Auf Netflix gibt es von Burton noch Alice Im Wunderland (Regie) und Abraham Lincoln: Vampire Hunter (Produzent)
Du bist nicht der einzige, dem sein Film aberkannt wurde.
Nightmare Before Christmas
Thema: Film produziert/gedreht von Tim Burton
Regie: Henry Selick
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 73 Minuten
Wo geschaut: Blu-ray
Da das Thema Tim Burton in die Halloween-Woche gefallen ist, war direkt klar, dass ich Nightmare Before Christmas anschauen werde, weil ich das jedes Halloween tue und dieser Film zu meinen Lieblingen gehört. Zwar nicht gedreht von Tim Burton, merkt man doch den enormen Einfluss, den er als Produzent auf den Film hatte.
Als der “Pumpkin King” Jack Skellington eines Halloween von den ganzen erschreckenden Feierlichkeiten gelangweilt ist, zieht er desillusioniert los in den Wald. Dort findet er verschiedene Türen, die zu von Feiertagen inspirierten Ländern führen, und landet im Weihnachtsdorf, wo es ihm ungemein gut gefällt. Fortan will er Weihnachten mitsamt der unbeschwerten, beschaulichen Stimmung nach Halloween Town bringen, was ihm nicht sonderlich gut gelingt.
Ein Burton-typisch morbides Thema, das mit charmanten Charakteren und einer angenehmen Leichtigkeit konterkariert wird. Die Designs zusammen mit der Stop Motion-Technik sorgen für den klassischen Look, den man mit Tim Burton verbindet. Dazu noch schön eingängige Lieder von seinem Haus- und Hofkomponisten Danny Elfman, und fertig ist ein extrem liebenswürdiger Film, den man sich immer wieder anschauen kann.
Als Kind hatte ich immer Angst vor Nightmare Before Christmas, auch ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Alleine das Bild in der Fernsehzeitschrift von Jack mit seinen spindeldürren Extremitäten und dem Skelettkopf waren schon genug, dass ich immer schnell weitergeblättert habe, wenn er mal wieder im Programm stand. Tja, und heute schau ich ihn mindestens einmal im Jahr und erfreue mich jedes Mal wieder von Neuem an den Liedern und den herrlichen Charakteren.
5/5
Man kann nach all den Reviews wohl festhalten:
Tim Burton ist schon ein großartiger Filmemacher.
Ed Wood
Thema: Film produziert/gedreht von Tim Burton
Regie: Tim Burton
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 127 Minuten
Die Geschichte von Ed Wood ist mir persönlich nur oberflächlich bekannt, deswegen hat mich die Faszination an seiner Person und seinem Schaffen nicht allzu sehr interessiert. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden, denn Plan 9 from Outer Space rückt in meiner Watchlist eineige Plätze nach oben und das hat er Tim Burton zu verdanken.
Ed Wood fühlt sich so an, als seien Tim Burtons Buddys zusammengekommen um das Leben eines außergewöhnlichen Filmschaffenden zu befeiern. Der ganze Cast hat Spaß und dadurch entwickelt sich eine ganz besondere Atmospähre von der “Ed Wood” lebt, denn ganz trägt die Geschichte nicht über die Laufzeit von 127min und verliert mich leider immer mal wieder.
Inszenatorisch gibt es nichts zu bemängeln, der schwatz/weiß Stil ist souverän, authentisch und bietet ein ums andere Mal auch wirklich schöne Aufnahmen, vor allem beim Spiel mit Schatten, Gegenlicht und dem Charakter des Bela Lugosi.
3/5
P.S. Ach wie schön mal wieder einen nicht vom Alkohol aufgedunsen Johnny Depp zu sehen…auch wenn es schon Jahre her ist.
Thema: Tim Burton
Film: Big Fish
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 125 Minuten
Wo geschaut: Amazon
Super Film, lange nicht mehr gesehen. Immer noch klasse.
Die Story um Edward Bloom, der sich schon immer für größeres auserkohren gefühlt hat und dementsprechend seine Vergangenheit in Geschichten bunt asugeschmückt hat, ist sehr schön erzählt. Auch das distanzieren und das wieder näher kommen zwischen Vater und Sohn kommt im Film nicht zu kurz. Die Methaper des großen Fisches im kleinen See, die die Story durchgängig verfolgt, ist einfach gehalten und versteht man eigentlich auf anhieb. DIe Bilder und die Fantasy die in den Film geflossen sind wurden gut umgesetzt und bringen dem Zuschauer ein durchweg gutes Gefühl.
Ich schaue den immer wieder gerne.
4/5
Film: Sleepy Hollow
Thema: Tim Burton
Jahr: 1999
Laufzeit: 101 min
Handlung: 1799 In Sleepy Hollow macht ein Kopfloser Reiter Jagd auf Ihre Bewohner und nimmt die Köpfe seiner Opfer mit. Constable Crane ist den hiesigen Behörden in New York ein Dorn im Auge und wird deswegen nach Sleepy Hollow gesendet. Sofort macht sich Crane auf nach Sleepy Hollow ohne zu wissen was in dort erwartet…
Da ich noch im Horror trip modus war, bezüglich Evil Dead Reihe, schob ich mir gleich den nächsten rein( wobei eher Dark Fantasy als Horror). Ansonsten Typischer Burton Film, düster, sureal und mit Johnny Depp in einer Rolle( hier als quirkigen Constable^^).
Rating: 4/5
Film: Vincent
Thema: Tim Burton
Jahr: 1982
Laufzeit: 6 min
Ansonsten lege ich genau wie @zerloka den kleine Kurzfilm ans Herz über einen kleinen jungen mit sehr ungewöhnlicher Fantasie^^
Rating: 4/5
Ich klaue mal kurz dreist die Grunddaten von Rimeek.
Ed Wood
Thema: Film produziert/gedreht von Tim Burton
Regie: Tim Burton
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 127 Minuten
Kurz um, ich bin nicht der größte Fan von Tim Burton. Es gibt Filme die mag ich sehr gerne (die Batman Streifen) und andere die mag ich eher weniger, beziehungsweise, ich konnte nie die Faszination hinter diesen nachvollziehen.
Ed Wood (die Persona) kenne ich auch nur mehr von Namen, denn natürlich hat jeder Film-begeisterte mal von „schlechtesten Regisseur aller Zeiten und Plan 9“ gehört.
Nun also zu meiner ersten Sichtung von Tim Burtons Ed Wood, welcher wohl für viele als dessen bester gilt. Auch mir hat er wirklich sehr gut gefallen. Die Stärken sind auch schnell ausgemacht, denn jeder der Filme mag, mag auch Filme über Filme. Es ist einfach faszinierend solche Themen im Film zu sehen und gerade dabei weiß Burton auch seine Stärken gekonnt einzusetzen. Sei es, der durch die Bank wunderbare Cast, die Schwarz/Weiß Aufnahmen, oder kleine Details die einfach stimmig sind. Auch musste ich ein bis zweimal wirklich gut lachen, unter anderem bei einem Meta-Gag mit den farbigen Frauenkleidern.
Trotzdem hat der Film eine kleine Schwäche und zwar fehlt es ihm ein wenig an einem roten Faden. Im Prinzip wiederholt sich die Geschichte eigentlich ineiner Art schleife. Er dreht einen schlechten Film, versucht Geld für einen neuen zu bekommen und dreht einen weiteren schlechten Film. Klar natürlich gibt es rundherum immer eine gewisse Entwicklung und ich habe mich auch zu keiner Sekunde gelangweilt. Aber vielleicht auf den Dreh zweier Filme konzentrieren und dafür etwas mehr auf diese eingehen, oder so.
Naja das ist aber wirklich Meckern auf hohem Niveau, denn grundsätzlich ist es eine Verneigung vor dem Film und einem Mann dem es vielleicht an Talent, aber nicht an Leidenschaft mangelte. Nach dem Film tat mir Ed Wood fast schon ein bisschen leid.
Ich gebe 8/10
Thema: Tim Burton
Film: Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche
Erscheinungsjahr: 2005
Laufzeit: 76 Minuten
Handlung: Victor soll auf Anweisung seiner Eltern die ihm noch unbekannte Victoria heiraten. Und siehe da: Die glücklichste Zwangsehe der Welt! Die beiden mögen sich auf Anhieb. Problem ist nur: Victor ist sehr sehr ungeschickt und kann sich sein Ehegelübde nicht merken. Als er dies nun im Wald probt, spricht er es aus Versehen neben dem Grab einer allein gelassenen Braut aus, die diese Situation schamlos ausnutzt und spontan die (untote) Ehe mit Victor eingeht.
Meinung: Der Film ist nicht zuletzt aufgrund seiner Laufzeit sehr kurzweilig und funktioniert erstaunlich gut. Die Grundidee wirkt zwar etwas willkürlich, wird aber im Film schön eingeführt und auch für 1-2 gute Gags genutzt. Beispielsweise musste ich sehr lachen, wenn Victor als Hochzeitsgeschenk im Reich der Toten seinen verstorbenen Hund erhält und ihm nach „Sitz“ und „Rollen“ die Anweisung gibt, sich tot zu stellen. ()
Auch die Figuren und ihre Umgebung sind, wie für Burton üblich, wunderschön umgesetzt.
Was mir nicht so gut gefallen hat, waren einige der Gesangseinlagen. Manche Songs waren einfach nicht catchy und griffig genug, um den Ersatz eines Dialogs oder einer Beschreibung zu rechtfertigen. Auch einige der Gags fand ich einfach zu platt.
Im Gegensatz zu einer Coraline stinkt „Corpse Bride“ nämlich schon etwas ab, was diese Mischung aus dem kindlichen, humorvollen Umgang mit ernsten, erwachsenen Themen angeht - oder umgekehrt. (Ich weiß, hat nichts mit Burton zu tun und richtet sich evtl. auch an ein anderes Publikum.)
Positiv hervorheben möchte ich noch die beiden weiblichen Hauptfiguren, die wirklich alles andere als Klischee sind. Von beiden Seiten lässt man nicht das „zickige“ Verhalten raushängen, was in vielen Filmen als „typisch Frau“ zelebriert werden würde. Beide treffen sehr reife Entscheidungen, die nicht nur die Handlung vorantreiben, sondern auch den Film direkt eine Liga höher hieven.
Fazit: Schön gestaltete Geschichte mit lustigen Einfällen zum Thema „Leben & Tod“, von denen manche gut funktionieren und andere… ähm… krepieren.
7/10
So, ich wurde von @boodee gezwungen wollte auch mal mitmachen und hab doch noch ein paar Minuten, oder? Ich hab auch gedacht, das Review schreiben würde schneller gehen. Sorry, ich kann das jetzt nicht nochmal Korrektur lesen
Film: Frankenweenie
Thema: Tim Burton
Jahr: 2012
Laufzeit: 87 Minuten
Ich hab schon früher sehr gerne Tim Burton Filme geschaut und kannte daher schon recht viele. Das Thema hat aber gut gepasst, da ich Frankenweenie schon länger mal sehen wollte. Hat mich vom Stil her an den Kurzfilm Vincent erinnert, den ich auch schon zig mal gesehen habe. Frankenweenie ist nämlich ein schwarz-weißer Stop-Motion-Film
Frankenweenie ist, wie der Name schon andeutet, an Frankenstein orientiert, nur dass in diesem Film kein Mensch, sondern der Hund von Viktor zum Leben erweckt wird. Ich hab auch leider keinerlei Ahnung vom Original, weswegen ich nicht drauf eingehen kann, inwiefern sich der Film nun am Original orientiert
Handlung: Bei Viktor Frankenstein handelt es sich in Frankenweenie um einen wissenschaftsbegeisterten Schüler der recht eigenbrödlerisch auf dem Dachboden seiner Eltern seinen Ideen nachgeht. Freunde hat er offenbar keine, außer seinem Hund Sparky, der allerdings von einem Auto überfahren wird. Angeregt durch seinen Naturwissenschaftsunterricht bekommt Viktor dann die Idee, seinen Hund wieder zum Leben zu erwecken und schafft dies auch. Eine Herausforderung ist es daraufhin, sein Werk geheim zu halten. Durch ein laufendes Wissenschaftsprojekt in der Schule besteht nämlich durchaus Interesse an seinen Erfindungen.
Bewertung: Der Film hat mir gut gefallen, ich mag den Stil der Figuren und dass der Film in schwarz-weiß gehalten ist. Besonders liebenswert ist Viktors Hund Sparky Der Film ist, wie es öfter bei Tim Burton Filmen ist, recht düster, aber auch das gefällt mir die dunklen Szenen auf Friedhöfen, das Gewitter in der Nacht Was mir etwas gefehlt hat, war die moralische Tiefe. Sparky ist von Anfang an ein eindeutig niedlicher Hund, während weitere ähnliche erschaffene Monster die im Verlaufe des Films vorkommen klar böse sind. Ich hätte es interessant gefunden, wenn es da noch weitere Konflikte gegeben hätte. So war die Story ansich auch nicht sonderlich ereignisreich und es ist kein Film, der was das anbelangt, sonderlich zum Nachdenken anregt.
Ich hab noch nie einem Film eine Wertung gegeben vielleicht 3,5/5?
Die Insel der besonderen Kinder
Nach einigen Burton Enttäuschungen der letzten Zeit, war das mal wieder ein Film von ihm der doch ganz gut gefallen hat. Für mich hätte er noch düsterer und makaberer sein können, aber der alte Burton Charm kam gut rüber.
Leider reißt er im Finale wieder einiges ein, was zu hektisch und uninspiriert Konstruiert ist.
3,5/5
Ich finde ja auch, dass man sich einfach anders auf einen Film einlässt, wenn man weiß, dass man danach eine review dazu schreiben wird. Zumindest mir geht es so, dass ich dann Filme viel aufmerksamer gucke und mir oft auch mehr Gedanken darüber mache.
Ach… ganz vergessenen, den Vincent-Kurzfilm zu schauen… wird, denke ich, heut noch nachgeholt.
Wenn ich die Buchvorlage richtig im Kopf hab, war die auch nicht sonderlich makaber. Aber ich könnte mich auch irren, ist schon bissl her
Thema: Klaus Kinski
Film: Nosferatu: Phantom der Nacht von Werner Herzog
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 107 Minuten
Wo geschaut: Mubi
Jonathan und Lucy Harker leben im Wismar des 19. Jahrhunderts, als Jonathan den Auftrag erhält, nach Transsilvanien zu reisen, um dort mit Graf Dracula über den Erwerb eines Hauses zu verhandeln.
Dies ist die erste Dracula-Verfilmung und nach Aguirre die zweite Zusammenarbeit von Kinski und Herzog, die ich gesehen habe. Da ich das Originalwerk von Bram Stoker nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, inwiefern Herzogs Film davon abweicht. Er wählt einen eher poetischen Ansatz, der sehr von seiner Atmosphäre und besonders den Leistungen von Klaus Kinski als Dracula und Isabelle Adjani als Lucy Harker lebt.
Am dichtesten ist die Atmosphäre in Draculas Schloss. Der von düsterer, aber zugleich melancholischer Musik untermalte Fußmarsch Jonathans zum Schloss verdeutlicht die Isoliertheit des Schlosses und seines Grafen in der Bergen und Wäldern Transsilvaniens. Im gespenstischen Schloss geben Kamerafahrten, die Jonathan bei der Erkundung folgen, einen Eindruck über dessen Ausmaße. Kinskis Darstellung macht dabei den Grafen fast nahbar, so vermittelt er das Bild eines einsamen Wesens, welches zum ewigen Leben ohne Liebe verdammt ist.
In der zweiten Hälfte lässt die Atmosphäre und Spannung mit dem Schauplatzwechsel zurück nach Wismar etwas nach, auch wenn die sich immer weiter vermehrenden Ratten und die steigende Anzahl der Särge adäquat düstere Bilder zur Ankunft Draculas und dem Ausbreiten der Pest liefern. Am meisten überzeugt hier neben Kinski Isabelle Adjani, welche von einer besonderen, eindringlichen Aura umgeben scheint, die beim Aufeinandertreffen der beiden besonders zum Vorschein kommt.
Insgesamt fand ich Nosferatu: Phantom der Nacht nicht ganz so stark wie Aguirre, aber er ist trotzdem eine Empfehlung wert und macht mir Lust auf die anderen Dracula-Verfilmungen.
3,5/5
Thema: Klaus Kinski
Film: Woyzeck
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 77 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime
Vorab muss ich leider gestehen, dass ich die Vorlage von Georg Büchner nicht kenne.
Im Anschluss an die o.g. Rezension von Nosferatu steige ich gleich mal mit einem Fun Fact ein. Herzog drehte Woyzeck direkt im Anschluss an Nosferatu, um den Erschöpfungszustand von Kinski auszunutzen.
In Woyzeck geht es um einen, in einer Garnisonsstadt stationierten, Soldaten. Franz Woyzeck ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und wird von seinem Hauptmann und einem zwielichtigen Arzt/Professor für deren Zwecke missbraucht. Irgendwann fängt er an Stimmen zu hören und langsam dem Wahn zu verfallen.
Die Geschichte als solche hat mich nicht sonderlich gepackt, Kinski brilliert m.E. und trägt diesen Film. Kaum einer kann Manie so gut wie er spielen - die Frage ist nur, wie viel davon wirklich gespielt war?
Technisch wirkte Herzog’s Woyzeck eher wie ein gefilmtes Theaterstück, da er viel mit Totalen und mit wenig Schnitten (wenn dann meist zum Szenenwechsel und leider sehr abrupt) gearbeitet hat. Gestört hat es mich nicht wirklich.
Alles in allem kann man sich Woyzeck mal geben, wenn man auf Theater und deutsches Literaturgut steht. Es ist aber meiner Meinung nach weder Herzog’s noch Kinski’s bestes Werk.
3/5
Ist nicht schlimm, dass du das Buch nicht kennst, ist auch eher eine lose Geschichte als ein richtiges Buch, schwer zu lesen und wirklich richtig zu deuten.
Thema: Klaus Kinski
Fitzcarraldo (1982)
von Werner Herzog
Anfang des 20.Jhds. in Südamerika: Opernliebhaber Fitzcarraldo will unbedingt eine Oper in den Peruanischen Dschungel bauen. Das Geld dazu will er sich mit dem Abbau von Kautschuk auf einem eigentlich unzugänglichen Waldstück am Amazonas verdienen. Er macht sich mit einem Boot auf, das Unmögliche möglich zu machen…
Die Figur des Fitzcarraldo erinnerte mich ein bisschen an Forrest Gump mit seiner “ich hab mir was in den Kopf gesetzt und zieh das auch durch, egal wie schlecht die Umstände sind”-Attitüde. Bloß dass er sich hier im Gegensatz zu Forrest Gump nicht in einem “Feel-Good-Movie” befindet, sondern sich den realen Gefahren und Widerständen in Form der unzugänglichen Natur stellen muss. Kinski verkörpert das auch sehr gut—wahrscheinlich die beste Performance, die ich bisher von ihm gesehen habe.
Herzogs Art, seine Dokus häufig mit fiktionalen Elementen anzureichern und seine fiktionalen Filme häufig mit dokumentarischen, zeigt sich auch hier und ist für mich auch der wahrscheinlich stärkste Teil des Films. Da wird gerne mal der Shot ein bisschen länger gehalten, wenn man sieht, wie genau eigentlich Kautschuk abgebaut wird oder es wird später im Film ausführlich gezeigt, wie genau versucht wird, die Natur mit technischem Know-How zu erschließen. Da kommt immer der starke Wissensdurst und die Faszination für das Unbekannte von Werner Herzog durch.
Davon abgesehen hat der Film für aber auch deutliche Schwächen im zu langen Aufbau und der sehr gewöhnungsbedürftigen Synchronisation, die wohl in beiden Tonspuren (Deutsch & Englisch) zumindest teilweise vorhanden ist. Was wohl daran liegt, dass die Originalsprache Deutsch ist, aber mit vielen nicht-deutschsprachigen Darstellern gedreht wurde. Eine der Synchronstimmen ist übrigens die sehr markante Stimme von “Chef” aus der deutschen South Park-Synchro. Wie gesagt sehr gewöhnungsbedürftigt das Ganze.
6/10
Thema: Klaus Kinski
Film: Fitzcarraldo (Werner Herzog)
Erscheinungsjahr: 1982
Laufzeit: 158 Minuten
Wo geschaut: Amazon Prime
Fitzcarraldo will eine Oper im Dschungel bauen. Er hat kein Geld, leiht sich Grundkapitel von seiner Bordellbesitzer Freundin, um ein Schiff für den Kautschukabbau zu kaufen. Ihm steht aber nur Land dafür zur Verfügung, das vom Fluss aus nicht zu erreichen ist, und so muss das Schiff über einen Berg transportiert werden. Dabei helfen ihm Einheimische, die ganz eigene Pläne für das Schiff haben…
Nun. Fitzcarraldo… oder auch - wer gibt mir die verlorene Lebenszeit wieder?
Von der langweiligen Eröffnungssequenz in der Oper (inkl. der Szene, ob Fitzcarraldo und Freundin nun rein dürfen, oder nicht) angefangen, hat mich der Film einfach null interessiert. Ich hab die ganze Zeit gewartet, dass endlich etwas passiert… aber es plätschert vor sich hin. Auch wenn Kinski mal wieder sich selbst spielt und ab und an ausrastet.
Der ganze Film ist viel zu lang. Spannungsaufbau ist eine Sache, aber hier wird jede Kleinigkeit oder Bedeutungslosigkeit ewig gezeigt. Szene reiht sich an Szene und man hätte alles viel kürzer fassen können oder auch einfach gleich weglassen. Selbst das Finale ist für mich ein einziges Schnarchfest gewesen. Der Weg dahin war viel zu lang und ich hatte echt Mühe, wach und bei der Stange zu bleiben.
Grauenvoll fand ich auch das inhaltsarme Spiel von fast der gesamten Cast. Ich fühlte mich auf dem Niveau einer Daily Soap. Ich war definitiv nicht überrascht, als ich danach im Wiki über den Film gelesen hab, dass während der Dreharbeiten viele Schauspieler wegfielen oder ausgetauscht wurden - teilweise mit Laien.
Selbst die Musik (viel Oper) hat mir nicht gefallen, obwohl mir normalerweiser Opernmusik gerade als Filmsoundtrack durchaus zusagt.
Eigentlich wollte ich danach noch die Doku “Mein liebster Feind” gucken, aber mein Bedürfnis nach Kinski ist mehr als gestillt für den Moment…
1/5 bei Letterboxd. Dabei ist der eine Punkt auch nur für die aufwendige Inszenierung und den Willen, den Film trotz aller Hindernisse fertig zu stellen.
Schade.
Thema: Klaus Kinski
Film: Das Gasthaus An Der Themse
Erscheinungsjahr: 1962
Laufzeit: 92 Minuten
Wo geschaut: Amazon
Hier spricht Edgar Wallace.
Ein Satz, den jeder irgendwann gehört haben sollte. Edgar Wallace Filme sind Klassiker und dennoch habe ich bisher nur 2 gesehen. An die habe ich aber keine Erinnerungen mehr, weil es zu lange her war. Ich könnte nicht mal mehr sagen, welche es waren. Heute habe ich also Das Gasthaus An Der Themse gesehen. Und ich musste zwangsläufig und recht fix an den Wixxer denken. Denn nicht nur „der Hai“ taucht als Figur auch in der Wixxer auf, der Plot von diesem Edgar Wallace Streifen spielt zu großen Teilen auch eine Rolle in der Wixxer. Man hat sich hier fast schon schamlos von bedient. Was ich aber nicht negativ sehen wollen würde, sondern eher als nette Hommage.
Nun zum Edgar Wallace Film an sich: Er war vollkommen in Ordnung. Jeder könnte Dreck am Stecken haben, jeder könnte ein Mörder sein, jeder könnte alles und wieder auch nichts sein. Als Krimi funktioniert Das Gasthaus An Der Themse recht gut. Man kann gut miträtseln. Das Schauspiel dazu ist ausreichend, die Effekte sind stimmig und die Atmosphäre (besonders dank der Musik) weiß zu überzeugen.
Als Negativpunkt würde ich auch nur ansehen wollen, dass der Film zwar sehr viel gut macht, aber nichts richtig gut. Das Gasthaus An Der Themse ist die Definition von „Überdurchschnittlich“.
Ach und Klaus Kinski spielt hier einen schmierigen Gewürzhändler. Seine Figur tauchte ebenfalls in der Wixxer auf. Und der wurde extrem gut parodiert
3 von 5