Da die meisten Boote von Libyen starten und die Verhältnisse dort leider echt unter aller Sau sind - sichere Häfen schauen anders aus. Und auch wirtschaftliche Sanktionen nützen wenig, wenn das Land unter Warlords aufgeteilt ist.
FunFact: der wirklich tödliche Teil der “Flucht” ist gar nicht das Mittelmeer, sondern die Sahara davor. Aber davon redet halt keiner.
Ansonsten: Die EU muss endlich die “Eier” entwickeln, eine kluge Strategie für eine geordnete Migration entwickeln und nicht einfach Grenzen und Augen verschließen.
PS: zum Leben retten gehört auch, dass man sie ins nächste „Krankenhaus“ bringt. Keinem Verkehrsopfer ist geholfen, wenn die Rettung kommt, sie wiederbelebt und anschließend im Slum wieder aussetzt
Aber das gerade Nazis ihre Probleme haben, dass man sie mit dem anspricht, was sie sind: Nazis - ja das ist zu geil. Aber ich bin ein Gutmensch (meinen die das echt als Beleidigung)
Das heißt aber nicht, dass man sie nach Europa bringen muss, wo dann automatisch auch Asyl beantragt werden kann. Damit hält Europa den Kreislauf aufrecht und liefert eine (von vielen) Fluchtursachen. Das Wissen, dass ein Leben in Europa nach der lebensgefährlichen Flucht durch Wüsten und über das Meer sehr realistisch ist, treibt viele erst zur Flucht.
Man könnte sich auch ein Beispiel an Australien nehmen, dass es mit durchaus fragwürdigen Methoden geschafft hat, die Anzahl an Bootsflüchtlingen (und damit auch Opfern bei der Überfahrt) drastisch zu reduzieren.
Ist halt die Frage, ob sowas hier auch umsetzbar wäre und ob Europa das überhaupt will.
Was klug und geordnet ist, darüber kann man trefflich streiten. Abschottung, um die Flucht von Wirtschaftsmigranten zu verhindern in Kombination mit Kontingenten an wirklich Schutzbedürftigen (auch Schwache, Frauen und Alte, die es bisher weniger häufig nach Europa schaffen) fände ich zum Beispiel den besseren Weg.
Australien verstößt mit seiner Politik auch gegen die Menschenrechte. Also mein Standard ist ein anderer.
Aber davon abgesehen: Asylpolitik beginnt nicht erst beim Mittelmeer und die beste Asylpolitik ist es meiner Meinung, die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen und ihnen zu helfen, eine funktionierende Zivilbevölkerung aufzubauen. Und vielleicht dafür zu sorgen, dass ihre Heimat nicht unbewohnbar wird.
Das versteht sich von selbst. Da tut Europa zu wenig. Aber auch größere Anstregungen in diesem Bereich werden auf die Anzahl der Flüchtlinge kurz- und mittelfristig mM keinen Einfluss haben.
I agree to disagree. Gerade durch die Bodenschätze Afrikas könnten sie eigentlich genug erwirtschaften, um davon unabhängig zu werden und Reichtum für alle zu schaffen. Ist sicher ein langfristiges Projekt (30+ Jahre), aber irgendwann müssen wir anfangen (haben es ja die letzten 50 Jahre nicht getan).
Die interessante Frage ist ja auch, wie dann diese geordnete und sichere Migration aussieht.
Ein Beispiel ist, dass man dann die Leute mit dem Flugzeug einfliegen lässt und einen Asyl-Antrag stellt. Müssten dann größtenteils staatliche Flieger sein, da sich ein Großteil der Leute keinen Flug leisten kann bzw. man sie auch nicht wie die Schlepper abzocken will… Wovon fliegen die dann ab? Jedes Land der Welt oder gibt es dort dann auch Ankerpunkte auf dem Kontinent? Wenn ich wirklich verfolgt werde, kann ich schlecht auch im eigenen Land und ggf. Nachbarländern warten. Ein Fluchtweg müsste immer noch zurückgelegt werden, wo es Gefahren gibt. Darüber hinaus gibt es in vielen Ländern auch sehr viele Binnenflüchtlinge, die aufgrund eines Konflikts oder anderen Dingen einfach von Ost nach West vertrieben (z.B. in der DR Kongo) wurden. Würden die Zahlen dann ggf. sogar steigen? Kein weiter Weg, kein Risiko mehr, keine hohen Schlepper-Preise. Man setzt sich in den Flieger und versucht es erstmal. Wird dann im anderen Land entschieden.
Eine weitere interessante Frage wäre: Gilt das dann für jedes Land auf der Welt oder würde man dann das einschränken? Es gibt die unsägliche Diskussion über sicher und unsicheres Herkunftsland. Dann darf die Familie aus Syrien das in Anspruch nehmen, aber die Person aus Nigeria evtl. nicht. Würde das Problem dann auch nicht lösen. Dann machen sich die Menschen aus diesen Ländern weiter auf den Weg.
Heißt im Endeffekt auch, dass das System für jedes Land auf der Welt gelten müsste. Oder sperrt man auch noch mittel- und südamerikanische Staaten (wie z.B. Venezuela) oder Südasien (wie z. B. Myanmar) aus, weil diese vor der Haustür der EU ertrinken oder sterben? Anspruch auf Asyl hätte von den Menschen sicherlich auch viele.
Wenn das alles geregelt ist, kommt dann die Frage, was passiert bei “Kein Anspruch auf Asyl”? Sollte es dann zurückgehen, dann ist nun auch nicht gesagt, dass diese Menschen dann nie wieder die Flucht versuchen und gefährliche Wege in Kauf nehmen, sich in Hände von Schlepper bewegen. Ggf. weniger als heute, aber ganz verhindern wird man es nie.
Gibt auf jeden Fall viele Punkte, worüber man sich vorab Gedanken und Pläne machen müsste.
Der Witz am Flugzeug ist ja, dass (Kriegsflüchtlinge mal ausgenommen) die Flucht von Afrika nach Europa ein vielfaches davon kostet, für ein Flugticket brauchst aber ein Visum, das Europa nicht ausstellt.
Als ich noch Flüchtlinge half (war vor 2000 - 2012) hatte ich Leute die vier- bis fünfstellige Eurobeträge zahlten für ihre Flucht. Das ist fast ein Jahresgehalt hier in Österreich. Und anstelle dass man ein gutes System schafft, dass sie für sechs Monate einreisen können (mit Option für dauerhaften Aufenthalt, wenn sie sich gut integrieren/Deutsch lernen/keinen Scheiß bauen), geht das Geld lieber an die Schleppermafia.
Wie gesagt, da besteht dann halt wieder die Frage: Welche Länder oder soll das für alle Länder gelten so ein Visa? Hinzu kommt auch noch, dass sich das trotz Visa auch nicht jeder leisten kann. Das würde uns in diesem System eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bescheren, in dem dann nur einige Menschen die Chance haben. Inwieweit das nun so ist, kann ich nicht beurteilen. Der Weg wäre dann halt schneller, als auf der Flucht dann auch noch Monate oder Jahre sich Geld für Schlepper noch zu verdienen…
So ein Visa würde dann halt von der Einreise bis zur Antragstellung oder so gehen. Wichtig wäre nur die Einreise. Wenn ich dann den Antrag stelle, müsste man einen Status oder so bekommen bis man dann entschieden hat.
Aber das ist doch jetzt auch so? Nicht jeder kann sich eine Aber das ist doch jetzt auch so? Nicht jeder kann sich eine PutzBootsüberfahrt über das Mittelmeer bis knapp vor Lampedusa leisten
Bei den "Wirtschafts"flüchtlingen (und ich hasse den ersten Zusatz, hat sich leider in unserer Sprache eingeführt) hast diese ja - seit Jahren. Wen wird der Clan nach Europa schicken, die 13jährige Tochter (die möglichst viele weiter Nachkommen gebären soll) oder den jungen starken Mann, der viel arbeiten kann und viel Geld nach Hause schicken kann? Da legen oft Dörfer zusammen um einen (!) nach Europa schicken zu können. Der darf aber nicht per Flugzeug einreisen und sechs Monate seine Qualitäten beweisen, nein er muss erst ein halbes bis ein Jahr durch die Sahara und das Mittelmeer reisen und den Schleppern das Geld von ihm und seiner Familie in den Rachen stopfen … weil wir/unsere Politiker einfach zu blöd sind, das Thema gescheit zu behandeln.