Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema: The Sands of Time
Film: Rollerball zum Thema: Original welches ein Remake hat
Regie: Norman Jewison
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 115 Minuten
gesehen auf: primevideo

Irgendwie weniger brutal als erwartet. Das Remake ist ja schon so ein kleines Guilty Pleasure von mir, aber das Original war dann doch ein bisschen lahm. In den 70ern sicher ein Skandal und für die Zeit auch sicher sehr gut und aufwendig gemacht, aber heute lockt man da niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

James Caan passt gut in die Rolle, ebenso Maud Adams, aber die Rahmenhandlung ist mir zu oberflächlich. Was ist das genaue Ziel der Executives? Weshalb sind diese mächtigen Männer hier so machtlos?

Der Film spielt im Jahr 2018 und schreibt sich Kapitalismus- und Gesellschaftskritik auf die Fahne, aber man geht das Thema gar nicht so wirklich an.

Das das 2018 was man sich 1975 vorgestellt hat mit unserer Welt heute kaum was zu tun hat ist geschenkt, aber ich hätte mir ein wenig mehr Brechstange gewünscht.

3/5

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Wo Review :beannotsure:

Ich hatte doch geschrieben dass ich keine Zeit hab :beanwat:

Thema #174: The Sands of Time
Film: The Hitch-Hiker von Ida Lupino
Erscheinungsjahr: 1953
Laufzeit: 71 Minuten
Wo gesehen: YouTube

Wie bereits angesprochen, habe ich mich für das Thema „klassischer Film Noir“ aus dem ersten Thread entschieden, wo ich meinen Film erst in der Folgewoche schauen konnte. Schließlich ist das auch ein Bereich wo ich eigentlich noch viel zu wenig gesehen habe.

Zwei Männer sitzen im Auto, auf dem Weg, ein paar Tage beim Angeln zu verbringen, oder vielleicht doch in der ein oder anderen Nacktbar einzukehren. Bevor sie allerdings dazu kommen, das eine oder andere Ziel zu erreichen, lesen sie am Wegesrand einen dritten Mann auf, der wohl ohne Sprit liegen geblieben ist. Es stellt sich schnell heraus, dass er nicht einfach bis zur nächsten Tanke gebracht werden und zurück zu seinem Auto will. Er ist ein Serienmörder auf der Flucht und bringt die beiden mit seiner Waffe und klaren Anweisungen unter seine Kontrolle. Auf gehts Richtung Mexiko.

Das war ein richtig schöner schnörkelloser Noir, ohne große Einführung, Nebenschauplätze oder sonst was. Dauert zwar auch nur gut 70 Minuten, aber das reicht eben auch einfach mal, um einen stimmungsvollen Film mit simpler Geschichte zu erzählen. Der Schurke ist kein Idiot und auch seine beiden Opfer nicht, er hält sie mit sinnvollen Anweisungen in Schach und der übliche Plan, ihn im Schlaf zu überwältigen funktioniert wegen eines netten Gimmicks nicht: eines seiner Augenlider ist gelähmt, wodurch er selbst im Schlaf ein Auge offen hat, weshalb sie nie sicher sein können, ob er nun schon schläft oder sie noch beobachtet.

Hat einfach Spaß gemacht. Ich glaube, von Frau Lupino werde ich mir mal weitere Filme auf die Liste setzen.

4/5

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Titel: The Whale
Thema: The Sands of Time
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 117 min
‧ Drama ‧


Dann melde ich mich auch mal wieder zurück. Lange Zeit hatte ich aus Gründen, weder Zeit noch Lust darauf gezielt, anhand der Challenges Filme zu sehen.

Ein solcher Film wie dieser hier war für mich auch allein psychisch nicht machbar. Nun bin ich froh, ihn endlich gesehen zu haben.

Brandon Fraser spielt Charlie, einen extrem Übergewichtigen Mann, der Online Kurse in Literatur (Anglistik, Germanistik, so in der Art) für college kids gibt.

Er hat mit seinen eigenen psychischen und körperlichen Problemen zu kämpfen. Helfend zur Seite steht ihm seine Freundin Liz, die Schwester seines ehemaligen Lebenspartners.

Dem Zuschauer wird schnell klargemacht, dass Charlie sterben wird, falls er nicht endlich in ein Krankenhaus kommt.

In sein Leben zurück kehrt dann auch noch seine Tochter, die er viele Jahre nicht gesehen hat.

Bei solch einem Kammerspiele (er basiert auf einem Theaterstück) steht und fällt alles mit der Qualität des Scripts und der Qualität des Casts.

Der Film spielt quasi nur in Charlies Appartement und entfaltet durch eine hervorragende Geschichte, ein brillantes Script und eine genau passende Ausstattung enorme Intimität.

Die Darsteller und Darstellerinnen sind alle wirklich richtig klasse. Sadie Sink als seine Tochter Ellie kann tatsächlich jetzt bereits mit 21 Jahren einen derart großen Eindruck hinterlassen, dass ich viel Hoffnung in ihre Zukunft setze. Hong Chau kenne ich noch nicht gut, hat aber ihre Aufgabe toll gelöst. Etc.

Insbesondere natürlich Brendan Fraser. Sein Comeback ist so wichtig, so genial, wie man es sich nur wünschen könnte. Früher fand er hauptsächlich im Blockbuster und im eher klaumaukigen Bereich statt. Selbst mit Depressionen und tragischen Ereignissen in seinem Leben kämpfend, hat man lange nichts von ihm gesehen. Vielleicht auch deshalb ist seine Performance so unfassbar empathisch und überzeugend.

Ich persönlich habe an manchen Stellen mein Herz wundgeweint. Ich bin berührt und doch auch motiviert worden von diesem Film.

Nicht übergehen möchte ich auch die tollen Darstellungen der Anderen, aber Brendan trägt einfach alles an diesem Werk mit Darren Aronofsky über die Ziellinie, welche ebenfalls großartig pointiert wurde.

Ich gebe gerne 4 von 5

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Thema: The Sands of Time - Videospielverfilmung
Film: Gyakuten Saiban / 逆転裁判 (Ace Attorney)
Regie: Miike Takashi
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 135 Minuten
Wo geschaut: DVD (die jap., mit jap. UT - weil ich meine dt. BluRay mit Untertiteln nicht gefunden hab?!)

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Mir war sofort klar, welches Thema ich nachhole … ich hab mich damals schon geärgert, dass ich den Film in der Woche nicht gucken konnte:

Da ich den Film seitdem einfach immer noch nicht noch mal geschaut hab, war er natürlich fällig.

Junganwalt Naruhodou Ryuuichi (Phoenix Wright) löst im Gericht Fälle. Dabei trifft er bald auf Mitsurugi Reiji (Miles Edgeworth), seinen Kindheitsfreund, der ihm als Staatsanwalt ungeschlagen gegenübersteht.

Ich liebe den Film. Die Geschichte um DL-6 bekommt mich immer wieder, und die Charaktere aus der Vorlage habe ich seit vielen Jahren fest in mein Herz eingeschlossen und der Film fängt die Welt von Gyakuten Saiban wirklich gut ein.

Ja. Also - für mich die perfekte Verfilmung des ersten Teils er Spieleserie. Klar ist viel zusammengekürzt, aber sowohl die Emotionen als auch der leichte Wahnsinn der Gerichtsfälle (einen Papagei (okay, im Film einen Kakadu) ins Kreuzverhör zu nehmen, Break-Down-Animationen, wenn Zeuge und/oder Täter beim Lügen erwischt werden, Konfettiregen bei Unschuld) … alles ist dabei.

Was mir fehlt? Die Frisuren der Maincast hätten großteils noch etwas hübscher sein können - und der Darsteller von Itonokogiri-keiji (Inspektor Gumshoe) hätte nicht so attraktiv aussehen dürfen.

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Und es ist der Film (natürlich eigentlich vorab da Spiel), der mir klar gemacht, dass der 24.12. noch gar nicht Weihnachten ist … und wir Deutschen da etwas früh dran sind.

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Also wenn mir irgendjemand sagt, den Fillm mag er nicht, für den habe ich nur ein Wort:

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5/5

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@Leelo eigentlich wärst du heute mit dem neuen Thema dran, hast aber ein paar Wochen nicht mitgemacht - wie sieht’s aus? :smiley:

Ansonsten wäre @Morissa dran.

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Ich setzte aus :slightly_smiling_face:

Also jetzt wieder dabei?

Nein diesmal wirklich nicht, du darfst.

Okay, dann ein Thema von mir.

Hatte mich vor Wochen schon verrechnet. Als der neue Thanksgiving-Film zu dem Trailer aus den Grindhouse-Filmen ins Kino kam dachte ich dieser typisch amerikanische Film wäre ein gutes Thema und hatte irgendwie gedacht ich wäre in dieser Woche dran. Thanksgiving war ja nun gestern, trotzdem bleibe ich bei dem Thema. Es gibt ja Filme aller Genres, die an und um diesen Feiertag spielen. Wenn ich das richtig sehe, hatten wir das Thema noch nicht.

Thema: Schaut einen Film, der an und um Thanksgiving spielt.

https://letterboxd.com/juliec/list/neverending-thanksgiving-movie-list/

Gibt natürlich etliche Listen und Filme, die passen, fühlt euch frei.

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Soll Thanksgiving auch eine größere Rolle spielen, oder muss es nur vorkommen? :slight_smile:

Natürlich habe ich in erster Linie an Filme gedacht, bei denen Thanksgiving eine übergeordnete Rolle spielt, gerade das Phänomen in den USA. Das kann auch die Reise nach Hause sein wie in Planes, Trains and Automobiles, die Vorbereitung des großen Familienessens wie in Pieces of April oder ob das Dinner selbst im Vordergrund steht wie in Hannah und ihre Schwestern (hier sogar gleich mehrere und der beste Woody Allen-Film).

Aber hier möchte ich mal nicht so sein, der Feiertag kann auch eine untergeordnete Rolle spielen, sollte aber nicht nur mal in einem Nebensatz erwähnt werden.

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Den habe ich mir gerade schon ausgesucht - ich hab nämlich erst einen Woody-Allen-Film gesehen.

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Thema #174: Sands of Time
Film: The Abyss: Special Edition, zu Thema #122, (flüssiges) Wasser
Erscheinungsjahr: 1989
Laufzeit: 171 Minutes
Wo gesehen: Kino

Da wir heute ein Crew Screening von The Abyss: Special Edition hatten, lohnt es sich natuerlich einfach ein Thema zu waehlen, in dass der Film passt :simonhahaa:

In The Abyss geht es um eine Gruppe von Oelbohrern, welche in einer neuartigen, mobilen Bohrstation arbeiten. Nicht weit weg von dieser Bohrstation kommt es zu einem Unfall eines US-amerikanischen U-Boots, ausgeruestet mit einem Haufen Nuklearsprengkoepfen. Um das gekenterte U-Boot zu untersuchen, wird entschlossen die Entwicklerin der Bohrstation zusammen mit einem Seal-Team runterzuschicken. Zusammen mit dem Bohrteam machen sie sich nun auf den Weg zum U-Boot. Doch bald darauf kommt es zu einer merkwuerdigen Begegnung mit einem unbekannten Wesen.

Ich glaube damit haette ich dann mit Ausnahme von Piranha 2 die James Cameron Filmography durch. Und wie auch schon seine anderen Filme hat mir auch The Abyss extrem gut gefallen. Man merkt dem Film in einigen Bereichen durchaus sein Alter an, aber er haelt sich insgesamt noch extrem gut. Allen voran die Unterwasser Szenen sehen fantastisch aus. Zugegeben, die haben ja auch, wenn ich mich nicht taeusche, in einem riesigen Tank gedreht. Der Film laesst sich Zeit mit der Enthuellung des Mysteriums, ist aber zu keiner Zeit langsam oder gar langweilig.

Da ich den Theatrical Cut nie gesehen habe, kann ich leider keinen Vergleich ziehen. Laut Wikipedia kam der Theatrical Cut aber besser weg als die nun laengere Variante. Und ich kann schon verstehen, weshalb die Kinofassung anscheinend besser weg kam. Leider geht James Cameron am Ende einen Weg, welcher vielleicht nicht unmotiviert wirkt, aber dafuer etwas ueberhastet.

4/5 kleine U-Boote

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Thema: Sands of Time (Low Budget / Zombiefilm)
Film: One Cut Of the Dead von Shinichiro Ueda
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 96 Minuten
Wo gesehen: Prime (Leihe)

Da ich kein Thema seit Tag 1 verpasst habe, durfte ich mir aus den zahlreichen wundervollen Themen eins aussuchen. Habe den Spieß einfach umgedreht und einen Film gesehen, den ich seit langem schon auf der Watchlist hatte - frei nach dem Motto: „Da wird sich schon ein passendes Thema für finden“.

Der Film beginnt mit einer 35-minütigen Plansequenz, bei der ein Filmteam, das einen Zombiefilm dreht von Zombies überfallen wird. Wenn man nicht weiß worauf man sich einlässt, könnte man innerhalb dieser ersten Minuten schon gern mal den Film abbrechen, da das hart übel ist und die schlimmsten Low-Budget-Trashfilme unterschreitet…

Ich wusste allerdings, dass danach der Pay-Off kommt (u.a. durch Kino+ und diesen Thread hier). Was danach kommt möchte ich natürlich nicht spoilen aber es war mal wieder eines dieser Filmerlebnisse, die man nur selten im Leben hat. Immer wieder machte es „klick“ und ich hatte unendlich viel Spaß mit diesem originellen Stück Film, der angeblich nur 27000 $ gekostet haben soll.

Wird sich auf jeden Fall in meiner alten Hinrinde nachhaltig einbrennen.

4/5 Pomms

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Thema: Sands of Time
Da ich hier erst anfange, hatte ich die volle Auswahl…
Am ehesten passt wohl
- Film aus den 80ern

oder meinetwegen auch
- Film ohne Happy End

Film: 1984 (Romanverfilmung von „1984“ (Orwell), 1984)

  • Regie: Michael Radford
  • Laufzeit: 106 Minuten
  • Gesehen auf: Amazon FreeVee

Handlung:
Soweit ich das beurteilen kann (lang ist’s her, dass ich’s gelesen hab), ist die Verfilmung sehr nah am Roman gehalten.
Beschrieben wird eine dystopische und diktatorische Zukunft (aus der Zeit Orwells) des Jahres 1984 im Land „Ozeanien“. Es gibt nur noch eine Partei, denen alle Bürger absolute Treue schwören und in deren Dienst sie sich stellen.
Alles und jeder wird von der Partei kontrolliert. Die Sprache, Geschichtsschreibung, das Sexualverhalten, Nahrungsrationierung… …bis hin zu der Verfolgung von „Gedankenverbrechen“. Alles ist rationiert und äußerst knapp; Zigaretten und Alkohol (Gin) gibt es für den „Pöbel“ aber in rauen Mengen und häufig kostenlos.
Ozeanien befindet sich im dauerhaften Krieg mit seinen Nachbarn. Alles ist auf Kriegswirtschaft und Aufopferung „bis in den Tod“ ausgerichtet. Die Kinder werden in drillmäßigen Schulen auf das System eingeschworen.
In diesem Umfeld begleiten wir den Protagonisten Wilson Smith, der - mit einem kritischen Geist ausgestattet - beginnt die Lehren und Dogmata der Partei zu hinterfragen. Er trifft dabei auf die ebenso systemkritische Julia. Sie kommen sich näher und treffen sich heimlich zum Austausch „verbotener Gedanken“ sowie zum (ebebfalls verbotenen) Sex.
Letztlich werden beide verraten, inhaftiert und einer Folter/Gehirnwäsche unterzogen, um anschließend als „geheilt“ entweder wieder in das System eingefügt - oder aber erschossen zu werden.

Meinung:
Ich mag Dystopien. Und diese hat mir noch gefehlt…
…und tatsächlich lässt der Film sich problemlos in eine Reihe stellen mit

  • Brazil,
  • Fahrenheit 451,
  • Equilibrium.

Viele Szenen (besonders am Anfang) haben mich extrem an o.g. Filme erinnert.
Während Brazil das ganze eher humoristisch betrachtet (dennoch ist die Perversion des Systems natürlich auch dort allgegenwärtig) und Equilibrium mehr auf Action setzt, fand ich 1984 eher spröde inszeniert.
Man folgt Wilson auf Schritt und Tritt - kaum eine Szene ohne ihn - hat an seinen Gedanken, seinen Zweifeln, seinen Leiden teil. Explizite Darstellungen/Bilder gibt es kaum. Die Erschießungen und Kriegshandlungen sind allsamt abstrakt als propagandistische „Tele-Übertragung“ auf großen Schirmen dargestellt, um die Bevölkerung über den „Kriegsfortschritt“ und den Kampf gegen das Verrätertum/Widerstand/Gedankenverbrechen stets informiert (und in Angst) zu halten.
Dadurch rückt die Bedrohung niemals in greifbare Nähe, wird niemals konkret sondern bleibt abstrakt und damit immerfort schwelend.
Der Film funktioniert somit (für mich) auf einer vorwiegend intellektuellen/abstrahierten Ebene. Ohne (direkte/akute) Schockwirkung. Die entfaltet sich im Hintergrund im eigenen Geist - als Unwohlsein und Beklemmung.
Politisch/Historisch einordnen und Bezüge herstellen möchte hier explizit nicht.

Unterm Strich ein Film der von seiner großen Nähe zur Vorlage profitiert (die nicht umsonst ein Klassiker ist), abgesehen davon aber eher länglich und spröde inszeniert und gespielt ist.
Der Beklemmung und Bedrückung tut das keinen Abbruch - vielleicht sogar im Gegenteil.
Empfehlung.
3.5 / 5

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Thema #174: The Sands of Time (hier: Racheengel)
Film: Die Frau mit der 45er Magnum (Ms .45) von Abel Ferrara
Erscheinungsjahr: 1981
Laufzeit: 81 Minuten
Wo gesehen: Paramount+

Eine stumme Näherin wird am selben Tag in New York zweimal vergewaltigt. Sie holt zum Gegenschlag aus.

Ein schnörkelloser Rape-and-Revenge-Film, der (völlig überraschend bei einer stummen Protagonistin) wenig Worte verliert und in nur gut 80 Minuten diesen Ansatz direkt durchzieht. Das Teil wirkt nicht nur teilweise schon extrem billig, es war halt auch extrem billig. Für den ganzen Film bekommt man heute nicht mal mehr den Fingernagel von einem Star. Insgesamt macht der Regisseur da aber in meinen Augen noch recht ansehnlich viel draus. Dieses heruntergekommene, schmutzige, dreckige, wirklich ekelhafte New York (ob die New Yorker das wohl auch so sehen würden?) kommt dabei gut rüber.

Insgesamt hat mich der Film schon extrem an die weibliche Variante von „Death Wish“ erinnert. Abgefucktes New York, stumme(r) Protagonist(in), überzeichnete Charaktere, klassischer Rape-and-Revenge-Ansatz, klare Schuldsymboliken. Trotzdem empfand ich den Film hier als reflektierter, denn er glorifiziert hier nicht wirklich etwas, er will einem auch nicht direkt irgendwelche kruden Weltsichten aufbinden und außerdem hat er den geileren Soundtrack. Dieser Saxophone-Beat war mein Highlight des Films, passte richtig zu dem schmierig Überzeichneten und war ein Mega-Ohrwurm.

Ich bin jetzt nicht der größte Fan dieser Filme aber wer auf so Teile steht, sollte dem hier definitiv mal eine Chance geben. Für mich waren da in der Überzeichnung des Films schon ein paar extrem seltsame Dinge dabei (alles mit diesem Brotschneidemesser soll wohl eher den Exploitation-Anteil erfüllen als das es für mich besonders schlüssig war) und trotzdem sicher ein besserer Vertreter der manchmal recht ideenlosen Zunft, dieses Subgenres; mit eben einem hammer Beat und knackiger Laufzeit. Zwischen 6 und 7

6 von 10 bellende Hunde

8 „Gefällt mir“

Ich hab soeben „Boyz In The Hood“ geguckt. Definitiv ein echt guter Film.

Aber…Also für die, die sich den evtl. für die neue Challenge vornehmen … ich kann nicht erkennen was das mit Thanksgiving zu tun hat.

Nur so als Info.

Das Thema kam mir sehr gelegen, da ich es schon oft schade fand, das ein oder andere Thema verpasst zu haben, wenn ich mir gerade selbst ein Thema überlegen musste und meine Idee leider bereits ohne mich stattfand. Zumindest eines konnte ich nun nachholen :beanpride:

Thema: The Sands of Time (LGBTQIA+)
Film: Disclosure von Sam Feder
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 107 Minuten

Handlung
Disclosure ist eine Dokumentation, die sich mit der Darstellung von trans Personen durch Hollywood auseinandersetzt und welchen Einfluss diese Darstellungen, damals bis heute, auf des Bild von trans Personen in unserer Gesellschaft haben. Dabei kommen ausschließlich trans Personen zu Wort, die selbst im Bereich Film und Fernsehen tätig sind.

Meinung
Ich fand die Doku wirklich super und hab einiges mitnehmen können, obwohl mir durchaus schon einiges bekannt war, weil ich mich auch sonst schon öfter mit dem Thema auseinandergesetzt habe.
Mir war schon vorher bewusst, dass sich früher wenig darum geschert wurde, respektvoll mit trans Personen umzugehen, wenn es um ihre Darstellung in Film und Fernsehen ging. Das aber nochmal so genau vor Augen geführt zu bekommen war dann doch schockierend und hat mich teils sogar zum Weinen gebracht. Es gab auch einige Beispiele die ich selbst kannte und bei denen mir die Problematik selbst nicht mal aufgefallen ist. Sowohl Psycho als auch Das Schweigen der Lämmer hab ich vor nicht allzu langer Zeit gesehen, aber natürlich ist es schwierig für eine marginalisierte Gruppe, wenn der einzige Bezugspunkt zu trans Personen für die meisten serienmordende Psychopathen in Frauenkleidern sind. Und wenn das auch für sie selbst die einzigen trans Personen sind, die sie irgendwo gesehen haben.
Ebenfalls interessant fand ich die Geschichten der interviewten Personen und welchen Einfluss all diese Szenen auf ihr eigenes Leben hatten. Sehr wichtig fand ich dabei bspw. eine Aussage, dass diese Darstellungen nicht nur beeinflussen, wie cis Personen über trans Personen denken, sondern auch, wie trans Personen sich selbst sehen. Denn nicht nur die meisten cis Personen kennen überhaupt keine trans Person im RL, auch die meisten trans Personen wachsen ohne Kontakt zu anderen trans Personen auf. Für trans Männer und nonbinary Personen bedeutet dies, dass sie lange fast gar nicht stattfanden, dass sie kaum die Möglichkeit hatten auch nur ein Vorbild zu entdecken, das ihrer eigenen Lebensrealität ähnelt. Und trans Frauen sehen sich dann als Witzfiguren, beruflich fast ausschließlich als Sexarbeiterinnen, mit ihrem Outing verraten sie ihre Familie und reihenweise Männer fangen an zu kotzen wenn sie ihren Penis sehen oder erfahren, dass sie mal einen hatten. Das war doch sehr brutal zu sehen, wie herablassend diese Filme und Serien teils waren und wie sehr die Personen bis heute darunter leiden, dass sie bis heute Angst haben, andere mit ihrer Existenz anzuwidern, nie geliebt werden zu können etc. Als weiße cis Person vergisst man manchmal, wie wichtig Vorbilder sind und wie wichtig es ist positiv repräsentiert zu sein, wenn man selbst nie das Problem hatte keine Vorbilder für die eigene Lebensrealität zu haben oder die einzig möglichen Vorbilder grausam sind.

7 „Gefällt mir“