https://www.intomore.com/culture/netflixs-girl-is-another-example-of-trans-trauma-porn-and-should-be-avoided-at-all-costs
Enthält Spoiler zum Film, ist aber sehr interessant zu lesen.
Der Autor der Kritik macht auch darauf aufmerksam, dass er selbst cisgender ist. Dementsprechend ist mein Wunsch nach einer queeren Person einerseits etwas absurd, weil jede Person nie das ganze Spektrum abdecken kann und auch immer nur für sich persönlich sprechen kann und wie bladerunner meinte, nicht nur deswegen da sitzen sollte, weil sie queer ist, aber das wäre zumindest eine mögliche Lösung, bei Diskussionen über queere Filme so Leute wie mich nicht ganz zu entfremden.
Zunächst geht es tatsächlich eher weniger um die Bewertung des Films als die Art, in der über den Film und seine Figuren gesprochen wird. Bei Girl wurden mehrfach die falschen Pronomen für die Hauptfigur verwendet, es wurde in Klischees über Transerfahrungen gesprochen („im falschen Körper geboren“ - was, um fair zu sein, von der cis-Perspektive des Regisseurs und seines Films perpetuiert wird) und für Andi, der den Film ja noch nicht gesehen hatte, waren die Geschlechtsteile sofort das wichtigste…
Ich halte ihnen das nicht vor, weil sie sich wie gesagt noch nie damit beschäftigen mussten. Und ich will auch keine Diskussion über political correctness oder so lostreten, darum geht es mir nicht. Das ist eine Sache der Aufklärung und ich dachte, am einfachsten wäre es, eine bereits in dem Sinne aufgeklärte Person mit in die Diskussion einzuladen (die queer sein kann, weil naheliegend, aber nicht muss). Ansonsten könnten sich die Herren auf der Couch auch einfach besser informieren, aber das will ich gar nicht von ihnen verlangen, weil man dann auch noch viele andere Dinge diskutieren könnte.
Ich fordere auch nicht, dass zu jedem Thema ein Experte in der Runde sitzen muss. Es wäre einfach ein Wunsch, den ich konkret als queere Person habe, dass man in Zukunft gerade wenn man über Trans-Themen spricht sich etwas gewählter ausdrückt und ich vielleicht mal eine Person auf der Couch sehen darf, die sich etwas mit queerer Lebenserfahrung und natürlich vor allem mit queeren Filmen auskennt. Wenn man das nicht umsetzen kann oder will - auch ok, ich werde die Sendung dennoch weiterhin schauen.
EDIT: Ich finde übrigens nicht, dass mein Vorschlag sonderlich aggressiv aufgenommen wird, ich glaube, ich habe mit all den Reaktionen schon gerechnet gehabt Aber schön, dass hier so diskutiert wird.