Thema #120: Wichteln (@TreasureHunter)
Film: School of Rock von Richard Linklater
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Sky
„It’s a Long Way to the Top if You Wanna Rock ’n’ Roll“, besonders wenn man gerade aus seiner eigenen Band rausgeworfen wird, die Miete nicht mehr bezahlen kann und die neue Freundin des besten Freundes dich als Erzfeind ausgemacht hat. Zeit eine neue Band zu gründen, am besten mit Grundschulkindern – was soll schon schief gehen.
Von meinen drei Wichtelfilmen wohl der mit Abstand standardmäßigste. Egal ob wie hier mit Rockmusik oder mit anderen Musikarten. Mit Tanzen anderen Sportarten, Leidenschaften, Schokokuchen oder Eichhörnchen – das Konzept ist altbekannt:
Träume verwirklichen, Balance aus Entspannung und Arbeit, Gemeinschaft stärken, Spaß haben - aber gerade solche Sachen hängen davon ab, wie sie einem dargereicht werden.
Und klar Innovationspreis bekommt der Film von mir keinen, dafür eine ganze Reihe anderer Preise. Er ist durchgehend lustig, hat zwar nur wenige große Lacher (die Elternabendsituation) zu bieten aber ich musste doch die ganze Laufzeit grinsen. Er ist eine tolle Liebeserklärung an die Rockmusik und bietet eine schöne Playlist. Es ist ein herzlicher Film für Träume und gegen Mobbing ohne das es zu kitschig wird.
Jack Black ist die volle Spielzeit mit Energie vollgepumpt. So etwas kann einem fast zu viel werden aber ich fand das im Zusammenspiel mit den großartigen Kinderdarstellern (mit Kindern und Jugendlichen kann gerade Linklater sehr gut arbeiten) eine perfekte Ergänzung. Am Ende ist man doch nicht am Top angekommen aber es heißt: „Let There Be Rock.“
Erfindet das Rad nicht neu – macht aber herzlich Spaß.
Als nächstes gab es den neuen Dune (2021). Den hab ich besonders deshalb noch nicht gesehen, weil ich mit den hochgelobten Scifi-Filmen von Denis Villeneuve nicht so extrem viel anfangen kann. Zu Dune: Ich kenne die Bücher nicht, leider aber die für mich schwache Verfilmung von Lynch. Außerdem die frühen Computerspiele, die mich komplett überfordert haben und im Gegensatz zu Warcraft und Command & Conquer nicht gerade ein toller Einstieg in das Echtzeit-Genre sind und waren.
Da kommt auch das größte Lob an den Film: Ich denke das war das erste Medium, was mir die Welt von Dune mal so richtig nahe gelegt hat und gerade der Einstieg ist hier gut gelungen, überfordert einen mal nicht und ist trotzdem nicht Erklärbär aus jeder Ecke.
Ansonsten werde ich aber wohl auch nach diesem Film nicht mehr der aller größte Freund von Villeneuve. Nach dem guten Einstieg beeindrucken mich manche Aufnahmen natürlich auch (alles was mit den Sandwürmern zu tun hatte fand ich z.B. toll) und in den guten Momenten (eben eher am Anfang) hatte ich leichte, gelungene Star-Wars-Vibes, das trägt sich bei mir aber lange nicht durch. Komplett humorbefreit und ohne jegliche Ironie wird einem das Universum hier dargelegt. Kann man machen hat bei mir aber zum Beispiel bei den Szenen mit den Harkonnen nicht so richtig seinen Zweck erfüllt. Das war mir zu generisches Bösewichtezeugs, zu nah an den Superheldenfilmen und zu wenig episch, wie in den Filmen wo das funktioniert (wie zum Beispiel „Der Herr der Ringe“).
Dazu passte auch die „große“ Schlachte, in der ich mir auch viele mehr Epik gewünscht hätte.
Die Thematiken über Ökologie, Imperialismus und gesellschaftlichen Probleme zudem noch Religion sind angeschnitten aber so richtig ausgebaut sind sie auch nicht. Es reicht ja auch nur sehr selten, dass zum Beispiel in einem Krimi eine Person durch einen Hintergrund läuft, in dem steht: „Armut ist Scheiße“ - das, dass dann gleich ein großes gesellschaftskritisches Werk wird.
Was die Figuren angeht, bis auf Paul und Jessica fand ich die leider alle recht schwach. Die beiden waren aber schon stark und vor allem gegen Ende, wo ich dann eigentlich enttäuscht war, dass es wirklich so offen ist, gibt es eine Szene die wie ich finde mit dem „Standardfantasieepos“ gebrochen hat und in mir die Hoffnung weckt, dass der 2. Teil an die guten Dinge vom ersten Anknüpft und vielleicht stärker wird.
Nummer drei war ein Film, den ich mir im Gegensatz zu den ersten beiden jetzt eher nicht auf meine Watchliste setzen würde. „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (2008) von Mark Herman mischt Holocaust-Drama mit Kinderfilm. Man kann sich denken: Es wird ein schwieriger Film.
Zu dem möchte ich eigentlich am wenigsten schreiben, viele kennen das Ende sicherlich, ich hatte aber weder Buch noch Film in der Schule und kannte es nicht. Über solche Filme wird ja immer besonders viel geschrieben und deshalb ist da in der Rezension zwischen sehr einfühlsamer Annäherung an ein grausames Thema bis ekelhafter Geschichtsverklärung alles dabei.
Ich fand den Film recht gut. Die größten Kritikpunkte würden sich bei mir eher auf die eher biederen filmischen Mittel selbst beziehen: Vieles sieht halt schon eher nach Fernsehfilm aus als jetzt wirklich nach Kino und man kennt viele Nebencharaktere natürlich exakt so aus unzähligen anderen Filmen über den Nationalsozialismus.
Aber ich fand der Film hat mich wütend gemacht über vieles was passiert ist, hat mich aber auch niedergeschmettert. Die Frage nach dem: „Braucht es wirklich einen Film aus der Zeit, aus Kinderaugen?“ - ist legitim und spontan würde ich sagen einen stärkeren Dokumentationsstil würde dem Film heute wohl gut tun. Aber auch als Fiktion bin ich sicher, dass es eben auch Kinder zu dieser Zeit mit genau diesen Gefühlen gegeben hat und mir persönlich war der Film stark und klar genug in seiner Beschreibung des Grausamen. Am Ende kann man über so manche Szene nachdenken und wohl geteilter Meinung sein, mich hat es aber erreicht.
Danke für drei sehr unterschiedliche Filme @TreasureHunter
Wo Bewertungen?!
Alle drei Filme würde ich zwischen 6 und 7 Punkte einordnen. Sie sind komplett unterschiedlich, haben mich nicht in allem überzeugt, trotzdem fand ich alle drei recht gut und würde sagen; bei Dune mit dem Zusatz, dass ich jetzt mal darauf hoffe, dass Teil 2 und 3 besser werden, da ich den mit so vielen offenen Dingen schwer bewerten kann, ich mochte alle drei. Dreimal
7 von 10