Ja also die kleinen Infos aus der Vorschau waren schon mal erlogen und wer sie ermordet hat weiß man halt auch gar nicht, also viel Basis für Wahres bleibt nicht
Thema: Nordamerikanischer Giallo
Film: Dressed To Kill
Regie: Brian De Palma
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 106 Minuten
Ein Mord im Aufzug und eine, unglücklich zur Hauptverdächtigen gewordene, Escortdame legen das Fundament für diesen sehr Hitchcock-esquen Suspensethriller.
Ich glaube mich hat der Film auf dem falschen Fuß erwischt. „Blow out“ von De Palma hatte mich so positiv überrascht, dass ich auch hohe Ansprüche hatte.
Die Darsteller, allen voran Nancy Allen (mal wieder :-p) und Michael Caine sind sehr gut, Kamera und Schnitt wirklich präzise und sauber doch die Musik war mir permanent viel zu drüber und die Charaktere stellenweise so unglaublich dämlich, dass ich unwillkürlich lachen musste.
Nachdem der Film seine sehr zähe und lange Einleitung hinter sich gebracht hat, kommt dann der Krimi in Gang. Das Whodunnit empfand ich als ok und trotzdem nicht schwer zu durchschauen. Soweit ja nicht schlimm doch ich bekam für das Ganze keinen richtigen Zugang. Leider kamen mir die „nur“ 106 Minuten erheblich länger vor.
Fragwürdige Entscheidungen und Logik kann der ein oder andere wahrscheinlich aufgrund der Inszenierung und, für damalige Verhältnisse, herausstechende Elemente wie Zeitlupen, Bild in Bild, eindeutige Nacktheit und Sexualität oder auch die Mordszene an sich, gut wegstecken. Dass hier jedoch so sehr Form über Inhalt geht hat mir gar nicht gefallen.
Ich werde diesen Film den geneigten Genrefans empfehlen. Er hat bei Filmstarts 4,5 und im letterboxd-schnitt 3,6 bekommen.
An einem anderen Tag, in anderer Stimmung könnte es anders aussehen, doch hier und jetzt gebe ich ihm nur 2,5 von 5
Thema: Nordamerikanischer Giallo
Film: Someone’s watching me von John Carpenter
Erscheinungsjahr: 1978
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Amazon Leihe
Eine Fernsehproduzentin zieht von New York nach L.A. und wohnt dort in einem Hochhaus. Irgendwann bekommt sie anonyme Geschenke, dann Anrufe, Briefe…ein Stalker will ihr ans Leder und eine regelrechte Hetzjagd beginnt, die sie langsam in den Wahnsinn treiben soll.
Eine klassische Suspense-Thriller-Geschichte, die von der Story viel bereits Gesehenes hergibt, seine Stärken jedoch ganz klar in der Präsentation und Umsetzung von Carpenter hat.
Was mir zudem außerordentlich gut gefallen hat ist die Etablierung der Protagonistin (gespielt von Lauren Hutton), die als selbstbewusste Frau Männer abblitzen lässt, immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat und sich zur Wehr setzt. Nicht die typische Damsel in distress die vom männlichen Helden gerettet werden muss, sondern die es weiß sich selbst zur Wehr zu setzen.
Carpenter weiß es dazu noch die Spannung hochzuhalten und mich bis zuletzt bei der Stange zu halten. So entsteht ein Kurzweiler, den man sich ruhig mal zu Gemüte führen kann, weil er z.T. auch ein wenig mit der Psyche der Zuschauer spielt (hier will ich aus Spoilergründen nichts verraten).
Alles in allem bleibt ein zumindest mir vorher unbekannter und überraschend guter 70er-Thriller mit klarem Carpenter-Anstrich (zwar ohne die gängigen Spezialeffekte) und einer Bewertung von 3,5/5 Teleskopen
Tatsächlich hattest du Recht und ich den gleichen Film ins Auge gefasst. Leider schaffe ich es wohl nicht mehr, den Film zu schauen, da ich im Moment nicht so die Lust habe und ab morgen bei den FFF Nights bin
Thema: Nordamerikanischer Giallo
Film: Strange Days (Kathryn Bigelow)
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 145 Minuten
Wo gesehen: BluRay
Kurz vor Sylvester 1999 erhält Ex-Cop Jerry, der mit auf MiniDiscs gespeicherten Erinnerungen, die man so nacherleben kann, handelt, eine Disc mit einem besonderen Inhalt zugespielt. Seine gute Freundin Mace unterstützt ihn nicht nur ein wenig bei seinen Ermittlungen.
Der Film stand mal wieder schon lange auf der Watchlist. Da habe ich das Motto nun genutzt, um ihn mir endlich zuzulegen. Ist ein gutes Ding. Was mir neben dem starken Schauspiel und den vielfältigen packenden Actionsequenzen (gerade auch in der First Person) mit guter Kameraführung am besten gefallen hat, ist, wie aktuell das ganze sich anfühlt. Sowohl inhaltlich aus auch inszenatorisch. Hatte (bis auf die MiniDiscs und ein-zwei visuelle Effekte) nicht das Gefühl, einen 27 Jahre alten Film zu sehen. Polizeigewalt gegen Schwarze? Ist ja leider immer noch brandaktuell.
Da kann ich es auch verschmerzen, dass man ziemlich schnell darauf kommt, wer der eigentliche Täter ist.
Ich denke, die BluRay wird nicht weiterverkauft, sondern darf dauerhaft bei mir einziehen.
4/5
Thema: Nordamerikanischer Giallo
Cruising (1980)
von William Friedkin
Ein Serienkiller ermordet mehrere schwule Männer in New Yorks S/M-Szene. Pacino spielt einen Cop, der möglichst schnell detective werden will und sich deshalb bereit erklärt, undercover zu ermitteln und als Lockvogel zu fungieren…
Hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir sogar noch ein bisschen mehr versprochen hatte. Was die Inszenierung der Morde und Mordwaffen angeht, hat er sich doch noch ne Ecke als „konservativer“ und weniger verspielt/stilisiert herausgestellt als seine italienischen Brüder (oder vielleicht eher Väter). Was ich aber als giallotypischer empfunden habe, waren die möglichen psychosexuellen Motivationen, die hier für einen möglichen Täter aufgeworfen werden—da hat er mich schon stärker an die paar Gialli erinnert, die ich bisher gesehen habe.
Als bemerkenswert erwähnen möchte ich noch einen kuriosen—vielleicht sogar surrealen—WTF-Moment während einer Verhörsequenz, den ich hier aber nicht weiter spoilern möchte und die doch recht deutliche Positionierung zu Polizeigewalt seitens Pacinos Figur.
Ich würde ihn durchaus weiterempfehlen, wenn auch nur am Rande unter der Prämisse „Giallo“.
7/10
Den hatte ich auch mal im Rahmen der Challenge gesehen. Mochte den auch.
Es ist Freitag, in paar Stunden hab ich Urlaub und @Kazegoroshi ist mit dem neuen Thema an der Reihe.
Warte, was?
Darauf war ich gar nicht vorbereitet … ich denke nach.
Habe noch mal nachgeprüft und mich für nicht betrunken befunden! Kein Stress
Na gut Leute, machen wir es aus aktuellem Anlass doch einfach in dieser Woche.
Feiern wir zum Abschluss seiner Karriere, die durch Aphasie beendet wurde, Bruce Willis.
Guckt einen Film mit ihm in einer wichtigen Rolle (und gerne einen von den älteren, guten, aber das ist natürlich euch überlassen und wie immer subjektiv).
Edit:
Dazu passend:
Wird wohl nen Re-Watch. Die gut bewerteten hab ich alle gesehen:
Ich hoffe, das ist okay für dich, das Risiko gibt es jetzt natürlich bei dem Thema.
Ich glaube, es wird Zeit, eine nahezu unangenehm große Lücke in meiner Watch-Historie zu schließen!
einerseits überlege ich mal sixth sense zu gucken. andererseits ist der grund warum ich den noch nicht geguckt hab der, dass ich weiß was passiert und alle sagen der funktioniert nicht mehr wenn man das weiß
Hab tatsächlich noch einen gefunden, Yippie Kaye Yay.
Das stimmt aber nicht.
Wenn ich so seine Filmographie durchgehe bekomme ich aber bei mindestens 20 Filmen sofort Bock auf einen Rewatch. Habe aber auch noch mindestens einen gut bewerteten den ich schauen kann.
In der Liste fällt mir wieder auf das ich mindestens die Hälfte der Filme mit ihm die ich kenne nicht bewertet habe auf letterbox, weil ich die vor mehr als 4-5 Jahren gesehen habe und da noch kein lb hatte.
Ich kannte den Twist auch, eh ich den Film sah. War trotzdem super interessant, fand ich.
Same. bei so sachen wie red, armageddon, der Schakal, ab durch die hecke, weiß ich, dass ich die auf jeden Fall gesehen habe, aber sone nachträgliche bewertung find ich immer doof.
Und dann sind da auch noch wieder ganz viele filme, wo ich mir unsicher bin, ob ich sie kenne…
Mal gucken. Vielleicht wirds diesmal auch bei mir n rewatch… 12 monkeys ist so lange her, eigentlich könnt ich mir den mal wieder gönnen.
Thema #88: Nordamerikanischer Giallo
Film: Weiblich, ledig, jung sucht … (Single White Female) von Barbet Schroeder
Erscheinungsjahr: 1992
Laufzeit: 104 Minuten
Wo gesehen: Sky
Bridget Fonda ist in New York auf der Suche nach einer neuen Mitbewohnerin, nachdem es in ihrer Beziehung nur so mäßig läuft. Jennifer Jason Leigh scheint dafür perfekt zu sein. Doch mit der Zeit kommen ihr Zweifel ob sie sich wirklich die richtige Mitbewohnerin ausgesucht hat.
Von Barbet Schroeder hab ich in letzter Zeit einige Filme gesehen auch für die Challenge hier also warum nicht noch einer. Bisher war es eine ziemliche Achterbahnfahrt. So fand ich seine älteren Werke recht gelungen (More, Die Spieler, Sunny von B.), von seine neueren (Madonna der Mörder, Amnesia) war ich dagegen ziemlich enttäuscht.
Im Grunde geht die Fahrt exakt so weiter, denn dieser Film steht dabei zeitlich in der Mitte – und auch in der Qualität. Ich wusste nicht so recht was mich erwartet und so waren die ersten 45 Minuten mehr so ein klassischer Hollywoodfilm in New York: Junge Frau möchte im Job vorankommen, hat in der Beziehung Probleme und castet nebenher lauter Mitbewohnerinnen.
Gerade dieser WG-Aspekt in einem New Yorker Hochhaus kommt dabei gut zur Geltung und jeder der vielleicht selbst mal irgendwann in einer WG gewohnt hat, oder sogar nur aus Erzählungen solche Castings kennt, der wird da einiges entdecken können. Einige sind mit dem Teil wohl recht enttäuscht, weil für so einen Psychothriller nimmt diese Darstellung der typischen Klischees im Wohnbereich ziemlich viel Zeit ein, ich fand das aber gelungen. Gerade diesen Anfangsplot bekommt man ja oft in für mich kaum aushaltbaren Schnulzen zu sehen, da war das hier schon erfrischender.
Danach wird es ein recht typischer Horrorfilm. Weder mag ich das besonders, noch fand ich das jetzt besonders toll. Im Vergleich zu den hundertfach aus dem Boden sprießenden Home-Invasion-Horrorteilen von heute war das aber schon okay. Paar „nette Kills“, weiter diese Hochhausatmosphäre und eben der typische Horrorplot.
Ansonsten lebt der Film eben auch von dieser typisch schmierigen 90er-Atmosphäre. Das hat manchmal zur Folge, dass ich die schauspielerischen Leistungen nicht immer ganz ernst nehmen kann (mit manch fragwürdigem Klischee), aber gerade mit dem Score von Howard Shore entwickelt sich da doch eine ganz interessante schmierige Suppe aus Sex und Gewalt (ich hätte gerne noch bisschen mehr von dem Soundtrack gehabt). Muss man aber schon Bock drauf haben. Wenn man das Ganze zu ernst nimmt, dann sind da schon mehr als nur ein paar Augenroller dabei.
Sex und Gewalt ist wohl das Giallo-Stichwort. Ansonsten muss ich aber sagen ging es mir so wie den meisten bisher: Bin kein großer Giallo-Experte, aber dass was ich vor allem von Argento bisher kenne ist schon ziemlich was anderes, als jetzt der Film hier. So richtig große Blutexzesse bietet der Film hier eher nicht. Vielleicht ist der charmante Trashfaktor die größte Gemeinsamkeit.
Erstaunlich für mich, dass Schroeder bisher in jedem Film den ich gesehen habe, einen vollkommen anderen Stil fährt. Die Filme haben für mich wirklich so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Für so einen 90er-Kultfilm war ich von dem hier aber doch überraschend ordentlich unterhalten. Gute
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