Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: Film, auf den ich über das Filmplakat/DVD-Cover/Video-Cover aufmerksam wurde
Film: Ham on Rye von Tyler Taormina
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 85 Minuten
Wo gesehen: Mubi

Es gibt ab und zu Filme, die z.B. bei Letterboxd aufgrund ihres Posters mein Interesse wecken; ich kann mich aber an keinen konkreten Fall erinnern. So habe ich jetzt einen Film gewählt, bei dem ich mir zunächst unsicher war, ob ich ihn bei Mubi sehen möchte, aber dessen stimmungsvolles Poster mich letztendlich überzeugt hat.

Die Handlung von Ham on Rye lässt sich schwer beschreiben, ohne zu viel vorwegzunehmen, weswegen ich mich kurzfasse. Der Film zeigt verschiedene Jugendliche in einer US-amerikanischen Kleinstadt, wie sie sich auf eine Zeremonie vorbereiten, und welche Folgen diese birgt.

In den ersten 40 Minuten fand ich den Film aufgrund seiner schwer zu greifenden Atmosphäre interessant, die sich am ehesten als Dazed and Confused mit seltsamem, teilweise unangenehmem wie bedrohlichem Unterton beschreiben lässt und gut das „awkwarde“ Gefühl des Heranwachsens vermittelte. Dabei wird mit vielen langen Einstellungen und starkem Musikeinsatz gearbeitet.

Am Mittelpunkt des Films kommt es dann zum Höhepunkt und hier beginnen meine starken Probleme mit dem Film. Denn was folgt sind 40 Minuten Stillstand, die sich fast wie zwei Stunden anfühlen. Ich sehe zwar zum Teil die vermutliche Intention des Regisseurs, aber konnte für mich wenig aus dem Film ziehen. Es ist auch einfach die für mich häufig schwierige Mischung aus sehr eindeutigen Motiven, die mir ins Gesicht gedrückt werden und in anderen Filmen schon besser umgesetzt wurden, und einigen Szenen, die sich mir kaum erschließen und in die man alles Mögliche hineininterpretieren könnte. Dazu kommt der ziemlich große Cast, die zwar alle mindestens solide spielen, aber von denen niemand genug beleuchtet wird, um mein Interesse aufrechtzuhalten.

Vielleicht ist mir hier einiges entgangen, aber die zweite Hälfte war nur noch anstrengend ohne Mehrwert. Was schade ist, da Ham on Rye recht vielversprechend begann und mir 1-2 Szenen noch länger in Erinnerung bleiben werden. Aufgrund dieser gegenläufigen Eindrücke ist es mir momentan nicht möglich, eine Wertung abzugeben.

8 „Gefällt mir“

Mir ist tatsächlich ein Film eingefallen, bei dem mich das Plakat neugierig gemacht hat.
Sowohl Trailer etc. waren dann zwar nicht mehr so prall, so dass ich ihn immer noch nicht geschaut habe. Aber dann diese Woche halt.

3 „Gefällt mir“

Thema: Ein Film, auf den du über das Filmplakat/DVD-Cover/Video-Cover aufmerksam wurdest

grafik

The Fall (2006)
von Tarsem Singh

In einem Krankenhaus möchte ein kleines Mädchen von einem Mitpatienten eine Geschichte erzählt bekommen. Aus seiner Erzählung und ihren Gedanken dazu entsteht dann vor unseren Augen eine wunderschön-surreal-fantastische Geschichte.

Highlight des Films sind zum einen die extrem einnehmenden Bilder, in denen mir besonders die aufwendigen Ausstattungen und die Einbettung von realer und surreal-fantastischer Architektur gefallen haben (besonders für letzteres hab ich auch einfach ne große Schwäche in Filmen).

Zum anderen sticht die Verbindung zwischen dem Mädchen und dem Mann und dabei besonders das Spiel der kleinen Darstellerin (Catinca Untaru) hervor. Ich vermute, man hat hier viel mit nicht starr vorgegebenen Texten gearbeitet und eher den natürlichen Flow eines Gesprächs mit einem Kind seinen Lauf gelassen. Anders lassen sich meiner Meinung nach die extrem natürliche Sprechweise inkl. Denkpausen und Nachfragen bei einer Kinderdarstellerin nicht erklären. War auf jeden Fall eine Wonne dabei zuzusehen.

8/10

p.s. Ursprünglich wurde ich mal durch das Posterdesign, das mich ein bisschen an Salvador Dalís Werke erinnert hat, auf den Film aufmerksam und in letzter Zeit wurde er mir dann nochmal in Erinnerung gerufen, weil Tino Hahn in ab und zu mal gechampioned hat.

5 „Gefällt mir“

Thelma

Thema #29: Schaut einen Film, auf den du alleine wegen des Plakats aufmerksam geworden bist
Regie: Joachim Trier
Darsteller: Eili Harboe, Kaya Wilkins, Henrik Rafaelsen, Ellen Dorrit Petersen
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 116 Minuten
gesehen auf: Prime


Es war echt nicht einfach, einen Film zu diesem Thema zu finden. Ich habe mir haufenweise Film-Poster angeschaut, aber oft kannte ich den Namen oder grob den Inhalt der Filme, weshalb ich immer das Thema dieser Runde in Gefahr sah. Ich wollte mich wirklich alleine aufgrund des Plakates für einen Film entscheiden. Also fiel meine Wahl schlussendlich auf „Thelma“, da mich das Plakat sehr angesprochen hat, ich aber bis zu dieser Sekunde nicht mal von der Existenz dieses Filmes gewusst habe. Also bin ich komplett unwissend, nur anhand des Filmposters an diesen Film rangegangen. Thema erfüllt.

Der Film beginnt direkt mit einem Jagdausflug der jungen Thelma (nicht als „th“ ausgesprochen, sondern nur als „t“) mit ihrem Vater. Während beide ein Reh beobachten zielt der Vater von Thelma unbemerkt mit dem Gewehr auf sie, statt auf das Reh. Doch er drückt nicht ab. Danach kommt es zum Zeitsprung, Thelma ist nun Studentin und lebt eher zurückgezogen und isoliert auf/ neben dem Campus. Sie scheint keinen großen Anschluss an die übrigen Studenten zu haben. Und als sie aus heiterem Himmel eine Art epileptischen Anfall bekommt, scheint sie dies noch mehr auszugrenzen. Mit einer Ausnahme. Einer neuen Bekanntschaft namens Anja.

Thelma entstammt einem religiösen Haushalt und hat zwei Eltern, die alles zu kontrollieren zu scheinen, was Thelma tut. Die gucken online, wann sie welche Unterrichtsstunden hat, der Vater guckt bei Facebook, welche neuen Freunde Thelma kennen gelernt hat. Und im Hinterkopf schwirrt noch immer die allererste Szene des Filmes. Und ich frag mich die ganze Zeit, was nicht mit den Eltern stimmt … was nicht mit dem Vater stimmt … was nicht mit Thelma stimmt … ?

Ab ca. der Mitte des Film kommt plötzlich noch eine übernatürliche Komponente dazu, die ich so jetzt nicht in dem Film erwartet hätte. Außerdem sei eine Epilepsie-Warnung ausgesprochen. Thelma kommt in eine spezielle Klinik, die einen Anfall herbeiführen wollen, um den Grund für Thelmas Anfälle besser untersuchen zu können. Dabei kommt es doch zu sehr starken Flacker-Szenen, die auch mir schon sehr in den Augen weh getan haben.

Der Film lässt einen lange im unklaren darüber, wo die Reise hingeht und ob das gesehen überhaupt real ist. Und es werden einen Haufen an Fragen aufgeworfen, was ich aber als ganz angenehm empfinde, dass im Grunde alle Fragen in der letzten halben Stunde mit einer Antwort bedacht werden. Naja, sagen wir fast alle.

4/5
edit: Hab ihn nachträglich doch noch auf 4 Punkte angehoben, weil der Film noch weiterhin in mir arbeitet.

5 „Gefällt mir“

Die sind wirklich anstrengend, musste im Kino die Augen schließen. Ist aber ein interessanter Film, steht schon länger auf meiner Rewatch-Liste.

Thema #29: Film, auf den ich nur durch das Video-Cover aufmerksam wurde
Film: Leichen unter brennender Sonne (Laissez bronzer les cadavres) von Hélène Cattet und Bruno Forzani
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 92 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Habe den Filme gerade eben gesehen und bin noch ein wenig sprachlos. Zum einen wegen dem, was der Film mit einem macht und zum anderen weil ich noch nie von irgendwem eine Empfehlung für dieses abgefahrene Kunstwerk gelesen oder gehört habe. Er ist mir rein zufällig irgendwann ins Auge gefallen als ich durch das Prime Angebot gescrollt habe, wo nur die obere Hälfte des obigen Plakats abgebildet ist, was aber vollkommen gereicht hat. Und obwohl das schon sehr cool aussieht, habe ich nicht damit gerechnet, so einen audiovisuellen Rausch geboten zu bekommen.

Eine exzentrische Malerin hat ein kleines zerfallenes Anwesen auf Korsika und verbringt dort den Sommer mit ihrem Freund und Ex. Drei weitere Freunde stoßen dazu, haben unterwegs jedoch einen Goldtransporter überfallen und wollen es dort verstecken. Unterwegs lesen sie noch drei Passagiere auf, die sich als Ehefrau, Kind und Kindermädchen des Ex herausstellen. Als Polizisten auftauchen bricht die Gewalt aus.

Von Anfang an ist die Stimmung komisch, die Schnitte merkwürdig, die Dialoge als wären alle auf einem Trip und die Bilder wunderschön. Immer weiter schaukelt sich der Fiebertraum aus blauem Meer, goldener Farbe und rotem Blut hoch, inszeniert Gewalt, Fetisch und Tod auf meiner Meinung nach einzigartige Weise. Dabei nimmt es aus allen möglichen Genres wie Western, Heist, Geistergrusel, Sexploitation und Action Elemente auf und vermengt es zu einem faszinierenden Arthouse Film, wo eine stringente und nachvollziehbare Story eindeutig vor der Cinematographie zurückstecken muss.
Dazu kommt noch ein richtig feiner Soundtrack, der mich in der tat an Morricone denken ließ und Spielereien mit Zeit und Perspektivwechseln.

Geiles Teil.

5/5 knarzende Lederstücke

5 „Gefällt mir“

Das wirklich ein interessantes Poster, da würde mich der Film auch interessieren.

1 „Gefällt mir“

Damn you (again!), @TIMBOlino1984 :joy: Nachdem ich gestern erst super lang Netflix durchsucht hab und dann zu Amazon gewechselt bin, ist mir recht direkt das „Thelma“-Thumbnail aufgefallen (auch wenn das ein anderes ist als das von dir gepostete Plakat).

Manno! Jetzt muss ich erst wieder drüber nachdenken, obs mir egal is, dass den schon jemand gesehen hat :stuck_out_tongue_winking_eye::joy::see_no_evil: (Hab aber mal
vorsichtshalber deine Review noch nicht gelesen.)

1 „Gefällt mir“

Guck ihn dir an. Wenn nicht für die Challenge, dann so. Lohnt sich.

1 „Gefällt mir“

Thema #29: Film, auf die ich durch das Cover aufmerksam wurde
Film: Jin-Roh von Hiroyuki Okiura
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 98 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

jin-roh_-_the_wolf_brigade_42

Ein Soldat in aufwändiger Rüstung vor einem Vollmond und im Hintergrund ein junges Mädchen. Der Untertitel „The Wolf Brigade“.
Dieses Plakat sprang mich früher in der Videothek bereits mehrfach an. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich aber nie zugeschlagen, bis ich vor kurzem wieder auf Amazon darüber gestolpert bin und direkt Flashbacks bekam. Da bot sich das dieswöchige Thema brilliant an.

Beim Cover mögen die meisten (mich damals eingeschlossen) an einen reißerischen Anime-Actionfilm denken. Was ich dann aber zu sehen bekam war ein brillianter Spionage-Thriller mit erstklassigen Dramen-Ansätzen, eine alternative Rotkäppchen-Adaption in einem alternativen Zeitstrang.
Die Nazis haben den zweiten Weltkrieg gewonnen und u.a. auch Japan annektiert. Die sog. Hauptstadtpolizei hat eine Sondereinheit geschaffen, die sich „Wolfsbrigade“ (oder Jin-Roh) nennt und sich alter Wehrmachtsausrüstung bedient. Fuse ist ein Teil dieser Einheit und verschont bei einem Einsatz während Tumulten und Strassenschlachten ein in rot gekleidetes Mädchen, was sich daraufhin vor seinen Augen in die Luft sprengt.
Was dann folgt ist ein Spionagefilm, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Fuse hat nicht nur emotional mit den Ereignissen zu kämpfen sondern wird auch noch in politische Machtspiele eingebunden…das klassische Märchen „Rotkäppchen“ dient hier sowohl als roter Faden, als auch als wesentlicher Bestandteil dieser alternativen Geschichte.

Auch für Nicht-Anime-Fans wie mich eine klare Empfehlung: 4/5 Märchenbüchern

9 „Gefällt mir“

Hab mir auf Grund des Themas, für die Woche aus dem TV-Programm und den Mediatheken mal Filme ausgesucht, wo ich das Poster sehr ansprechend fand. So gab es am Montag erst Suspiria (2018):


Da ich keine große Lust hatte einen harten Rant zu verfassen (und nichts anderes verdient für mich dieses „Werk“) hab ich es mal gelassen und obwohl ich den Film durch und durch richtig scheiße fand; das Poster finde ich immer noch ganz geil. Ist wohl allgemein ein recht beliebtes Poster.

Also Film Nummer 2 in der Woche. Den hätte ich am Ende noch verpasst, obwohl ich ihn schon Jahre schauen will. Zu dem Poster gibt es sogar noch eine Geschichte:


Der Künstler Thomas Hart Benton hat dieses Bild gezeichnet und zwar für das geile Filmposter von (wusste gar nicht, dass der später auch zusammen mit Dalí wohl Filmposter für Disney gezeichnet hat):
image
Thema #29: Ein Film, auf den du über das Filmplakat/DVD-Cover/Video-Cover aufmerksam wurdest
Film: Früchte des Zorns (The Grapes of Wrath) von John Ford
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 128 Minuten
Wo gesehen: TV-Programm (arte)

Henry Fonda darf nach 4 Jahren das Gefängnis auf Bewährung verlassen. Er macht sich auf zu seiner Familie zurückzukehren. Doch schon bald merkt er: Es hat sich vieles verändert. Zuhause angekommen, steht aber schon bald wieder ein Aufbruch bevor: Mit Sack und Pack muss die Familie den beschwerlichen Weg von Oklahoma nach Kalifornien antreten. Das gelobte Land oder nur noch mehr Leiden für ihn und seine Familie?

Wir ernten was wir säen: Die Früchte des Zorns:

Dieser Film war so überaus genial, das ich jetzt noch Gänsehaut habe.

Fangen wir bei aller inhaltlichen Genialität erst einmal bei der Technik an. Ja mit John Fords unzähligen Western habe ich Inhaltlich oft einige Probleme und besonders spannend sind sie auch nicht immer.

Bis auf „Zwei ritten“ zusammen sah aber bisher zumindest jeder Film den ich von ihm gesehen habe gut aus. Das ist hier nicht anders. Im Gegenteil: Zusammen mit Gregg Toland (berühmt durch Citizen Kane) fährt John Ford hier richtig auf.

Selten habe ich bei einem Film über wirklich fast jede Einstellung so gestaunt, wie in diesem Film. Ein schwarz-weiß Look der Extraklasse in denen sowohl direkte und bedrohliche Nahaufnahmen als auch die berühmten weiten Blicke John Fords über die unendlichen Täler und Berge begeistern.

Es ist vom Look ein Film Noir. Wenn man so will der soziale Film Noir. Die Zigarette im Mund ist hier halt nur noch ein Stumpen, die Pistole in der Hand wurde durch Schaufel und Spitzhacke ersetzt. Statt starke Femme Fatale, gibt es noch stärkere Mütter und statt um den Pfirsichhintern der Frauen wird sich um den realen Pfirsich geprügelt.

Was sich so salopp anhört, ist für mich real. Von dem was ich bisher so gesehen habe, ist dieser Film wohl der Anti-Hollywood-Film aus Hollywood. Nicht weil der Film irgendwas gegen Hollywood sagt (davon gibt es ja auch genug andere gute Filme (Sunset Boulevard oder so)) sondern weil der Film eben entgegen bisheriger Konventionen handelt.

Es gibt keine überflüssige Liebesgeschichte in dem Film, im Grunde gibt es gar keine. Es gibt keine geschleckten Auftritte von Herren im Anzug oder perfekt geschminkte Damen (oft sehen Held und Heldinnen in dieser Zeit ja auch nach 20 Tagen ritt in der Wüste noch wie aus dem Ei gepellt aus). Und es gibt Systemkritik an Politik und Gesellschaft, Religion und Kirche, Wirtschaft und Moral.

Die Dialoge in dem Film dazu sind wahnsinnig gut (hier merkt man auch, wie ein Film von einem Buch profitieren kann). Gefühlt ist jeder 2. Satz zitierungswürdig (auf IMDb schon fast absurd zum nachlesen) und ich muss sagen ich war echt sehr beeindruckt. Das war wie Tag und Nacht, wenn ich da an so manche Dialoge aus den Ford/Wayne-Western denke.

Obwohl Umgang und Slang der einfach Bevölkerung sicher nicht perfekt zur Wortwahl passen, wurde eben darauf geachtet schon einen recht realistischen Touch zu behalten. Damit das ganze kein Elendsporno wird, kommt hier der mich oft eher störende Ford-Humor mal ganz gut zum tragen. Klar nicht mein Favorit in Sachen Lustigkeit aber verleiht dem Film eine kleine leichte Note bei den ganzen harten Themen.

Ohne jetzt hier in die Zitate zu gehen. Aber neben der Antikapitalistischen Botschaft hat der Film extrem viel über die Schwierigkeiten von Religion, staatliche Interventionen auf jeglichen Ebenen, Flüchtlingslager und deren Probleme, Fremdenhass, Polizeigewalt (fand ich fast den beeindruckendsten Punkt, man könnte meinen jemand hat ein Brennglas auf die USA von heute geworfen soviel geht es in dem Film um Polizeigewalt) und etliche Dinge mehr zu sagen.

Als weiterer Höhepunkt kann ohne Frage die schauspielerische Leistung von Jane Darwell angegeben werden. Selten fühlte sich ein Oscar so verdient an. Was eine Performance. Überhaupt schon ein kleiner inhaltlicher Vorausblick:

Der Monolog über die Rolle der Frauen zum Ende des Films ist bahnbrechend.

Die Frage die ich mir stellte: Wie kann ein so ultrakonservativer in großen Teilen rassistischer Mensch wie John Ford auf die Idee kommen ein Buch zu adaptieren, was damals in Amerika in vielen Städten öffentlich verbrannt wurde, weil es kommunistisches Gedankengut verbreiten würde? Die Antwort liegt indirekt für mich in großen Teilen in einem weiteren Buchplakat (wo wir schon bei dem Thema sind):

Statt dem Bauernhut ein Cowboyhut, statt den Autos Pferde/Kutschen/Viehtreck und schon hat man wohl mindestens 70 Prozent der Filmografie von John Ford. In fast jedem Film von Ford könnte man „Go West“ von den Pet Shop Boys summen und hier gibt es ihn mal mit Autos.

Neben dieser Fordschen Grundidee war sicher auch noch ein Grund, dass obwohl Ford schon 1940 als König in Hollywood galt (ja immer noch einziger Regisseur mit 4 Regieoscars) man ihm verbieten wollte dieses „Teufelswerk“ zu verfilmen.
In seiner Ehre gekränkt, hat er einfach behauptet er dreht den neuen Film „Route 66“ :smiley: um auch entspannt diesen Film mit vielen seiner Außenaufnahmen drehen zu dürfen.

Ich könnte hier noch ewig schreiben hör jetzt aber auf, liest doch eh schon keiner mehr :sweat_smile:. Aber Begeisterung über gute Filme, zuviel Zeit im Lockdown dies, das.

Ich sag mal so: Ich war bisher sicher nicht der größte Fan von John Ford (gemessen an der gigantischen Reputation), aber der Film ist bisher für mich nicht nur sein mit Abstand bester sondern auch einer der besten Filme aller Zeiten.

Am Ende kommt diese Freude in mir hoch nachdem man einen für sich gefühlt makellosen Film gesehen hat. Der einen nicht nur tief beeindruckt hat, sondern auch noch hoch spannend war und die Zeit wie im Flug verging. Deshalb gibt es auch zum ersten Mal von mir in der Challenge die vollen

10 von 10 Obstbäume

7 „Gefällt mir“

Thema #29: Schau ein Film, auf denn du über das Filmplakat/DVD-Cover/Video-Cover aufmerksam wurdest/wirst.
Film: Partisan
Regie: Ariel Kleiman
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 98 Minuten
Wo gesehen: Prime Video

Ich habe das poster zu ‚Partisan‘ schon vor langer Zeit entdeckt und musste bei dem Thema sofort wieder an ihn denken. Ich mag diese monochromatic(was ist das deutsche Wort dafuer?) Posters. Ein Poster mit einer dominaten und saturierten Farbe. Gluecklicherweise war er gerade bei Prime Video verfuegbar.

Die Story ist schnell erzaehlt. In Partisan geht es um Gregori, gespielt von Vincent Cassel, welcher der Kopf einer Art Kult ist. Dieser holt Frauen welche alleine sind und Kinder haben in seine Obhut. Er kuemmert sich um die Frauen und zieht die Kinder gross und bildet sie zu Auftragskillern aus, was so ziemlich die Einnahmequelle der Kommune ist. Mehr moechte ich mal nicht zur Story sagen. Ich weiss, dass meine Beschreibung eigentlich garnichts ueber die Story preisgibt und eigentlich nur die Praemisse ist, aber tatsaechlich passiert in dem Film auch fast nichts. Die Story dreht sich hauptsaechlich um Gregori und seine Beziehung zu Alexander, dem aeltesten Kind der Gruppe.

Positiv fand ich an dem Film vor allem die Cinematography und den Score. Der Film ist visuell solide gestaltet und hat einige wunderschoene Einstellungen. Der Score arbeitet viel mit elektronischer Musik, welche an einigen Stellen sehr dominant ist, dem Film in diesen Momenten aber ein sehr tolles Feeling gibt.
Auch aus schauspielerischer Sicht war der Film in Ordnung.

Nur leider ist da die Story. Die Praemisse mag nicht schlecht klingen, aber es passiert einfach fast nichts. Man koennte die ganze Story in 3 Saetzen wiedergeben und die meisten Szenen bauen viel wenig Spannung aus. Hinzu kommt eine sehr schwache Charakterentwicklung, was dazu fuehrt, dass der Film so vor sich her duempelt.

Leider deswegen von mir nur

4/10

7 „Gefällt mir“

Den wollte ich auch erst gucken. Das Cover war mir direkt aufgefallen. Konnte ich (aus Deutschland) aber nirgendwo finden :beansad:

1 „Gefällt mir“

Ui, noch jemand der den durchs Poster entdeckt hat und es so toll findet :slight_smile:
Ich hoffe du kommst noch dazu, mich wuede die Meinung von anderen ganz gerne interessieren. Der Film hat zwar keine super positiven Kritiken, aber auch keine schlechten und wurde auch fuer einige Preise nominiert. Waere interessant zu sehen ob andere ihn auch so langweilig finden.

Es ist Freitag und und in anderthalb Stunden schließt die Umfrage, welches Spezialthema es für kommende Woche gibt. Jeder, der mitmachen möchte, bitte daran denken, ein Ja für den Lostopf abzugeben. :rotating_light: Die Auslosung startet um kurz nach zwölf.

Und damit ist das Voting geschlossen und das Spezialthema der Woche ist das gute alte Wichteln. :slight_smile:

Der Zufallsgenerator hat gesprochen und folgendes Ergebnis ausgegeben:

image

In folgender Liste steht der erste Name (also der mit @) für den Wichtel, der dem/der nachfolgenden User*in die drei Filme zur Auswahl gibt. Bitte teilt eurem Wichtel bis spätestens Sonntag Abend mit, welche Streamingplattformen zur Auswahl stehen und/oder postet eine Liste eurer eigenen Filmsammlung.

@spameule → UnclePhil
@UnclePhil → nordlurch
@nordlurch → Leelo
@Leelo → TreasureHunter
@TreasureHunter → schucki96
@schucki96 → Stubbinator
@Stubbinator → MaxFX
@MaxFX → Mostahsa
@Mostahsa → boodee
@boodee → Drake4849
@Drake4849 → Chesra
@Chesra → LadyWazabi
@LadyWazabi → TIMBOlino1984
@TIMBOlino1984 → ForboJack
@ForboJack → Kazegoroshi
@Kazegoroshi → Herzer13
@Herzer → Macavity
@anon60791430 → Morissa
@Morissa → spameule

Viel Spaß. :grin:

9 „Gefällt mir“

egal was für ein Film oder gibt es ein Thema? und was wenn alle 3 bekannt sind?

@TIMBOlino1984 ich hab Amazon und Netflix. Hab aber auch kein Problem für ein paar Euro mal nen Film zu leihen.

Hier mal mein letterboxd:

1 „Gefällt mir“

Egal welche Filme, es gibt kein spezielles Thema für die Auswahl, genau. :smiley:
Ob die Filme bereits bekannt sind, ist im Prinzip nicht so wichtig, aber das kann ja auch gerne hier oder per PM noch mit dem Wichtel besprochen werden, ob ein zur Auswahl gestellter Film deshalb noch ausgetauscht wird.

Die einzigen zwingen Voraussetzungen sind:

  • das „Wichtelkind“ darf den Film hier in diesem Thread (also für die Challenge inklusive Reviewpost) noch nicht gesehen haben
  • der Film muss bei den Streamingplattformen des „Wichtelkinds“ frei verfügbar sein oder sich in dessen Filmsammlung befinden, da niemand „gezwungen“ sein soll, Extra für die Challenge Geld auszugeben. Falls jemand von sich aus sagt, dass das keine Rolle spielt, steht es natürlich auch frei. :wink:
2 „Gefällt mir“

ah okay

@MaxFX wenn ich das richtig verstanden habe, lebst du in Kanada? dann müssen wir mal schauen, ob es da Gleichheiten bei den Streaminganbietern gibt^^