Oh ja, der war wirklich verstörend damals. Schätze ich war um die 6 als ich den das erste Mal gesehen habe und danach lange nicht mehr. Fand den aber zuletzt wirklich gelungen und mit vielen Ideen versehen.
Den hab ich auch vor garnicht allzulanger Zeit zum erstenmal gesehen.
Sicher nicht ganz rund, aber so viel besser und interessanter, als das was Tim Burton mit Alice im Wunderland aufgeführt hat.
Okay, der kommt auf die Watchlist.
Thema #80: Verarbeitung durch Fantasie
Film: Beasts of the Southern Wild von Benh Zeitlin
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 93 Minuten
Wo gesehen: Sky
Das sechsjährige Mädchen Hushpuppy lebt mit ihrem Vater in einer eigenwilligen Kommune in den überfluteten Sumpfregionen von Louisiana. Irgendwo zwischen sozialem Elend und den wirren Erzählungen der Erwachsenen, lebt Hushpuppy in ihrer eigenen Welt und doch mittendrin im Amerika der Jetztzeit.
Magischer Realismus, ein Filmgenre mit dem ich mich nicht immer leicht tue (mit „Bittersüße Schokolade“ hat mich hier bei der Challenge ja schon mal ein viel gelobter Film des Genres sehr enttäuscht) bietet sich aber für dieses Thema ziemlich gut an und hat mir hier wirklich gefallen. 10 Jahre ist das schon wieder her, dass dieser Film nicht nur beim Sundance abgeräumt hat, sondern besonders mit einer Oscarnomminierung für eine Neunjährige als beste Hauptdarstellerin Schlagzeilen gemacht hat. Aber genauso kurz oder lang läuft die Zeit an einem selber vorbei, deshalb wie schön, dass ich durch das Thema jetzt auch mal diesen Film angeschaut habe.
Ja, der Film ist sicher nicht ohne Ecken und Kanten. In einigen Übergängen und Schnitten fand ich hat man ihm schon das recht geringe Budget und den Erstlingscharakter angemerkt und so hab ich mich schon das ein oder andere mal gefragt: „Wie lief das jetzt bitte ab?“ Aber irgendwie passte das auch bisschen zu dem täumerischen Aspekt des Films.
Und man kann den Spieß auch umdrehen; für eine gute Million US-Dollar, dass hat der Film nämlich insgesamt gekostet; bekommt man doch beeindruckende Landschaftsbilder, eine kreative Idee und einen tollen Film – umgekehrt gibt es dafür heute nicht mal mehr die linke Arschbacke von Dwayne Johnson oder die rechte Titte von Scarlett Johansson.
Neben sozialen Disparitäten hat der Film einen starken Fokus auf Umweltthemen und Ökologie im Allgemeinen. Aber der Film hat auch eine starke emotionale Ebene und so war ich gerade gegen Ende mindestens so nah am Wasser gebaut wie unsere Aussiedler in Louisiana.
Abgesehen von interessanten Inhalten und kreativen Ideen, hat mir auch der Fokus auf unsere Hauptdarstellerin gefallen. Sicher für 6 Jahre macht sie einen super Job aber ich meine damit eher den Gesamtfokus des Films. Man sieht eigentlich immer alles mit den Augen einer 6 Jährigen und bekommt vor allem die Kommentare von ihr mit. So hat der Film für mich perfekt die Naivität und doch die Stärke von so einen kleinen Mädchen eingefangen, was gefangen in diesem geradezu apokalyptischen Umfeld und ihrer eigenen Fantasie ist. Der Film hat somit auch immer eine sehr schöne Balance aus Traurigkeit und Hoffnung.
Vorsicht ist vielleicht mit der Zielgruppe geboten. Der Film hat zwar die durchgehende Sicht dieses kleinen Mädchens, ist aber doch für Erwachsene konzipiert. Es gibt wirklich eine Menge Gewalt gegen Tiere und auch allerlei Kadaver in denen die Eingeweide überquellen etc. sind zu sehen. Also nur weil es ein Film „von einem sechsjährigen Mädchen“ ist sollte man sich den eher nicht mit seinen kleinen Kindern anschauen.
Sicher nicht der rundeste Film, den ich die letzten Wochen so gesehen habe und man muss sich wohl schon auf Indie-Art einstellen – dann bekommt man aber ein richtig gutes, kreatives Werk, unterlegt mit viel Zeitkritik.
7 von 10 frittierte Alligatoren (die Hälfte meines Forenprofilbilds zittert schon )
Sieben Minuten nach Mitternacht (A Monster Calls)
Thema: Verarbeitung durch Fantasie
Regie: J. A. Bayona
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Prime
Zur Story möchte ich eigentlich nicht mehr schreiben, als dass es um den Jungen Conor geht, der bei seiner schwerkranken Mutter lebt und einiges in seinem Leben verarbeiten muss.
Ich habe Sieben Minuten nach Mitternacht schon seit längerer Zeit auf meiner Watchlist, aber bisher aufgrund der Thematik immer aufgeschoben. Da für mich bei dem dieswöchigen Thema nicht allzu viele Filme in Frage kamen, wurde es dann aber doch mal Zeit, ihn mir anzusehen und bin auch jetzt wirklich froh, ihn gesehen zu haben.
Auf den ersten Blick könnte man denken, dass sich dieser Film hauptsächlich an Kinder richtet - wahrscheinlich, da er aus Sicht eines Kindes erzählt. Wegen der doch sehr ernsten Thematik und teilweise sehr emotionalen Szenen, wäre der Film für Kinder doch eher schwierig. Des Weiteren verzichtet der Film auch weitestgehend (wenn nicht sogar vollständig) auf Comic Reliefs. Die Einschätzung der FSK (ab 12) ist da doch realistischer. Das rechne ich dem Film aber definitiv nicht negativ an, da seine Botschaften auch für die erwachsenen Zuschauer sehr wichtig sind.
Auch die Effekte des Films können sich durchaus sehen lassen. Sowohl das Baum-Monster als auch die animierten Geschichten sehen echt gut aus.
Natürlich ist der Film auch sehr traurig (die Taschentücher sollte man schon bereithalten), aber er versucht selbst nicht zu sehr, überaus traurig zu sein. Die Traurigkeit passiert eher zwangsläufig aufgrund der Thematik. Und obwohl ich mich zuerst davor gedrückt habe, hat der Film mir trotzdem Spaß gemacht, da er es geschafft hat, dass ich mich für die Geschichte interessiere und wissen will, wie es weiter geht und welche Botschaften der Film noch für mich bereithält.
4,5/5
Ich habe mir heute „Wendy“ von Benh Zeitlin angesehen, er passt aber leider nicht zum Thema, da die Welt (allem Anschein nach) in dem Film die Reale ist und nicht eine Fantasiewelt in der sie flüchten. Zumindest wird es nicht ganz klar. Wollte nur vorwarnen, bevor den jemand für das Thema auf der Liste hat. Hab trotzdem mal ne Review geschrieben. Gibt es auf Sky und Disney+.
Thema: Verarbeitung durch Fantasie
Film: Paperhouse
Regie: Barnard Rose
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 92 Minuten
gesehen auf: Plex (hat auch wieder ein paar schöne Klassiker im Gratisangebot gerade)
Nachdem ich vorgestern ja schon Wendy gesehen habe, der nicht ganz zum Thema passt, habe ich nun mit Papercut einen passenden gefunden. Auch hier verschmilzen zwar häufig Fantasie und Realität, aber die Aufgabenstellung sollte erfüllt sein.
Paperhouse basiert auf einem mir gänzlich unbekannten Kinder-Fantasyroman von Catherine Storr namens „Marianne Dreams“. Zumindest in Großbritannien scheint der Roman aber sehr populär zu sein, gibt es neben zahlreichen TV- und Radioadaptionen neben diesem Kinofilm sogar eine Oper, die darauf basiert.
Paperhouse erleben wir durch die Augen der schwer kranken Anna, die ihre einsame Zeit in ihrem Zimmer mit zeichnen verbringt, bis sie merkt, dass die Zeichnungen in ihren Träumen real zu werden scheinen.
Mehr möchte ich zur Story nicht sagen, aber dadurch hat man vielleicht eine Richtung.
Paperhouse ist eine Mischung aus Fantasy/Mystery/Psycho/Grusel, irgendwie allem, was nicht so wirklich greifbar ist. Es wird bewusst nicht auf altbewährte Horrorstilmittel zugegriffen, viel mehr versucht Bernard Rose hier über die Atmosphäre ein Unbehagen zu vermitteln, was ihm durchaus gut gelingt.
Zu Beginn lässt er sich genügend Zeit einen in die Begebenheiten einzuführen, danach folgen aber einige Längen, deren Laufzeit man im Mittelteil nämlich durchaus hätte verwenden können. Das Problem ist in den wirklich starken Gruselsequenzen nach dem Auftritt einer bestimmten Person im Traum nämlich, dass man sie zu schnell enden lässt. Auch die starken Verbindungen zur Realität die hier gezeigt werden behandelt man stiefmütterlich.
Nach besagtem Akt folgt wieder eine etwas zu lange handlungsarme Strecke und auch das Ende ist nicht zufrieden stellend, auch wenn ich zwei Minuten vor den Credits sogar nochmal kurz Hoffnung hatte.
Man merkt dem Film sein Alter leider an. Er wirkt teilweise etwas günstig produziert was Ausstattung, Kamera und Licht angeht. Zwar wird eine bedrohliche Stimmung aufgebaut, aber die wird eher durch Hans Zimmers wie immer fantastischen Score überliefert als durch viele Bilder.
Als der Film bei uns auf DVD erschien, wurde die FSK von 12 auf 16 hochgestuft, was eigentlich sehr selten in diese Richtung geschieht. Diesen Schritt kann ich nach dem Mittelteil aber durchaus nachvollziehen.
Papercut ist ein interessantes Stück Genremix, der zwar das Rad nicht neu erfindet, einen aber immer gebannt weiterschauen lässt.
3/5
Little Princess
Thema #80: Schaut einen Film, in dem Kinder sich in eine Phantasiewelt flüchten
Regie: Alfonso Ciarón (ja, das ist der Typ, der den dritten Harry Potter gemacht hat)
Darsteller: Liesel Matthews, Eleanor Bron, Liam Cunningham
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: Amazon (gekauft)
Die kleine Sara ist Halbwaise. Ihre Mutter ist bereits verstorben und als ihr Vater in den Krieg muss (der Film spielt während des ersten Weltkrieges) kommt sie in ein Mädcheninternat. Wie alle Internate zu dieser Zeit und in solchen Filmen hat sie dort selbstredend keine gute Zeit. Die Freude der Mädchen wird ständig unterdrückt, ein kleines schwarzes Mädchen ist missachtete Haussklavin und ein biestiges Mädchen, was Sara zusätzlich zu schaffen machte, darf auch nicht fehlen.
Doch als Sara eines Tages die Nachricht bekommt, ihr Vater sei im Krieg gefallen, wird es erst richtig schlimm für sie. Sie wird von der Internatsleiterin als Hausbedienstete behalten, die fortan keinen Kontakt mehr zu den anderen Mädchen haben darf. Einzig ihre Phantasie hilft ihr, diese Zeit zu überstehen. Sie denkt sich Geschichten aus, die sie den anderen Mädchen heimlich erzählt. Bis auf eine Szene am Ende sind diese Geschichten aber stets das: Geschichten. Sie werden erzählt, wenig gezeigt und vermischen sich (bis auf am Ende) nicht mit der Wirklichkeit. Das macht sie leider etwas weniger sehenswert als in anderen Filmen, wo die Phantasiewelten der Kinder tatsächliche Parallelwelten sind.
Der Film ist in weiten Teilen kein Gute-Laune-Film. Dafür zeigt er ein zu bedrückendes Bild eines kleinen Mädchens, was nach und nach alles verliert. Dennoch wirkt der Film in mir noch etwas nach. Und er gefällt mir im Nachhinein besser, als während des gucken. Weshalb ich noch einen halben Stern oben drauf gepackt habe. Dennoch bleibt er hinter anderen Vertretern des Genres stark zurück, trotz des berührenden Finales, was man so aber bereits ab der Hälfte des Films hat kommen sehen.
3½/5
Thema: Flucht in die Fantasie
Titel: Die Brücke nach Terabithia
Erscheinungsjahr:
2007
Laufzeit:
95 Minuten
Regie:
Gábor Csupó
Drehbuch:
Jeff Stockwell
David L. Paterson
Musik:
Aaron Zigman
Besetzung:
AnnaSophia Robb, Josh Hutcherson, Robert Patrick, Zooey Deschanel
Zwei Nachbarskinder werden durch ihre gemeinsamen, von reger Fantasie angeregten, Ausflüge in den nahen Wald sehr enge Freunde.
Bei Schauspielern in jungen Jahren habe ich wirklich immer Bedenken. Auch hier finde ich es nicht durchweg gut was präsentiert wird. Das kann auch durch die deutsche Synchro, in der ich den Film gesehen habe, verschlimmert worden sein. Weiß ich nicht genau da ich die englische Version nie gesehen habe. Also, die Leistung der zwei Protagonisten ist zumindest solide und nicht merklich anders als die der Erwachsenen.
Die Geschichte ansich ist für mich, aus eigenen Gründen, ein richtig heftiges Stück. Ich hab wieder großzügig Tränen vergossen. Vor allem die Beziehung der Beiden, welche nach und nach enger wird und durch die sich mittelfristig auch in Schule und Familie Veränderungen anbahnen ist gut geschrieben. Nicht immer ist es rund und die meisten Charaktere um diese Zwei herum bleiben äußerst blass. Das ist ok, aber auch ein bisschen schade.
Die eingesetzten Mittel, da wären Musik, Bildkomposition und Schnitt, empfinde ich, ohne mich wirklich auszukennen, als grundsolide jedoch nicht sonderlich bemerkenswert. Die Effekte die genutzt werden um die fantastischen Elemente darzustellen sind, meiner Meinung nach, echt gut gealtert. Die fallen sowieso dezent aus und so fällt auch nur an wenigen Stellen auf dass die Schwächen haben.
Abschließend sage ich… Der Film hat das geleistet wo zu er vermutlich gemacht wurde. Er berührt mich emotional und hat mich fasziniert. Kleinere Schwächen haben nicht geändert dass ich nach dem Film sowohl dankbar als auch völlig fertig war.
3,5 von 5
Guten Morgen, ich warte auf Handwerker und es ist endlich wieder Freitag. Zeit für ein neues Thema und zwar dieses Mal von @tr0pzz.
Das Thema für die folgende Woche lautet Filme über Filme
Schaut einen Film, in dem das Filmschaffen eine größere Rolle spielt oder mindestens einer/eine der ProtagonistInnen einen Beruf in der Filmbranche ausübt und dies für den Film / die Handlung von Relevanz ist. Sollte zum Beispiel irgendwann im Film mal ein Tontechniker vorkommen, der aber für den restlichen Film überhaupt nicht von Bedeutung ist, würde das für das Thema nicht ausreichen. Ansonsten sind aber Dokumentationen über die Entstehung von bestimmten Filmen durchaus erlaubt (solange sie Spielfilmlänge haben).
Listen mit Filmen zur Inspiration:
Speziell für Dokumentationen:
Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß und bin gespannt, welche Filme ihr euch aussucht
Wie immer die, die man nirgendwo streamen kann, weil ich dafür eine eingebaute Wünschelrute hab
Cooles Thema, ich hoff ich schaffs dazu einen Film zu schauen nächste Woche
Wenn ich darf, würde ich hier auch mal wieder mitmachen (nachdem ich jetzt ne ganze Zeit lang nicht wirklich hier im Forum aktiv war).
Auf jeden Fall sehr schön zu sehen, dass ihr das immer noch durchzieht hier und noch so viele Altbekannte dabei sind Mega gut!
Cooles Thema, und ich habe gleich etwas entdeckt, was ich jetzt unbedingt gucken möchte
Das freut mich. Willkommen zurück.
Wenn du einmal dabei bist stehst du auch gleich auf der Liste und bist eventuell ziemlich schnell mit der Themenwahl dran. Nur so als Warnung, weil mich das bei einem Besuch hier plötzlich sehr überraschte
nää, so wie jetzt ist schon besser. dann hab ich noch ne woche länger zeit, mir selbst was zu überlegen.
Anti-Namame Filme. Schaut einen Film, der nicht gleichzeitig an zwei Feiertagen spielt
Ich hab die Liste jetzt natürlich immer im Blick und weiß wann ich mein Review lieber Samstag statt Freitag schreiben sollte