Film-Themen-Challenge

Thema: Drogensucht,- missbrauch oder Suchttherapie
Film: Easy Rider
Regie: Dennis Hopper
Erscheinungsjahr: 1969
Laufzeit: 95 Minuten
gesehen auf: Netflix

Wer sehen will, wie Peter Fonda Jack Nicholson beibringt, wie man beim Kiffen auch high wird, der ist hier richtig.

Easy Rider - die meisten Leute haben wohl schon was von dem Film gehört.

Der Film macht vieles anders, vielleicht auch weil Dennis Hopper normalerweise eine mehrstündige Version auf die Leinwand bringen wollte, und hier alles auf 90 Minuten gekürzt wurde. Deshalb ist man sich von Beginn an nicht sicher, woher die beiden Hauptfiguren kommen, was sie wirklich möchten und sogar nicht Mal wie sie heißen.

Bilder von Landschaften soweit das Auge reicht, bei denen nur die Straße und zwei Biker (+Mitfahrer) die die Idylle stören. Alles untermalt vom typischen 60er-Jahre Folkrock oder Rock-Sound.

Die Freiheit der Biker und Hippie-Welt dieser Zeit und die wunderschönen Bilder machen den Film zurecht zum Kult. Selten kann ein Film den Zeitgeist einer Zeit wohl so sehr einfangen, wie es Easy Rider tut.

Eigentlich passiert im Film bis zum Ende kaum etwas, aber trotzdem wird man bei der Stange gehalten.

Selbst während des LSD-Trips rückt man nicht von seinem Stil ab und bleibt seiner ruhigen Erzählweise treu, so weit wie man dies während des Trips tun kann.

3.5/5

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Genau aus dem Grund war ich derbe enttäuscht bei dem Film. Das einzige was mich bei der Stange hielt war tatsächlich Nicholsons Performance.

Ja, war dann zwischendurch zu viel Belanglosigkeit, es hat schon einen Grund, weshalb der Film nur 3.5 Sterne von mir bekommen hat.
Ich mochte halt vor Allem die Bilder und die Musikuntermalung. Hab den Film mal mindestens 10 Jahre nicht gesehen und sogar etwas besser in Erinnerug, aber ich muss ihm doch einiges zusprechen. Unter Anderem auch Nicholsons Performance.

:shocked_rikon:

Sorry :joy:

Ich kenne den Film tatsächlich auch noch nicht, müsste ich mal nachholen.

Ohh :smiley:

Gibt es wie gesagt auf Netflix aktuell. Die Meinungen auch bei letterboxd gehen teilweise schon ganz schön auseinander. Hab den immer mal wieder auf der Liste gesehen, uwsste aber nicht mehr genau wie ich ihn fand. Diese Woche hat er damm aber mal gut gepasst.

Andy hatte ihn letztes Jahr auch mal bei „Was hast du als letztes gesehen“ kurz besprochen:

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Thema #11: Drogensucht, -missbrauch oder Suchttherapie
Film: Climax von Gaspar Noé
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 97 Minuten
Wo gesehen: bluray

Gaspar Noé verknüpft hier prägende Elemente seiner vorangegangenen Meisterwerke Irreversibel, Menschenfeind, Enter the Void und wahrscheinlich auch Love, den ich leider noch nicht gesehen habe, zu einem weiteren verstörenden und faszinierenden Rauscherlebnis mit wunderschönen Bildern, unheimlich putschender Musik und bedrückender Eskalation.

In einem abgelegenen Schulgebäude inmitten einer verschneiten Winterlandschaft trifft sich eine Gruppe von ca. zwanzig Tänzern um ihre Choreographie weiter einzustudieren und zu feiern. Es wird Sangria serviert, doch mit zunehmender Dauer offenbart sich, dass es nicht nur Alkohol sein kann, der die Gruppe zu immer wilderen und abstruseren Aktionen treibt. Irgendwer hat sie offenbar alle unter Drogen gesetzt.

Im Prinzip ist der ganze Film ein langes Musikvideo, die ganze Zeit pumpt der Bass, tanzen Menschen, fliegt die Kamera als distanzierter Beobachter von Drama zu Drama und man selbst wird immer tiefer in den Horrortrip eingesogen. Ich habe es geliebt.
Nach Irreversibel und Menschenfeind hat sich Noé nun mit Climax wohl endgültig an die Spitze meiner Liste von Lieblingsregisseuren abgesetzt. Seine Filme sind einfach jedes mal ein schaurig schönes Erlebnis.

Die Hintergrundinformationen, dass nur zwei der Darsteller Schauspieler sind, es keinerlei Drehbuch und geschriebene Dialoge gab, das Ganze in fünfzehn Tagen gedreht wurde und natürlich, dass die zweite Hälfte, der große Niedergang, ein 42-minütiger Oneshot ist, lassen mir dann auch keine andere Wahl:

5/5

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Fear and Loathing in Las Vegas (1998)
von Terry Gilliam

Noch mal ein kleines Stück besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Besonders wie Gilliam durch optische Absurditäten und Johnny Depp & Benicio del Toro durch ihre Manierismen oder ihren Gang etc. permanent für einen steten Level an Humor sorgen, stach diesmal hervor.

8/10

Thema: Drogensucht, -missbrauch oder Suchttherapie

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Freitag ist Thementag und ich glaube heute ist euer Filmopa dran :wink:

Hatte erst überlegt etwas mit Billy Wilder zu machen, weite das Thema aber etwas aus.

Ich hatte vor ein paar Jahren die u.g. Doku auf Netflix gesehen und war sehr begeistert. Passenderweise geht es darin um einige der besten Regisseure Hollywoods → John Ford, William Wyler, John Huston, Frank Capra und George Stevens.

Das Thema lautet also: Five Came Back - Schaut einen Film, die von einem der o.g. Regisseure gedreht wurden. Das können auch die, auf Netflix enthaltenen, Dokumentationen sein, die in der Dokureihe Five Came Back erwähnt werden oder einfach einen der zahlreichen Filme:

Ich wünsche euch viel Spaß :beankiss:

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Ich bin mal wieder überrascht: große Namen, doch kein einziger Film dieser Herrschaften auf meiner watchlist und (wie es scheint) einzig Ben Hur habe ich bislang gesehen. :smile:
Die bei prime verfügbare Auswahl hält sich auf den ersten Blick in engen Grenzen, doch ich bin mir sicher, dass bei YouTube noch einiges mehr zu finden sein wird, wozu ich jetzt allerdings noch nicht gekommen bin.

Hast du vielleicht einen heißen Tipp, wo du ja meinen groben Geschmack ungefähr kennen dürftest? :slight_smile:

Also dir würde ich vermutlich am ehesten die Filme von John Ford oder John Huston ans Herz legen -> Moby Dick schon gesehen?

Für diejenigen, die sich keine dieser großen Klassiker leihen wollen, bleiben ja zumindest die Netflix-Dokus/Filme der 5, die in Five Came Back zur Sprache kommen.

Hatte im Vorfeld auch mit Erschrecken festgestellt, wie wenig dieser Filme “frei” verfügbar sind.

How green was my valley gibt es auf jeden Fall for free auf Youtube, den hab ich vorgestern erst gesehen. Sehr empfehlenswert im Übrigen.

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Tatsächlich nicht, dürfte aber in die Kategorie „muss man gesehen haben“ fallen, wenn ich das richtig sehe. :grin: Schon mal ein guter Ansatzpunkt, danke. :smile:

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Den kann man zumindest schon mal bei Amazon leihen.

Man sieht mal wieder wie viele Filme ich bei letterboxd nicht geloggt habe, obwohl ich sie gesehen habe.
Aber trotzdem käme ich außer bei John Ford wohl bei keinem über 20 Prozent.

Schönes Thema! Nachher mal sehen, was die Plattformen so hergeben.

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Geht mir genauso. Hab bei den meisten nur die bekanntesten gesehen, was ungefähr 5% pro Regisseur ergibt. Bei John Huston hab ich immerhin 15%. Aber es klaffen selbst bei mir (und ich würde behaupten, dass ich viele Klassiker gesehen habe) riesige Lücken.

John Ford hab ich halt als Kind unglaublich viel gesehen mit meinem Vater, der riesiger Fan war. Hab vor 2-3 Jahren nochmal ziemlich viel gesehen und die Kavallerie-Trilogie doch glaube ich sogar für hier.

Ansonsten hab ich bei jedem 0-5% aktuell, aber nicht mal Ben Hur, Ist das Leben nicht schön oder so geloggt, die ich mindestens 5 Mal gesehen habe. (aber mir feheln auch noch viel zu viele Klassiker)

Aber tolles Thema.

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Auf youtube findet man sehr viel zu allen fünf. Die Auswahl wird schwer fallen, wenn ich mir das Angebot so anschaue.

Bei mir ganz genauso :doge_finger_guns:

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Ist das Leben nicht schön nie gesehen?

Nein

Thema: Drogensucht,- missbrauch oder Suchttherapie
Film: Oslo, 31. August
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 96 Minuten

Oslo, 31. August begleitet den 34-jährigen Anders, der gerade am Ende einer Entziehungskur steht. Jahrelang war er drogenabhängig, dealte und ließ so ziemlich alle wichtigen Beziehungen und Bündnisse zu Bruch gehen. Jetzt darf er erstmals die Klinik verlassen, um ein Vorstellungsgespräch bei einer Zeitschrift wahrzunehmen und so sein Leben vielleicht wieder in geregelte Bahnen zu bekommen. Ob ihm das gelingen wird?

Ein äußerst empfehlenswerter Film, der es trotz seiner ruhigen, manchmal sogar vagen oder uneindeutigen Erzählweise schafft, uns ein haargenaues Bild seines zutiefst gebrochenen Protagonisten zu zeichnen.

Was ich mit „vage“ meine ist, dass manche Konflikte oder Aussagen einfach stehen gelassen werden. Nicht jeder Gefühlsausbruch, jede Reaktion totgeredet oder kleinlichst erklärt wird. Viel mehr erfahren wir am meisten über die Hauptfigur Anders, wenn wir ihn einfach nur beobachten. Oder beim Beobachten beobachten.

Eine der stärksten Szenen war nämlich für mich die, in der er einfach nur im Café sitzt und seine Umgebung wahrnimmt. Wir sehen inszenatorisch toll umgesetzt wie er seine Gedanken und seinen Fokus schweifen lässt. Von fremder Person zu Person, von belauschtem Gespräch zu Gespräch. Woher kommen sie, wohin gehen sie, was für ein Leben leben sie? Anders, der mit Mitte 30 schon mit seinem Leben und sich selbst abgeschlossen hat, versetzt sich für einen kurzen Zeitpunkt gedanklich in die Lage zufälliger Begegnungen. Eine kleine Szene, die eigentlich nur erzählerische Überbrückung sein könnte, mich dann aber mit voller Wucht gepackt hat.

„Oslo, 31. August“ ist auf jeden Fall nicht die Art Film, die ich angesichts der Drogen-Thematik erwartet hatte. Klar ist Anders‘ Suchtbewältigung omnipräsent, aber der Film reißt noch so viel mehr an und zeigt, wie Isolation, gesellschaftlicher Druck und psychische Erkrankungen Leben zerstören können. Und das alles, ohne in großen, schwarzen Lettern das Wort „Depression“ drüber kleistern zu müssen.

Super starker, weil sehr subtiler Film!

8/10

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