Thema #119: Tierische Hauptrollen
Film: Die Legende der Wächter (Legend of the Guardians) von Zack Snyder
Erscheinungsjahr: 2010
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: Sky
Ein Tages im Eulen-Königreich: Die beiden Jungeulen Soren und Kludd fallen beim herumtollen vom Baum und werden von zwei anderen Eulen vor einem Tasmanischen Teufel gerettet. Diese Rettung stellt sich mehr als Entführung heraus, denn die beiden Jungeulen werden zu einem Ort gebracht in dem Eulenwaisenkinder versklavt werden. Schon bald befinden sie sich in einem epischen Kampf zwischen dem guten Reich der Eulen und dem bösen Reich.
Zwischen „300“ und „Man of Steel“, zwichen „Watchmen“ und „Sucker Punch“ passt immer noch ein Kinderfilm über Eulen? Ja und nein.
Alles in allem ist das schon ein typischer Zack Snyder Film mit der extrem inspirierenden Geschichte von Gut gegen Böse, seinen optischen Spielereien, am liebsten in Triple-Slow-Mo, einem lausigen Script und für die Kinderfreundlichkeit bekämpfen sich halt statt Zombies, Superheldinnen und Menschen … Eulen.
Man ahnt es, nur weil da Eulenkinder versklavt werden und sich ständig Eulen aufs Fressbrett geben ist der Film in meinen Augen jetzt nicht wirklich kinderfreundlicher. Das mag aber jeder anders sehen.
Ansonsten empfand ich den Film als unglaublich stumpf. Sauron von der traurigen Gestalt hat Mordor auf Wish bestellt, keinerlei Spannung, da man wirklich alles auf 97 Minuten voraussieht aber besonders merkt man dem Film leider an, dass ein 16-teiliger (!) Zyklus auf einen 100-Minuten-Film gepresst wurde. Reverse-Hobbit sozusagen. Das ist schrecklich hektisch und lässt einen 0 in die Eulenwelt abtauchen.
Auf weitere inhaltliche Stumpfsinnigkeiten besonders mit der Eulensklaverei und den Bösen gehe ich besser nicht ein. Ich sag nur so: In meinen Augen haben diese eher „kindlichen“ Animationsfilme aus den Händen von solchen Regisseuren oft eine viel zu radikale Ebene. Gibt ja Leute die sagen ein einfaches Gut-Böse-Schema sei besonders kinderfreundlich und Ambivalenz sei da überfordernd. Halte ich besonders hier für Quatsch. Aber scheine da auch bisschen empfindlich zu sein? Weiß nur, dass mich zum Beispiel die Tore von Auschwitz in „Isle of Dogs“ so angewiedert haben, dass der Film nur verlieren konnte, so wie er aufgebaut war.
Und man mag Disney zurecht kritisieren, sowohl als Konzern als auch in manchen abstrakten Filmbotschaften. Aber solche durchgehenden Aussetzer entdecke zumindest ich so gut wie nie in ihren Filmen, egal ob alt oder neu. Gerade Ghibli könnte ich da natürlich auch noch als Positivbeispiel bringen, wie man es schafft Filme recht kind- und jugendlichgerecht zu machen und gleichzeitig für Erwachsene.
Was war gut? Allgemein empfand ich den Look des Films zumindest handwerklich gelungen (wer Snyder schon da wegen seinem CGI nicht leiden kann, der sollte in meinen Augen um den Film wirklich einen Bogen machen). Gerade zwei so Slow-Mo-Flüge durch einmal Wasser- und einmal Feuerstrudel machen schon richtig was her. Der Film ist wohl auch ein Jahr nach Avatar auf den 3-D-Zug aufgesprungen. Könnte mir denken 3-D ist in dem Film ganz gut, hab ich natürlich nicht gesehen.
Die singende Eule mit Leier und die Buddeleule empfand ich außerdem als recht witzig. Immerhin etwas.
Ich mag Eulen. Der Pluspunkt des Films und reicht besonders deshalb für:
4 von 10 Eulen