Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: Children Coping Through Fantasy

Coraline (2009)
von Henry Selick

Ein Mädchen zieht mit ihren Eltern in ein neues Haus mitten im Nirgendwo, wo sie noch niemanden kennt und fühlt sich dort von ihren Eltern vernachlässigt, weil die lieber mit anderen Dingen beschäftigt sind als mit ihr, als sie eines Tages eine kleine Tür im Haus entdeckt, die sie plötzlich in eine andere viel interessantere Welt führt…

Unsere kleine Protagonistin verarbeitet mit Hilfe dieser Fantasy also die Vernachlässigung ihrer Eltern und auch ihre eigene Langeweile, die in dieser anderen Welt bspw. durch ihre anderen Eltern, die ihr viel mehr entgegenkommen, in Freude verkehrt wird. Dass es dabei aber nicht bleibt, sondern auch düstere Elemente hinzukommen, hat mich speziell in der Ausgeprägtheit aber auch ein bisschen überrascht, denn während bspw. Pixar-Filme ja meistens auch für kleine Kinder gut geeignet sind, ist in Coraline vieles schon eine Ecke erwachsener und für ganz kleine Kinder wahrscheinlich auch ein bisschen verstörender oder erschreckender. Aber es passt alles sehr schön zusammen in diesem leicht düsteren Setting. Alles sehr schön und empfehlenswert!

7/10

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Thema #80: Verarbeitung durch Fantasie
Film: I kill giants
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 106 Minuten
gesehen auf: Netflix

Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich, genau wie @Kazegoroshi, „I kill giants“ schauen werde, eben weil der Film auch schon eine ganze Weile auf meiner Watchlist stand.

Und eigentlich kann ich mich 1zu1 ihrer Review anschließen. Ich fand den Film sehr überzeugend und er hat mich auf jeden Fall emotional abgeholt. Ja, das Bully-Mädchen war etwas sehr flach und passte irgendwie nicht so richtig ins Bild, aber das war so der einzige größere Kritikpunkt, den ich an dem Film habe. „I kill giants“ macht seine Sache gut und greift die Thematik gut auf, finde ich.

3,5/5 Sterne

Was den Vergleich mit „A monster calls“ angeht, tue ich mich super schwer. Denn ja, die Filme haben nahezu dieselbe Thematik, aber sie sind, finde ich, doch recht unterschiedlich. „A monster calls“ geht die Sache schon noch mal anders an als „I kill giants“. Mich hat „A monster calls“ deutlich mehr mitgenommen, ich fand ihn viel intensiver. Ich würde ihn auf jeden Fall empfehlen, für wen die Thematik aber gegebenenfalls schwer zu ertragen ist, der muss sich meines Erachtens bei „A monster calls“ auf mehr gefasst machen als bei „I kill giants“. (Ich hoffe, das hilft dir @Kazegoroshi…?)

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Oh ja, ich denke, das hilft, danke.
Ich muss mir wohl mal die Zeit nehmen (und in der Stimmung sein) für den Film :slight_smile:

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Ich werde den Film heute auch noch gucken. Allerdings weil das scheinbar der einzige Film von den Listen war, den es auf Netflix gibt. :sweat_smile:

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Ich freue mich sehr dass einige von euch „A Monster Calls“ geguckt haben und gut fanden. Allgemein bin ich froh dass das Thema funktioniert hat. Ebenfalls stimme ich zu, was den versuchten Vergleich mit „I Kill Giants“ angeht. Auf jeden Fall ähnliche Schlagrichtung doch schwächer und in meiner Wahrnehmung war „A Monster Calls“ eine ganze Spur intensiver.

Zum Neuen ist mir schlagartig „Ed Wood“ eingefallen. Ma sehn wo ich den finde. Kommt häufig, was mich betrifft, zu Rewatches hier. In der selben Woche gucke ich dann aber auch des Öfteren zusätzlich noch einen Anderen aus dem besagten Bereich.

Nach ein bisschen Zeit die ich jetzt hier mitmache kann ich schon sagen… Vielen Dank, ich mag das hier.

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Ed Wood gibt es bei Disney+, hatte ich auch erst überlegt zu schauen.

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Ahhh. Blöd. Hab ich nicht mehr da ich der Meinung war disney+ lohnt sich nicht. Na dann finde ich nen anderen Weg. Danke

Thema: Filme über Filme
Film: The Cameraman von Edward Sedgwick und Buster Keaton
Erscheinungsjahr: 1928
Laufzeit: 68 Minuten
Wo gesehen: Youtube

Buster ist Straßen-/Portraitfotograf und verliebt sich auf den ersten Blick in Sally, die für die Wochenschau von MGM in New York City arbeitet. Um ihr näherzukommen widmet sich Buster dem Bewegtbild und kauft sich eine günstige Filmkamera. Wird es ihm gelingen im Business Fuß zu fassen und das Herz seiner Angebeteten zu erobern?

Ein typischer Buster Keaton-Film. Man bekommt unglaublich gut getimete physical Comedy und Stunts, bei denen ihm zu seiner Zeit niemand das Wasser reichen konnte (Harry Lloyd mit Abstrichen). Die Geschichte ist natürlich hier unddda äußerst klischeebehaftet, was man aber aus Filmen dieser Ära kennt. Was mich überrascht hat war die doch in Teilen sehr explizit gezeigte Haut (besonders in der Schwimmbadszene), was für die 20er und das prüde Hollywood sehr gewagt war.

Stummfilme sind nicht jederpersons Sache aber ich tauche zumindest ab und an gerne mal in diese prägende Ära der Filmgeschichte ab.

Hier vergebe ich 3,5/5 zerbsprungenen Türscheiben

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Thema #81: Filme über Filme
Film: Berberian Sound Studio von Peter Strickland
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 93 Minuten
Wo gesehen: bluray

Gilderoy, ein britischer Toningenieur, der vor allem durch Naturdokus bekannt wurde, wird von einem italienischen Autorenfilmer beauftragt, die Soundeffekte seines neuen Giallos zu produzieren. Der Producer und Chef des Berberian Sound Studios sowie der Regisseur, scheinen Arschlöcher zu sein, die ihre Synchronsprecherinnen und Mitarbeiter belästigen oder mit der Bezahlung schludern. Durch die wohl exzessive Gewalt des Films wird Gilderoy mit der Zeit immer verstörter.

Ich hatte mich, u.a. bedingt durch die teils sehr hohen Letterboxdwertungen aus meiner bubble, sehr auf diesen Film gefreut. Allein schon das Setting schreit ja geradezu, dass es was für mich ist: Psychothriller in der Effektschmiede eines italienischen 70er Giallos. Die Verweise auf den ein oder anderen Klassiker und eine generelle Verbeugung vor dem Genre, welches auch zu meinen liebsten gehört, sind natürlich unübersehbar, aber ich hatte dennoch ein dann doch relativ großes Problem mit dem Film. Für mein Empfinden kam einfach irgendwie überhaupt kein Thrill oder Unwohlsein auf, ich empfand nichts als verstörend oder beklemmend, wie es doch in diversen Rezensionen genannt wird. Wahrscheinlich fehlte für mich tatsächlich einfach die Optik der Brutalität. Denn man sieht tatsächlich niemals irgendwelche Gewalt. Man sieht die Obst- und Gemüseabteilung mit Messern penetriert, eben die Methoden, mit denen Goretechnische Soundeffekte umgesetzt werden. Sowas habe ich aber auch schon in zig Making-Ofs gesehen. Die Inszenierung war zwar schön anzusehen und bot stellenweise zumindest einen Hauch Skurrilität, Vergleiche mit Lynch etc. empfand ich hier allerdings maßlos übertrieben.

Ich weiß nicht, ob ich einfach nicht in der richtigen Stimmung für den Film war, da ich aktuell ziemlich viel anderes um die Ohren habe und mich vielleicht deshalb nicht ganz darauf einlassen konnte, für den Augenblick hat mich der Film aber leider deutlich „unterwältigt“. Womit ich allerdings überhaupt nicht sagen möchte, dass er „schlecht gemacht“ ist. Er ist sogar eigentlich sehr gut gemacht, sieht toll aus, Sounddesign ist super und auch die Schauspieler sind top. Die Erwartungshaltung war und ist hier für mich der springende Punkt. Wenn es überall in Rezensionen und auch auf dem Cover selbst heißt, es sei super weird, verstörend etc., dann erwarte ich natürlich auch ein bisschen was. Gefühlt habe ich allerdings kaum etwas. Schade.

Aus genannten Gründen kann ich hier aber auch keine wirklich schlecht Bewertung für abgeben. Irgendwann werde ich den Film wohl ein weiteres mal schauen, dann werde ich ja schon im Voraus wissen, was ich zu erwarten habe. Vielleicht gibt er mir dann ja mehr, wenn ich zuvor auch noch mal einen Suspiria und co. einlege.

3,5/5 zerhackte Wassermelonen

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Ich finde obwohl offenstichtlich ist der Wahnsinn nicht so wirklich greifbar.

Ich muss ihn auch nochmal sehen, aber habe mich zu wenig abgeholt gefühlt. Bei solchen Filmen möchte ich aber nicht Zuschauer sein, sondern mich als mittendrin fühlen.

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Ich fand den super. Muss ihn aber auch nochmal sehen, aber der hat damals wohl genau meine Knöpfe gedrückt - hatte aber auch nicht den Eindruck, dass der Film verstörend sein will und hab das auch nicht erwartet. Keine Ahnung, woher die Rezensionen diesen Eindruck her nehmen. Ich fand den ehrlich gesagt vorallem lustig.
Weird? Vielleicht, aber auch das seh ich bei dem Film eigentlich nicht so wirklich - nichtmal in seiner Absicht.
Eine skurrile Oberfläche hat er, wie ich finde und bringt sehr gut dieses absurde „Entfremdungsgefühl“, dass sich einstellen kann, wenn man in eine völlig abgeschlossene Bubble kommt, die eine Routine und Überzeugung an den Tag legen, während du noch nichtmal die Absicht deiner Arbeitskollegen völlig nachvollziehen kann.
So toll, wie der dann so hübsch albern und völlig selbstverständlich selbst in diesen Italienischen Film kippt und plötzlich alle nur noch italienisch reden.

Der Film geht eigentlich (vorsichtiger Vergleich) mehr in Richtung Lost in Translation, nur ohne die zwischenmenschliche Geschichte und eben in der Giallo-Welt verortet.

Ich finds auch inszenatorisch völllig richtig und Konsequent, dass man quasi nur im Sound bzw Schnittraum stattfindet und man diese vermeintlich schrecklichen Szenen nie sieht.

Man könnte ganz vorsichtig Lost in Translation als Vergleich bringen, nur eben ohne die Zwischenmenschliche Geschichte und halt (auch in inszenatorischen Spielereien) in der Giallowelt verortet.

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Genau, das meinte ich auch mit „gefühlt habe ich kaum etwas“: man bekommt sehr deutlich gesagt „so, der dreht jetzt ein bisschen ab“, aber man bzw. ich denkt sich „hä? Aber wieso?“

In Ansätzen fand ich auch, dass die humoristische Note deutlich stärker hervorkommt als die bedrückende, der Absicht dahinter widerspricht dann allerdings das, was Strickland im Bonusmaterial (konkreter bei den Deleted Scenes) anspricht: einige Szenen haben es nicht in den finalen Cut geschafft, da sie „zu witzig“ wirkten. Er wird ja eben auch als Psychothriller und bei Letterboxd sogar als Horror gelistet.

Ich finde auch, dass die Widersprüchlichkeiten noch weitergehen, auch in Anbetracht der angesprochenen Zielgruppen. Im Prinzip ist das ganze ja eine Verbeugung vorm Giallo, Exploitationkino und dem Sounddesign an sich, was für mich aber nicht völlig hinhaut. Fans der angesprochenen Genres, wie ich, können sich ja ganz gut vorstellen, was die Charaktere im Film da so auf der Leinwand sehen: man bekommt mit, dass dort „Hexen“ gefoltert, Schädel eingeschlagen und Haare ausgerissen werden. Da weiß „man“, wie das in Exploitern wie Hexen bis aufs Blut gequält und Witchhammer (ich weiß, sind nicht aus Italien, aber berühmtberüchtigte „witchploitation“) aussieht und auch wie in klassischen Gialli die Köpfe zermatscht werden. Man weiß, dass es für den „damit nicht vertrauten zuschauer“ sehr hart wirken kann, aber man weiß eben auch, dass das alles auch in den härtesten Filmen alles nicht so unheimlich krass ist, dass man davon in den Wahnsinn getrieben wird. Letztlich klingen die „szenen“ die man so akustisch mitbekommt auch alle eher harmlos.
So wirkt diese Verbeugung irgendwie insgesamt relativ halbgar und nicht auf die „eigentlich(?) angesprochene“ Zielgruppe (die Giallofans, Gorehounds und Liebhaber der Exploitation) zugeschnitten sondern eher für jemanden, der „von draußen“ drauf schaut.

Ich finde deinen Vergleich mit Lost in Translation aber ehrlich gesagt auch ziemlich gut. Der wirkliche Fokus des Films liegt ja tatsächlich darin, dass Gilderoy da so allein unter Leuten ist, die er nicht versteht und Probleme hat, damit umzugehen. Über Das Giallo- und Exploitationkino „lernt man“ allerdings genauso wenig, wie bei LiT über Japan.^^

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Okay, als solchen hab ich ihn überhaupt nicht verstanden.

Ich finde als das geht er schon durch, und auch wenn das

so richtig ist, so spießt sich das garnicht finde ich. Gerade das in den Wahnsinn treiben ist eine Behauptung und Überhöhung, die ich für den Film einfach annehmen kann.
Egal wie die Szenen zur damaligen Zeit wirklich ausgesehen hätten.

Haha, das stimmt.

Ich empfand den Film eben eher eine erfrischend lockere, liebevolle und humorvolle Homage, die eben auch mit Horrormotiven daherkommt und toll aussieht - wie gesagt, als einen Horrorfilm hätt ich ihn nie gelesen und mir wurde er auch so verkauft - das hat sicher was mit meinem Eindruck zu tun, das ich halt andere Erwartungen an den Film hatte.
Naja, interessant jedenfalls.

Die anderen von Strickland hab ich ja immer noch nicht gesehen, aber seit ich damals Berberian Sound Studio gesehen hab stehen die unbedingt auf meiner Liste…irgendwie vergess ich immer wieder dass es die gibt haha.

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Ja auf jeden Fall, habe ja auch selbst schon ganz klar für mich eingeordnet, dass mir meine eigene Erwartung da wohl den größten Stein in den Weg gelegt hatte. Ich erinnere mich leider auch gar nicht mehr genau daran, in welchem Zusammenhang ich auf den Film aufmerksam gemacht wurde, und wie er dort (müsste Kino plus oder Genre geschehen gewesen sein) eingeordnet wurde. Vielleicht wurde das ja dort schon „richtig einsortiert“, da mein Hirn aber ein Sieb ist, waren die Erwartungen durch die ein oder andere Rezension, die mir im Vorfeld in den Augenwinkel gesprungen ist, da aber in die falsche Richtung gelenkt.

War auch für mich der erste. Der Duke of Burgundy steht aber bereits in meinem Regal, Katlin Varga und In Fabric stehen zumindest auf der watchlist. ^^

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Thema #81: Filme über Filme
Film: Spiel mit dem Tod (Gioco al massacro) von Damiano Damiani
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Sky-Aufnahme

Die beiden Filmregisseure Da Silva und Steiner treffen sich auf Capri in der Villa von Steiner. Einst Kindheitsfreunde haben sich ihre Wege lange getrennt: Der eine Regisseur von billigen TV-Serien, der andere gefeierter Weltstar und mehrfacher Oscarpreisträger. Nach und nach fallen die Hüllen in perfiden „Filmspielen“.

Sowohl ich als auch andere waren hier schon von einigen Werken von Damiani sehr überzeugt. Was kann also dieser Film über das Filmschaffen so? Ziemlich viel aus meiner Sicht.

Auf der einen Seite gibt es spannende Wortgefechte über eine zerbrochene Freundschaft und dabei immer die Frage wie weit die beiden noch gehen wollen.

Auf der anderen Seite bietet der Film eine Menge Subtext über das Filmbusiness. Manipulation, Machtmissbrauch, Narzissmus – die Filmregisseure kommen nicht gut weg in dem Film. Doch im Laufe der Spielzeit kommt auf Capri so einiges Zusammen. So bekommen wir auch die seltsamen Eigenheiten von so manchem Schauspieler und Schauspielerin zu sehen. Die pure Gier von Produzenten, die Überheblichkeit von Filmkritikern und die Manie von Fans – alles versammelt sich als Schmelztiegel des Filmbusiness in der Villa auf Capri.

Damiani geht gewohnt zynisch an die Sache heran und hat auch den ein oder anderen Lacher zu bieten. Man kann nur hoffen, dass Damiani hier auch wirklich einen Film gedreht hat und uns nicht zeigt, wie es wirklich in den Ferienvillen der großen Regisseure und Stars zuging und zugeht ( :beansweat:). Geschmacklos wäre untertrieben.

Optisch ist der Film eher mau. Viele Kamerafahrten sind zwar sehr interessant aber gerade aus Capri wird ziemlich wenig hervorgeholt. Der ganze Look ist halt eher billig. Ich denke aber, dass dem Film mal eine Bearbeitung gut tun würde. Gibt wohl auch eine original italienische Kinofassung die knapp 10 Minuten länger ist, weiß nicht wie das mit dem Look da ist. Auch die Musik empfand ich als recht enttäuschend, mag aber daran liegen, dass Damniani oft mit Morricone zusammen gearbeitet hat, da ist man natürlich mehr Qualität gewohnt.

Paar Anmerkungen noch: Die Titel des Films sind recht interessant. So denkt man bei dem Wort Massaker oder dem englischen Titel „Massacre Play“ in Kombination mit einem italienischen Film und Tomás Milan in eine Hauptrolle unweigerlich daran, dass irgendwo Django 37 mit ein paar Maschinengewehren durch den Film fährt und dabei einen Leichenberg hinterlässt. Ende vom Film. Stattdessen bekommen wir ein kammerspielartiges Dialoggemetzel – hat mich auch stark an so Titel wie „Gott des Gemetzels“ erinnert.

Und doch war wohl mal geplant den Film „A Human Portrait“ zu nennen – wäre passend, wollte aber wahrscheinlich dann erst recht kein Mensch sehen, dann lieber Massaker – was aus heutiger Sicht eben gar nicht so dumm ist. Der deutsche Verleih dagegen wieder eher mit der Attitüde: Ah, Film aus Italien, wo ist das Wortspiel zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ (deutsche Filmtitel für ausländische Filme lieben es einfach Wortspiele auf die jeweils erfolgreichsten Filme aus dem Land zu machen oft ohne, dass die auch nur irgendwas miteinander zu tun haben).

Filme von Damiani sind eh schon viel zu unbekannt (vielleicht ist Daminai hier ja auch recht Meta unterwegs und schildert uns seine Erlebnisse als „kleiner, unerfolgreicher Regisseur?“), aber über den Film hier findet man einfach so gut wie nichts. Ganze 8 Menschen haben auf Letterboxd bisher eine Wertung vergeben. Ist jetzt bei ganz neuen unbekannten Filmen oder uralten Teilen aus der C-Reihe und dahinter nicht ungewöhnlich. Aber für einen Film von 1989, mit Tomás Milan, Elliott Gould und Nathalie Baye in den Hauptrollen finde ich das schon sehr ungewöhnlich.

Mich würde interessieren was die Gründe dafür sind. So wenig Kopien? Desinteresse? Oder liegt es vielleicht teilweise wirklich daran, dass er in dem Film besonders auf fanatische Fans, Filmproduzenten und Filmkritiker schimpft – wer soll deinen Film dann noch groß machen :smiley:.

An der Qualität des Films kann es aus meiner Sicht nicht liegen. Wer den Daministil in seinen Justiz- und Mafiafilmen mag ( Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert; Das Verfahren ist eingestellt: Vergessen Sie’s! etc.) der kann ihn hier auf das Filmbusiness übertragen erleben.

7 von 10 Filme im Film

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Ich kenne Damiani tatsächlich gar nicht, bin glaub ich auch noch nicht bewusst über den Namen gestolpert. :smiley: Ich habe allerdings zwei Filme auf der Watchlist: Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert und Töte Amigo/A Bullet for the General. Gesehen habe ich noch keinen. Lohnt sich also? ^^
Ersteren habe ich, glaube ich mal geaddet, weil @Morissa ihn hier in der Challenge gesehen hat. Der Name allein reicht schon, dass ich Interesse hatte.

Zumindest hatte ich den mal für irgendein Thema empfohlen. Ich versuche ja immer Filme zu sehen, die ich nicht kenne. Da gab es bisher erst 3-4 Ausnahmen.

Mir fehlen auch noch fast alle Filme von ihm, obwohl ich einige zu Hause habe. Muss ich mich bald mal ranwagen, für die aktuelle Challenge habe ich aber einen echten Klassiker von meiner Pile of Shame im Blick.

Ah, ich habs gefunden. Beim letzten Wichteln hast du ihn @Drake4849 ins Paket gelegt. :smiley:

Und jetzt weiß ich auch wieder, warum ich ihn lieber nicht auf deutsch bei prime sehen wollte…

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Ist jetzt auch nicht der berühmteste Regisseur. Außerdem gibt es so viele. Wenn ihr da oben von Strickland diskutiert, kenn ich zwar den Namen aber gesehen hab ich z.B. von dem auch noch nichts. Also ganz normal :smiley:.

Aber ja wir haben über den schon mal geschrieben beim letzten Wichteln. Ob die Filme was für dich sind weiß ich aber nicht. Hab selber noch nicht so viel von dem gesehen

Das Verfahren ist eingestellt: Vergessen Sie’s!
Der Tag der Eule
Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?
(gerade die letzten beiden eh viel zu lang her)

Sind halt alles sehr gesellschaftskritische Werke mit viel politischem Einschlag, die aber in so ein typisches Mafia und Gefängnisfilmmilieu gelegt werden - die Mischung mag ich halt sehr.

Also neben dem Clan würd ich sagen
Das Verfahren ist eingestellt: Vergessen Sie’s!
könntest auch mal probieren, weil der auch ein paar härtere Szenen enthält. Also vielleicht für dich ganz, ganz leicht hart.

Wie oben geschrieben ist ein politischer Film aber hier als Italowestern. Der ist aber sicher ganz lustig für dich. Klaus Kinski der heilige Handgranaten wirft, ist zumindest das wo ich mir vorstelle boodee schmunzelt bisschen auf dem Sofa :smiley:.

Um das abzuschließen: Hab hier vom Regisseur geschrieben, weil ich finde, der dreht halt immer über sehr viele interessante Themen trotzdem recht unterhaltsame Filme und da ist die Chance, dass mir von dem auch Filme gefallen von denen man nie hört dann schon höher.
Leider ist die Verfügbarkeit und Bildqualität von sowas dann immer mäßig. Muss ich dir aber ja nicht erzählen :sweat_smile:.

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Thema: Filme über Filme
Film: The Player von Robert Altman
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 124 Minuten
Wo gesehen: Criterion Channel

Griffin Mill (Tim Robbins) ist hochrangiger Mitarbeiter eines Hollywood-Filmstudios. Er hört sich die Entwürfe von Drehbuchautoren an und entscheidet, welche davon verfilmt werden sollen. Allerdings befürchtet er, bald ersetzt werden zu können, und bekommt zugleich beängstigende Postkarten von einem anonymen Drehbuchautoren, dessen Skript er anscheinend abgelehnt hat.

Schon zu Beginn, wenn sich zwei Figuren über den bemerkenswerten Longtake aus Orson Welles Touch of Evil unterhalten, während Altman einen mindestens ebenso beeindruckenden Longtake inszeniert, wurde mir klar, dass ich diesen Film weit über seine Handlungsebene hinaus betrachten muss. Was dann folgte, war für 20-30 Minuten erstmal eine gewisse Überforderung an Verweisen auf andere Filme, aber ohne dass mich der Film verlor.

Altman inszeniert hier eine beißende Kritik am System Hollywood, das seiner Ansicht nach Kreativität tötet, und zeigt dabei zugleich die „magische“ Seite des Mediums Film. Zeitweise tat ich mich etwas schwer, die Meta-Komponente des Films zu verarbeiten. Zudem hat sich mir manches, was mich auf den ersten Blick gestört hat, erst gegen Ende des Films erschlossen, weswegen mindestens eine weitere Sichtung erforderlich ist. The Player hat mich dabei öfters an den zehn Jahre später erschienen Adaptation erinnert, der mich ein kleines bisschen mehr begeistert hat. Dennoch ist der Film sehr unterhaltsam und das Ende nach dem etwas mäandernden Mittelteil wirklich grandios.

3,5-4/5

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