Gendern in Schrift und Wort

Sollte auch ne Referenz sein. :wink:

Genau das ist das Problem, dass die Gegner des Genderns das oft tun, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Sorry, das ist für mich keine Diskussionsgrundlage, du drehst und wendest es dir, so wie du es gerade brauchst. Du interpretierst nicht nur, sondern unterstellst mir Dinge, die ich nie gesagthabe. Da bin ich dann raus… :roll_eyes:

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Hab dich ja nur zitiert. :man_shrugging:

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Furchtbarer Sketch, aber durch seinen bemühten Kommentarsektionen-Remix streift er tatsächlich den meiner Meinung nach relevanten Punkt: Gendern ist sprachlich unökonomisch und holprig, kann aber genau dadurch zum Self-Monitoring der Sprachverwendung anregen - was aber nichts bringt, wenn es nur als Rechtfertigung für den sozialen Rohrstock dient, weil dieser für Reaktanz statt Einstellungsänderung sorgt. Anders gesagt, verfehlt es die beabsichtigte Wirkung, wenn Menschen sich aus Furcht vor Strafe äußerlich anpassen, statt aus dem Willen heraus die Situation zu verändern.

Im Prinzip was ThatGuy hier ansprach:

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Welche Theorie meinst du? Es geht doch im Grunde vorallem um Beispiele, bei denen es sowohl eine männliche als auch eine weibliche Form gibt und die männliche per default zusätzliche die neutrale Form darstellt. Bewusst neutrale Formen zu verwenden, die nicht der männlichen entsprechen, gilt doch auch als gendern.

Nein. Du hast ThatGuy einen sprachlichen Absolutheitsanspruch unterstellt, entgegen seiner expliziten Ich-Formulierung der Aussage:

Hervorhebungen durch mich. Du formulierst nicht spiegelnd als Frage zur Rückversicherung, sondern fällst deinerseits an absolutes Urteil und unterstellst einen Zwang durch „müssen“, obwohl Du durch Konjunktiv II („müssten“) das ganze hättest entschärfen können.

„Wenn“ weist auf einen konkreten Fall hin, „ich sage“ ist auch ein eindeutiger Bezug auf die individuelle Sprachnutzung und das eigene Verständnis, was durch „mein Empfinden“ nochmal bestätigt wird. Das ist doch kein absolutes Urteil, sondern ein eindeutiger Verweis auf die eigene Wahrnehmung. Die Aussage ist: „Ich will alle ansprechen und meine alle, auch wenn sich nicht alle angesprochen und gemeint fühlen.“ Also noch vor jedem Für- und Wider eine Absichtserklärung. Ob jetzt deutlicher markiert werden muss, wen ein Sprecher anspricht oder Angesprochene sich öfter angesprochen fühlen sollten, beziehungswiese in welchem Verhältnis diese Pole zueinander stehen wird hier nicht berührt.

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Kenne die genauen Definitionen nicht aber ich glaube das ist eher das Gegenteil: genderneutrale Sprache, und gehört damit für mich genauso zu gendersensiblen Sprache.

Mehr Liebe, ich wünsche mir mehr Liebe…

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Sehr guter Punkt.

Meinste echt, dass „Du musst dich meiner Meinung nach mitgemeint fühlen“ eine rein Ich-bezogene Aussage ist?

Dann lesen wir das komplett anders. „[J]eder Mensch, auf den diese Beschreibung zutrifft[, ist] eingeschlossen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder Ernährungsweise“ ist für mich keine Willenserklärung, alle anzusprechen. Ich kann mich halt hinstellen und sagen „Du bist mitgemeint“ - ob das dann aber auch so empfunden wird, ist eine ganz andere Sache.

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Ganz offenbar. Ich finde dort eine Einschätzung, die aber bei der eigenen Person bleibt.
Im Gegensatz dazu finde ich zum Beispiel das „muss“, also die Forderung oder den Zwang von dem du sprichst, nicht im besagten Absatz. ThatGuy bleibt hier, mindestens vom Text, ganz bei sich. Deine Interpretation basiert auf der Annahme, dass er seine eigene Sprachverwendung als a) die einzig richtige oder mindestens „bessere“ sähe und er b) daraus irgendwelche Ansprüche an andere Menschen ableitete. Weder wurde die Aussage getätigt, dass alle sich angesprochen fühlen sollten, noch, dass sich niemand ausgeschlossen fühlen dürfte. Wie gesagt, er bleibt bei sich. Die Aussage, so wie sie da steht ist: „Wenn ich dieses sprachliche Zeichen verwende, dann umfasst dieses für mich folgende Bedeutungen: …“.
Du darfst ja denken, dass hier jemand glaubt seine eigene Sprachverwendung wäre der universelle Standard, aber es ist nicht im Text angelegt. Ich wollte Deiner skeptisch-ablehnenden Interpretation nur eine etwas wohlwollendere gegenüberstellen. Letztlich entscheidest ohnehin Du selbst, wie Du interpretieren möchtest.

Streitbar wäre aus dem Absatz am ehesten dieser Satz, denke ich:

Sehe ich anders. Wenn ich sage: „Mit Wort X meine ich dich“, treffe ich auch immer eine Aussage über dich. Ob du diese Bezeichnung, die ich für dich wähle, angemessen findest, wäre meines Erachtens etwas, was ich dringend berücksichtigen sollte, wenn ich über dich spreche. Trifft im Übrigen nicht nur aufs Gendern zu.

Ich rede von der Theorie des deutschen Feminismus. Demnach ist das Geschlecht die wichtigste Eigenschaft eines Menschen und muss daher permanent erwähnt werden, da dieser Mensch sich sonst nicht angesprochen fühlt. Daraus folgt dann in der Logik, dass „das Kind“ im Grunde 98% aller Kinder nicht anspricht.

Das Nutzen von neutralen Formen ist etwas, was man z.B. im englischen Feminismus findet. Dort ist die Meinung, dass das Geschlecht so weit wie möglich aus der Sprache raugehalten werden soll, solange es nicht für den Kontext nötig ist. In der deutschen Sprache ist das dann als Beispiel die Umbenennung von „Krankenschwester“ zu „Krankenpfleger“. Letzteres ist nach dem englischen Feminismus geschlechtsneutral. Nach dem Deutschen aber nicht. Letzterer sieht hier nur eine Änderung von Frau zu Mann, nicht zu Neutralität.

Klingt für mich mehr so nach einer persönlichen Interpretation einer nicht vorhandenen Theorie.

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Da wurden hier schon genug Links zu gepostet. Die werde ich nicht wiederholen.

Kein Problem. Das meiste hab ich eh noch im Kopf.

Nochmal eine große Umfrage zum Thema Gendern, diesmal vom MDR. Sehr ähnliche Ergebnisse wie bei anderen Umfragen, zum Beispiel vom ZDF Politikbarometer.

MDRfragt: Deutliche Mehrheit lehnt Gendersprache ab

Die Debatte um die gendergerechte Sprache hält der größte Teil der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer für unwichtig und lehnt das Gendern in sämtlichen Kontexten ab, beispielsweise in den Medien oder der Werbung. Zwar stehen Frauen und die jüngere Generation der Gendersprache etwas offener gegenüber, aber auch bei diesen Gruppen überwiegt die Ablehnung. Das zeigt eine aktuelle Befragung von MDRfragt, an der sich fast 26.000 Menschen aus Mitteldeutschland beteiligt haben.

  • 86% halten gendersensible Sprache für unwichtig (82% bei den Frauen)
  • die höchste Zustimmung bei den 16-29-Jährigen mit 38%
  • mit Abstand die meisten bevorzugen das generische Maskulinum beim Lesen und Hören. 20% bevorzugen die Partizip-Variante („Studierende“). Kaum jemand will Varianten wie Stern, Doppelpunkt oder Pause lesen/hören
  • drei Viertel lehnen die Gendersprache in den Medien ab, 80% im Privatumfeld, ungefähr 70% im beruflichen Umfeld und bei staatlichen Stellen
  • für drei Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielt das Gendern im eigenen Sprachgebrauch so gut wie keine Rolle. Rund 10% nutzen häufig geschlechtersensible Formulierungen,
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Ohne groß aufs Thema eingehen zu wollen, das hier:

ist ganz normal weil eben gewohnt. Hätten wir seit 100 Jahren eine genderneutrale/gendergerechte Sprache wären da alle dran gewöhnt und würden das beim Lesen und Hören bevorzugen.
Egal wie man zu dem Thema steht, dieser Punkt sagt überhaupt nichts aus und taugt nicht als Argument für irgendwas, verstehe daher gar nicht wieso das abgefragt worden ist.

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Ich finde den Punkt genauso relevant wie die anderen - zumal die alle unmittelbar zusammenhängen.

Wenn die Umfrage ergeben hätte, dass mehr als 15% der Befragten gendergerechte Sprache wichtig finden, mehr Menschen diese als sinnvoll erachten und im Alltag verwenden, dann würde es konsequenterweise auch mehr Befürworter von Alternativen zum generischen Maskulinum geben.

Außerdem wird erst durch diese Frage klar, dass offensichtlich selbst bei den Befürwortern genderneutraler Sprache am ehesten die Partizip-Variante oder ähnliches Zustimmung findet und */_ weit abgeschlagen sind. Das ist ebenfalls ein relevantes Ergebnis der Umfrage.

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In der Logik ergibt es auch keinen Sinn zu fragen, was man von dem * oder : hält. Weil die ja neu und ungewohnt sind und deswegen keine Zustimmung haben.

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