Hilfe, es hat geklingelt.. ..der Thread für Sozialphobiker und Sympathisanten

Das ist bei mir noch nicht einmal der konkrete Gedanke, sondern einfach nur eine innere Sicherheit, mit der ich mich die Dinge dann auch traue, während ich alleine eher doch lieber daheim auf der Couch kneife :beancute:

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Gestern mal wieder ein typisches Tim-Telefonat gehabt. Meine Schilddrüsentabletten gehen langsam zu Neige. Da das alles neu für mich ist, und beim Radiologen es nicht angesprochen wurde, war ich etwas hilflos bei dem Gedanken, wo ich denn jetzt die Tabletten zukünftig her bekomme…

  • Beim Hausarzt, auch wenn der ja gar nix mit der Untersuchung beim Radiologen zu tun hat?
  • Beim Radiologen? Brauch ich da wieder einen Termin, kann ich einfach so vorbei?
  • Soll ich beim Hausarzt mal nachfragen? Dann muss ich aber erstmal warten bis der Arzt mich zurück ruft.
  • Sagt er mir, ich bekomme die von ihm oder muss ich wirklich wieder zum Radiologen?
  • Brauch ich dann wieder ne Überweisung, auch wenn ich mir dort nur Tabletten abhole?
  • Wie lange dauert das alles?
  • Klappt das, bevor mir die Tabletten ausgehen
  • Was ist, wenn mir die Tabletten ausgehen

Gestern mich dann mal überwunden beim Hausarzt anzurufen (hab noch für 3 Wochen Tabletten).
Ich kurz gesagt das ich wegen den Schilddrüsentabletten anrufe und gerne eine Rückruf vom Arzt hätte.

Darauf dann die Arzthelferin: „Ja, der Radiologe hat uns geschrieben. Die Dosis bleibt wie gehabt. Rezept bekommen sie nun immer von uns. Ich mach’s ihnen fertig, können sie ab morgen abholen kommen“ … :kappa:

Jepp, that‘s me

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Oh man, eben wieder so eine Situation gehabt, in der mich jemand anspricht und ich natürlich erst wenn bereits alles gelaufen ist, die richtigen Worte finde… :poop:

War ein netter asiatischer Tourist, der erst was zu einem Ticket und dann nach einer Restaurant-Empfehlung gefragt hat. Das mit dem Ticket hab ich wohl nur so halb gut erklärt, weil er zum Stempeln an den Automaten vorbeigelaufen ist und dann noch Hilfe von einem weiteren Passanten benötigt hat. Hätte einfach gleich die paar Meter mitgehen sollen und ihm zeigen, statt nur erklären :beanlurk:
Wir sind zufällig die gleiche Strecke gefahren und nach dem Aussteigen spricht er mich wieder an und fragt, wo man günstig essen kann. Ich, der sonst so gut wie nie auswärts isst, hab mehr oder weniger reflexartig geantwortet, dass ich das leider nicht weiß und entschuldigt. Haben nett auf Wiedersehen gesagt und das wars.
Auf dem Weg fällt mir ein, dass ich vielleicht erst besser hätte nachfragen sollen, was er unter günstig versteht und was er für eine Küche favorisiert. Dann hätte man schonmal bisschen einschränken können, so ein paar Stellen vom dran vorbeilaufen kenn ich ja doch. Glaub mit dem hätte man sich generell ganz gut unterhalten können.
Aber wie es eben immer so ist, aus dem Nichts angesprochen werden bedeutet einfach mal Schockstarre im Gehirn :beanderp:

Anderseits, wenn ich länger mit ihm gequatscht hätte, wäre ich wohl nicht trocken nach Hause gekommen, weil nichtmal eine Minute nachdem ich durch die Tür bin ein Platzregen begonnen hat…
Um zumindest krampfhaft irgendwas positives daraus zu ziehen :simonhahaa:

Vor paar Wochen auch zwei Mädchen, die wohl vom Hostel in der Nähe kamen und einen Rewe in der Nähe gesucht haben. In der Nähe fiel mir auf Anhieb keiner ein und war entsprechend auch ein kurzes „Sorry, weiß nicht, ciao“-Gespräch. Gleich danach fällt mir ein, dass es ja nur so 2-3 Straßen weiter einen gegeben hätte. Ist halt die Frage, ob das noch als „nah“ für sie gegolten hätte, aber vorschlagen hätte man ihn ja können :roll_eyes:

Dass in solchen Momenten das Gehirn einfach nicht funktionieren will, so nervig und ärgerlich :beanomg:

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Wenn mich Leute nach dem Weg fragen, kram ich immer mein Handy raus und schmeiß Google Maps an :smiley:

Schockschwerenot! :shocked_rikon:
Uff, ist das eskaliert…
So ne Monsterattacke hatte ich schon ewig nicht mehr! :beanomg:
Die Nacht war echt seltsam und ich habe ziemlich verstörendes Zeug geträumt, dauernd wach geworden etc.
Habe mich somit schon morgens irgendwie unsicher und unwohl in meiner Haut gefühlt. Nichtsdestotrotz musste ich zum Einkaufen. Da ich noch in die Apotheke, dm, Tedi und Biomarkt wollte, bin ich also ne kleine Tour gelaufen, die mich am Ende noch kurz in Lidl geführt hätte.
Komme also an der Apotheke an - hat samstags geschlossen. Das hat dann wohl den Stein ins Rollen gebracht und ich bin recht schnell über die Klippe gestürzt. Also alle anderen Geschäfte bleiben lassen, aber wenigstens in Lidl, Lebensmittel kaufen - weil es ist ja nichts daheim.
Der Lidl ist für mich aber eine eher fremde Umgebung, in der ich auch so schon immer leicht verwirrt bin. In meinen Zustand war das pures Gift. Bin dann schweißgebadet aus dem Geschäft geflohen.
Jetzt war ja immer noch das Problem, dass ich Lebensmittel brauche. So hatte ich die Hoffnung, unterwegs ein bisschen runterzukommen und dann das Nötigste schnell im Aldi zu kaufen, da dieser ja gewöhntes Terrain ist.
Allerdings führte mich mein Weg die Hauptstraße entlang und in meiner Verfassung kam ich mit dem Lärm und der Hektik überhaupt nicht klar und das schwappte wie ne Welle über mich drüber. Damit war das Thema Aldi erledigt - letzte Hoffnung Bäcker, denn ich brauchte ja noch immer was zu Essen.
Also weiter die verfluchte Hauptstraße entlang. Unterwegs natürlich noch ein Steinchen in den Schuh bekommen. In meiner Panik kann ich jetzt natürlich nicht stehen bleiben und den Schuh ausschütteln. Also einfach weiterlaufen. Klamotten inzwischen schon schweißdurchnässt. Überall spüre ich die Rinnsale.
Beim Bäcker ist es natürlich mega warm und stehe ewig an. Ich will hier raus! Ich pack das nicht! - Fluchtreflex.
Mit letzter Willenskraft stehengeblieben und gewartet, bis ich dran bin. Bin Tropfnass. Schweißperlen tropfen von der Nase. Sehe die scheelen Blicke der Verkäuferin…
Endlich raus. Nur noch heim. Ich bin ausgelaugt, frustriert und auch enttäuscht. Dachte wirklich nicht, dass es mich noch so heftig und auch langanhaltend erwischen könnte.
Und natürlich habe von dem Steinchen jetzt ein Loch in der Socke…

Sorry für den langen Text, aber das musste raus und hat mich auch gut abgelenkt und dadurch ne Exitstrategie geboten. Bin noch immer sehr aufgewühlt, hoffentlich ist meine Schreibe nicht zu wirr und fehlerhaft.

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Immerhin hat es sich gelohnt

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Nimm das du verfluchte Phobie! Ha!
War eben Einkaufen! :beanpoggers:

Gut, ich hatte Unterstützung von ner lieben Freundin mit Maxl als „Therapiehund“. :lovenado:
Sie war so lieb, mich abzuholen. mit mir einzukaufen und mich eingeladen, den Nachmittag bei ihr zu verbringen. Trotzdem war es nicht einfach und hatte ziemlich zu kämpfen. Daher bin ich bin froh, auf ihren Rat hin, Ersatzkleidung eingepackt zu haben und bei ihr duschen zu können.
Auch wenn ich immer noch enttäuscht von mir und meiner eigenen Dummheit bin(es hatte ja eigentlich genug Warnzeichen gegeben und bin dennoch sehenden Auges in die Katastrophe gerannt), bin ich froh, mich gewehrt und dem etwas entgegengesetzt zu haben. In dem Zusammenhang bin ich natürlich auch mega dankbar, dass mir das durch die Freundin ermöglicht wurde. :lisa:

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Deine Freundin find ich Klasse. Toll, dass du dich mit ihrer Hilfe nochmal rauswagen konntest.

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Das hat sie ja nur mit dem Hintergedanken gemacht, dass sie mich danach mit Hochzeitskram vollquatschen kann. Bin in ihrem Inner Circle so ziemlich der Letzte, der das Thema überhaupt noch hören kann. :kappa:

Danke. Ja, ich bin fast ein bisschen stolz auf mich, dass ich mich darauf eingelassen habe, statt zu kneifen und notfalls auf Pizzaservice auszuweichen.

Aber sie weiß nach fast 20 Jahren auch, wie sie mich zu nehmen hat. Zudem reagiert sie als SozPäd in solchen Situationen auch genau richtig. Die meisten anderen hätten wohl angeboten, für mich mit einzukaufen. Sie hingegen unterstützt mich dabei, mich so der Herausforderung zu stellen und daran zu wachsen. Ihr vertraue ich einzig aber auch genug, um mich mit ihr überhaupt in solche Situationen zu begeben und schäme mich ihr gegenüber dann auch nicht für die Symptome.

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Es ist echt eins besten Gefühle :beangasm:

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Einmal klingeln lassen. Dann eine Email schrieben „Da ich Sie leider telefonisch nicht erreichen konnte…“ :doge_finger_guns:

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absolute Zustimmung.

Hat von euch jemals jemand bei so einer Situation auf die Mailbox gesprochen?

  • Hahaha, nein!
  • Ja, ging wirklich nicht anders
  • Ja, wollte ich so

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Ich sprech nur meiner Psychiaterin auf die Mailbox, wenn ich ein neues Rezept brauche, da sie sehr schwer zu erreichen. Da wär mir Telefonieren lieber. Auf Mailbox sprechen ist viel unangenehmer

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Aber das wäre doch was für diesen Thread. Nie wieder erklären müssen warum man nach Hause geht

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Woah ja, das Problem habe ich auch und leider bietet sie nicht wie alle meine anderen Ärzte die Möglichkeit, das per Mail oder Kontaktformular auf der Website zu erledigen. Das nervt jedes mal aufs Neue. :beanmad:

Echt? Ich liebe das eigentlich das ich da eben schnell meinen Text drauf sprechen kann und gut. Nur die ewig lange Ansage nervt.

Seit geschlagenen 5min starre ich die Telefonnummer auf dem verdammten Bildschirm an. :eyes:
Und nun flüchte ich mich lieber hierher. :beanderp:
Ich bin heute aber auch in ner ziemlich schlechten Verfassung - sowohl körperlich als auch mental.
Trotzdem nervt es mich. Aber ich glaube, es wäre wirklich vernünftiger das auf morgen zu verschieben. Wenn ich dann nicht ohnehin krank bin :beansad:

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Bei der Notwendigkeit stellen sich drei Fragen:
Wen musst du anrufen und warum? Und ist es dringend?

Da es beruflich ist, sollte es mir eigentlich nichts ausmachen. Noch dazu, weil es sich um eine simple Anfrage handelt. Ne Mail kommt in diesem Fall leider nicht in frage.
Drumherum kommen werde ich nicht, aber es nicht so dringend, dass ich das unbedingt heute machen muss. Wie gesagt, habe nen schlechten Tag, kränkel vor mich hin und will eigentlich einfach nur ins Bett.

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