Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: Sight and Sound’s Greatest Films of All Time 2022
Film: Daughters of the Dust von Julie Dash
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 112 Minuten

Filmwahlbegründung
Da ich es in letzter Zeit doch ab und an etwas schade fand, wie vergleichsweise selten es doch Filme von weiblichen Regisseurinnen gibt, insbesondere wenn man nicht nur neue Filme schaut, hatte ich das Bedürfnis, diesmal auf jeden Fall einen Film einer Regisseurin zu schauen und dieser hatte ein hübsches Cover.

Handlung & historischer Kontext
Der Film spielt im Jahr 1902, 50 Jahre nach dem Ende der Sklaverei, auf der Insel St. Simons Island, an der Küste Georgias, bei Igbo Landing.

Igbo Landing ist eine historische Stätte mit tragischer Geschichte. Igbo sind eine afrikanische Ethnie aus Nigeria. 1803 sollte eine Gruppe gefangener Westafrikaner:innen mit dem Schiff nach Georgia gebracht werden, um dort als Sklav:innen auf den Plantagen zu arbeiten. Unter diesen Westafrikaner:innen befanden sich einige Igbo, die auf dem Schiff rebellierten und ihre Entführer ertränkten. Anschließend gingen sie gemeinsam in den Fluss, um sich dort zu ertränken, anstatt versklavt zu werden.

Da auf den Plantagen viele Sklav:innen zusammen arbeiteten, die aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern entführt worden waren und die kulturell weniger als anderswo von den weißen Sklavenhalter:innen beeinflusst worden waren, entwickelte sich die ethnische Gemeinschaft Gullah, die in der gleichnamigen Sprache (eine auf englisch basierende Kreolsprache) sprechen und viele afrikanische Traditionen bewahren konnten.

Die Regisseurin selbst hat familiäre Wurzeln in der Gullah Gemeinschaft, um die sich auch der Film dreht. Die Gullah Familie Peazant plant die Insel auf der sie leben zu verlassen und aufs Festland abzuwandern, um Richtung Norden zu ziehen. Als Abschluss dient ein gemeinsames Essen am Strand. Dabei treffen verschiedene Charaktere aufeinander und es kommen verschiedene Themen auf. Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich die Frauen der Familie und die Geschichte folgt einer ungewöhnlichen, nicht-linearen, Struktur. Dies liegt daran, dass Julie Dash hier keine westliche Erzählweise wählen wollte, sondern die Geschichte so erzählen wollte, wie es in der Gullah Gemeinschaft Tradition ist.

Meinung
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Zunächst einmal ist er optisch einfach total schön. Da der Film ausschließlich am Strand, den angrenzenden Dünen und Bäumen, am Fluss oder in sehr ursprünglichen Holzhüttchen in Mitten der Natur spielt, gibt es hier durchgehend schöne Naturbilder zu sehen. Diese riesigen, mit Louisianamoos behangene, Bäume und alles sieht farblich einfach so schön aus. Außerdem spielt der Film ja im Jahr 1902 weshalb die Kostüme auch total hübsch sind.

Die Erzählweise ist schon etwas ungewohnt, vielleicht gab es die ein oder andere seltsame Situation im Film und eigentlich passiert gar nicht allzu viel und man muss trotzdem sehr aufmerksam sein um am Ende alles zu verstehen. Ich war aber trotzdem fasziniert. Sich dann mit dem historischen Kontext zu beschäftigen war ebenfalls nochmal sehr interessant.

Ich hatte ja bereits am Anfang geschrieben, dass ich gerne einen Film einer weiblichen Regisseurin schauen wollte. Jetzt wurde es der Film einer afroamerikanischen Regisseurin mit einem Cast in dem nicht eine Person weiß ist. Das ist vermutlich, leider, besonders selten, auch heute noch, weshalb es mich zusätzlich besonders gefreut hat, diesen Film gesehen zu haben.

Gerade Geschichten die sich mit Sklaverei oder anderen historischen Zeiten in denen westliche, weiße Menschen andere Kulturen ausgebeutet und zerstört haben, beschäftigen, sind doch sehr oft ziemlich westlich geprägt. Zumindest in meiner Wahrnehmung, an dem gemessen, was ich bisher konsumiert habe. In vielen Südstaatengeschichten die ich gelesen und gesehen habe stehen die weißen Plantagenfamilien im Vordergrund. Das Thema Sklaverei wird nicht geleugnet, aber es findet auch nicht wirklich statt und die Sympathiefiguren dieser Geschichten sind auch stets welche, die ihre Sklav:innen toll behandeln (mal abgesehen davon, dass sie halt Sklav:innen sind :neutral_face: ), weshalb die Sklav:innen selbst oftmals zufrieden mit ihrer Situation sind :neutral_face: Und auch in Geschichten, die die Grausamkeiten der Sklaverei zeigen und in denen sich dagegen gewehrt wird, gibt es nicht selten weiße Sympathiefiguren, die die Sklav:innen in ihrer Rebellion unterstützen. Und da die Sklav:innen um ihre eigene Freiheit kämpfen und die weißen Sympathiefiguren aus Nächstenliebe handeln, sind sie dann am Ende der Star in einer Geschichte, in der weiße Menschen eigentlich die Verbrecher sein sollten.

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Zu dem Buch gibt es übrigens auch einen Film. In mancherlei Hinsicht wirklich großartig & fanszinierend gemacht (Idee, Ausstattung, Worldbuilding), auch wenn er mir dann insgesamt doch nicht ganz so zugesagt hat (war damals ne 5/10 für mich).

https://letterboxd.com/film/hard-to-be-a-god/

1 „Gefällt mir“

Bisher nicht geguckt, da ich Fan des Buches bin und Idee und Worldbuilding für kaum einfangbar halte.

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Titel: The Wailing
Thema: Süd Korea
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 2 h 36 min
FSK 16 ‧ Horror/Thriller ‧


Filmisch auf beachtliche Weise inszeniert und schauspielerisch sehr gut präsentiert, wird in “The Wailing” eine dörfliche (ist das ein Wort?) Geschichte über Exorzismus, religiösen Fanatismus, Ignoranz und Besessenheit erzählt.

Dies in Form von Geister/Dämonen und auch von Dorfbewohnern, die ihren Glauben oder vielmehr. Ihrer Religion folgen irrsinnige Ereignisse in die Wege leiten. Die hier entstandene Atmosphäre ist durchgehend dicht, faszinierend und auch oft sehr bedrückend bzw. anstrengend. Trotzdem kommt auch etwas Lockerheit durch die Charaktere herüber.

Im Verlauf wird der Film immer aufregender, aggressiver und spannender. Die Verwirrung, Angst und Wut der handelnden Personen überträgt der Regisseur wunderbar auf den Zuschauer. Gegen Ende erwartet ihn gar eine gewaltige, sehr unangenehme Zuspitzung aller Geister/Dämonen/Fanatismus/Exozismus/Religions-Aspekte zusammen.

Ich selbst , ab von dem Versuch objektiv zu sein, beschreibe den Filme allerdings so:

Ein Dorf voller komplett vertrottelter Hinterwälder bekommt Angst vor einem Ausländer und den Dämonen, die er angeblich rief. Eine ansteckende, Hass auslösende Seuche und den ebenfalls ziemlich dämlichen Protagonisten, heimsuchende Alpträume, sorgen für Missverständnisse, fehlgeleitete religiöse Handlungen und äußerst fragwürdige Ergebnisse. Japanische, koreanische Schamanen und ein katholischer Priester. Die Dorfgemeinschaft bzw. die Familie des Protagonisten findet sich in einem Konkurrenzkampf um Erklärungen wieder.

Vielleicht merkt man es….mein Film ist das echt nicht. Mein Erlebnis mit dem Film ist maximal 2/5 , einen halben gibts drauf, da ich weiß wie gut er inszeniert und gefilmt ist. Mehr kann ich nicht geben, doch glaube ich, dass er anderen Leuten sehr gut gefallen könnte.

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A Taxi Driver

Thema #126: Schaut einen Film aus Südkorea
Regie: Jang Hun
Darsteller: Song Kang-ho, Thomas Kretschmann
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 137 Minuten
gesehen auf: Amazon (geliehen)


Nach einer wahren Begebenheit. Ein deutscher Journalist der ARD will in die abgeriegelte Stadt Gwangju, in welcher Aufstände brutal und blutig niedergeschlagen werden, um diese mit seiner Kamera zu dokumentieren. Dafür heuert er einen Taxifahrer an, der ihn dorthin fahren soll.

Fängt der Film sehr leichtfüßig und fast komödienhaft an, ändert sich die Stimmung in Gwangju schlagartig, wenn man mitbekommt, wie die Armee die Aufstände niederschlägt.

Etwas irritierend fand ich aus deutscher Sicht, dass Thomas Kretschmann nur englisch spricht. Das macht er im Original auch und klar mussten sie es beibehalten um weiterhin eine Sprachbarriere zu haben. Komisch war es irgendwie trotzdem.

Ein beklemmender Film, der einen ticken zu lang ist

4/5

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Thema #126: Südkorea
Film: The Moon is… the Sun’s dream von Park Chan-Wook
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 103 Minuten

Ich denke mal, hier geht’s einigen so wie mir. Da gibt es Regisseure, von denen man schon „alles“ gesehen hat, man fast alles geil fand, aber immer auch mehr will. Über so Seiten wie letterboxd stößt man dann auch mal auf Filme, von denen der Regisseur selbst wollte, dass sie für immer vergessen werden oder nie fertiggestelltes, zerstörtes etc. Ich hab Tarantinos My best friend’s birthday gesehen, Kubricks Fear and Desire, Carpenters Dark Star und bestimmt noch den ein oder anderen, der mir nicht gleich in den Sinn kommt. Das Thema jetzt war also eine günstige Gelegenheit, endlich mal den Debütfilm eines weiteren Lieblingsregisseurs (Oldboy, Handmaiden, JSA, Stoker, I’m a cyborg and that’s okay… :ok_hand:t4:) abzuhaken, nachdem ich ihn endlich mal entdeckt hatte.

Laut „Legende“ hat Chan-Wook sich große Mühe gegeben, sämtliche Exemplare dieses Films aufzukaufen und zu vernichten. Dementsprechend hat er natürlich den Ruf, absolut furchtbar zu sein, während es aber auch Stimmen gibt, die sagen, hier würde man schon einen kleinen Funken der späteren Größe erkennen können. Zeit, sich selbst ein Bild zu machen.

Die erste halbe Stunde ca. war ich auf jeden Fall in der Richtung „puh, schade, dass dus nicht geschafft hast“ unterwegs. Schauspiel und Kameraführung absolut laienhaft, Soundabmischung kacke und permanent läuft viel zu dominant sone jazzige Bumsmusik mit schmalzigem Gesang oder nichtssagendes Gedudel, das in Kombination mit den Bildern reinstes Seifenopernfeeling erzeugt hat. Dazu eine simple wie platte Story: Gangster verliebt sich in Frau, Frau „gehört“ zum Gangsterboss, sie brennen durch, werden verfolgt, zing zing.

Nach der ersten halben Stunde ziehts sich dann n bisschen, aber irgendwann hört die dauerhafte Musikbeschallung langsam auf und es entwickeln sich dann doch mal mehr Konflikte, Probleme, etc. Die Optik bleibt amateurhaft, aber insgesamt entwickelt es sich zu einem runderen Ding, je länger er läuft und es gibt sogar ein paar Gewaltspitzen und sogar Blut. Zwischenzeitlich wirkt es durch merkwürdige Schnitte, Rückblenden und unklare Zeitebenen etwas wirr, aber das gibt sich auch mit der Zeit.

Es ist sicher kein Knaller als Erstling wie bspw. Refns Pusher oder der bereits genannte Dark Star, den ich liebe, aber spielt für mich in einer ähnlich bemühten Liga wie Tarantinos und Kubricks Erstlinge, hat dabei aber schon ne ganze Ecke mehr zu bieten als diese beiden.

2/5 weil sich 4:11 nicht als Wertungsskala eignet. :eddyclown:

(stellt euch vor, dass die Mucke aus dem Trailer die erste halbe Stunde durchgehend läuft :ugly: )

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Thema: Südkorea
Film: The Quiet Family von Kim Jee-Woon
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 98 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Eine Familie um Vater, Mutter, zwei Töchter, Sohn und Onkel nehmen ein Wanderhotel in den Wäldern / Bergen in Betrieb. Als sich einer ihrer ersten Gäste mit seinem angespitzten Zimmerschlüssel das Leben nimmt, will die Familie das Ereignis vertuschen, da es schlechte Publicity fürchtet. Sie begräbt den Toten im Wald. Was dann folgt ist eine Reihe unvorhergesehener Ereignisse, Leichen stapeln sich und bestimmte Familienmitglieder verlieren so langsam den Verstand…

Eine bitterschwarze und brutale Komödie mit zwei der größten koreanischen Stars in Nebenrollen im Gepäck: Choi Min-Sik als Onkel und Song Kang-Ho als etwas dümmlicher Sohnemann.

Hat Spaß gemacht: 3,5/5 Mullbinden

7 „Gefällt mir“

Thema #126: Südkorea
Film: The Quiet Family (Joyonghan Gajok) von Kim Jee-woon
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 99 Minuten
Wo gesehen: Youtube

Ich hab zufälligerweise den gleichen Film wie @Drake4849 gesehen. Deshalb nur ein kleineres Statement.

Die Stars in den Nebenrollen waren auch einer meiner Gründe den Film anzuschauen, haben mir auch alle gut gefallen. Der schwarze Humor war gut, überhaupt in den absurd, lustigen Momenten mochte ich den Film am meisten (hätten für mich ruhig noch mehr sein dürfen).

So wirklicher Horror kam bei mir jetzt nicht auf (obwohl der Film natürlich dunkle Stellen hat), das finde ich aber ja auch eher gut.

Hab letztes Jahr schon das Remake von Takashi Miike gesehen („The Happiness of the Katakuris“) und obwohl der natürlich noch einmal um einiges abgefahrener ist, waren sich die beiden Filme schon sehr ähnlich.

Habe den Film aber auch noch wegen einem anderen Grund geschaut: Die Locations. Ich liebe Hotels im Film und Berglandschaften. In den beiden Punkten hat mich der Film aber etwas enttäuscht. Der Film beginnt mit einer tollen ruhigen Eingangsfahrt im Hotel, danach kommt aber für mich nicht mehr wirkliches Hotelfeeling auf. Die Bergkulisse war auch eher so: naja. Lag aber vielleicht auch an Low-Budget.

Zusammen finde ich sowohl den Film hier, als auch das Remake von Miike ordentliche schwarze Komödien mit toller Besetzung.

6 von 10 Skillpunkte auf Graben

7 „Gefällt mir“

Eigentlich hatte ich geplant, mir Decision to Leave per VPN bei Mubi anzusehen. Allerdings habe ich dann von mehreren Seiten gehört, dass Mubi wohl mittlerweile dagegen vorgeht und schon Accounts gesperrt wurden. So ist es dann ein Film von meiner endlosen Watchlist geworden, den ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte.

Thema: Südkorea
Film: Forgotten von Jang Hang-jun
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Hier sollte man vorab möglichst wenig zur Handlung wissen. Forgotten beginnt wie ein typischer Haunted House-Film, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen und besonders als Fan südkoreanischer (Mystery-)Thriller weiterschauen.

Am meisten gefallen hat mir trotz des zuerst generisch wirkenden Plots tatsächlich dieser erste Teil des Films. Zum einen werden immer wieder effektiv kleine Irritationsmomente gestreut, welche die Spannung aufrechthalten, und zum anderen ist das Ganze audiovisuell stark inszeniert, sodass sich eine angespannte Atmosphäre ausbreitet.

Allerdings kommt der Twist für meinen Geschmack dann etwas früh und führt zu viel Exposition sowie Geschehnissen, die für mich den Bogen etwas überspannen. Das ist aber immer noch kompetent gemacht, leider fügte sich die sozialkritische Komponente für mich dann nicht organisch ein, worunter auch die Glaubwürdigkeit litt.

Insgesamt wird er für mich somit nicht zum Geheimtipp, aber aufgrund des starken Anfangs würde ich den allen empfehlen, die Freude an solchen Filmen haben. Es ist dann denke ich auch sehr individuell, wie man mit dem Flow des Films mitgeht und spätere Wendungen akzeptiert.

3/5

8 „Gefällt mir“

Thema #126: Südkorea
Film: A taxi driver
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 137 Minuten
gesehen auf: AppleTV (Leihe)

Ich habe mir, genau wie @TIMBOlino1984, „A taxi driver“ für diese Woche ausgesucht. Das erste Mal von dem Film gehört habe ich, als Schröck mal bei den Jungs von CSB zu Gast war und Alper ihm diesen Film empfohlen hat. Seitdem fand er immer mal wieder Erwähnung - und ich hatte ihn immer irgendwie im Hinterkopf. Bis er dann, als das Thema jetzt ausgerufen wurde, von ganz hinten nach ganz vorne katapultiert wurde.

Zu allererst lässt sich wohl festhalten: Ich weiß leider viel zu wenig über viel zu viele Dinge, die in der neueren Geschichte auf unserem Planeten so passiert sind. Und: Ich muss mich wirklich jedes Mal wieder an den so anderen Klang asiatischer Sprachen gewöhnen.

Aber zum Film… wobei mir tatsächlich fast ein wenig die Worte fehlen. Am Anfang war ich echt noch skeptisch, denn er fängt schon sehr seicht, ja fast klamaukig an. Und da ich nicht wusste, was mich erwartet - weil ich mich nicht viel mit dem Film beschäftigt hab, aber eben auch, weil ich keine Ahnung hatte, was in Südkorea zu der Zeit passiert ist - hab’ ich echt schon befürchtet, dass das lange 137 Minuten werden.

Am Ende bin ich in erster Linie wahnsinnig berührt, mitgenommen und habe, glaube ich, die letzten 30 Minuten vom Film geweint. „A taxi driver“ hinterlässt Eindruck, auf sehr vielen Ebenen. Die volle Punktzahl gibt es von mir tatsächlich nur deswegen nicht, weil mir das Anfangsgeplänkel ein wenig zu lang und zu unpassend zum Rest des Films ist. Aber das ist Meckern auf sehr, sehr hohem Niveau - denn ich würde „A taxi driver“ wirklich jedem sofort empfehlen.

4,5/5 Sterne und ein :heart:

7 „Gefällt mir“

Es ist Freitag und @Mostahsa an der Reihe. :relieved:

Und ich wünsche euch allen schon mal einen gemütlichen Heiligabend morgen. :relieved:

4 „Gefällt mir“

Thema: Südkorea
Film: Aloners (Hong Sung-eun)
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 91 Minuten
Wo geschaut: Mubi

Jina arbeitet im Callcenter beim Kundenservice für eine Kreditkartenfirma. Sie hat quasi keine Kontakte auf Arbeit. Dann sieht sie noch ihren anscheinend schon verstorbenen Nachbarn auf dem Flur.

Ein richtig schöner Film über den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit. Nachvollziehbare Charaktere, hat mir einfach richtig gut gefallen.

Nur der Geisteraspekt wird mir irgendwie zu nebensächlich behandelt … ganz ohne hätte es mir dann vielleicht noch besser gefallen.

4/5

7 „Gefällt mir“

Thema: TCM Remembers 2022

Schaut einen Film wo eine der Personen aus dem TCM-Remembers-2022-Video beteiligt war.

https://www.youtube.com/watch?v=Ra1zwFJMrsY

Wie oft war ich jetzt eigentlich schon Christkind oder Osterhase für euch, wird langsam Zeit für eine Umschulung bei mir. Ist eigentlich schon kurios, hier und da kommt immer mal wieder ein Teilnehmer/Teilnehmerin und es geht mal einer/eine und Spezialrunden haben wir auch, trotzdem bin ich gefühlt immer zu Weihnachten dran.

In Sachen Weihnachten, Feiertage und Geschenke fallen mir also langsam keine Themen mehr ein. Hab ein bisschen überlegt und geschaut und bin dann auf dieses Thema gekommen.

Danke dabei auch an @Moedi, der das Video super schnell ins Forum gepostet hat und mich darauf aufmerksam gemacht hat.

Da die Themenwoche auch genau am 01. Januar endet, habe ich mir gedacht passt das Thema auch ganz gut in die Zeit. Bisschen in Erinnerungen schwelgen, rekapitulieren oder einfach abschließen und neu anfangen.

Und da Weihnachten ist, hab ich euch als Geschenk eine Letterboxd-Liste aus dem Video gemacht. Zu jeder Person ein Film, bunt gemischt ob mir der gerade eingefallen ist, der berühmteste Film von der Person, der Beste oder einfach nur die einzige Hauptrolle etc.

Sucht euch einen Namen aus der euch interessiert, schaut einen Film, habt Freude :slight_smile: (ohne Druck). Die Auswahl ist sicher sehr groß, da manche der Personen ja weit über 100 Filme haben aber zu Weihnachten braucht es ja auch nicht so schwer sein finde ich.

Allen natürlich auch schon mal entspannte und glückliche Feiertage :heart:.

8 „Gefällt mir“

Ein Film ist mir direkt ins Auge gefallen, den hast du doch absichtlich für mich unter den Baum gelegt. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Ich war mal so frei und hab die Personen rausgeschrieben. So ist es für alle einfacher, was rauszusuchen. :slight_smile:

Alle 77 verstorbenen Personen aus dem "TCM Remembers 2022" Video

Peter Bogdanovic – Director / Writer / Film Historian
Linda Lawson – Actress / Singer
Ray Liotta – Actor
Julia Reichert – Director
Bob Rafelson – Director / Producer / Writer
Douglas Trumbull – Visual Effects Supervisor / Director
Nichelle Nichols – Actress / Singer / Dancer
Mickey Kuhn – Actor
L.Q. Jones – Actor
Larry Storch – Actor
Pat Carroll – Actress / Comedienne
Akira Takarada – Actor
Wolfgang Petersen – Director / Writer
Marino Masé – Actor
Virgina Patton – Actress
Nehemiah Persoff – Actor
Peter Brook – Director
Yvette Mimieux – Actress
Bo Hopkins – Actor
Michael “Meat Loaf” Aday – Actor / Singer
Carol Speed – Actress / Singer / Songwriter
Hardy Krüger – Actor
Paul Sorvino – Actor
Philip Baker Hall – Actor
Jimmy Lydon – Actor
Dwayne Hickman – Actor / Director
Marsha Hunt – Actress
Sally Ann Howes – Actress
Clu Gulager – Actor
Tony Walton – Costume / Set Designer
Carelton Carpenter – Actor / Singer / Writer
Wayne Grace – Actor
Catherina Spaak – Actress / Singer
Henry Silva – Actor
Leon Vitali – Actor
Ivan Reitman – Director / Producer
Sharyn Moffett – Actress
Alfonso Mejía – Actor
Mitchell Ryan – Actor
Monica Vitti – Actress
Jean-Louis Trintignant – Actor
Bill Pence – Curator
Irene Cara – Actress / Singer
Jean-Marc Vallée – Director / Editor / Writer
Veronica Carlosn – Actress
David Warner – Actor
Faye Marlowe – Actress
Julee Cruise – Actress / Singer / Songwriter
Lenny von Dohlen – Actor
Angelo Badalamenti – Composer
Maureen Arthur – Actress
Robert Morse – Actor
James Caan – Actor
Gilbert Gottfried – Actor / Comedian
Laurel Goodwin – Actress
Jimmy Wang Yu – Actor / Martial Artist
Fred Ward – Actor
Irene Papas – Actress
Kenneth Tsang – Actor
Conrad Janis – Actor / Musician
Max Julien – Actor / Writer
Alan Ladd Jr. / Producer
Louise Fletcher – Actress
Gerald Potterton – Director / Animator
Jean-Luc Godard – Director / Writer / Critic
William Reynolds – Actor
Jean-Jacques Beineix – Director
Robbie Coltrane – Actor
Joe Turkel – Actor
Vangelis – Composer
Anne Heche – Actress
Kirstie Alley – Actress
William Hurt – Actor
Olivia Newton-John – Actress / Singer
Mary Alice – Actress
Angela Lansbury – Actress / Singer
Sidney Poitier – Actor / Director

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Danke, liebes Christkind…oder was auch immer religionsübergreifend genannt werden könnte.

Thema: Südkorea
Film: Bedevilled
Regie: Jang Cheol-soo
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 117 Minuten
gesehen auf: Netzkino

Unglaublich harter Tobak. Wie viel Erniedrigung, Unrecht und Missachtung verträgt ein Mensch? Irgendwann ist wohl bei jedem der Punkt gekommen, an dem er selbst zur Tat schreitet und Vergeltung möchte.

Bedevilled ist ein starker Revenge-Thriller, der auch nicht zimperlich in Gewaltszenen ist.

Ich dachte erst ich hätte den falschen Film angemacht, da der Anfang so gar nicht zu dem passt, was ich zu dem Film gelesen habe. Das beginnt dann erst nach ca. 15 Minuten.

Ich hatte ein paar Probleme mit der Figur Hae-won, da ich ihre Motivation häufig nicht nachvollziehen konnte und auch nicht wirklich sah, was ihre eigenen Vorteile aus ihrem Handeln sind.

Bok-nams letzlicher Rachefeldzug wird wohl für kaum jemanden schwer nachvollziehbar sein.

Durchaus sehenswert, leider kann ich die Motivation vieler der Figuren einfach nicht verstehen.

3.5/5

6 „Gefällt mir“
Thema: Südkorea

The Outlaws (2017)
von Kang Yun-sung

Chinesisch-koreanische Banden bekämpfen sich in einem koreanischen Chinatown (in Seoul?), wo unter anderem Ma Dong-seok mit ungewöhnlichen Methoden zwischen ihnen vermittelt und so zumindest zum Teil für Recht und Ordnung sorgt. Plötzlich reist eine Gruppe von 3 neuen Schuldeneintreibern aus China ein und mischt den Laden mit brutalen Mitteln auf…

Top Gangsterfilm aus Korea, in dem mich Ma Dong-seoks Figur stark an Bud Spencer in der Plattfuss-Reihe erinnert, besonders in der Art wie er mit den örtlichen Gangstern umgeht. Das ganze mit weniger Humor und mehr Brutalität in der Inszenierung. In der Art und Weise, wie die strategischen Interessen der verschiedenen Banden und ihre Verflechtungen untereinander eingebracht werden, hat mich der Film auch an eine reduzierte Variante von Johnnie Tos Election erinnert.

Vier Filme der Reihe sind laut Letterboxd geplant, mit The Roundup steht Nummer zwei schon in den Startlöchern und ich bin bereit.

8/10

7 „Gefällt mir“

Thema #127: TCM Remembers 2022 (Carleton Carpenter)
Film: The Prowler von Joseph Zito
Erscheinungsjahr: 1981
Laufzeit: 89 Minuten

Ich hatte, wie ich ja schon schrieb, schnell einen Film ins Auge gefasst, der allein durch sein Cover „nimm mich“ gerufen hat. Meine Erwartung war ein trashy angehauchter Standard Slasher, dessen einziges Gimmick die hart unpraktische Mordwaffe, eine Mistgabel, und die 2. Weltkriegs Uniform sei. Ich konnte ja nicht ahnen, was für eine ultrabrutale Perle mir Santa @Mostahsa da unter den Baum gelegt hat. Blutkünstler Tom Savini haut hier kurz nach seiner Arbeit für Maniac ein Highlight nach dem nächsten raus.

1945, die amerikanischen Soldaten kommen aus dem Zweiten Weltkrieg nach Hause. Rosemary hat während der Abwesenheit ihres Freundes einen Neuen gefunden und sich per Brief getrennt. Es gibt eine Graduation Party, von der Rose sich mit ihrem Lover entfernt. Beim Knutschen werden sie die ersten Opfer des Herumtreibers (Prowler), der mit seiner Forke beide Leiber durchsticht, was auf expliziteste Weise dargestellt wird.
1980, seit obigem Vorfall waren Graduation Parties in dem Städtchen verboten, doch dieses Jahr solls mal wieder soweit sein. Tja. Der Prowler mag das gar nicht und kommt zurück. Holt die Leichensäcke, Leude.

Die Kills bzw. die praktischen Goreeffekte sind wirklich absolut erstklassig und es wird immer wieder derart explizit und lange draufgehalten, dass es einfach nur beeindruckend ist, wie wenig fake es aussieht. (der Beschluss der BPjM lässt darauf schließen, dass weder die Handlung noch das Konzept von Special Effects (oder gar Film-)Kunst ansatzweise verstanden wurde) Habe mir den Film direkt ein zweites Mal mit Audiokommentar von Zito und Savini angeschaut. Herrlich, wenn da bspw. auf ein Detail, das mir als besonders real anmutend aufgefallen ist, eingegangen wird, dass es letztlich nur ein glücklicher Zufall war. :smiley: Aus einer durchschnittenen Kehle tritt unter Wasser Blut, aber auch Luftblasen aus. Eigentlich sollte durch den Blutschlauch keine Luft durchkommen, aber letztlich sieht es super aus, es macht ja auch Sinn, dass aus einer geöffneten Luftröhre noch Luft entweicht.

Weiterer großer Pluspunkt: es ist kein Platz für stimmungbrechenden Humor oder so einen Käse. Bis auf kleinere Sprüche o.ä. unter Gleichaltrigen bleibt der Film durchgehend „serious business“ und hält durch passende Musik und teils sehr lange Einstellungen immer die Anspannung oben. Dazu noch Spiegel- und Schattenspiele der Kamera, auch einige Horror-Tropes, aber nie auf diese nervige oder selbstreferenzielle Weise, die einen mit den Augen rollen lässt.

Joseph Zito… Von dem werd ich mir mal mehr anschauen.
Achja: Carleton Carpenter hatte in der Tat nur eine sehr kleine Rolle als „M.C.“ auf der '45er Party.

4,5/5

8 „Gefällt mir“

GoodFellas

Thema #127: Schaut einen Film wo eine der Personen aus dem TCM-Remembers-2022-Video beteiligt war
Regie: Martin Scorcese
Darsteller: Robert De Niro, Ray Liotta, Joe Pesci
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 146 Minuten
gesehen auf: Netflix


Ein erstklassiger Mafia-Film und mit Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci eine absolute Traumbesetzung. Obwohl hier das Gangster-Leben gezeigt wird, finde ich im Gegensatz zum z.B. Paten kommt das eigentliche Mafia-Feeling etwas kurz, da die meisten eher eigenständig zu agieren scheinen. Zudem habe ich bis zuletzt die Strukturen nicht durchschaut, wer im Zweifel über wem steht.

Tut dem Film aber keinen Abbruch. Wunderbare und skrupellos erzählte Geschichte, in der mich einzig die Frauen-Rollen durchweg genervt haben. Es war halt das typisch keifige, ohne dass eine mal eine bedeutendere Rolle zugesprochen bekommen hat.

4½/5

8 „Gefällt mir“