Film-Themen-Challenge: Part 2

Thema #120: Wichteln (@TreasureHunter)
Film: School of Rock von Richard Linklater
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: Sky

„It’s a Long Way to the Top if You Wanna Rock ’n’ Roll“, besonders wenn man gerade aus seiner eigenen Band rausgeworfen wird, die Miete nicht mehr bezahlen kann und die neue Freundin des besten Freundes dich als Erzfeind ausgemacht hat. Zeit eine neue Band zu gründen, am besten mit Grundschulkindern – was soll schon schief gehen.

Von meinen drei Wichtelfilmen wohl der mit Abstand standardmäßigste. Egal ob wie hier mit Rockmusik oder mit anderen Musikarten. Mit Tanzen anderen Sportarten, Leidenschaften, Schokokuchen oder Eichhörnchen – das Konzept ist altbekannt:

Träume verwirklichen, Balance aus Entspannung und Arbeit, Gemeinschaft stärken, Spaß haben - aber gerade solche Sachen hängen davon ab, wie sie einem dargereicht werden.

Und klar Innovationspreis bekommt der Film von mir keinen, dafür eine ganze Reihe anderer Preise. Er ist durchgehend lustig, hat zwar nur wenige große Lacher (die Elternabendsituation) zu bieten aber ich musste doch die ganze Laufzeit grinsen. Er ist eine tolle Liebeserklärung an die Rockmusik und bietet eine schöne Playlist. Es ist ein herzlicher Film für Träume und gegen Mobbing ohne das es zu kitschig wird.

Jack Black ist die volle Spielzeit mit Energie vollgepumpt. So etwas kann einem fast zu viel werden aber ich fand das im Zusammenspiel mit den großartigen Kinderdarstellern (mit Kindern und Jugendlichen kann gerade Linklater sehr gut arbeiten) eine perfekte Ergänzung. Am Ende ist man doch nicht am Top angekommen aber es heißt: „Let There Be Rock.“

Erfindet das Rad nicht neu – macht aber herzlich Spaß.

Als nächstes gab es den neuen Dune (2021). Den hab ich besonders deshalb noch nicht gesehen, weil ich mit den hochgelobten Scifi-Filmen von Denis Villeneuve nicht so extrem viel anfangen kann. Zu Dune: Ich kenne die Bücher nicht, leider aber die für mich schwache Verfilmung von Lynch. Außerdem die frühen Computerspiele, die mich komplett überfordert haben und im Gegensatz zu Warcraft und Command & Conquer nicht gerade ein toller Einstieg in das Echtzeit-Genre sind und waren.

Da kommt auch das größte Lob an den Film: Ich denke das war das erste Medium, was mir die Welt von Dune mal so richtig nahe gelegt hat und gerade der Einstieg ist hier gut gelungen, überfordert einen mal nicht und ist trotzdem nicht Erklärbär aus jeder Ecke.

Ansonsten werde ich aber wohl auch nach diesem Film nicht mehr der aller größte Freund von Villeneuve. Nach dem guten Einstieg beeindrucken mich manche Aufnahmen natürlich auch (alles was mit den Sandwürmern zu tun hatte fand ich z.B. toll) und in den guten Momenten (eben eher am Anfang) hatte ich leichte, gelungene Star-Wars-Vibes, das trägt sich bei mir aber lange nicht durch. Komplett humorbefreit und ohne jegliche Ironie wird einem das Universum hier dargelegt. Kann man machen hat bei mir aber zum Beispiel bei den Szenen mit den Harkonnen nicht so richtig seinen Zweck erfüllt. Das war mir zu generisches Bösewichtezeugs, zu nah an den Superheldenfilmen und zu wenig episch, wie in den Filmen wo das funktioniert (wie zum Beispiel „Der Herr der Ringe“).

Dazu passte auch die „große“ Schlachte, in der ich mir auch viele mehr Epik gewünscht hätte.

Die Thematiken über Ökologie, Imperialismus und gesellschaftlichen Probleme zudem noch Religion sind angeschnitten aber so richtig ausgebaut sind sie auch nicht. Es reicht ja auch nur sehr selten, dass zum Beispiel in einem Krimi eine Person durch einen Hintergrund läuft, in dem steht: „Armut ist Scheiße“ - das, dass dann gleich ein großes gesellschaftskritisches Werk wird.

Was die Figuren angeht, bis auf Paul und Jessica fand ich die leider alle recht schwach. Die beiden waren aber schon stark und vor allem gegen Ende, wo ich dann eigentlich enttäuscht war, dass es wirklich so offen ist, gibt es eine Szene die wie ich finde mit dem „Standardfantasieepos“ gebrochen hat und in mir die Hoffnung weckt, dass der 2. Teil an die guten Dinge vom ersten Anknüpft und vielleicht stärker wird.

Nummer drei war ein Film, den ich mir im Gegensatz zu den ersten beiden jetzt eher nicht auf meine Watchliste setzen würde. „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (2008) von Mark Herman mischt Holocaust-Drama mit Kinderfilm. Man kann sich denken: Es wird ein schwieriger Film.

Zu dem möchte ich eigentlich am wenigsten schreiben, viele kennen das Ende sicherlich, ich hatte aber weder Buch noch Film in der Schule und kannte es nicht. Über solche Filme wird ja immer besonders viel geschrieben und deshalb ist da in der Rezension zwischen sehr einfühlsamer Annäherung an ein grausames Thema bis ekelhafter Geschichtsverklärung alles dabei.

Ich fand den Film recht gut. Die größten Kritikpunkte würden sich bei mir eher auf die eher biederen filmischen Mittel selbst beziehen: Vieles sieht halt schon eher nach Fernsehfilm aus als jetzt wirklich nach Kino und man kennt viele Nebencharaktere natürlich exakt so aus unzähligen anderen Filmen über den Nationalsozialismus.

Aber ich fand der Film hat mich wütend gemacht über vieles was passiert ist, hat mich aber auch niedergeschmettert. Die Frage nach dem: „Braucht es wirklich einen Film aus der Zeit, aus Kinderaugen?“ - ist legitim und spontan würde ich sagen einen stärkeren Dokumentationsstil würde dem Film heute wohl gut tun. Aber auch als Fiktion bin ich sicher, dass es eben auch Kinder zu dieser Zeit mit genau diesen Gefühlen gegeben hat und mir persönlich war der Film stark und klar genug in seiner Beschreibung des Grausamen. Am Ende kann man über so manche Szene nachdenken und wohl geteilter Meinung sein, mich hat es aber erreicht.

Danke für drei sehr unterschiedliche Filme @TreasureHunter

Wo Bewertungen?!

Alle drei Filme würde ich zwischen 6 und 7 Punkte einordnen. Sie sind komplett unterschiedlich, haben mich nicht in allem überzeugt, trotzdem fand ich alle drei recht gut und würde sagen; bei Dune mit dem Zusatz, dass ich jetzt mal darauf hoffe, dass Teil 2 und 3 besser werden, da ich den mit so vielen offenen Dingen schwer bewerten kann, ich mochte alle drei. Dreimal

7 von 10

6 „Gefällt mir“

Erinnerungen an Marnie

Thema #120: Wichtel-Film (@schucki96 )
Regie: Hiromasa Yonebayashi
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 103 Minuten
gesehen auf: Neflix

Ich nutze mal die Chance und führe meine Ghibli Reihe fort. Diesem Film würde ich so im Mittelfeld sehen, er ist ganz schön, aber so richtig wollte die Stimmung nicht überspringen, auch weil diese Mischung aus Hier und Jetzt und Mystischen nicht ganz so klappte. Ich hätte lieber die Geschichte von Anna ohne das treffen mit Marnie und die Geschichte von Marnie für sich gesehen.

2.5/5

7 „Gefällt mir“

Schade, dass er dich nicht so erreichen konnte. Ich würde ihn schon eher im oberen Drittel einordnen, auch wenn er nicht in die oberste Riege vorstößt. Der hat mich als Coming of Age- Film sehr berührt, aber ich sehe auch gewisse Aspekte, warum er z. B. für dich nicht so gut funktioniert hat.

2 „Gefällt mir“

Schön sind Ghibli Filme eh, alos von daher hat er mich schon unterhalten. Ich hab danach noch Der Mohnblumenberg geschaut und der hat mich dann voll bekommen mit ein Tränchnchen am ende :beanfeels: :beancomfy: Vielleicht hat mich auch das zu sehr beeinflusst.

2 „Gefällt mir“

Volle Zustimmung :beancute:

Der zählt für mich wiederum zu den schwächsten, allerdings war es auch einer der letzten, den ich gesehen habe.

2 „Gefällt mir“

Creepshow

Thema #120: Wichtel-Film (@TIMBOlino1984 )
Regie: George A. Romero
Erscheinungsjahr: 1982
Laufzeit: 120 Minuten
gesehen auf: Amazon Freevee

Im Stile von Horror-Comics werden hier 5 Episoden erzählt, die lose durch einen Rahmen verknüpft werden, da diese alle dem Jungen Billie erzählt werden.
Das Ganze erinnert an die alte Gänsehaut-Serie mit mehr und blutigeren praktischen Effekten und wenig Subtilität. Mir hat insgesamt bei allen Geschichten die emotionale Verbindung zu den Darstellern gefehlt, um mich mehr mit ihrem Leid mitzufühlen. Ich habe keine Ahnung, welche der Fassungen, ich geschaut habe, aber für ne Indizierung fand ich es dann doch zu zu wenig brutal.

Fazit: 3 von 5 Macht was es soll, aber nicht das was ich will :smiley:

8 „Gefällt mir“

Wenns wirklich die 120-Minuten-Fassung war, sollte es uncut gewesen sein. 2020 wurd die Indizierung doch tatsächlich dann mal aufgehoben, nachdem es 2009 noch mal folgeindiziert wurde. ^^
Den gibts also bei Freevee… gut zu wissen, hab ich auch noch nicht gesehen. ^^

1 „Gefällt mir“

Ich würde den ab 14 freigeben^^

1 „Gefällt mir“

So, ich habs auch geschafft alle meine Wichtelfilme zu schauen :beancute: und bediene mich auch mal der Idee, die Filme die ich am Ende nicht offiziell einreiche als Spoiler einzuklappen.

Im Westen nichts Neues (Edward Berger, 2022)

Deutsche Buchverfilmung über den ersten Weltkrieg (Ich kenne weder das Buch, noch vorherige Verfilmungen). Die Geschichte spielt hauptsächlich an der Front und begleitet eine Gruppe junger Freunde, die gemeinsam zu Soldaten werden. Zwischendrin gibt es immer wieder Szenenwechsel zu den politischen Machthabern und den Friedensverhandlungen.
Der Film hat mir gut gefallen. Ich hatte anfangs etwas Sorge, dass er zu „aufgelockert“ daherkommt und sich fiese Szenen an der Front mit eher entspannten Szenen abwechseln. Ein bisschen war das auch so durch die Politikgespräche, die mir weniger gefielen und mich immer etwas rausbrachten. Aber gerade im Verlauf des Films war er doch ziemlich schonungslos und ließ einen nicht mehr allzu oft aufatmen. Eine Kriegsgeschichte an der Front ist jetzt nichts, was man noch nicht gesehen hat, aber das was man sieht, sieht gut aus. Die Panzer sind bedrohlich, alles ist dreckig und blutig, es gibt immer wieder brutale und/oder traurige Momente. Die Musik ist sehr dosiert, aber wenn sie da ist, ist sie dumpf und bedrückend. Ich war auf jeden Fall mitgenommen als am Schluss die Credits liefen und das ist es auch, was ich mir von einem Antikriegsfilm wünsche.

Ghost World (Terry Zwigoff, 2001)

Eine Coming-of-Age Geschichte über zwei Teenagerinnen die nach der Highschool nicht so recht wissen, wo sie stehen und wie es für sie weiter geht.
Bei dem Film wusste ich nicht so recht, was ich davon halten soll :smiley: Ich mag Coming-of-Age Geschichten, mich störte allerdings, dass die Mädchen, gerade am Anfang, so negativ und teils fies waren. Alles ist irgendwie uncool, alle sind irgendwie blöd. Das war natürlich großteils in ihrer eigenen Unsicherheit begründet, dass sie selbst nicht wussten, was und wen sie mochten, oder nicht dazu stehen wollten. Aber auch wenn es hauptsächlich eine Maske zum Selbstschutz war, hat mich die Negativität ein bisschen deprimiert gehabt. Mit der Zeit wurde das aber besser und gerade gegen Ende wars dann schon oft irgendwie süß, was mir wieder gefiel und Spaß machte.

Thema: Wichteln von @Leelo
Film: Blade Runner (Final Cut) von Ridley Scott
Erscheinungsjahr: 1982 (Final Cut 2007)
Laufzeit: 118 Minuten

Über den Film in meinem Paket hab ich mich am meisten gefreut. Von Ghost World hatte ich noch nie gehört und Im Westen nichts Neues hatte ich auch noch nicht wirklich auf dem Schirm. Blade Runner wollte ich allerdings schon länger sehen. Mir wurde vor ein paar Jahren schon Blade Runner 2049 empfohlen. Aber um den zu sehen, muss ich natürlich erstmal Blade Runner schauen. Direkt zwei Filme hintereinander waren mir dann doch immer zu viel wenn ich mal wieder dran dachte und erstmal den ersten schauen und irgendwann später dann den zweiten ist ja bekanntermaßen unmöglich :nun: Hab mich also sehr gefreut so aus meinem eigenen Dilemma auszubrechen und nun entspannt erstmal den ersten Film schauen zu können :smiley:

Handlung
Der Film basiert auf dem Buch „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ (Philip K. Dick, 1968), weicht von diesem allerdings sehr ab (laut Wikipedia, hab das Buch selbst nicht gelesen)
Der Film spielt in Los Angeles im November 2019, wie man ihn sich 1982 erdacht hat. Eine dystopische, dunkle, verregnete Stadt. Bessere Welten werden durch „Replikanten“ erschlossen. Androiden, die den Menschen physisch überlegen sind, deren Lebensdauer allerdings auf vier Jahre begrenzt ist. Als einige dieser Replikanten beginnen die Menschen zu bedrohen, soll der ehemalige Blade Runner (Spezialeinheit der Polizei, zur Beseitigung der Replikanten) Rick Deckard die Replikanten eliminieren.

Meinung
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ich mag Sci-Fi Geschichten die sich auf ernsthafte, leicht tragische Weise mit der Frage auseinandersetzen, was einen Menschen ausmacht und wo die Grenzen zwischen Roboter und Lebewesen liegen. Davon abgesehen sieht er einfach extrem hübsch aus. Die dunkle, verregnete Stadt mit dem hübschen Licht. Die verschiedenen Kostüme, die Figuren, leuchtender Zigarettenrauch und die verschiedenen Orte. Allein optisch sind sehr viele Momente kleine Kunstwerke für sich. Die Welt sieht definitiv sehr futuristisch aus und ist in ihrer Dunkelheit und Pflanzenlosigkeit mit dem ständigen Regen auch sehr trist. Aber gleichzeitig gibt es auch viel Schönes zu entdecken. Auf einmal sind da Personen mit aufwendigen Hüten und Zigarettenspitzen. Eine hübsche Mischung aus Altem und Neuen. Und die Lichtstimmung wird immer wieder sehr ästhetisch eingefangen.
Die Figuren mochte ich auch ganz gerne, weil sie nicht eindimensional gut oder böse sind und teilweise auch unerwartet handeln. Ich hab allerdings auch nicht wirklich mit irgendwem richtig „mitgefiebert“. Fand ich aber auch nicht schlimm und die übergeordnete Frage wurde nicht durch „Einzelschicksale“ überdeckt.

Also lieben Dank an @Leelo für die schöne Auswahl, ich hatte viel Spaß :beancute:

9 „Gefällt mir“

Oh, freut mich sehr dass du alle drei Filme geschaut hast und dass dir das Paket gefiel :cat_wow: :herz: Und dass dir Climax nicht so gefiel kann ich auch nachvollziehen. Auch wenn ich ihn selbst sehr mag :smile:

1 „Gefällt mir“

Thema: Wichteln (@Herzer)
Film: Groll (Kin)
Regie: Türkan Derya
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 106 Min.
gesehen auf: Netflix

Harun könnte es aktuell in seinem Leben wohl kaum besser gehen. Als Hauptkommissar der Polizei von Istanbul erhielt er und sein Team gerade eine Auszeichnung für ihre Arbeit zur Aufklärung von Verbrechen in Stadt. Die Beförderung zum Polizeichef ist somit für ihn zum Greifen nah. Das Team geht zur Feier des Tages Essen und Harun beschließt mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Doch der Taxi-Fahrer hat anscheinend andere Pläne. Er bringt Harun in ein abgelegenes Plätzchen der Stadt und versucht ihn mit einem Messer zu töten. Es kommt zu einem Zweikampf, bei dem der Taxi-Fahrer sein Messer verliert und stattdessen versucht Harun zu erwürgen. Dieser kann sich jedoch das Messer schnappen und tötet damit seinen Angreifer. Anstatt jedoch den Vorfall zu melden verlässt Harun den Ort des Geschehens in der Hoffung alles zu vergessen. Aber Pustekuchen, die Leiche des verstorbenen Taxi-Fahrers wird am Tag darauf an einen Kran aufgehangen aufgefunden. Direkt vor dem Polizeipräsidium der Stadt.

Jetzt geht es nicht nur um die Aufklärung eines Verbrechens, sondern auch um das Ansehen der Instanbuler Polizei. Harun soll daher den Fall schnellstmöglich aufklären, aber da er selbst in die Sache verwickelt ist, verzögert er die Ermittlungen. Und wie sich herausstellt, ist er noch viel tiefer in diesen Fall verwickelt, als er selbst ursprünglich angenommen hat.

@Herzer hat mir diesen Film vorgeschlagen, weil er den Trailer auf Netflix ziemlich cool fand. Ich habe mir den deswegen auch mal angesehen und fand ihn auch ziemlich cool. Zudem ein Kriminalfilm aus der Türkei? Wie oft sieht man sowas schon? In der Hoffnung hier vielleicht einen Geheimtipp vor die Füße gelegt bekommen zu haben, entschied ich mich dazu diesen Film eine Chance zu geben. Und naja ich bin so ein bisschen mit gemischten Gefühlen aus diesen Film rausgegangen.

Inszenatorisch ist der Film auf jeden Fall absolut top. Der Schnitt, die Kameraarbeit etc. setzt alles super in Szene und allein deswegen macht es Bock den Film zu gucken. Die Handlung hingegen hat deutliche Stärken und deutliche Schwächen. Einerseits bietet der Film eine interessante Prämisse zum Thema Gut und Böse und wo das eine aufhört und das andere anfängt. Auf der andere Seite wird das dafür benötigte Szenario auf eine Art und Weise aufgebaut, die einfach keinen Sinn macht.

Bestes Beispiel ist der Vorfall am Anfang selbst. Fast der gesamte Plot hat darauf aufgebaut, dass Harun seinen Mord nicht gemeldet hat. Ich meine ja, er hat jemanden umgebracht und das wäre sicher nicht ohne Folgen für ihn geblieben. Aber dieser Mord ist aus reiner Selbstverteidigung entstanden. Hätte Harun seinen Angreifer nicht erstochen, wäre er selbst an dem Abend gestorben. Davon abgesehen hätte Harun beinahe wirklich den Vorfall gemeldet und es ist eher zufällig dazu gekommen, dass er es nicht getan hat. Der gesamte Plot wäre hinfällig gewesen, wenn der Zufall ihm nicht in die Karten gespielt hätte. Und der Film beinhaltet noch ein paar weitere Vorfälle wie diese. Da muss man sich hin und wieder schon an den Haaren raufen und fragen: „Warum?“ :cluelesseddy:

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass der Film teilweise auch etwas sehr dick aufträgt und sich etwas zu melodramatisch präsentiert, doch im Gesamtbild halte ich das für eine eher nebensächliche Sache. Im Großen und Ganzen ist der Film schon okay, aber der Streifen ist halt nichts herausragendes. Man kann ihn sich mal geben, muss man aber nicht.

Ich vergebe 6/10 blutige Hände.

@Herzer, trotzdem Danke für die Einreichung. War zwar ein nicht perfekt geglücktes Experiment, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und der Reiz mal etwas zu wagen macht es meiner Meinung nach auch wert etwas zu probieren, selbst wenn das Ergebnis enttäuschend sein könnte.

6 „Gefällt mir“

Hättest doch die 20 Rom coms schauen sollen, die ich dir vorgeschlagen habe^^

Thema #121: Heist- & Caper-Filme
Film: No Sudden Move von Steven Soderbergh
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 115 Minuten
Wo gesehen: Sky

Detroit 1954: Drei Kriminelle sollen einen Umschlag aus einem Safe klauen. Beim Coup geht so ziemlich alles schief was schiefgehen kann. Es folgt ein Katz-und-Maus-Spiel.

Steven Soderbergh hatte schon immer unterschiedliche Output-Phasen, seit 2017 arbeitet er aber wieder extrem viel. Er rattert einen Film nach dem anderen ab und ist deshalb mittlerweile ja in vielen Genres zuhause. Für diesen Film geht er aber wieder da hin, ich sag mal da, wo er sich besonders wohl fühlt: Die Oceans-Trilogie, Logan Lucky, Out of Sight usw. - die Welt der Gangster und Ganoven, die Welt der Heists.

Das tut dem Film richtig gut. Für mich einer der besten Soderbergh-Filme die ich in letzter Zeit gesehen habe. In einem Neo-Noir erzählt er ähnlich wie in den alten Chandler-Noirs (z.B. „Tote schlafen fest“; ich glaube sogar z.B., dass die Frisur von Julia Fox exakt nach Lauren Bacall gemacht worden ist) eine Geschichte die immer verworrener und verworrener wird. Man lässt sich irgendwann durch die Handlung tragen und wer hier jetzt gerade welchen Geldkoffer, aus welchem Umschlag zu welchem Zweck hat – wer das alles noch perfekt im Überblick hat – meine Anerkennung.

Muss aber bei diesen Filmen gar nicht sein und ich hatte Spaß. Auch ähnlich den alten Noirs, bringt Soderbergh ein paar Humorkomponenten rein, besticht statt mit rauchigen Schwarz-Weiß-Bildern mit knalligen Kostümfarben und hat hier einen Allstarcast bis in die letzte Nebenrolle aufgefahren.

Als Bonus hat Soderbergh noch einige reale Probleme eingebaut, ohne den Filmfluss zu stören: Gerade die Gentrifizierung in Detroit und die Automobilindustrie, samt Forschung an Katalysatoren und illegalen Preisabsprachen stehen im Fokus. Stark und leider auch sehr ernüchternd: Die Kleinkriminellen werden hier nie gewinnen – selbst wenn sie „gewinnen“.

Sicher ein bisschen Konzentration und Mühe kostet dieser Film am Anfang womöglich schon, wenn man nicht komplett überfahren werden will an Namen und Konstellationen. Die Mühe lohnt sich aber.

Einen einzigen großen Kritikpunkt gab es für mich, liegt aber diesmal wortwörtlich am Auge des Betrachters. Soderbergh hat viele abgefahrene Kamerawinkel eingebaut – schön. Jedoch hat er fast den kompletten Film mit einem Fischaugenobjektiv gedreht. Experimentell ist ja häufig lobenswert, das war mir aber mehr als ein gutes Stück zu viel. Was in den Innenaufnahmen und am Anfang noch ungewohntes Staunen hervorruft, dass ist dann in den Außenaufnahmen für mich an den Rändern eher ärgerlich unscharf und strengt schon sehr an, dabei ist ja der Film schon nicht der einfachste. Einigen wurde wohl auch schlecht beim zusehen, so weit ging es bei mir jetzt nicht aber ich hätte die Truppe gerne mal zum Fischessen eingeladen, vielleicht hätten sie dann genug von Fischaugen gehabt. Das war einen Touch Too Much für mich.

Trotzdem toller, extrem verworrener Neo Noir – Soderbergh in seinem Element

7 von 10 Fischaugen

8 „Gefällt mir“

Einer der Wenigen aus dem Studio auf den ich bisher nie Lust hatte. Werd ich bald nachholen.

1 „Gefällt mir“

Ohja. Das bestätige ich. Sehr sehr abweichend.

2 „Gefällt mir“

Thema: Heist-Filme
Film: Triple 9
Regie: John Hillcoat
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 115 Minuten
gesehen auf: Netflix

Es finden mehrere Überfälle statt und das Genre dürfte auch passen, ich schaue aber vorsichtshalber noch etwas anderes.

Der Cast liest sich natürlich außergewöhnlich gut. Woody Harrelson, Chiwetel Ejiofor, Anthony Mackie, Aaron Paul, Kate Winslet, Casey Affleck usw. Selbst die kleinen Nebenrollen sind mit Leuten wie Gal Gadot, Norman Reedus oder Michael K. Williams hervorragend besetzt.

Auch kommt während des gesamten Films niemals Langeweile auf, da durch die dichte Atmosphäre und die vielen verschiedenen Blickwinkel der Hauptfiguren einfach sehr sehr viel geschieht.

Aber trotz dieser besten Voraussetzungen verliert sich Triple 9 auch genau darin, zu viele Fässer aufzumachen. Die Action ist durchaus gut, das Production Value hoch und auch die Grundprämisse passt. Leider wird man das Gefühl nicht los zu viele Nebensächlichkeiten behandelt zu sehen und die starken Szenen und Darsteller somit nicht wirklich zur Geltung kommen zu lassen.

Insgesamt kein Reinfall und auch unterhaltsam, aber hier hat man leider sehr vieles liegen lassen.

Triple 9 ist der Polizeicode für einen angeschossenen Polizeibeamten, welcher in diesem Heist-Movie eine übergeordnete Rolle spielt.

3/5

Hab dann auch noch was gesehen.

7 „Gefällt mir“

Titel: Najmro / The Getaway King

Thema: Heist/Caper

Erscheinungsjahr: 2021

Laufzeit: 100 Min

Regie: Mateusz Rakowicz
Drehbuch: Mateusz Rakowicz, Łukasz M. Maciejewski
Besetzung: Dawid Ogrodnik, Robert Więckiewicz, Jakub Gierszał, Rafał Zawierucha, Masha Wągrocka


Ein in sepia Töne und mit vielen kleinen „Alte-Kamera-Effekten“ ausgestatteter Style over Substance Film, der wenig zu erzählen hat. Die Coolnes wird mittels extrem simpler, nahezu dümmlicher Dialoge, stumpfsinnigen Charakteren und vielen Kamerafahretn und Einstellungen á la Guy Ritchie oder Tarantino vermittelt. Das schaffen die Macher recht gut. Jeder der an einem gut aussehenden, sich selbst deswegen feiernden Film über einen vermeintlich charmanten Dieb Spaß haben kann, sollte zugreifen. Diesen Ansprüchen wird der polnische Film absolut gerecht. Ich persönlich bin am Ende mit einem Achselzucken und kleinem Augenrollen ins Bett gegangen.

2,5/5

6 „Gefällt mir“

Thema: Heist- & Caper-Filme
Film: Le Monde est à toi (Roman Gavras)
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 94 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Um dem Verbrecherdasein zu entkommen, muss Farés noch ein Ding durchziehen, und Drogen in Spanien ankaufen. Leider zockt ihm der Hehler vor Ort sein Geld ab. Was also tun? Ganz einfach: ihm Geld und Drogen klauen. Dabei „helfen“ seine Mama, sein bester Freund und seine nicht ganz so heimliche Flamme.

Ach, französische Filme machen einfach oft echt viel Spaß. So auch dieser hier. Ein paar nette Ideen, ziemlich sympathische oder zumindest skurrile Hauptcharaktere, viel Herz, und tolle Musik.

Kein Neuerfindung des Rads aber doch so einige kreative Ideen. Vincent Cassels Charakter vor allem hat mir viel Spaß gemacht, und eine Kinderdarstellerin (Gabby Rose) ist meine heimliche MVP.

3,5/5

7 „Gefällt mir“

Diese Woche bin ich spät mit meinem Film, dafür aber wieder pünktlich da zum Erinnern. :beancomfy: @Leelo du bist an der Reihe.

3 „Gefällt mir“

Schaut einen Film in dem Wasser eine Rolle spielt. Sei es als Meer, See, Fluss, Regen, Getränk ect.

aber flüssig muss es sein, kein Film im Eis oder Nebel :eddy:

auch noch eine größere Liste, aber man kann natürlich auch selbst was suchen

6 „Gefällt mir“