Ich hätte wahrscheinlich angesprochen, dass er seine Filme nur noch in ausgewählten Pressescreenings zeigt, was ja per se ein interessantes Thema an sich ist, und dann einfach den Film an sich besprochen. Das andere Thema hätte ich - wenn überhaupt - nur insofern angesprochen, dass es darum heute nicht gehen soll.
Das sollte eben in anderen Shows bzw. auf anderen Bühnen besprochen werden und meiner Meinung nach nicht in eine Kinosendung für einen Einschnitt sorgen. Ich bin aber auch jemand, der sich dafür einsetzt, dass man sich mit jedem Menschen an einen Tisch setzen und mit ihm über seine Ansichten sprechen sollte, ganz egal wie zweifelhaft sie in der Allgemeinheit angesehen werden und das Kunst und Künstler zu einem Großteil getrennt betrachtet werden sollte. Dementsprechend bin ich mit diesen zwei Ansichten auch voreingenommen (Wie jeder andere Mensch auch). Es gibt bei solchen Themen eben nicht das 100% richtige Vorgehen. Es ist immer Abwägungssache.
So, grade viel zu viel Zeit damit verbracht zwei Tage zurück zu lesen, nur um heraus zu finden, dass es um einen Schweiger-Film geht (Für die, die auch nicht wussten, wovon die Rede ist: „Die Rettung der uns bekannten Welt“)
Kann man so sehen, aber wenn man mit so was erstmal anfängt, wird es schnell inkonsequent. Ich finde es komisch, wenn in der besten deutschen Kino-Sendung ein Kinostart eines „großen“ deutschen Kinofilms ausgespart wird. Das sage ich als jemand, der an diesem Film keinerlei Interesse hat, Til Schweiger ätzend findet und Schwurblern keine Plattform geben will. Aber es geht eben nicht um die Schwurbelei, sondern den Film.
So, morgen endet die Deadline der Studios, um ihre Filmtitel für die Oscars 2022 bei der Academy einzureichen.
Nicht die Filme selber, die müssen allerdings bis zum 31.12.21 in den USA (genau genommen New York City, Los Angeles, San Francisco, Miami, Atlanta oder Chicago) angelaufen sein und mindestens 7 Tage hintereinander, 3x täglich in mindestens einem Kino gezeigt werden, um für die Oscars akzeptiert zu werden ( )
Insofern stehen bereits alle Filme fest, die für die Oscars nominiert werden können.
Ich hab mir das mal zum Anlass genommen und anhand der bisherigen Kritiken, den Darstellern, Produktionsfirmen, Verleihern und Filmthemen eine Liste mit meinen Oscar Tipps erstellt.
Man könnte mich auch einen Nerd nennen
Vielleicht ist ja der ein oder andere Film dabei, der euch bislang noch nicht bekannt war und interessiert
Da gehen unsere Meinungen stark auseinander. Für meinen Geschmack dürfte Kino+ gerne häufiger auch politisch sein. Dass man das grundlegend trennen kann ist ein Irrglaube. Sowas totzuschweigen ist nämlich auch schon ein Debattenanteil.
Das ist halt auch eine sehr privilegierte Sichtweise, die man sich erstmal leisten können muss.
Im Bezug auf politische Filme oder Ähnliches stimme ich dem auf jeden Fall zu. Aber ein fremdes Thema in einer sowieso schon viel zu kurzen Sendung aufzumachen halte ich nicht für gewinnbringend.
Wenn man frei über einen Till Schweiger spricht, wird man sicher früher oder später auch auf das Thema kommen. Aber nur weil der Name eines Schauspielers in einer Kinosendung fällt, muss nicht jedes Mal seine gesamte politische Meinung debattiert werden. Das sprengt mMn eben das Format.
Wir sitzen alle hier in warmen Wohnungen und tippen in unserer Freizeit irgendwelchen Kram in ein Online-Forum. Es sollte klar sein, dass wir alle maßlos privilegiert sein werden im Gesamtvergleich.
Er ist aber nicht nur irgendein Schauspieler, sondern gleichzeitig auch noch Regisseur und Autor. Zudem geht es ja auch gar nicht um seine gesamte politische Haltung, es geht um seine Haltung zum momentan omnipräsenten Thema Nr. 1.
Ich tippe aus meinem warmen Wohnzimmer aber nicht, dass man mit allen über alle Meinungen reden muss. Mit privilegiert meinte ich eigentlich auch nicht, dass du nicht obdachlos bist oder nicht in Afrika den Hungertod stirbst, sondern dass du scheinbar in einer Position bist, wo du keine Angst haben musst, bestimmten Menschen in realen Gesprächsgruppe gegenüberzutreten.
Man kann beispielsweise leicht daher sagen, dass man ja mit Afd-Wähler_innen vernünftig reden muss, wenn man keine Angst zu haben braucht, auf dem Heimweg von ebensolchen verprügelt zu werden, nur weil man eine andere Hautfarbe hat. Das meinte ich mit privilegiert.
Eben dadurch dass dieses Thema omnipräsent ist, braucht ja nicht auch noch eine Kinosendung seine Sendezeit dafür verbrauchen.
Das habe ich so nie gesagt. Ich bin dafür, dass man miteinander reden sollte, wenn eben alle Parteien bereit dazu sind, miteinander zu reden. Natürlich ergibt es keinen Sinn, mit jemanden zu reden, der einen nur beleidigt oder gar angreifen will. Aber sobald alle Parteien dazu imstande sind, im respektvollen Ton miteinanderzureden, dann sollten sie es auch tun.
Machen sie ja jetzt auch nicht, indem sie den Film boykottieren.
Die Zeiten wo man mit solchen Leuten reden sollte/musste sind einfach auch vorbei angesichts der momentanen Entwicklungen.
Wie ich schon in meinem ersten Post hier geschrieben hatte - Ich sehe durchaus wie man dieser Meinung sein kann, unterstütze sie aber nicht. Beide Verhaltensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich würde an dieser Stelle nicht behaupten, dass eine definitiv die richtigere ist.
Da fehlen aber noch einige.
Cyrano(Peter Dinklage), Respect(Jennifer Hudson), The Eyes of Tammy Faye(Jessica Chastain), Mass (alle Darsteller), Coda(einige), The Humans, Titane(Frankreich, Julia Docournau), A Hero (Iran, Asghar Farhadi), Aheds Knee(Isreael, Nadav Lapid), The Worst Person in the World(Norwegen, Joachim Trier), Flee(Dänemark + Doku + Animation), evtl. Passing, Bad Luck Banging or Loony Porn(Rumänien), The Hand of God(Italien, Paolo Sorrentino), Memoria (Kolumbien)
Last Night in Soho, Red Rocket, The Last Duel auch schon ziemlich aus dem Rennen raus.
Stimmt, da sind zumindest einige dabei, die in die Darsteller Kategorien passen könnten. Und natürlich bester internationaler Film, die Kategorie hatte ich bei mir weggelassen.
The Eyes of Tammy Faye ist ja erstaunlicherweise komplett gefloppt in den USA und hat auch viele Kritiker nicht überzeugt. Aber da könnte vielleicht was für Make-Up oder Darsteller rumkommen.
Der Buzz für Jessica Chastain ist auch riesig und je nachdem wie Lady Gaga ankommen wird, ist sie derzeit die einzige, die derzeit an Kristen Stewarts Frontrunnter-Position rankommt für Beste Schauspielerin. Und zu Beginn von Cannes/Venedig hatte einige sogar noch Asgar Farhadi und Sorrentino als Bester Regie-Oscar getippt in Hoffnung, dass die endlich mal verdient haben zu gewinnen. Docournau ist anscheinend wieder im Rennen, obwohl das Horrorfilm-genre ihr da sicher keine Hilfe ist.
Man sieht ja auch an den Reaktionen hier im Forum, dass die Meinungen da weit auseinander gehen und es da kein richtig oder falsch gibt. Das ist einfach schwierig. Ich persönlich bin froh, wenn ich den kack Trailer im Kino nicht mehr sehen muss, der geht mir einfach nur noch auf den Keks…
Grundsätzlich hätte mich natürlich schon interessiert, wie ihr den Film gefunden habt, sofern gesehen, nicht dass man da doch mal eine Perle verpasst, weil blindes Huhn und Korn und so. Aber da hätte eben auch n kurzer Abriss in drei Sätzen gereicht ohne auf das Drumherum weiter eingehen zu müssen. Gar nicht erwähnen ist dann zumindest auch irgendwie nicht journalistisch gedacht, aber gut, wir drehen uns da im Kreis. Ich verstehe die Beweggründe voll und ganz, kann sie auch nachvollziehen und akzeptieren, ich hätte es eben nur so wie oben geschrieben, etwas anders gehandhabt.
Was mich nun nur interessiert, wie du den Film denn dann doch schauen konntest? Wenn du nicht auf dem Family & Friends Screening warst? Hast du dir den dann privat doch noch gegeben?
Na ja, ich kann Schröck schon verstehen, dass er die Filme von Schweiger nicht mehr anspricht, wenn es nur noch VIP Pressevorführungen gibt. Warum sollte sich da Kino+ anbiedern. Für mich reicht die gegebene Begründung eigentlich schon vollkommen aus.