Ich fürchte, auch ich werde ein wenig Unverständnis ernten. Nun gut.
Thema #150: Tops & Flops
Film 1 - Top (Liste von @UnclePhil): Die Nacht des Jägers von Charles Laughton
Erscheinungsjahr: 1955
Laufzeit: 92 Minuten
Wo gesehen: Amazon (Leihe)
Robert Mitchum spielt einen wahnsinnigen Serienmörder, der seine Taten als seinen gottgegebenen Auftrag ansieht. Für einen Autodiebstahl inhaftiert erfährt er von einem zur Todesstrafe verurteilten Mithäftling (mir schleierhaft, warum Death Row und Stippvisite zusammengelegt werden, aber egal), dass sein erbeutetes Geld wohl bei seiner Familie versteckt ist. So macht er sich auf, die nicht trauernde Witwe zu ehelichen, vom Dorf gefeiert zu werden und die Kinder zu bedrohen, ihm das Versteck zu verraten.
Wirklich schön fand ich die musikalische Untermalung, die surrealen Elemente der Bild-/Bühnengestaltung, das „noirige Schattenspiel“ und eigentlich auch die Figur des fehlgeleiteten Wanderpredigers mit tätowierten Händen. Allerdings wirkte das Schauspiel aller Darsteller unheimlich hölzern auf mich und die dramaturgischen Entwicklungen und Handlungen aller Figuren irgendwie einfach unnötig doof. Klar, der Punkt des Films ist es, dass das blinde Vertrauen in den „Mann Gottes“ und die moralische Ergebenheit gegenüber dem „Wort Gottes“ das Unheil heraufbeschwört, aber meh.
Zu allem Überfluss war mir dann beim „großen Finale“, dem Lynchmob leider nicht wirklich klar, wer da nun eigentlich gejagt wird. Der Prediger, weil er „erwiesenermaßen“ (dem Richter genügt eine Nichtantwort des Jungen als eindeutiger Beweis) ein Serienmörder ist, oder die „Familie“, weil sie den „geliebten Prediger“ ans Messer geliefert hat? Sie fliehen schließlich scheinbar vor dem Mob. Das hat mich sehr verwirrt. Aber ey, ich lieg zur Zeit auch krank rum und bin vielleicht nicht zu 100% aufnahmefähig.
Leider nur 3/5, sorry.
Film 2 - Flop (Liste von @schucki96): Mother’s Day von Charles Kaufman
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 90 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Troma, Rape and Revenge, klingt doch super.
Drei junge Frauen treffen sich zu ihrem jährlichen Campingtrip, der sie diesmal in ein abgelegenes Wäldchen führt. Leider haust in der Nähe auch eine degenerierte Hinterwäldlerfamilie, deren liebster Zeitvertreib darin besteht, Menschen zu entführen, zu quälen und zu töten. Man kann sich denken, welches „Geschenk“ die beiden Söhne ihrer Mutter bereiten.
Im Gegensatz zur BPjM empfinde ich die Gewaltdarstellungen als nicht sonderlich hart, die Inszenierung aber doch recht spannend und die Handlungen der entführten Frauen nicht allzu doof, sondern recht nachvollziehbar.
Recht unterhaltsam, nach einer coolen Eröffnung kommt mir das ganze aber ein wenig zu langsam in Fahrt und das Gore-Level ist recht überschaubar.
2/5