Ging mir genau anders herum.
Ich bin sehr ländlich (also literally umgeben von Wäldern, Tieren und Bauernhöfen) aufgewachsen und zog irgendwann zu meiner jetzigen Frau in die Ingolstädter Innenstadt. (ja gemessen an München, Berlin oder anderen Metropolen ein Dorf)
Ich habe dort jede Sekunde gehasst. Allein der permanente Stadtlärm als ständige Hintergrundbeschallung machte mich buchstäblich krank. Ich hab mich da auch nach 4 Jahren nicht daran gewöhnen können. Ob der Pizzaservice jetzt 20 Minuten früher bei mir ist, oder nächste Kino zu Fuß zu erreichen wäre, hat meinen schlechten Schlaf und die unangenehmen Nachbarn halt nicht mal im Ansatz aufgewogen. Obwohl meine Arbeitsstelle näher an meinem Stadtwohnort lag, als jetzt, brauchte ich damals fast doppelt so lange, weil ich erst die halbe Stadt durchqueren musste, um auf die B300 die zu meiner Arbeit führt, zu kommen.
Aufgrund von Umständen (ich danke allen Göttern dieser Erde) haben wir uns wieder in unsere alte Heimat angesiedelt. Ich lebe jetzt sogar noch ländlicher, als jemals zuvor (habe halt tatsächlich jeden Morgen Rehe und andere Waldbewohner in meinem Garten stehen) und ich könnte jeden Tag vor Freude kotzen, so kitschig und unendlich ruhig und friedlich das hier alles ist. Andere Leute machen da Urlaub, oder Wanderausflüge wo ich lebe Klar, das ist auch auf dem Land nicht selbstverständlich, so extrem nah an der Natur zu wohnen, aber trotzdem könntest du mir eine Wohnung in der Stadt schenken und ich würde da nicht mehr hinziehen.
Und so unglaublich abgeschieden ist das jetzt auch nicht, wie es sich anhört. Zum Bäcker, Metzger und kleineren Supermarkt komme ich auch innerhalb weniger Minuten mit dem Fahrrad. Kino, Bahnhof oder Einkaufszentrum mit dem Auto auch nur ca. 15 Minuten.
Einkäufe erledige ich meist ohnehin auf dem Heimweg von der Arbeit, weil ich da halt direkt an den nötigsten Geschäften vorbei komme.
Für mich persönlich der absolute Jackpot.