passen oder ob ich bereits mit Vorurteilen rangegangen ist. Schwierig.

Habe ich auch bemerkt. Da wollte wohl jemand alle Teilnehmer mit einer guten Bewertung starten lassen. :smile: Aber ich vermute dass die vielen 1er Bewertungen einfach von Trollen kommen, die mit dem Wettbewerb ansonsten nichts zu tun haben.

Ich verstehe aber wenn jemand sagt: „Bei 17 Geschichten gebe ich den besten drei Geschichten 5 Punkte, die drei nächstbesten Geschichten 4 Punkte usw und den drei schlechesten 1 Punkt.“ Das ist ja legitim.
Ich persönlich habe noch gar nicht bewertet. Ich lese mir erst alle durch und vergebe dann an die beste oder die besten Geschichte (n) 5 Punkte. Wenn nicht plötzlich die Geschichten deutlich schlechter werden als das was ich bisher bei diesem und dem letzten Wettbewerb gelesen habe, werde ich aber wohl keine 1 und 2 Punkte verteilen. Für 1 Punkt müsste ich deutlich merken, dass sich jemand keine Zeit für das Schreiben genommen und den Wettbewerb nicht ernst genommen hat. Und dieses Gefühl hatte ich bisher bei keiner Geschichte.

Aber es gibt halt verschiedene Herangehensweisen beim Bewerten. Ich wäre deswegen ja immer noch dafür, dass schriftliche Bewertungen für das Voting Pflicht sind. Auch wenn das komplizierter ist und natürlich auch Nachteile mit sich bringt.

3 „Gefällt mir“

Schuldig. Die 5 Punkte haben alle Teilnehmer von mir als Würdigung ihrer Arbeit bekommen. Da ich ja sowieso die Texte noch mal mit der Jury gemeinsam bewerte, wird sich dann erst der Unterschied ergeben :wink:

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