Als Mensch, der sehr lange (ungewollt) kinderlos war und jetzt ein Kind hat, finde ich die Diskussion sehr interessant.
Leider habe ich gerade keine Zeit, mit zu diskutieren, da ich auf eben dieses Kind aufpassen muss…
Aber vielleicht fasst das viele Probleme der Teilhabe von Familien auch ganz gut zusammen
Ja, gut, aber das hast du dann ja bei jedem Thema. Sind mehr für Klimaschutz, besteht die Gefahr, dass klimaschädigende Verhaltensweisen stärker besteuert werden usw. Mit dem gleichen Argument könntest du ja auch jede andere Altersgruppe von Wahlen ausschließen, irgendeinen Nachteil für irgendjemanden hätte es ja immer. Wie gesagt, es geht ja weniger darum, Eltern eine zusätzliche Stimme zuzuschieben, sondern einen Weg zu finden, dass man die Zukunft des Landes und 13 % der Bevölkerung nicht bei jeder Wahl einfach komplett ignoriert. Wie auch immer das dann funktionieren kann
Ab Geburt hat fast jeder* Mensch das Wahlrecht, muss aber bis 16 (oder 18) darauf warten, seine Stimme abzugeben.
Ich finde es so absurd, wie du das mit anderen Szenarien vergleichst.
Edit: Erst jetzt den Modbeiträg gesehen. Wenn du mir antworten willst, dann bitte woanders.
Edit2: Oh wurde direkt verschoben, danke @kettlerne
nur sagt eben keiner, dass Eltern dann auch die Stimme nutzen würden, für Kinderwohl zu stimmen.
Die Eltern können auch Friday for Hubraum geil finden und lieber CDU und co wählen.
Ja, aber warum denn warten? Es soll doch Politik für die Menschen gemacht werden, sind Kinder keine Menschen? Eltern dürfen doch auch ganz andere, wichtige Entscheidungen für ihre Kinder treffen (Wohnort, Religion, Medikamente usw.). Warum gerade bei einer politischen Wahl nicht?
Weil das ein Grundprinzip der Demokratie, nämlich eine Stimme pro Person untergraben würde.
Das Problem hast du bei jeder Entscheidung, die Eltern für ihre Kinder treffen.
Ich finde es ja auch einfach interessant, eure Meinungen zu hören und ist ja auch völlig okay, wenn ihr da etwas anders seht. Und dass Eltern einfach mal entscheiden sollen, welche Partei ihr Kind wohl wählen würde, klingt natürlich erstmal absurd.
Aber dass so gar keiner nachvollziehen kann, dass ich finde, dass bei Wahlen Kinder irgendwie nicht repräsentiert werden (ohne daraus dann Konsequenzen ziehen zu müssen) verwundert mich ehrlich gesagt schon.
Kommt halt auf die Betrachtungsweise an. Ich würde sagen, aktuell haben 13 % der Menschen gar keine Stimme, obwohl ihnen eine Stimme zustehen müsste. Die Eltern würden ja nur im Auftrag der Kinder ihre Stimme vergeben, nicht aber einfach eine doppelte Stimme haben (auch wenn das in der Praxis natürlich schwierig ist zu trennen)
Die sind ja aber wahrscheinlich selten über das Grundgesetz gedeckelt, wenn die Wahl nicht durch eine andere Person stattfinden würde, wär das wahrscheinlich nicht mehr laut dem laut GG Artikel 38 erwähnten „frei“ (ohwohl ich zugeben muss, dass ich keine Ahnung habe, ob es da nicht vielleicht jetzt schon Ausnahmen gibt, bspw. für Menschen mit Behinderungen oder sonstig nicht zur Stimmabgabe fähige Menschen).
Den Kindern wär schon geholfen, wenn Erwachsene bei ihrer Wahl vielleicht generell etwas mehr an folgende Generationen denken, als an sich selbst.
Nicer whataboutism. Es geht nicht darum zu definieren, ob Kinder Menschen sind (denn sie sind welche), sondern ab wann ein Verständnis dafür exisitert, was eine Wahlstimme bezwecken kann. Aus dem Grund können keine 2 Jährigen wählen.
Dass ich das ehrlich erklären muss lol:
Das eine betrifft ausschließlich das Kind, eine Wahlstimme aber die gesamte Bevölkerung.
Ich meine im Grundgesetz steht auch etwas von freier Religions- und Wohnortwahl, was ebenfalls von Eltern für ihre Kinder entschieden wird
Ich seh das ehrlich gesagt als äußerst schwierig und ähnlich verwerflich, als wenn im Altersheim das Pflegepersonal für die dort lebenden Menschen abstimmt. Zum demokratischen Prozess des Wählens gehört halt auch eine gewisse Reife, die man als Kind unter 16 so gut wie nie haben kann (ist schon ab 16 manchmal grenzwertig). Wenn du es aber Eltern erlaubst für ihre Kinder abzustimmen, ist das persönliche Wahlrecht ausgehebelt und öffnet damit Tür und Tor für allerlei demokratiefeindlichen Blödsinn.
Viel sinnvoller fände ich zB sowas wie Jugendparlamente, wo einerseits die Kiddies den politischen Prozess kennenlernen und gleichzeitig die dort beschlossenen Punkte direkt weiter in die entsprechende Körperschaft weiterkommen und behandelt werden müssen.
Ab wann ist das denn der Fall?
Die Wahlstimme ist nicht an die geistige Reife geknüpft. Sonst dürften auch viele Erwachsene nicht wählen.
Direkt geknüpft nein. Aber ab nem gewissen Alter sollte man das voraussetzen dürfen.
Und andererseits rannten viele von uns mit 13 oder 14 schon mit Punkbandshirts rum während die Eltern CDU und co wählten und dann sicher auch mit der Kinderstimme das gewählt hätten.
1 Person 1 Stimme ist einfach ein Grundsatz der Demokratie den du da aushebeln willst.
Ftfy
Ich halte es aber auch für eine Katastrophe wenn Eltern für ihre Kinder wählen dürften. Die würden einfach doppelt das gleiche wählen. Ein bestimmtes Mindestalter (vl 100 oder so ) ist da schon der vermutlich beste Kompromiss. Zu junge Kinder würden wenn sie selbst wählen dürften halt das wählen was ihnen die Eltern sagen. Aber bevor die eltern für sie wählen dürften doch eher als Mindestalter wo man ihnen zutrauen kann dass sie verstehen wie man wählt (also was man ankreuzt, wie viele Kreuze maximal etc)
Ja, aber was ist dieses Alter? Also warum gibt es bei Jugendlichen eine Unterscheidung bei geistiger Reife und später dann nicht mehr? Ich kann doch genauso gut verargumentieren, dass es reflektierte Jugendliche und unreflektierte Jugendliche gibt. Genau wie Erwachsene. Und die dürfen auch wählen. Muss ja nicht ab 2 Jahren sein, aber ein frühstmöglicher Einstieg ist, finde ich, wünschenswert.
Flankiert mit unterstützenden pädagogischen Maßnahmen, wie Jugendparlamente oder was auch immer, um politische Willensbildung auch in jungen Jahren zu schulen und zu wecken. Das geht nämlich.
Das stimmt, aber das Argument kann ich auch auf Erwachsene übertragen. Meine erste Freundin hatte damals auch nur das gewählt, was ihre Eltern gewählt haben. Und die Mutter einer Freundin fragt vorher ihre Tochter.
Whataboutism, weiß nicht. Mir geht es ja hauptsächlich darum, Kinder und jeden anderen Menschen bei Wahlen irgendwie zu repräsentieren. Dass das in der Praxis dann schwierig ist, zu entscheiden, wie und ab wann das möglich ist, ist dann ja noch ein anderes Problem. Aber…
… tatsächlich habe ich das so bisher nicht gesehen und das ist natürlich ein Unterschied. Guter Hinweis, auch wenn er für dich offensichtlich war, für mich nicht.
Löst für mich leider trotzdem nicht das Problem, dass Kinder nicht repräsentiert werden (auch wenn ich besser verstehe, was an der „naheliegenden“ Lösung falsch ist).
Ist mMn mit 16 absolut erreicht, alles was früher ist, halte ich im großen Ganzen für verantwortungslos. Klar gibts da durchaus welche, die jünger sind und theoretisch schon sich genug Reife und Wissen angeeignet haben, aber die sind die absolute Ausnahme. Man kann auch nicht jede*n entsprechend prüfen, ob die Person wählen kann, einerseits weil logistisch nahezu unmöglich und zweitens und das ist das noch viel viel wichtigere (!), weil man damit eine Möglichkeit schafft, unliebsame Menschen von Wahlen auszuschließen.
Ganz verhindern wird man’s nicht können.
Aber was mich in Ö bei jeder Wahl wieder schockiert sind die Umfragen im Fernsehen von Passanten ob sie wüssten wen sie wählen.
Da sind leider immer, besonders Frauen, dabei die meinen sie haben keine Ahnung und ihr Lebensgefährte sagt ihnen wen sie wählen sollen.
Danach generell junge die eben wie du sagt meinen sie fragen ihre Eltern.