[Filme] Original und Remake

tolle Liste und da es nicht rein um Dracula geht, könntest du noch eine Teil zwei machen, zb mit den Blade Filmen und der zweiten Anne Rice Verfilmung Königin der Verdammten und es gibt sicher noch mehr :smiley:

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Heinrich V. - The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in France (1944)
Regie: Laurence Oliver
Laurence Oliver, Leslie Banks, Felix Aylmer, Robert Helpmann, Vernon Greeves, Harcourt Williams, Leo Genn

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Inhalt:
England zu Beginn des 15. Jahrhunderts während des Hundertjährigen Krieges: Heinrich der Fünfte von England will ein Gesetz beschließen, das die Beschlagnahmung kirchlicher Schätze zur Folge hätte. Um das zu verhindern und Heinrichs Aufmerksamkeit auf einen Krieg gegen Frankreich zu lenken, wendet der Erzbischof von Canterbury einen Trick an: Er redet König Heinrich ein, dass dieser ein ererbtes Anrecht auf den französischen Thron habe. Heinrich lässt sich durch dieses Manöver täuschen und zieht mit seinem Heer gegen Frankreich, wo er schließlich bei Agincourt mit erschöpften 12.000 Engländern auf ein Heer von 60.000 kriegsbereiten Franzosen trifft…

Fazit:

Laurence Oliviers beeindruckendes Debüt als Regisseur das mit einem Ehrenoscar belohnt wurde. Diese farbenfrohe Technicolor-Adaption beginnt und endet auch als Rekonstruktion einer Aufführung in Shakespeares Theater. Dazwischen hebt die Kamera ab und bewegt sich an Schauplätze, die nach dem Vorbild von mittelalterlichen ­Manuskriptillustrationen gestaltet sind.
Ein bahnbrechendes Kino-Theater-Experiment und Propagandafilm. Winston Churchill wollte den Film als moralische Aufrüstung für seine Truppen wissen. So fielen einige Textpassagen aus dem Film heraus, die man als Kritik am König auslegen hätte können.

Das British Film Institute wählte Heinrich V. im Jahr 1999 auf Platz 18 der 100 besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts.

Henry V. (1989)
Regie: Kenneth Branagh
Kenneth Branagh, Derek Jacobi, Ian Holm, Brian Blessed, Emma Thompson, Paul Scofield, Judi Dench, Robbie Coltrane, Richard Briers, Christian Bale

Fazit:

Kenneth Branagh schuf in seinem Regiedebüt ebenfalls eine fulminante und kongeniale Filmadaptation des Shakespeare-Dramas und spielt die facettenreiche Rolle Heinrichs V. mit großer Einfühlungskraft.

Anders als bei Laurence Olivier, der die Schlacht von Azincourt in verfremdeten Farben und aus verzerrten Perspektiven dargestellt hatte, um die Zuschauer durch die Dynamik des heroischen Kampfes mitzureißen, hebt Kenneth Branagh die Grausamkeit des Krieges und das Leid der Betroffenen hervor. Branaghs Umsetzung der Schlacht von Azincourt erinnert an Schlachtszenen des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa. Branagh stellt Heinrich V. nicht als unbezwingbaren Helden dar, sondern er zeigt den König auch weinend, erschöpft, verletzlich, zwiespältig und manisch-ruhelos.

Ein weiteres Debüt hat der Film auch noch zu bieten, nämlich jene von Komponist Patrick Doyle, der eine wunderbar stimmige musikalische Begleitung für den Film schuf.
Hier eine kleine Kostprobe:

Der Trailer:

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Wer Gewalt sät - Straw Dogs (1971)
Regie: Sam Peckinpah
Dustin Hoffman, Susan George, Peter Vaughan, Del Henney, T.P. McKenna, David Warner

Inhalt:
Der amerikanische Mathematiker David Sumners (Dustin Hoffman) zieht mit seiner Frau Ami auf eine Farm in Cornwall. In der Abgeschiedenheit hofft er in Ruhe seiner wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können. Doch der intellektuelle Kopfmensch hat die Rechnung ohne die hinterwäldlerische Dorfgemeinschaft gemacht, die den Städter misstrauisch beäugen und vom ersten Tag an mobben. Die Dinge spitzen sich sukzessive zu: Als Davids Frau vergewaltigt, ein Mädchen ermordet und ein Schuldiger gesucht wird, belagert der entfesselte Mob Davids Farm. Ein Blutbad kündigt sich an…

Fazit:

Von der zeitgenössischen Kritik als „gewaltverherrlichend“ missverstanden, wurde der Film mit Zensur belegt. Die damals sehr einflussreiche amerikanische Kritiker-Päpstin Pauline Kael sprang auf diesen Empörungszug mit auf und brandmarkte Peckinpah damit, einen faschistischen Klassiker geschaffen zu haben. Totaler Schwachsinn.

Sam Peckinpah, war der tragische Regieheld des Männerkinos der 60s und 70s, der von Produzenten allein gelassen, von Cuttern zerschnitten, von Alkohol und Drogen zerfressen wurde. Eine Biografie, die geeignet ist, Legenden zu spinnen, der einsame Wolf, der neue Mann, der gegen das althergebrachte System aufbegehrte und der am Ende nur scheitern konnte.

Hier eine kleine Doku über den Film und Sam Peckinpah:

Peckinpah entwirft eine Atmosphäre des psychologischen Terrors, der sich kontinuierlich steigert. Dabei bedient er sich Motive des amerikanischen Backwood-Slashers ebenso wie des Italowesterns.
Zudem schafft der Film, alleine durch seine Kameraführung und Schnitte, Aggressionen zu erzeugen (sehr gut spürbar, als David und Amy in der Kirche sind, bei dem Fest).

Dustin Hoffman glänzt hier in einer seiner besten und komplexesten Rollen in der kreativsten Phase seiner Karriere, kurz nach „Die Reifeprüfung“, „Asphalt Cowboy“ und „Little Big Man“ und noch vor „Die Unbestechlichen“ und „Lenny“. Er vermittelt meisterhaft, wie viel latente Aggressionen und Gewalt auch in einem Mann wie David schlummern, egal wie weit ihn sein enormer Intellekt scheinbar vom triebhaften Teil seines Selbst distanziert hat.
Auch Susan George überzeugt in der besten Rolle ihrer Karriere. Sie schafft es, Amy Tiefe zu verleihen. Besonders als David von der Jagd zurückkehrt und sie ihm die Vergewaltigung verheimlicht, in einer Mischung aus eigener Stärke, Traumatisierung und ihrer Entfremdung von ihm.

Die Musik von Jerry Fielding sollte nicht unerwähnt bleiben.

Gewalt führt zu keiner Lösung, sondern nur zur Katastrophe. Sie ist keine Unterhaltung, sie ist immer eine Folter. Damit erreicht „Straw Dogs“ einen beklemmenden Realismus, der bis heute Maßstäbe setzt.

Straw Dogs - Wer Gewalt sät (2011)
Regie: Rod Lurie
James Marsden, Kate Bosworth, Alexander Skarsgård, James Woods, Dominic Purcell, Walton Goggins

Fazit:
Die Neuverfilmung revidiert das plakative Frauenbild des Originals, reduziert aber auch dessen provokative Darstellung des Rückfalls eines kultivierten Mannes in archaisch-aggressive Verhaltensmuster auf eine banale Konfrontation zwischen sozial geschädigten Machos und liberalen Bildungsbürgern.
Rod Luries´s Neuinterpretation erreicht in keinster Weise die skandalträchtige, rohe und kontroverse Grundstimmung des Originals. Dafür ist das Remake einfach zu glattpoliert, zu durchgestylt und zu belanglos ausgefallen, die Charaktere aufgrund ihrer seelenlosen Darstellung beliebig austauschbar. Ein kleines Highlight ist James Woods als versoffener und cholerischer Coach.

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Erbarmungslos - Unforgiven ( 1992 )
Regie: Clint Eastwood
Clint Eastwood , Richard Harris, Morgan Freeman, Saul Rubinek, Frances Fisher, Jaimz Woolvett, Anna Levine, Jeremy Ratchford, Anthony James

Inhalt:
Einst war William Munny (Clint Eastwood) ein gefürchteter Killer , der auch vor Frauen und Kindern keinen Halt gemacht hat. Nach seiner späten Heirat wurde er Vater und Farmer und änderte sein Leben radikal. Doch der Tod seiner Frau und die aussichtslose Lage seiner bescheidenen Viehzucht lassen den alten Mann noch einmal in den Sattel steigen, um für Geld zu töten.
Gemeinsam mit seinem alten Kumpanen Ned (Morgan Freeman) und dem jungen Naivling Kid (Jamiz Woolvett) reiten sie nach Big Wiskey, um dort den Auftrag der örtlichen Prostituierten zu erfüllen, die gegen Geld Rache an zwei Cowboys fordern, die eine der Damen misshandelt haben.
Doch schnell stellt sich heraus, dass nicht die beiden Cowboys sein größtes Problem werden, sondern der sadistisch veranlagte Sheriff Little Bill (Gene Hackman).

Fazit:

Mit seiner 16. Regiearbeit wagte sich Eastwood auf ein neues Terrain. Den dieser Spätwestern betreibt gnadenlos die Entromantisierung eines ganzen Genres.
Die Figuren haben ihre glorreichen Tage längst hinter sich: Sie sind Säufer, großspurige Selbstdarsteller und unzuverlässige Halunken.
Als Regisseur bedient sich Eastwood dennoch grundlegender Elemente der Western-Bildsprache: Das Trio reitet im Licht des Sonnenuntergangs und übernachtet am Lagerfeuer. Grandiose Landschaften erhalten durch Aufnahmen in der Totale eine fast unerträgliche Weite.
Unforgiven ist von der ersten bis zur letzten Minute ein gelungener Film, der trotz seiner über zwei Stunden Laufzeit keine Längen hat. Das gesamte Ensemble liefert eine beeindruckende Leistungen ab. Der Film ist für mich einfach nur großartig, zeitlos, tiefgründig und melancholisch.

Hier das Stück „Claudia’s Theme“ komponiert von Clint Eastwood und arrangiert von Lennie Niehaus. Einfach nur großartig.

Der Trailer:

The Unforgiven - Yurusarezaru Mono ( 2013 )
Regie: Lee Sang-il
Ken Watanabe, Akira Emoto, Yuuya Yagira, Shiori Kutsuna, Eiko Koike, Yoshimasa Kondo

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Inhalt:
Jubei Kamata (Ken Watanabe) war ein Samurai. Er kämpfte für das Edo-Shogunat, die Anzahl seiner Opfer war überall in Kyoto berüchtigt. Zum Ende der Schlacht von Goryoukaku überkam ihn allerdings ein plötzlicher Sinneswandel und als sich der Nebel des Krieges legte, war Kamata, diese Legende des Schwertkampfes, spurlos verschwunden. Zehn Jahre später hat er sich aus dem kriegerischen Handwerk vollkommen zurückgezogen und wohnt nun friedlich mit seinem Volk der Ainu auf der Insel Hokkaido. Zusammen mit seinem Sohn versucht er, über die Runden zu kommen, doch hat er nie etwas anderes als das Töten gelernt. Als japanische Siedler die Insel beanspruchen und die Ureinwohner vertreiben wollen, findet der Krieger wieder Verwendung für sein sehr spezielles Talent. Kamata muss noch einmal zur Waffe greifen…

Fazit:
Extremer als im Vorgänger demontiert Sang-il Mythen, entlarvt harte Kämpfer als weinerliche Schwächlinge, Helden als gebrochene Existenzen und Gesetzeshüter als brutale Egoisten.
Den besondern Reiz erlangt die Neuauflage durch die Verlegung des historischen Schwanengesangs in die verschneite Bergwelt Hokkaidos, was für lyrische Bilder sorgt.

Trotz weitgehend gleicher Geschichte ist ein anständiger Film geworden, der mindestens ebenso in den Bann schlägt wie das Original. „The Unforgiven“ ist ein spannender, gleichwohl ruhig erzählter Eastern, der nicht nur klassische Kampfszenen und abschließenden Showdown zu bieten hat, sondern auch mit politischen Anspielungen und guten Darstellern punkten kann.

Der Trailer:

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L.A. Takedown - Showdown in L.A. (1989)
Regie: Michael Mann
Scott Plank, Vincent Gustaferro, Ely Pouget, Alex McArthur, Michael Rooker, Daniel Baldwin, Xander Berkeley, Clarence Gilyard Jr., Cary-Hiroyuki Tagawa

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Inhalt:
Patrick McLaren ist der Kopf einer Gang, die spektakuläre Überfälle im Großraum von L.A. durchführt. Die Millionencoups sind stets sorgfältig geplant und professionell durchgeführt. Bei dem Überfall auf einen Geldtransporter verliert ein neues Gangmitglied die Nerven und beginnt zu schießen, drei tote Wachleute sind die Folge. Damit ist Detective Vincent Hanna für den Fall zuständig. Der erfolgreichste Cop der Stadt, ein Profi mit privaten Problemen, nutzt seine Kontakte zur Drogenszene, um McLaren auf die Spur zu kommen. Dem gelingt dennoch ein geradezu dreister Coup unter den Augen der Polizei. Vincent ist damit aber nicht geschlagen. Er kann den Gegner stellen.

Fazit:

Das Drehbuch wurde inspiriert von der echten Begegnung des Polizisten Chuck Adamson und eines Schwerverbrechers in Chicago, der genauso hieß wie die Figur im Film: Neil McCauley. Die Szenen, in der sich beide im Lokal treffen und in welcher der von der Polizei überwachte McCauley wegen eines Geräusches einen Einbruch abbricht und den Tatort verlässt, beruhten auf deren Erlebnissen. Der echte McCauley wurde 1964 nach einem Überfall von der Polizei erschossen.

Bei Showdown in L.A. handelt es sich um einen Fernsehfilm und sollte ursprünglich der Pilotfilm zu einer weiter ausgebauten Fernsehserie sein, die dann allerdings nicht zustande kam.
So weit so gut, der Film gewinnt an Bedeutung, als dass Michael Mann diesen Filmstoff noch einmal aufnahm und 1995 als Kinoproduktion Heat herausbrachte. Nach Michael Manns eigener Aussage fanden beim Fernsehfilm ca. 40 Prozent des späteren Drehbuchs Verwendung. Insoweit ist Heat eine erweiterte Neuverfilmung des Fernsehfilms.
Man kann bei dieser Fernsehproduktion sehr den Stil und Geist der späten achtziger und der neunziger Jahre spüren.
Für Michael Mann oder Heat Fans ist es interessant dieses Vorgeplänkel eines späteren Epos anzuschauen. Ganz nüchtern betrachtet ist der Film nur unterer Durchschnitt trotz einiger guter Ansätze. Er versprüht einiges vom Miami Vice-Feeling. Hat aber eine unansehliche Optik voller seltsamer Framings und Bildkompositionen, bescheidenen Schauspielerleistung und einem unerträglichem Score.

Heat (1995)
Regie: Michael Mann
Al Pacino, Robert De Niro, Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Diane Venora, Amy Brenneman, Ashley Judd, Mykelti Williamson, Wes Studi, Ted Levine, Dennis Haysbert, William Fichtner, Natalie Portman, Tom Noonan, Kevin Gage, Hank Azaria, Danny Trejo, Henry Rollins, Tone Loc, Jeremy Piven, Bud Cort

Fazit:

Es war die richtige Entscheidung von Michael Mann 6 Jahre nach dem oben genannten Fernsehfilm den Stoff nochmal zu verfilmen den daraus erschuf er sein persönliches Opus magnum . Er nahm mehr Geld in die Hand, versammelt ein unvergessliches Ensemble von bekannten Schauspielern die bis in den kleinsten Rollen besetzt wurden, das Drehbuch wurde aufgeblasen zu einem Gangsterepos mit vielen kleineren Stories die nebenher spielen: Waingro ein Rassist der zur Bande von DeNiros Clique stößt ermordet junge, schwarze Prostituierte, die Stieftochter von Pacino versucht sich das Leben zu nehmen, Grafikdesignerin Eady als Freundin von DeNiro und die scheiternde Resozialisierung eines Exknackis, der als Fluchtwagenfahrer kurzerhand einspringt, um nur ein paar zu nennen.
Dazu noch unvergessliche Szenen wie der minutenlange Shoot out nach dem Bankraub, das Treffen von DeNiro und Pacino zum Kaffee trinken oder die letzte Einstellung im Film.

Kameramann Dante Spinotti taucht viele Szenen in kalten Farben, ohne jedoch zu kaltherzig zu wirken und selbst der Verzicht auf allzu viele Nahaufnahmen nimmt der Stimmung nicht die notwendige Intimität weg. Immer wieder wird das Stadtbild von L.A als Hintergrund verwendet aber auch die neo-kühle Architektur spielt eine große Rolle.
Darüber hinaus hilft auch der ambiente Soundtrack von Elliot Goldenthal, Kronos Quartet, Moby, Brian Eno, Terje Rypdal und Lisa Gerrard mit, durch seine teils sphärischen Klänge eine hypnotische und persönliche Stimmung zu kreieren.

Hier eine Kostprobe aus dem Soundtrack :
Moby mit God Moving Over the Face of the Waters

Elliot Goldenthal mit Of Separation

oder
Terje Rypdal mit Mystery Man

Heat ist ein Film, den man gesehen haben muß. Heat zeigt auf eindrucksvolle Weise die Machart eines Gangsterthrillers neu und modern, ohne zu sehr von klassischem Aufbau abzurücken.
Damit ist der Film nicht nur eine Hommage, sondern gleichzeitig Vorreiter als Neuanfang der alten, harten Copfilme geworden der zu einem Klassiker des modernen Actionthrillers geworden ist.
Die schwermütige Ballade vom Leben und Sterben in L.A. ist und bleibt ein Meilenstein des Genres.

Der Trailer:

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Die Wiederkehr des Martin Guerre - Le Retour de Martin Guerre (1982)
Regie: Daniel Vigne
Gérard Depardieu, Nathalie Baye, Maurice Barrier, Bernard-Pierre Donnadieu, Rose Thiéry, Chantal Deruaz, Maurice Jacquemont, Roger Planchon, Philippe Babin

Inhalt:

Mitte des 16. Jahrhunderts in einem französischen Dorf: Der junge Bauernsohn Martin Guerre verlässt seine Familie und geht fort, niemand weiß wohin. Als er nach fast neun Jahren wieder heimkehrt, hat er sich sehr verändert - zum Guten, was vor allem seine Frau freut. Doch nach und nach kommen im Dorf Zweifel auf, ob Martin wirklich der ist, für den er sich ausgibt.

Fazit:
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Das abenteuerliche Schicksal des Martin Guerre, das jahrhundertelang in der Erinnerung der Bauern seiner Heimat fortlebte, wurde im 18. Jahrhundert aufgezeichnet und faszinierte Juristen, Historiker und Dichter gleichermaßen. Natalie Zemon Davis, renommierte Historikerin und Koautorin des Drehbuchs von Die Wiederkehr des Martin Guerre , beschäftigte sich intensiv mit den psychologischen Aspekten der Geschichte und rekonstruierte darüber hinaus den Alltag der französischen Bauern im späten Mittelalter.
Der Philosoph Montaigne wohnte als Kind dem Prozess bei und schrieb später darüber:

„Ich sah in meiner Kindheit einen Rechtshandel über einen sonderbaren Vorfall… Zwei Menschen nämlich machten Anspruch darauf, eine Person zu sein. Ich erinnere mich noch, dass es mir damals so vorkam, derjenige, welcher für strafbar erklärt wurde, habe seinen Betrug so wunderbar, so weit über unsere Einsicht und die Einsicht dessen, welcher Richter war, getrieben, dass ich den Ausspruch sehr gewagt fand, der ihn zum Strange verurteilte.“

Daniel Vigne drehte einen betörenden Historienfilm und vermittelt in schönen Bildern das bäuerliche Leben im 16. Jahrhundert.
Nie war Depardieu besser und auch Nathalie Baye zeigt, dass sie einer der besten Schaupielerinnen Frankreichs ist. Ihr sensibles Spiel ist wunderbar und bietet eine grossartige schauspielerische Leistung.
Der Film ist ein wunderbares Spiel der unterschiedlichen Blickwinkel und Blicke - der staunenden und glücklichen ebenso wie der ungläubigen und misstrauischen.

Der Trailer:

Sommersby (1993)
Regie: Jon Amiel
Jodie Foster, Richard Gere, Bill Pullman, James Earl Jones, Lanny Flaherty, William Windom, R. Lee Ermey

Inhalt:

Der Plantagenbesitzer Jack Sommersby , von dem man glaubte, er sei im Sezessionskrieg gefallen, kehrt 1867 nach mehreren Jahren Abwesenheit zu seiner Frau Laurel nach Vine Hill, Tennessee, zurück. Aus dem gefühlskalten und gewalttätigen Rassisten scheint ein sehr vernünftiger Mann geworden zu sein, der seine Ehefrau liebe- und respektvoll behandelt. Laurel erwartet bald ein Kind von ihm, und durch erfolgreiche Ideen über die landwirtschaftliche Nutzung der Anbauflächen verhilft Sommersby sich und anderen zu Wohlstand.
Glücklich über die glückliche Wendung ihres Schicksals, weist Laurel den hartnäckigen Verehrer Orin Meecham ab. Der rächt sich, indem er das Gerücht streut, bei dem Mann an Laurels Seite handele es sich um einen Betrüger.

Fazit:
Während das französische Original eher zurückhaltend inszeniert wurde, schwelgt Jon Amiel in opulenten Bildern, dramatischen Konflikten und großen Gefühlen.
Für eine Hollywood Produktion ist dieses Remake trotzdem ein ruhiger, unaufgeregter Film über Amerika nach dem Bürgerkrieg, ein interessantes Zeitporträt mit Moral, nur die Liebesgeschichte der Hauptfiguren, wirkt wie ein Fremdkörper.

Der Film folgt einer klassischen 1990er-Jahre-Dramaturgie: Ein angezweifelter Mann – von dem der Zuschauer schnell weiß, der ist ein anderer, setzt sich mit Charme und Kompetenz durch, hilft der Gemeinschaft wirtschaftlich wieder auf die Beine, kämpft gegen die Zweifel seiner Frau, rettet die wichtige Ernte, bezwingt sogar die Rassisten des Ku Klux Klan und als alles im letzten Drittel auf dem richtigen Weg ist, bricht das Spiel mit den Identitäten in sich zusammen.
Dann dreht es sich, wird zum Melodram mit Taschentuchpflicht. Ein Drama bis in die letzte Konsequenz erzählt. Schuld und Sühne in Vollendung.
Solide Leistungen der Hauptdarsteller und die an der melancholischen Opulenz alter Technicolor-Panoramen des amerikanischen Südens orientierte Fotografie machen diese Neufassung des bekannten Stoffes zu einem anrührenden Drama menschlicher Selbstzweifel und ihrer Überwindung.

Der Trailer:

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Ich hoffe mal ich werde nicht gehauen, aber ich bin mal so frei und nenne hier einige “indische Adaptionen” zu westlichen Filmen die mir bei dem Thread sofort einfielen:

“Koi Mil Gaya”
(Von der Grundidee her das indische Pendant zu “E.T.”, allerdings ist das Alien hier blau und heißt “Jadoo” =) )

“Sarkar”
(Wenn man so will das indische “Der Pate”)

“Mohabatein”
(Einer der längsten indischen Filme die ich kenne und das indische “Der Club der toten Dichter”, mit Sharukh Khan in der Rolle die im westlichen Film von Robin Williams gespielt wurde)

(Gibt bestimmt noch einige mehr, aber diese drei waren zumindest die die mir SPONTAN einfielen =) )

Mord im Orient-Expreß - Murder on the Orient Express (1974)
Regie: Sidney Lumet
Albert Finney, Lauren Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Cassel, Sean Connery, John Gielgud, Wendy Hiller, Anthony Perkins, Vanessa Redgrave, Rachel Roberts, Richard Widmark, Michael York, Denis Quilley, George Coulouris

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Inhalt:
In den 30er Jahren bleibt der Orientexpress im Schnee stecken. Als ein Mord an einem reichen Fahrgast begangen wird, setzt sich der berühmte Detektiv Hercules Poirot, der sich zufällig unter den Fahrgästen befindet, daran den Fall aufzuklären…

Fazit:

Nach dem Roman von Agatha Christie.
Zudem ist diese Verfilmung die einzige zu Lebzeiten der Autorin entstandene Film-Adaption, mit der sie zufrieden war.

Mord im Orient-Express ist ein klassischer WhoDunIt-Krimi, der nach bewährtem Muster abläuft. Eine begrenzte Location, ein Mord, ein Haufen Verdächtige und ein Ermittler, der kombinieren muss, um gewisse Puzzleteile zusammensetzen zu können.
Der Film ist wird langsam erzählt und baut seine Spannung über die Dialoge und die Figuren auf. Man verzichtet auf rasante Action und beschränkt sich größtenteils auf die Verhöre und Befragungen, die Poirot mit den Figuren führt. Die Dialoge sind dabei gut geschrieben und avancieren zum Kernelement dieses Ensemble-Stücks.

Neben der tollen Besetzung und das gute Drehbuch mündet schließlich alles in eine gute Regie von Sidney Lumet. Seine Inszenierung ist sehr klassisch und frei von pseudokünstlerischen Handgriffen. Er lässt die die Schauspieler und die Dialoge wirken und verschafft ihnen durch schöne Kameraeinstellungen eine gewisse Intensität. Lumet nutzt das beengte Setting und erzeugt eine klaustrophobische Atmosphäre, welche sich sehr gut einfügt.
Den schauspielerischen Höhepunkt liefert das Gespräch mit der von Ingrid Bergman zum Leben erweckten, geistig etwas minderbemittelten schwedischen Missionarin Greta Ohlsson. Über fünf Minuten ohne Schnitt verharrt die Kamera von Geoffrey Unsworth (2001: Odyssee im Weltraum) auf Bergmans Gesicht. Diese eindrucksvolle, wenngleich kurze Performance brachte der schwedischen Leinwandlegende einen Oscar als beste Nebendarstellerin, ihr dritter Academy Award.
Ebenso schön ist die Ausstattung, die mit tollen Kostümen punkten kann und einen direkt in die 30er Jahre zurückversetzt. Die malerische Musik von Richard Rodney Bennett gibt dem Ganzen den letzten Feinschliff.
Hier der Beweis :

Für mich persönlich ist der Film ein Relikt aus meiner Kindheit den ich lieb gewonnen habe dank seiner unglaublichen Starbesetzung bleibt er ein Klassiker für mich, der weit vor dem 2017 Remake ist !

Der Trailer

Mord im Orient-Express (2017)
Regie: Kenneth Branagh
Kenneth Branagh, Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Daisy Ridley, Penélope Cruz, Willem Dafoe, Judi Dench, Derek Jacobi, Josh Gad, Olivia Colman, Lucy Boynton

Fazit:

Langweilig.
Belanglos.
Schlechtes CGI.
Darsteller überzeugen nicht. Einzig Michelle Pfeiffer stach hervor.
Unnötig.
Ego-Show von Kenneth Branagh
Kein Charme.
Einzig die Kameraarbeit kann ich loben.
Branagh setzt auf große Schauwerte ( gedreht auf 70mm ), doch am Ende bleibt vieles blass und lieblos im Schatten des Schnurrbarts.

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Der Verführer läßt schön grüßen - Alfie ( 1966 )
Regie: Lewis Gilbert
Michael Caine, Shelley Winters, Millicent Martin, Julia Foster, Jane Asher, Shirley Anne Field, Vivien Merchant, Eleanor Bron, Denholm Elliott

Inhalt:

Alfie (Michael Caine) ist ein Frauenheld und Playboy durch und durch. Er genießt das Leben in den 1960er Jahren, unterhält nur lockere Beziehungen zu Frauen und vermeidet jegliche Verantwortung. Als eine Bettgeschichte von ihm schwanger wird, kann er sich durchaus mit dem Vatersein anfreunden, eine feste Beziehung will er aber dennoch nicht. Auch eine Tuberkuloseerkrankung, wegen der er sechs Monate in ein Sanatorium muss, ändert seine Lebenseinstellung nicht. Zu spät erkennt er, dass nicht alle Entscheidungen seines Lebens die richtigen waren…

Fazit:
Basierend auf einem Theaterstück von Bill Naughton.
Der Film ist eine Mischung aus zynischem Witz und bitterem Ernst, die sich um die Themen Liebe, Ehebruch und Abtreibung drehen. Was als Komödie beginnt, wird zur Tragödie.
Regisseur Lewis Gilbert wendet folgenden Kunstgriff an: Alfie wendet sich quasi als Kommentator des Films zwischen den Szenen immer wieder direkt an die Zuseher. Hierbei gibt er kurze Erläuterungen zu den folgenden Szenen und gezeigten Affairen.

Wie kein Zweiter verkörperte der Michael Caine der 60er Gefahr und Sex. Alfie ist eine Figur, wie sie heute im Kino nicht mehr möglich wäre. Eine Figur, bevor die Frauenbewegung erstarkte. Das britische Kino erreichte nie wieder die Kraft, die es in den 60ern hatte. Es mag daran liegen, dass es nie wieder so roh und gewaltig sein durfte.

Auch nicht schlecht der Soundtrack von Jazzlegende Sonny Rollins.

Der Oscar nominierte Song von Burt Bacharach und Hal David.

Der Trailer:

Alfie ( 2004 )
Regie: Charles Shyer
Jude Law, Omar Epps, Jane Krakowski, Marisa Tomei, Nia Long, Tara Summers, Susan Sarandon, Sienna Miller

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Fazit:

Jude Law überzeugt als Alfie, das kann man nicht immer von ihm und seinen Darbietungen behaupten. Der moderne "Alfie“ ist eine elegante wie unausgereifte Dramödie, bei der auf ganzer Linie lediglich der Golden Globe-prämierte Soundtrack von Alt-Rocker Mick Jagger und Dave Steward überzeugen kann. Das Original ist bis heute ein Klassiker, das Remake nur eine schöne Hülle ohne Inhalt.

Der Trailer:

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Mord mit kleinen Fehlern - Sleuth ( 1972 )
Regie: Joseph L. Mankiewicz
Laurence Olivier, Michael Caine

Inhalt:

Der skurrile Kriminalschriftsteller Andrew Wyke wohnt auf einem riesigen Anwesen. Seit einiger Zeit hat seine Frau ein Verhältnis mit dem Friseur Milo Tindle, weshalb der Autor ihn zu sich einlädt. Der Exzentriker, hat zwar prinzipiell nichts gegen eine Trennung, zumal er sich selbst auch eine Geliebte gönnt. Allerdings fürchtet er, dass ihn eine Scheidung teuer zu stehen kommen würde. Andrew schlägt daher vor, dass Milo seine Juwelen stiehlt und diese verkauft. Der Krimiautor selbst will die Versicherungssumme kassieren. Es ist der Beginn eines Spiels, dessen Ausgang beide nicht erahnen können …

Fazit:
Der große Regisseur Joseph L. Mankiewicz ( Alles über Eva, Julius Caesar, Cleopatra ) adaptierte in seiner letzten Regiearbeit das erfolgreiche Bühnenstück " Sleuth" von Anthony Shaffer für die Leinwand mit zwei Schauspieltitanen in begeisternder Spiellaune.
Ein Kammerspiel, ohne Explosionen, Gewalteruptionen und Actionszenen, ist so etwas spannend ?
In der heutigen Filmlandschaft so gut wie ausgeschlossen und umso beglückender, dass dieser Klassiker uns einmal mehr zeigt wie Spannung , bei der man eine Stecknadel fallen hört, wirklich funktioniert. So verspielt, hintergründig, mit Charme und Esprit wurde der Zuschauer noch selten in die Irre geführt, und so werde ich mich hüten auch nur ein Wort zuviel zu verraten, um einem nicht das Vergnügen zu beeinträchtigen.

Nur so viel, wir erleben in Form eines fesselnden Theaterstücks den packenden Schlagabtausch zweier extrem unterschiedlicher Menschen, verhängnisvoll verbunden jedoch durch die Beziehung zu ein und derselben Frau. In dem perfekt eingefangenen Interieur das von großartigen Szenenbildner Ken Adam ( Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, James Bond Filme Goldfinger, Feuerball, Der Spion, der mich liebte, Moonraker – Streng geheim, Barry Lyndon, Die Addams Family in verrückter Tradition ) stammt, das ungemein stimmungsvoll das Psychoduell der beiden Kontrahenten unterstützt , wird sich ein facettenreiches Katz und Maus Spiel entspinnen, voller unterschwelligem Hass, Rachegefühlen, teuflischer Intelligenz , das uns Zuschauer nicht mehr aus seinen Fängen lässt.

Mord mit kleinen Fehlern ist ganz seinen Theaterwurzeln verpflichtet, wirkt aber in keiner Sekunde inszeniert oder doppelbödig. Mit verbalem Degen und Florett wird über zwei Stunden gefochten und man muß sich schon an diesen rasiermesserscharfen Dialogen erfreuen können, wenn die Figuren in offener oder versteckter Herablassung sich an ihrem Kontrahenten abreagieren, jede Geste ein Schlüssel, jeder Gesichtsausdruck eine Täuschung, jede Finte ein bitterer Zug. Ein kleines Meisterwerk.

Der Trailer zur deutschen DVD:

Ken Adam schenkte 2012 seine umfangreiche Sammlung der Deutschen Kinemathek, darunter 5.600 Grafiken und über 3.500 Fotografien. Hier der Link:
https://ken-adam-archiv.de/ken-adam/sleuth

1 Mord für 2 - Sleuth ( 2007 )
Regie: Kenneth Branagh
Michael Caine, Jude Law

Fazit:
In dieser Neuverfilmung darf nun Caine die Olivier-Rolle übernehmen wobei Caines Kunst im Minimalismus besteht während Jude Law deutlich exaltierter aufspielen muss, um mitzuhalten.
Shaffers Stück wurde von keinem Geringeren als dem Literaturnobelpreisträger Harold Pinter adaptiert.
Man sollte annehmen, dass ein Film, mit diesen Zutaten alle Register ziehen wird und bei dem außerdem noch Kenneth Branagh auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, nur ein Erfolg sein kann, dem ist leider nicht so.

Caines Haus ist ein Designer-Traum und so erlesen durchgestylt, dass es genügend Raum für ausgefallene Kamerapositionen bietet. Ebenso wie dem Haus fehlt es aber auch dem Film an Seele. Die Handlungen der Figuren sind weder glaubwürdig noch realistisch, der Reiz des Stücks liegt in den Überraschungsmomenten, davon gibt es aber nicht genug.
Die im Original vorhandenen homoerotischen Implikationen werden jetzt sehr deutlich bespielt, was zu einer interessanten Entwicklung im dritten Akt führt, die aber diffus bleibt. Dem Film fehlt es an Herz und auch ein wenig an Humor.

Ich denke aber für Zuschauer, die das Original nicht kennen, werden sich auch hier unterhalten. Ich war nur mäßig begeistert und greife lieber zum Original.

Der Trailer:

4 „Gefällt mir“

Kalter Hauch - The Mechanic (1972)
Regie: Michael Winner
Charles Bronson, Jan-Michael Vincent, Keenan Wynn, Jill Ireland, Linda Ridgeway

Inhalt:

Arthur Bishop (Charles Bronson) ist ein sogenannter Mechanic. Ein Profikiller, der es versteht, Morde wie Unfälle aussehen zu lassen. Er ist kühl, geduldig und höchst professionell. Sobald Bishop sein Ziel kennt, gibt es kein entkommen. Als er jedoch eines Tages Harry McKenna (Keenan Wynn), einen alten Freund der Familie umbringen soll, scheint alles außer Kontrolle zu geraten. Zwar kann er den Auftrag ohne Schwierigkeiten über die Bühne bringen, fortan trifft er sich allerdings oft mit Harrys zynischen Sohn Steve (Jan Michael Vincent). Dieser ist fasziniert von Bishop und will ebenfalls das Handwerk erlernen. Vom Mord an seinem Vater weiß er indes nichts. Nach langem zögern, weiht Bishop Steve schlussendlich in die Geheimnisse ein. Die Auftraggeber des Mechanic, sind dagegen von den Vorkommnissen beunruhigt, ein perfides Spiel beginnt…

Fazit:

Der Anfang ist Schweigen. Fast 15 Minuten dauert die nahezu lautlose Eröffnungssequenz, in welcher Charles Bronson seinen Mordanschlag plant, vorbereitet und ausführt - fachmännisch und mit eiskalter Präzision. Freunde rasanter Schnitte und dauerwackelnder Kamera werden sich daher bis zur folgenden Explosion schon längst abgewendet haben.
Kalter Hauch überzeugt durch seine fortwährende Spannung, die lediglich im Mittelteil, nämlich dann wenn man als Zuschauer das Gefühl hat sich ständig wiederholende Attentate ansehen zu müssen, etwas abflacht. Da diese kurzen Actioneinlagen aber zumeist recht spektakulär inszeniert sind vergisst man, schnell den sehr flachen Plot.

Die Gefühlskälte und die gleichzeitige Einsamkeit des Profikilleralltags werden für den Zuschauer auf beeindruckende Art und Weise spürbar. So ist der Film, trotz überschaubaren Spannungsbogen, auch heute noch sehenswert.
Natürlich muss man Filme aus dieser Zeit und diesen nostalgischen Charme mögen sonst funktioniert das nicht.

Der Trailer:

The Mechanic (2011)
Regie: Simon West
Jason Statham, Ben Foster, Donald Sutherland, Tony Goldwyn, Mini Anden

2016

Fazit:
Hochglanz-Actionfilm. Statham spielt wieder seine typische Rolle, die man vom ihm erwartet, wenn auch diesmal kein Humor aufkommt. Ben Foster kann auch nur selten überzeugen.
Die Drehbuchautoren haben es versäumt, Bishop ( Statham ) geeignet zu motivieren und so einen tragfähigen Spannungsbogen über den gesamten Film zu schaffen, so sind sie gezwungen, ihre Geschichte episodenhaft zu erzählen.
Die Dialoge haben oft die Komik eines Stallone-Films:

„Ich werde eine Kopfprämie auf Dich aussetzen, die so hoch ist, dass sogar Dein eigenes Spiegelbild auf Dich schiessen wird, wenn es Dich sieht!".

So hantelt sich der Film von einer überdrehten Schießerei in die nächste, ohne Experimente, bis irgendwann der Vorhang fällt. Das Ende ist im Vergleich zum Original ein Witz. Technisch getunter, aber trotzdem hoffnungslos überflüssiger Remake und der Griff zum Original ist weitaus ergiebiger.

Der Trailer:

2016 folgte sogar eine Fortsetzung.

Mechanic: Resurrection (2016)
Regie: Dennis Gansel
Jason Statham, Jessica Alba, Tommy Lee Jones, Michelle Yeoh

Fazit:
Das Hollywood-Debüt von Dennis Gansel ist Actionkino von der Stange ein wenig zu generisch erzählt aber mit schönen Schauwerten. Traumhaft schöne Palmen- und Strandbilder samt Jessica Alba im Bikini. Alles andere so wie beim Vorgänger.

Der Trailer:

3 „Gefällt mir“

Scarface (1932)
Regie: Howard Hawks
Paul Muni, Ann Dvorak, Karen Morley, Osgood Perkins, C. Henry Gordon, George Raft, Vince Barnett, Boris Karloff, Purnell Pratt, Tully Marshall

Inhalt:
Als Handlanger arbeitet der kaltblütige Tony Camonte für den etablierten Gangster Johnny Lovo, der dank der Prohibition durch Alkoholschmuggel reich wird. Der ehrgeizige Tony, der aufgrund einer Narbe „Scarface“ genannt wird, setzt alles daran, mehr Geld anzuhäufen und tritt dabei sowohl der Konkurrenz, als auch seinem Boss auf die Füße. Doch bremsen lässt sich Scarface von niemanden mehr – er zettelt einen Bandenkrieg an und strebt nach der Krone der Chicagoer Unterwelt…

Fazit:

Howard Hawks Verfilmung war der dritte große Gangsterfilm nach Little Caesar und Public Enemy - Der öffentliche Feind, der das Genre für die nächsten Jahrzehnte prägte und Stereotypen und Rituale festlegte.
Das Drehbuch kam von Ben Hecht (der sich hier lose am Werdegang von Al Capone orientiert) , der vor seiner Karriere als Drehbuchautor als Journalist in Chicago tätig war und somit auch die Stimmung dieser Prohobitionzeit mit einer Vielzahl an Verbrechen bestens beschreiben konnte.

Scarface aus dem Jahr 1932 , ist eher als Kritik am Verbrechen zu verstehen, da sich der Film hauptsächlich auf die Millieuzeichnung und Darstellung der Kriminalität und ihrer Motive konzentriert.
Die Charaktere agieren etwas theatralisch, das gesprochene Wort ist wichtiger als die visuelle Präsenz. Mir gefällt der Film denn er ist dynamisch, voller Action, kurzweilig, mit einer präzisen Milieuschilderung und trotz des gewalttätigen Ambientes nicht ohne Humor.

Auch dabei der Spruch der selbst zu Kult wurde, auf einer Werbetafel eines Reiseveranstalters sieht Tony einen Slogan, der eine wichtige Inspirationsquelle für ihn werden wird. "The World Is Yours“

Fun fact:
Obwohl Scarface bereits 1930 fertiggestellt war, scheiterte die Veröffentlichung an den Auflagen der Zensurbehörden. Erst nach einigen Nachdrehs und Entschärfungen erschien der vom Millionär Howard Hughes produzierte Film 1932.
Osgood Perkins als Johny Lovo ist übrigens der Vater von Anthony Perkins (Psycho)

Trailer:

Scarface (1983)
Regie: Brian De Palma
Al Pacino, Steven Bauer, Michelle Pfeiffer, Mary Elizabeth Mastrantonio, Robert Loggia, Miriam Colón, F. Murray Abraham, Paul Shenar, Harris Yulin, Ángel Salazar

Inhalt:
Als politischer Flüchtling der Herrschaft Fidel Castros entflohen, sucht Tony Montana das Glück in den USA. Doch schnell hat er genug vom Klischee des Amerikanischen Traumes, sich vom Tellerwäscher hochzuarbeiten und verdingt sich schnell in Drogengeschäften. Durch seine direkte und vorlaute Art arbeitet er sich schnell nach oben und knüpft Kontakte zu bedeutenden Drogenbossen. Doch schon bald danach wird ihm sein unbändiger Drang, immer weiter noch oben zu kommen, zum Verhängnis…

Die tolle Musik:

Die Songs:

Fazit:

Ikonisch. Wenn Scarface etwas ist, dann ikonisch. Jedes Bild, jedes Wort, jede schauspielerische Nuance spricht hier die Sprache der Unsterblichkeit.

Scarface ist unverkennbar ein Kind der 80er, aber gerade weil die Geschichte dermassen eng mit der Dekade der schlechten Frisuren und Schulterpolster verknüpft ist, fühlt sich der Film nie veraltet oder unzeitgemäss an - im Gegenteil !
Das hängt vor allem mit dem Drehbuch von Oliver Stone zusammen, der die Original-Geschichte in ein dekadentes 80er-Miami verlegt und den skrupellosen Aufstieg vom mittellosen Einwanderer Tony Montana mit einigen historischen Ereignissen verknüpft.

Die Laufzeit des Films mit ca. 170 Minuten wirkt lang, aber auch bei der letzten Sichtung merkte ich keinerlei Langeweile. Man ergötzt sich einfach am genialen Schauspiel Pacinos. Dazu immer wieder ein paar Gewaltspitzen und das über jeden Zweifel erhabene Finale machen "Scarface“ zu dem Gangster Epos der 80er.

Die berühmt berüchtigte Kettensägensequenz. Das Interessante an dieser Szenerie ist: Der Zuschauer sieht nichts und trotzdem gilt sie als unglaublich brutal. Ein Meisterstück von De Palma und der Beweis für die Macht der Fantasie.
Ein extra Lob an Kamera und Musik.
John A. Alonzos Kamera besticht mit hervorragenden Plansequenzen und Perspektivwechseln, ohne seinen Manierismus zum Selbstzweck auszureizen.
Giorgio Moroders treibender Score und die perfekt selektierten Songs runden alles ab.

Er ist und bleibt ein Lieblingsfilm von mir oder wie Tony Montana sagen würde:

Das ist das Paradies… das ist das Paradies, sag ich dir. Diese Stadt ist eine schöne große weiche Muschi, die nur darauf wartet, gefickt zu werden.

Trailer:

3 „Gefällt mir“

Die vergessene erste Leinwandfassung war der australische Stummfilm „The Mutiny Of The Bounty“ (1916). Danach kam eine weitere australische Verfilmung „In The Wake Of The Bounty“ (1933) mit Eroll Flynn der eher unbekannt blieb.
Weil MGM den Film aufkaufte und in Amerika nie vertrieben wurde um die bereits angelaufene eigene Produktion mit Clark Gable zu schützen.

Meuterei auf der Bounty - Mutiny on the Bounty (1935)
Regie: Frank Lloyd
Charles Laughton, Clark Gable, Franchot Tone, Herbert Mundin, Eddie Quillan, Eddie Quillan

Inhalt:
Meuterei auf der Bounty“ geht auf ein historisches Ereignis zurück:
Im Jahre 1789 soll der erfahrene Kapitän Bligh (Charles Laughton) mit HMS Bounty nach Tahiti segeln, um eine Ladung Brotbäume nach England zu bringen. Wegen der Härte von Bligh bricht auf der Rückfahrt eine Meuterei aus, die Leutnant Fletcher Christian (Clark Gable) anführt. Sie setzen Kapitän Bligh mit weiteren 18 Männern aus, die es in einem Beiboot nach Java schaffen. Die Meuterer kehren nach Tahiti zurück, segeln mit der Bounty auf die einsame Insel Pitcairn und verbrennen das Schiff. Kadett Byan und andere kehren nach England heim, wo sie vor ein Kriegsgericht gestellt werden…

Fazit:

Der Film von 1935 basiert auf dem Roman von Charles Bernard Nordhoff und James Norman Hall. Teilweise ist die Inszenierung rein fiktional.

Ein Schwarz/Weiss Film-Klassiker in bester Hollywood-Tradition bei dem man weder Kosten noch Mühen (um die spektakulären Szenen auf hoher See nachzustellen wurde ein riesiges Wasserbecken inmitten von Hollywood gebaut) scheute - und damit einen Film erschuf, der auch nach über 80 Jahren nichts von seiner Faszination eingebüsst hat!

Wenn gleich die Darstellung des Kapitäns alles andere als historisch korrekt ist, lässt sich das auch recht gut verschmerzen - vor allem deswegen, weil das Psycho-Duell auf hoher See von grossartig spielenden Darstellern wie Charles Laughton und Clark Gable zu einem unvergesslichen, und trotz Laufzeit von über 130 Minuten überraschenderweise recht kurzweiligen, Erlebnis gemacht wird.

Der Film gewann einen Oscar als Bester Film. Zum ersten und letzen mal waren 3 Darsteller in einer Kategorie nominiert (Bester Hauptdarsteller ).

Trailer:

Meuterei auf der Bounty - Mutiny on the Bounty (1962)
Regie: Lewis Milestone
Marlon Brando, Trevor Howard, Richard Harris, Hugh Griffith, Richard Haydn, Tarita, Percy Herbert

1962

Fazit:
Anscheinend lautete die damalige Devise, dass man in jeder Hinsicht das Schwarz/Weiss-Original aus dem Jahr 1935 übertreffen wollte. Grösser ist aber nicht immer besser, und so bricht der Film unter seiner eigenen Last fast zusammen aber eben nur fast, denn trotz unnötiger Überlänge strahlt der grösstenteils auf hoher See und an Original-Schauplätzen (im übergrossen 70mm-Format) gedrehte Film eine unbestreitbare Faszination aus.

Bei diesen Film fingen auch die Probleme mit Brando und seiner Egozentrik an, die das Budget unnötig in die Höhe trieben.
Angeblich sabotierte Brando die Arbeit des ursprünglichen Regisseurs Carol Reed, wo er nur konnte. Auch nach der Entlassung Reeds eingesetzte Lewis Milestone war lediglich ein Statist für den Star, der sich das Recht einer Privatabsprache mit dem Kameramann herausnahm, wann dieser bei seinen Takes zu schneiden habe.
Milestone blieb nur deshalb am Set, um seine eigene Karriere nicht zu gefährden.
Das Studio gestattete Brando nahezu jede Extravaganz, aus Angst, ihn zu zu verärgern oder gar zu verlieren.

Richard Harris beschrieb das Erlebnis später als „fucking nightmare“.
Brando hatte später natürlich eine andere Version der Ereignisse parat. Dass er es dennoch für nötig erachtete, sich bei Trevor Howard für sein Benehmen am Set zu entschuldigen, lässt vermuten, dass die kolportierten Berichte möglicherweise nicht ganz falsch waren.

Der Film wurde ein kolossaler Flop, obwohl er in seinem Erscheinungsjahr das sechsthöchste Einspielergebnis hatte.

Für mich ist der Film ein richtig toller Abenteuerfilm und gehört zum besten und oppulentesten, was das Hollywood der 60er zu bieten hatte und befeuert noch bis heute unstillbare Inselträume.

Trailer:

Die Bounty (1984)
Regie: Roger Donaldson
Mel Gibson, Anthony Hopkins, Laurence Olivier, Edward Fox, Daniel Day-Lewis, Bernard Hill, Philip Davis, Liam Neeson, Wi Kuki Kaa, Tevaite Vernette

Fazit:

The Bounty“ orientiert sich von alle je dagewesenen Verfilmungen bisher am genausten an den historischen Tatsachen. Sie basiert nämlich als einzige Verfilmung auf dem Buch The Bounty von Richard Hough, das zunächst unter dem Titel Captain Bligh and Mr. Christian veröffentlicht wurde.

Zuerst war geplant das man eine Verfilmung mit zwei dreistündigen Filmen unter der Regie von David Lean und Produzent Sam Spiegel (Die Brücke am Kwai, Lawrence von Arabien) macht.
Beide überwarfen sich aber aus unterschiedlichen Gründen mit Hauptproduzent Dino De Laurentiis.

Donaldson’s Film überzeugt vor allem durch seine handwerklich Umsetzung. Das Setting, die Kostüme, die Kamera und Schnitt sind sehr gut gelungen und auch die beiden Hauptdarsteller Anthony Hopkins und Mel Gibson geben in ihren frühen Jahren eine äußerst starke Performance.
Es hapert ein wenig in der Erzählstruktur der Geschichte. Man merkt nur bedingt wie sich die Situation im Paradies aufschaukelt. Der Konflikt, auf den sich die ganze Handlung eigentlich aufbauen will, entsteht etwas unsichtbar und wird dann relativ schnell abgehandelt ohne jeglichen großen Schauwert.

Der Film wird als Rückschau erzählt. Bligh steht vor Gericht und schildert, wie alles passierte. Das ist keine schlechte Erzählmethode für das Thema, da man ja schon weiß, wie es ausgeht. Die Rückblenden, in denen Bligh vor der Gerichtskommission seine Aussage machen muss, zeigen ein herrlich, snobistisches englisches Weltbild der damaligen Zeit.

Schade nur, daß die deutsche Fassung um ca. 30min gekürzt wurde. Das Original wird den historischen Tatsachen besser gerecht, denn es enthält Szenen, die die Handlungsweise Captain Blighs weitaus nachvollziehbarer machen und ihn nicht als das grausame Ungeheuer erscheinen lassen, das frühere Verfilmungen aus ihm gemacht haben.

Trailer:

Die von Vangelis komponierte Musik passt zu dem Film. Es ist meist eine sehr ruhige und sphärische Musik, welche die Atmosphäre schön auflädt.

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wollte einfach mal sagen das du hier echt nen tollen Job machst

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Danke schön sehr freundlich von Dir ! Es kommen noch ein paar Filme die mir am Herz liegen :wink:

Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde) eine Novelle vom schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson kam 1886 heraus und wurde gleich ein Klassiker der Horrorliteratur bzw. Weltliteratur.
Darin geht es um den angesehenen Dr. Jekyll, der mit seinen Experimenten versucht, das Gute und das Böse in der menschlichen Seele voneinander zu trennen. Nach einem Selbstversuch verwandelt er sich immer öfter in den unkontrollierbaren Hünen Mr. Hyde.

Als die Bilder laufen lernten hat natürlich Hollywood sich diese Geschichte unzählige Male angenommen. Viele Stummfilme entstanden auch Friedrich Wilhelm Murnau hat mit seiner Adaption Der Januskopf (1920) daran versucht.
Ich beschränke mich auf meine Favoriten.

Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1931)
Regie: Rouben Mamoulian
Fredric March, Miriam Hopkins, Rose Hobart, Holmes Herbert, Halliwell Hobbes

Fazit:
Robert Mamoulians Version aus dem Jahre 1932 ist von der Dramaturgie, den Schauspielern und den überragenden Kamera- und Trickaufnahmen bis heute unerreicht und stellt auch heutige Interpretationen leicht mit ihrer Dichte, Schauerlichkeit und der grossen theatralischen Tragik in den Schatten.

Hier die tolle erste Verwandlung. Man beachte die tolle Kameraarbeit und die schlau gemachten Special Effects.

Fredric March erhielt für seine starke Leistung den Oscar als bester Hauptdarsteller.

1941

Dr. Jekyll and Mr. Hyde - Arzt und Dämon (1941)
Regie: Victor Fleming
Spencer Tracy, Ingrid Bergman, Lana Turner, Donald Crisp, Ian Hunter, Barton MacLane

Fazit:
Ein knappes Jahrzehnt später enstand eine weitere Leinwandadaption, die den Vorgänger zu übertrumpfen versuchte, obwohl die Story ohne kaum wahrnehmbare Änderungen übernommen wurde. Damit niemand das MGM-Remake mit „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ direkt vergleichen konnte, ging das Studio sogar so weit, alle Rechte an der alten Fassung zu erwerben und diesen Film dann für 25 Jahre aus dem Verkehr zu ziehen.

Anders als der starke Vorgänger von 1931, setzt Fleming weniger auf vordergründige Horroreffekte und mehr auf Opulenz und gediegene Atmosphäre.
Bei der Besetzung ging Fleming keine Kompromisse ein und engagierte einige der besten Schauspieler jener Zeit. Anders als Frederic March verzichtete Tracy weitestgehend auf den Einsatz von Masken. Dies machte die Figur, losgelöst von rein physischer Hässlichkeit, zwar glaubwürdiger, aber weniger gruselig.

Erstaunlicherweise ist das Remake deutlich weniger explizit in Sachen Gewalt und Sex als das Original. Alles wirkt glatter und weniger anstößig.
Ich mag beide Verfilmungen weil keine der nachfolgenden Verfilmungen, die Qualität dieser beiden Tonverfilmungen erreichen wird.

Trailer:

Danach kam nicht wirklich was neues ausser das der Stoff in Komödien umgewandelt wurde. Der berühmteste Vertreter ist sicherlich :

Der verrückte Professor - The Nutty Professor (1963)
Regie: Jerry Lewis
Jerry Lewis, Stella Stevens, Del Moore, Kathleen Freeman, Howard Morris

der Film wurde mit Eddie Murphy 1996 neu verfilmt und zog 2000 auch eine Fortsetzung nach sich.

Jekyll und Hyde – Die schärfste Verwandlung aller Zeiten - Jekyll and Hyde… Together Again (1982)
Regie: Jerry Belson
Mark Blankfield, Bess Armstrong, Tim Thomerson

Dr. Jekyll und Ms. Hyde (1995)
Regie: David Price
Sean Young, Timothy Daly, Lysette Anthony, Stephen Tobolowsky, Jeremy Piven

Eine ernstere und etwas andere Bearbeitung vom Stoff kam 1996 in die Kinos.
Nämlich aus der Sicht eines Dienstmädchen von Dr. Jekyll.
War damals an den Kinokassen ein Riesenflop ! Was ich verstehen kann.

Mary Reilly (1996)
Regie: Stephen Frears
Julia Roberts, John Malkovich, Michael Gambon, Glenn Close, Michael Sheen

Ein Tipp von mir ist eine Miniserie von BBC One.
Jekyll (2007) geschrieben von Steven Moffat ( Doctor Who, Sherlock )
James Nesbitt, Gina Bellman, Denis Lawson, Michelle Ryan, Meera Syal, Matt King

jekyll

Die Serie ist in den Augen ihrer Schöpfer eher eine Fortsetzung der Novelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde als eine Adaption des Stoffes.
Jekyll ist eine unterhaltsame intelligente Mystery-Mini-Serie auf gewohntem BBC-Niveau mit einer solide erzählte Geschichte mit einigen Wendungen und einem sehr guten Hauptdarsteller, die manchmal etwas langatmig und routiniert daher kommt. Aber gut.


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Die Geschichte nach dem Roman von Victor Hugo faszinierte seit Anbeginn des Kinos immer wieder Filmemacher und Schauspieler und brachte unzählige Varianten mit sich.
Von 1905 bis 1922 gab es 4 Stummfilme der größte und aufwendigste Verfilmung entstand 1923.

Der Glöckner von Notre Dame - The Hunchback of Notre Dame (1923)
Regie: Wallace Worsley
Lon Chaney, Patsy Ruth Miller, Norman Kerry, Kate Lester, Winifred Bryson

Inhalt:
Paris im späten Mittelalter: Quasimodo, der bucklige Glöckner von Notre Dame, verliebt sich unsterblich in die Zigeunerin Esmeralda. Das hübsche Mädchen ekelt sich jedoch vor dem Krüppel. Sie fühlt sich zu Phoebus, dem Anführer der königlichen Wache, hingezogen. Bei dem Rennen um die Gunst der Zigeunerin stellen sich Phoebus allerdings jede Menge weitere Konkurrenten in den Weg, die es auszustechen gilt …

Fazit:
Der Film ist kunstvoll gemacht, mit riesigen Sets von Paris im 15. Jahrhundert und einigen spektakulären Massenszenen, und wird völlig dominiert von Lon Chaneys sympathischem Porträt des Quasimodos.

Der Glöckner von Notre Dame (1939)
Regie: William Dieterle
Charles Laughton, Maureen O’Hara, Thomas Mitchell, Sir Cedric Hardwicke, Edmond O’Brien

Fazit:

Ein aufwendig gestalteter Klassiker, der zu den besten Filmen jener Epoche gezählt werden muss. Charles Laughton liefert eine der besten Leistungen seiner Karriere ab und verleiht der Figur eine Tiefe, wie es nur noch Anthony Quinn in der Verfilmung von 1956 gelang.
Unter den zahlreichen Filmfassungen wird diese der literarischen Vorlage und der historischen Atmosphäre am besten gerecht.

Der Glöckner von Notre Dame (1956)
Regie: Jean Delannoy
Gina Lollobrigida, Anthony Quinn, Alain Cuny, Jacques Dufilho, Jean Danet

Fazit:
Anthony Quinn meistert in dieser farbenprächtigen Version die Rolle des verunstalteten Glöckners ebenso bravourös wie seine Vorgänger.
Sehr schöner und vor allem bunter Technicolor-Klassiker mit dem traurigsten Ende aller Kinofilme.

Der Glöckner von Notre Dame (1982)
Regie: Michael Tuchner
Anthony Hopkins, Derek Jacobi, John Gielgud, Lesley-Anne Down, Robert Powell, David Suchet, Nigel Hawthorne

Fazit:
TV-Film mit toller Besetzung und mit Aufwand inszeniert der aber ein wenig blutleer und steril wirkt.

Hier eine kleine Szene

Der Glöckner von Notre Dame - The Hunchback (1997)
Regie: Peter Medak
Richard Harris, Mandy Patinkin, Salma Hayek, Edward Atterton, Nigel Terry, Jim Dale

Fazit:
Weiterer TV-Verfilmung der vierfach Emmy-nominiert wurde. Highlights sind Salma Hayek und Richard Harris als von sexuellen Begierden geplagter Gottesmann.

Der Glöckner von Notre Dame (1996)
Regie: Gary Trousdale, Kirk Wise
Mit Stimmen im Original von Tom Hulce, Demi Moore, Tony Jay, Kevin Kline, David Ogden Stiers, Jason Alexander

Fazit:
Es war eine gewagte Entscheidung von den Machern bei Disney, sich ausgerechnet diese weltbekannte Buchvorlage von Victor Hugo anzunehmen.

Die Macher bedienen sich dementsprechend auch nur den Grundrissen der Geschichte und schwächen viele der düsteren Elemente stark ab. Angereichert mit vielen Musikeinlagen und den üblichen kindgerechten Comedy-Elementen schuf Disney diesen Zeichentrickfilm .
Trotz viel Kritik über die Familientauglichkeit wurde der Film zu einem Erfolg und spielte weltweit über US$ 300 Millionen ein. Ein nach wie vor auch unter Animations-Fans kontroverser, aber dennoch sehenswerter Zeichentrickfilm !

Alan Menken schrieb die Musik ( Lyrics von Stephen Schwartz ) die auch für den Oscar nominiert war.

2002 gab es noch eine nicht nennenswerte Fortsetzung Der Glöckner von Notre Dame 2 als Direct to DVD Veröffentlichung .

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Gibt es eigentlich irgendjemanden der das “A Nightmare on Elm Street” Remake mochte?

Ich fand den genau so schlecht wie überflüssig! ^^

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Mit überflüssig hast du den Nagel schon auf den Kopf getroffen. Null Originalität alles wirkt wie nach dem Prinzip „Copy & Paste“. Jackie Earle Haley macht es nicht schlecht als neu Freddy aber kommt um Längen nicht an Robert Englund ran.
Ein Film der bei mir Null hängen geblieben ist bzw. keinen Drang verspüre ihn wieder anzusehen .
Da greife ich lieber auf die alten Teile zurück :face_with_monocle:

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all-the-kings-men-1949

Der Mann, der herrschen wollte (1949)

Regie: Robert Rossen
Broderick Crawford, John Ireland, Mercedes McCambridge, John Derek, Shepperd Strudwick

Inhalt:
Ende der zwanziger Jahre hört der Journalist Jack Burdon (John Ireland) zum erstenmal von Willie Stark (Broderick Crawford). In einer abgelegenen Ecke der US-Südstaaten startet Stark einen aggressiven Wahlkampf gegen die alteingesessenen Machtinhaber. Burdon wittert eine interessante Story und reist Richtung Süden. Dies ist der Beginn einer langen, sehr wechselhaften Beziehung - und die Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Politikers. Willie Stark ist nicht sonderlich intelligent, aber er hat die Robustheit eines Boxers. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Stark agiert zunächst als Strohmann, berauscht sich zunehmend am Machtgefühl und genießt es nun, mit den Mitteln der Demagogie die Masse zu betäuben und hörig zu machen. Bis zum blutigen Ende …

Fazit:
Rossens Verfilmung basiert auf dem Roman „Spiel der Macht“ von Robert Penn Warren, der dafür den Pulitzer Preis erhielt. Inspiriert wurde die Geschichte vom 1935 erschossenen Gouverneur von Louisiana, Huey Long.

Der Film ist phasenweise als Reportage angelegt und ist in seiner Aussage zeitlos-aktuell.
Die Botschaft ist einfach: die Politiker kümmern sich vor allem um ihren Machterhalt und geben sich als Saubermänner, bloss um sich die Gunst der Leute zu sichern. Doch mit solchen Aussagen geht Rossen ziemlich subtil um, setzt auf gute Schauspieler und besonders in der ersten Hälfte findet der Film auch gute Bilder vom Amerika der 30er Jahre.

Der Film wurde mit drei Oscars ausgezeichnet: Bester Film, Bester Hauptdarsteller und Beste Nebendarstellerin und ist heute noch gutes und packendes Politkino.

und noch eine kurze Vorstellung von der New York Times

Das Spiel der Macht (2006)

Regie: Steven Zaillian
Sean Penn, Jude Law, Kate Winslet, James Gandolfini, Mark Ruffalo, Patricia Clarkson, Anthony Hopkins, Kathy Baker

Fazit:
Tolle Schauspieler, großartige Ausstattung, schöne Kamera und Musik von Titanic Komponist James Horner, alles Voraussetzungen für einen grossen Film.
Was sich auf dem Papier gut anhört muss aber nicht unbedingt funktionieren - und genau so einen Fall haben wir hier. Das Spiel der Macht ist kein wirklich schlechter Film, aber auch kein wirklich guter.
Das Spiel der Macht wurde zu einem internationalen Flop. Bei einem Budget von knapp ca. 55 Mio. US-Dollar spielte er zB. in den USA nur knapp 9 Mio US-Dollar ein.

Steven Zaillian versucht den komplexen Roman adäquat zu verfilmen und verlegt für seine Neuauflage die Handlung in die 1950er Jahre. Dabei misslingt es Zaillian der eigentlichen Hauptfigur und ihrer politischen Karriere Priorität einzuräumen und nachvollziehbar zu erzählen. Stattdessen schweift der Plot immer wieder ab und springt zwischen Jack Burden und Willie Stark hin und her.
Auch eine unnötige Liebesgeschichte reißt einen immer wieder aus der ursprünglichen Handlung raus.

Sean Penn ist ein weiteres Problem, den bedauerlicherweise überzeichnet er schauspielerisch in einem solchen Maße, dass die von ihm gezeichnete Figur an Glaubwürdigkeit verliert. Auch James Gandolfini wirkt leider eher farblos in seiner Rolle. Jude Law und Patricia Clarkson vermitteln als einzige was aus diesem Film hätte werden können.
Was bleibt, ist ein über weite Strecken blutleerer Film statt einer intelligenten politischen Parabel.

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