Thema: Autoren
Film: Misery von Rob Reiner
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 107 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime - MGM Channel
Misery ist eine Verfilmung des Stephen King-Romans “Sie”, welchen ich nicht gelesen habe.
Zur Handlung: Der erfolgreiche Romanautor Paul Sheldon beendet sein neuestes Werk wie jedes seiner Bücher in einer entlegenen Hütte in den Bergen Colorados. Als er sich mit dem Manuskript auf den Nachhauseweg nach New York begibt, kommt er aufgrund eines Schneesturms von der Straße ab und wird schwer verletzt. Die in der Nähe wohnende ehemalige Krankenschwester Annie Wilkes findet und befreit ihn aus dem Autowrack, um ihn in ihrem Haus gesund zu pflegen. Sie stellt sich ihm als sein “größter Fan” vor und schwärmt von der Protagonistin seiner “Misery”-Reihe. Ihre liebenswürdige Art wandelt sich schnell, als sie zuerst mit Sheldons Manuskript nicht einverstanden ist und dann auch noch von dem Tod Miserys im letzten Band der Reihe liest.
Bisher hatte ich Misery erst einmal in relativ jungem Alter gesehen. Damals war ich gefesselt von der sich aufbauenden Spannung und den wenigen Gewaltspitzen. So war dieses Thema eine gute Gelegenheit für eine erneute Sichtung, wobei der Film auch schon zum Thema der letzten Woche gepasst hätte.
Allem voran lebt der Film von den Performances der Hauptdarsteller. James Caan liefert eine überzeugende Leistung als Paul Sheldon ab, wird aber von der überragenden Kathy Bates als Annie Wilkes in den Schatten gestellt. Denn sie schafft es, sowohl die liebenswürdige als auch die beängstigende zwanghafte Seite ihres Charakters zu vermitteln, sodass man trotz ihrer boshaften Taten etwas Mitleid mit ihr verspürt.
Die Inszenierung ist insgesamt eher ruhig, erzeugt in einigen starken Szenen aber gekonnt Spannung und ruft mit einfachen Mitteln Urängste hervor. Dies hat jetzt bei der zweiten Sichtung nicht mehr so stark gewirkt, aber spätestens beim Finale habe ich wieder richtig mitgefiebert. Allerdings hatte ich gerade den von Annie Wilkes ausgehenden psychologischen Terror etwas stärker in Erinnerung gehabt.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die Einbindung des Nebenstrangs um den örtlichen Sheriff und seiner Frau, verkörpert vom fantastischen Richard Farnsworth und der guten, mir bisher unbekannten Frances Sternhagen, in die Handlung. Insbesondere die Auflösung des Strangs am Ende hat mir nicht so gut gefallen.
Alles in allem ist Misery ein spannender Thriller mit einigen herausragenden Momenten, der auf jeden Fall sehenswert ist.
4/5