Grammatik, Rechtschreibung, Semantik & Schreibweisen

…wenn man in einem Kontext ist, wo man offiziellen Regelungen oder einer Prüfaufsicht unterliegt…

…für wen? In welcher Situation? Aus welchem Grund?

Hast Du den Duden anerkannt? Ich hab den Duden nicht anerkannt.
DIe Verwaltung meiner Universität hat den Duden anerkannt (Mein Linguistikprofessor hält ihn für nich so dolle.) und deshalb richte ich mich strikt nach dem Duden, wenn ich etwas für die Universität schreibe.
Und wenn ich nicht für meine Universität schreibe, hört das wieder auf, weil die paar Typen aus der Dudenredaktion einfach mal weder mir noch irgendwem anders irgendwas zu sagen hätten.

Die FAZ hat(te?) auch 'ne Rechtschreibregelung, die sich nicht nach dem Duden richtet(e?). Richtest Du Dich nach der? Hat die jetzt magisch irgendwas in Deinem Privatleben zu melden, nur weil die Redaktion der FAZ die anerkannt hat?

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Nur weil ein Großteil der Bevölkerung es falsch ausspricht/schreibt, liegen sie automatisch im recht? Na das ist ja mal 'ne Definition.

Nehmen wir als Beispiel die “Nicht/Ja” Problematik.
Es ist für mich einfach nur logisch und per Definition alternativlos.

A: "Du kommst morgen auch nicht zur Arbeit?"
B: “Ja, ich komme morgen auch nicht zur Arbeit.”

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Also Du kannst gerne versuchen, mir inhaltlich zu begründen, wieso das, was die Mehrheit der Sprecher einer Sprache spricht, falsche Sprache sein soll.
Dazu musst Du dann begründen, wie ein Maßstab für Korrektheit der Sprache außerhalb der tatsächlichen Sprache (Die ja Deiner Ansicht nach falsch ist.) aufgestellt werden soll und danach begründen, mit welcher Autorität dieser außersprachliche Maßstab dann auf die Sprache anzuwenden wäre.

Also sei mir nicht böse, aber wow…

Es gibt definierte, grammatische Regeln. Zum Beispiel: auf “wegen” folgt der Genitiv. Ob du dich daran hältst oder nicht: es gibt sie. Demnach ist “wegen dem Wetter” grammatikalisch falsch. Klar, die Mehrheit sagt “wegen dem”, das macht es aber grammatikalisch einfach nicht richtig.

Alles, was du ansprichst, fällt für mich im weitesten Sinne unter “Umgangssprache”. Die natürlich existiert und natürlich verwendet nicht jeder von uns immer die korrekte Sprache / Rechtschreibung, aber du kannst damit nicht einfach die gesetzten Regeln wegdiskutieren.

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Das sagst Du. Ich sag was anderes. Und jetz?

Gelten für dich also keine Regeln, oder was? Das is doch albern…

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Ich finde es extrem albern, dass Deutsche sich ständig hinstellen und so tun, als wäre der Duden irgendwie Gott und wenn man sich nicht dran hielte, käme die Rechtschreibpolizei und würd einen verhaften.
Wenn ich wollte, könnte ich den ganzen Tag “wegen dem” sagen, soviel ich lustig bin. (Ich sage allerdings wegen des, weil ich stockkonservativ bin.) Es gibt nichts, was mich daran hindert. Und mehr noch: Ich werde verstanden.
Ich werde nicht nur inhaltlich verstanden, Leute verstehen auch ohne weitere Erklärung, dass “wegen dem” eine Konstruktion aus der deutschen Sprache ist.

Und bis jetzt kam noch kein inhaltliches argument, was daran falsch sein soll.

Von Ende 1955 bis zur Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 war der Duden maßgebend für die amtliche Rechtschreibung in Deutschland.

Da der Duden aber weiterhin die amtliche Rechtschreibung wiedergibt, ist er ein Standartwerk und in Deutschland das was am weitesten verbreitet ist.

In einer Prüfung kann ich mich aber nicht auf die Schreibweise der FAZ berufen.

ja gut warum wird den dann hier überhaupt über Schreibweisen diskutiert, wenn privat jeder tun und lassen kann was er will.

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Ganz einfach: Weil sie es einfach nicht besser wissen. Ist das klassische “hat sich so eingebürgert.”. Und das schreib ich frei von Wertung.
Dafür brauch es keine Maßstäbe oder Autoritäten.
Nur weil ich es so vor die Nase gesetzt bekomm, muss ich es nicht als Gesetzmäßigkeit anerkennen, sondern kann es hinterfragen und anprangern.

Aber ich hab tatsächlich noch eine ernstgemeinte Frage an dich, welche mich seit Jahren nicht loslässt. Ausgelöst durch meine damalige Deutschlehrerin.

Auf jedem Personalausweis steht bei Staatsangehörigkeit “deutsch”.
Korrekterweise müsste es doch eigentlich “Deutschland” heißen, da ein Staat namens “deutsch” nicht existiert.
Gibt es eine plausible Erklärung dafür?

Aber das ändert doch GAR NICHTS daran, dass es einfach nicht korrekt ist. Du wirfst hier zwei Sachen durcheinander, die nich wirklich was miteinander zu tun haben.

Ja. Und?

Weil Dein Prüfer zufällig (Naja, auf lange Sicht zufällig.) den Duden anerkannt hat. Und?

Weil jeder privat tun und lassen kann, was er will, und man für jede Ansicht ein Für und Wider finden und Strömungen und Präferenzen vergleichen kann.

Warum wilslt DU über Schreibweisen diskutieren, wenn Du meinst, es gebe nur die eine wahre Antwort und die stünde schon in einem Buch fest? Was gibt’s dann da zu diskutieren? Warum heißt der Thread dann nicht „was steht im Duden, ich bin zu faul grad selber nachzukucken“.

Das klingt jetzt eigentlich, als würdest Du meine Ansicht vertreten…

Begründung?
Ich habe jetzt wirklich hinreichend dargelegt, dass „wegen dem“ Teil der deutschen Sprache ist. Das zweifelt hier auch niemand an, auch Du zweifelst nicht an, dass das Deutsch ist, das ist millionenfach nachweisbar. Du stellst hier die belegungsbedürftige Behauptung auf.
Du könntest jetz sagen: „Das steht nicht im Duden.“ (Was natürlich falsch wäre, aber mal nur fürs Argument.)
Dann könnte ich Dir antworten: „Okay, ‚wegen dem‘ ist nicht vom Duden gedeckt und wenn man sich nach dem Duden richten will, kann man das nicht benutzen.“
De facto würd ich wahrscheinlich sagen: „Im Duden steht auch nicht drin: ‚Alles, was in diesem Buche nicht niedergeschrieben ist, ist falsches Deutsch.‘“
Aber Du tust so, als gäbe es eine objektive naturgesetzliche Korrektheit der deutschen Sprache und…naja, da mir nicht das Gehirn explodiert, wenn ich „wegen dem“ sage, noch die deutschen Sprecher in große Verwunderung ausbrechen, was ich denn jetzt sagen wollte, kann ich das einfach mal nicht ohne Weiteres bestätigen. Frei Hitchens: „What can be asserted without evidence, can be discarded without evidence.“

Weil die Staatsangehörigkeit deutsch ist. „Deutsch“ ist ein Adjektiv, das die Staatsangehörigkeit beschreibt. Deutsches Essen, deutsche Treue, deutsche Obrigkeitshörigkeit, deutsche Staatsangehörigkeit, blaue Augen, braune Haare.

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afaik ist der duden seit der rechtschreibreform (2006?) nicht mehr verbindlich.
es gibt für institutionen (behörden, schulen, universitäten, usw) ein amtliches regelwerk von der gesellschaft für deutsche sprache.
und natürlich darf privat jeder sprechen und schreiben wie man mag.

https://gfds.de/duden-verbindlichkeit/

aber der passinhaber ist deutscher staatsangehöriger

Nachgedanke dazu:
In Appendix Probi, einem Werk des Frühmittelalters über die lateinsiche Sprache, listet der Autor eine Reihe von “Fehlern” der lateinischen Sprache auf, bzw. falsches Latein.
Und in der Tat, in Italien sprechen sie heute schreckliches Latein. Sie machen fast alles, was da als falsch gelistet ist. Das Latein ist so schrecklich, wir geben ihm schon einen neuen Namen: Italienisch.
Italienisch, also ganz ganz schlechtes Latein, hat sich halt so eingebürgert. Und kein Italiener verschwendet auch nur einen Gedanken an den Appendix Probi, warum auch? Die versuchen nicht, nach Appendix Probi zu sprechen, die sprechen einfach das, was sie für vernünftiges Italienisch halten.
Außer sie schreiben eine Prüfung in Latein.
Und das ist mein Ansatz. Ich verschwende keinen Gedanken an den Duden, warum auch? Ich versuche nicht, nach Duden zu sprechen, ich spreche das, was ich für vernünftiges Nordostdeutschland-Deutsch halte.
Außer ich schreibe eine Prüfung unter Dudenregeln.
Sicher, Nordostdeutsch ist noch ähnlich genug dem Duden-Deutsch, das wir dafür keinen neuen Namen haben, aber wie sagte der alte Billy S.?

“What’s in a name? that which we call a rose
By any other name would smell as sweet.”

Und mal unter uns, wer vermag schon zu sagen, wo falsches Latein aufhört und gutes Italienisch anfängt? Wo falsches Deutsch aufhört und wo jutet Brandenburjisch anfängt? (Nicht, dass ich darüber nicht mit Vergnügen diskutieren würde, mit Leuten, die wirklich für Diskussionen offen sind…)

Also fragt euch das mal, ihr Duden-Ritter: Warum auch?

Die Diskussion ist doch irgendwie etwas müßig, weil Sprache immer Ermessensspielraum ist. Es ist gut, dass wir sie mit mehr oder minder verbindlichen Regeln lernen, sodass wir alle in annähernd ähnlichen Parametern kommunizieren und nicht ständig irgendwer irgendwas nicht versteht. Es ist ebenfalls gut, dass sich die Sprache mit den Sprechern entwickelt. Ab wann ein Wort nun „noch falsch“ oder „schon richtig“ ist, kann doch aber hier niemand verbindlich sagen. Auch der Duden entscheidet ja mehr oder weniger Pi mal Daumen was er jetzt ergänzt.

Der Fakt das Sprache lebt widerspricht ja schon der These dass es zu jedem Zeitpunkt für alle Sprecher nur eine Wahrheit geben kann, es ist innerhalb der groben Verständigungsregeln eben das persönliche Empfindung. Von daher weiß ich nicht, ob das hier eine Diskussion ist, die eine Einigung braucht oder erziehlen kann

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Das appendix probi kommt aus dem vierten Jahrhundert, wenn Wikipedia richtig liegt. Der Duden aus dem zwanzigsten. Wir können uns gerne im Jahr 3500 noch mal über die Sinnhaftigkeit eines regelwerks für eine einheitliche Deutsche schriftsprachregelung unterhalten.

Möglicherweise gibt es auch eine gewisse wahrnehmungsverschiebung: du behauptest gerne, die Mehrheit würde xy soundso machen, andererseits, dass du in diesem thread verhasst seist. Wenn dir widersprochen wird, weil jemand deine Meinung nicht teilt hat es nichts mit hass zu tun. Wenn du “alleine gegen alle argumentierst” liegt es aber vielleicht einfach daran, dass du eben nicht die Mehrheit “vertrittst”.
Dass es umgangssprache gibt, hat nie irgendwer bestritten. Dass man schriftlich, in einer formellen, korrekten Konversation sich jedoch anders ausdrückt, bestreitest du doch auch nicht.

Somit kann man doch klar in “korrekte, grammatikalisch geregelte” und umgangssprachliche/regionale Sprache unterscheiden.

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Manchmal versuchen se einfach, Du ins System zu zwängen. Weil ihnen schlechte Menschen sind.

Komm schon, musst du das auf diese Weise machen? Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben und mich verbessern, wenn dir meine Grammatik und Rechtschreibung wichtig ist, aber jetzt extra groß hervorzuheben, dass ich einmal nen größeren sprachlichen Fehler gemacht hab und das dann auch noch so, finde ich nicht sehr nett.
Vor allem weil du mich persönlich nicht kennst. Ich könnte rein theoretisch auch sprachliche Probleme haben, von denen du nichts weißt.
Was aber nicht der Fall ist, sondern ich bin gestern einfach müde gewesen und noch zu lange im Forum gewesen, da passieren solche Fehler halt mal.
Also Entschuldigung, falls ich dich damit gestört haben sollte, aber ich denke, dass es inhaltlich verstanden worden ist.

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