und natürlich hatte nicht jeder Einwohner 10 Kühe… …sondern wahrscheinlich ein einziger alle 300…
…elende Kapitalistenscheiße!
Wobei man ja in vielen Fällen im selben Einzugsbereich bleibt. Beim Beispiel von Herzer mit Greifswald wird ihr neuer Job sehr wahrscheinlich ebenfalls wieder in Greifswald sein. Sollte der nächste Job in einer ganz anderen Stadt sein wäre Umziehen, unabhängig davon ob man mit dem Auto oder dem ÖPNV unterwegs ist, notwendig.
Heißt nicht, dass jetzt alle Pendler:innen umziehen sollen, nur das Argument find ich in dem Zusammenhang nicht wirklich passend.
Nee. 2 andere und unserer jeweils so ~100. Also eher sozialistisch.
Selbst, wenn man nur, wie ich aktuell, 30km vom alten Lebensort weg wohnt, ist man schon weitaus seltener bei den Freunden eingebunden und wird seltener spontan eingeladen.
Mein bester Freund wohnt in Kaifeck (ja, neben dem alten Hinterkaifeck das es nicht mehr gibt) und das besteht nur aus einem großen Bauernhof. Dort lebt er mit seiner Frau und den drei Kindern.
Mein Onkel lebt auf nem alten kleinen Bauernhof in Woflsberg mit seiner Freundin ganz alleine.
Ich mein man muss sich die Gegend (südlichwestlich von Ingolstadt) nur mal bei Google maps ansehen. Da gibt es unzählige Einödhöfe die aber immer noch bewohnt sind.
Das ist hier ganz normal irgendwo wunderschön an nem Waldrand zu leben.
Und trotzdem ist die nächst größere Stadt (Schrobenhausen, Neuburg, Pfaffenhofen oder Ingolstadt) nie weiter weg als 15 oder 20 Minuten. Also alles in allem keine Weltreise, wenn man mal einkaufen will.
Aber ja, Mobil muss man halt sein. Zu Fuß kommst hier nur zur nächsten Kapelle um zu beten. Die gibt es tatsächlich in jeder noch so kleinen Besiedelung
Nicht reduzieren. Du sollst sie nur im Bus ausleben. Filme gucken, Spiele spielen, Bücher lesen, Musik hören, mit Freunden quatschen. Habt ihr alle keine Smartphones?
Ich weiß, ich hab sowas auch schon erlebt. Ich wollte nur sagen, dass man wenn man näher an die nächste Stadt zieht auch mit Jobwechsel alle 3-5 Jahre vermutlich immer vorteilhafter wohnt als vorher.
Ich verstehe eure Punkte auch auf jeden Fall und würde auch nicht unter allen Umständen umziehen um ÖPNV fahren zu können. Ich würde aber schon sagen, dass es auch nicht wenige Leute gibt die an die Bequemlichkeit eines PKW so gewöhnt sind, dass sie zu keinerlei Kompromissen bereit sind und dass manches als „unmöglich“ angesehen wird, was für Leute die regelmäßig mit dem ÖPNV fahren selbstverständlicher Alltag ist.
IN der Stadt hab ich jetzt noch nicht gewohnt, ich wohne aktuell am Stadtrand (also tatsächlich direkt am Rand, danach kommt nur noch eine Straße und dann der Rhein).
Was ich am Leben in einem kleinen Dorf beispielsweise nicht mochte, war die fehlende Anonymität, jeder kennt jeden, wenn bei dir heute mal ein anderes Auto (und gott behüte auch noch mit auswärtigem Nummernschild) vor der Tür steht, fragt man sich am anderen Ende des Dorfes, was da los war.
Außerdem (und das hab ich erst gemerkt, als ich dann in die Stadt gezogen bin) ist man im Dorf super eingeschränkt, was den Bekanntenkreis angeht. Man verbringt die meiste Zeit mit denselben Leute, man hat oft nur wenige Chancen, andere Leute mit anderen Hintergründen kennenzulernen oder mal andere Sichtweisen zu erleben.
Ich will wirklich nicht sagen, dass Menschen vom Dorf etwas rückständig sind (oder was man allgemein als „hinterwäldlerisch“ bezeichnen würde), aber ich glaube es fällt einem einfach leichter, eine progressivere und vielfältigere Gesellschaft zu akzeptieren, wenn man sie am eigenen Leib mitbekommt und das geht wohl einfacher, mit mehr Menschen man sich auseinandersetzt.
Ist aber zum großen Teil einfach meine persönliche Erfahrung.
Das stimmt schon, ja.
Als ich für 4 1/2 Jahre in Zürich gelebt habe, habe ich mein Auto auch sehr schnell verkauft, da es da absolut keinen Grund gab, eins zu besitzen. Durch Tram und Bus konnte man da alles sehr gut erreichen. Einzig zu Konzerten außerhalb von Zürich wars etwas nervig, aber machbar.
Das kannst du ruhig machen, denn es entspricht der Wahrheit
Wenn man sich nicht bewusst dazu entscheidet, über den Tellerrand zu schauen, bleibt man eben unter sich. Einfach gestrickt, aber dennoch meistens herzlich und zufrieden.
Es gibt über die Landbevölkerung (gerade die richtig alten Leute) unzählige Klischees. Viele davon treffen absolut zu, andere eher weniger.
Hier kennt jeder jeden, aber meistens bringt das halt mitsich, dass alle untereinander super miteinander zurecht kommen. Ganz selten in meinen 35 Jahren Landleben gab’s mal Zwist, der länger als einen Tag dauerte. Gemeinsame dörflichen Feste, wie Fahnenweihen, Feuerwehr - oder Volksfeste, Maubaum aufstellen oder Anderes schweißen die Leute hier schon deutlich und auch erkennbar zusammen.
Ja hier geht’s grundsätzlich ziemlich konservativ zu. Wir auf dem Land sind sehr from, fleißig und für Außenstehende oft schwer zu verstehen. Dinge wie Gendern gibt es, aufgrund unseres starken Dialekt einfach nicht. Also noch nicht aus Ablehnung oder ähnliches. Die ganze Thematik existiert einfach nicht.
Was uns aber immer wieder vorgeworfen wird, ist der Hass auf alles Fremde oder Fortschritt. Das ist meiner Erfahrung nach nicht der Fall und ein Vorwurf der zu Unrecht viel zu oft gemacht wird. Auch hier hat (fast) niemand ein Problem mit Queeren Menschen… „Mei, na issa hoid schwul. Solang er a netter Kerl ist, ist mir doch des egal“ Ja, diese Menschen benutzen oft Begrifflichkeiten nicht korrekt oder inkludieren Minderheiten nicht vollumfänglich, wie es vieleicht woanders der Fall ist. Aber das tun sie nicht, weil sie es nicht wollen, sondern weil ihnen dafür einfach das Vokabular fehlt
Wenn ich meinem Nachbar jetzt was von LGBTQ+ erzähle, denkt er ich hab nen Schlaganfall. Und trotzdem WEIß ICH, dass er das niemals böse meinen würde.
Die meisten Leute hier sind wirklich liebe und bodenständige Menschen, die aber aufgrund ihrer Einfachheit sehr oft missverstanden werden. Oft habe ich das Gefühl das Menschen auf dem Land mehr Verachtung entgegen schlägt, als man ihnen vorwirft diese Verachtung Anderen gegenüber zu haben.
Ja es gibt sie hier… (wie überall anderswo auch)
Die AFD Wähler, die Klimaleugner, die Impfgegegner und sonstige Sturköpfe. Aber eines ist auch hier ganz klar erkennbar. Gern gesehen sind die hier auch nicht. Zumindest nicht so flächendeckend, wie viele Außenstehende immer denken.
Hier wählt wirklich gefühlt jeder zweite CSU und trotzdem haben viele hier Elektroautos. An fast jedem Supermarkt oder öffentlichen Parkplätzen gibt’s Ladesäulen. Sogar Glasfaserkabel sind hier fast überall verlegt. Die ganz kleinen und abgelegenen Hofe, gehen sogar teilweise auf Starlink und es klappt hervorragend.
So gut wie JEDER Bauer hat hier seine Dächer der Lager oder Maschinenhallen mit Fotovoltaik vollgeballert. Sehr lustig zu beobachten, wenn die alten Bauern am Sonntag beim Frühschoppen ihre Smartphones rausholen und per App die Leistung ihrer PV Anlagen zu vergleichen.
Long Story short.
Ja, hier sind die Leute einfach, aber meistens herzlich.
Konservativ bis ins Mark und trotzdem schaut der Bauer Netflix auf seinem Smartphone wenn er gerade die Felder Grubbert.
Es ist hier immer so entspannend mit der BVG zu fahren , wer hat schon Lust dauerhaft in überfüllten Bussen oder Bahnen rumzufahren, aber die alternative das Auto würde zum Teil genauso lange Dauer und genauso stressig.
Für mich ist fahren mit den öffis null entspannend, genau das Gegenteil.
Der Fehler ist Busse als Ort der Entspannung zu sehen
Bei uns ist das aber auch wieder schlimm gerade. Wie zu jedem Semesterbeginn sind die Straßenbahnen zur Uni wieder so brechend voll, dass Manchmal garnicht alle Leute an einer Haltestelle in die Bahn reinkommen.
Jedes Halbjahr das immergleiche.
Wenn Fußballspiel ist stehen sofort Sonderbusse zum Stadion bereit, wenn um 18 Uhr zig Stundenten von der Uni weg wollen gibts Regelbetrieb.
Ich ja auch. Ich begrüße es, wenn man die Möglichkeit hat im Zug zu entspannen, weil er halt grade leer ist und nicht 20 Minuten zu spät, aber ich benutz Öffentliche nicht, weil sie so entspannend sind.
Eine Zugfahrt ist für im besten etwas entspannter wie auf einer freien Autobahn zu fahren und im schlimmsten fall so stressig wie in der Stadt im Stau zu stehen.
Halt auch weil die meisten meiner Zugfahrten kürzer als 20 Minuten sind und sehr wenige etwa 40 Minuten. Wie oft ich stundenlang im ICE sitze im Jahr kann ich an einer Hand abzählen.
Ist eben nur ein Quatschargument weil das bedingt funktioniert wenn mehr Leute das umsetzen.
Unpopular opinion:
Ich fahr lieber auf Ner halbwegs vollen Autobahn als leer, weil ich sonst mehr Probleme mit der Konzentration habe.
Also nicht Stau voll sondern einfach etwas Verkehr auf den ich aufpassen muss
Landstraße soll bitte leer sein
Sobald die Kopfhörer im Ohr sind und ich einen Podcast lauschen oder eine TV Serie Youtube Show xy gucken kann, ist die Welt in Ordnung. Da kann noch soviel Chaos im Abteil sein
sowas klappt eben gut wenn der Partner/in keinen Job hat weil die Umziehende Person so viel verdient, aber ja ansonsten klappt das mit dem rumziehen eben meist schlecht.
naja, auf der Langstrecke und wenn man direkt fährt, kann zugfahrt schon toll sein.
Stuttgart- Paris, unterwegs laptop aufklappen, film schauen, fertig.
Das geht auf der Autobahn nicht und die Autobahn dauert auf der Strecke auch viel länger.
Das blöde ist nur das ich mich von „arsch der Welt nicht nach stuttgart“ teleportieren kann und mit Öffis es ewig dauert.
Aber Langstreckenzüge an sich, gerade ausserhalb Deutschlands wo sie dann auch funktionieren, top.