Kino+ Sammelthread 2020

Das viele amerikanische Filme Militärpropaganda sind, ist ja bekannt und wird auch immer wieder angesprochen und kritisiert. Bei Maverick weiß ich es im Detail nicht, aber wundern würde es mich nicht. Es gab auf jeden Fall Kritik, weil dort eine Flagge auf einem Anzug geändert wurde, um sich an die Chinesischen Zensurbehörden anzupassen. Daran erinnere ich mich noch.
Ich forde ja auch gar nicht, dass sich niemand Mulan ansehen soll. Ich will nur, dass man es erwähnt. Ich finde kein Kritiker, der die Menschenrechtsverletzungen an den Uriguren und anderen selber verurteilt, sollte Disney den Gefallen tun und es unerwähnt lassen. Sie haben sich bewusst dazu entschlossen das Spiel dort mitzuspielen und die Kritik daran müssen sie dann auch tragen.
Klar gibt es noch viele weitere Beispiele, aber der vielleicht größte Film des Jahres vom größten Studio der Welt, hat dann doch etwas mehr Gewicht und Bedeutung für alle Seiten. Daher finde ich es nur richtig, wenn hier die Kritik auch mal etwas lauter ist.

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Ja, wie gesagt, finde ich das auch, das man es ansprechen sollte, wenn das so ist. Werde mir den Film dann im Dezember aber selber auch mal angucken und mir „ein Bild davon machen“.

Ich kenne ja das Original nicht ? Hatte das denn die gleichen Botschaften, oder ist das etwas komplett neues innerhalb dieses Universums ?

Hier verstehe ich nicht ganz was du meinst.
Man will ja im besten Falle nicht indoktriniert werden sondern Kulturell aufgeklärt werden, Kulturen vermischen und daraus neues entstehen lassen sowohl kreativ wie real.
USA ist nicht einer Ideologie unterworfen, es ist ein Unterschied ob wie in China Menschenrechte bewusst missachtet werden um einer Ideologie zu 100% ihre Hingabe zu bekunden oder ein Land wie die USA zwar nicht perfekt ist aber nach Besserung strebt und vor allem in einem zwar nicht optimalen System die Freiheit hat sich zu äussern und zu handeln.
Auch und auch unter Trump.

Den letzten Satz mein ich genau so! Das mag mich zwar diskreditieren, aber Nein werde nicht behaupten das die USA kein freies Land wäre (also im Kontext wie man westliche Länder als Frei einstuft),und kann damit leben das die meisten jetzt am liebsten ihre verteilten herzchen wieder entziehen möchten :wink:

Wenn man in Ländern wie China oder Kuba oder Venezuela oder oder war…
Oder Leute kennt die in der Sowjetunion schlimmstes erfahren haben, oder China oder direkt um die Ecke DDR.
Und Geschichtlich nicht auf dem linken Auge blind ist.

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@Ansuil @TIMBOlino1984

Aber ihr tut so als ob es keine grundsätzliche Unterschiede gäbe, so nach dem Motto: “ beide betreiben Propaganda also wo ist das Problem?“

Nun in dem einen Land kannst du dem LandesOberhauptvogel inmitten einer Piazza verunglimpfen sagen ‘I will punch him in the Face’ ich will ihn tot sehen Kritik äussern in allen Facetten und Farben…Und gehst abends noch lecker einen In and Out burger schnabolieren.

Das gleiche in China…ähhh
Einen schönen Abend gibt es dann nicht mehr.

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Also ist die eine Propaganda gut, weil Murica und die andere ist böse, weil China?

Sorry, finde dieses aufregen nun über China, schon sehr heuchlerisch.

Offensichtlich, ja. Grade TG ist doch das Paradebeispiel und wird ständig als Beispiel dafür aufgeführt. Bei Fury - Herz aus Stahl oder Amercian Sniper gab es die Diskussionen auch.

Edit: Ok. ich merke grade du meinst den neuen Teil, nicht den alten. Ob es da schon Kritik zu gab, weiß ich nicht, habe so schnell tatsächlich nichts gefunden…

Sorry, ich finde dieses runterreden von der Propagandamaschine Chinas schon sehr bescheuert.
Was ist denn bitte “Ja, die anderen machen das halt auch!” für ein Argument? Das bestreitet überhaupt niemand (und solche Filme werden ebenfalls oft genug kritisiert), aber China geht nun mal einen (oder 20) Schritt(e) weiter. …Hongkong, die Uiguren,…der Umgang mit Regimekritikerin und Aktivisten. Da kann man sich doch nicht einfach hinstellen und sagen: “Ja, so what?”

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tja wen interessiert schon ob ein Film gut ist, hauptsache er ist divers genug. unglaublich

Die brauchen sich in den USA echt nicht wundern, wieso nach wie vor 40% Trump wählen, egal was er macht. Denn die andere Seite ist auch nicht viel besser.

Ein Paresite oder Black Panther ist btw auch nicht divers, aber da ist es dann egal.

Nicht nur das, es gab ja jetzt schon Elemente die eher einen Oscar versprachen, die Oscarbait Filme, jetzt gibt man denen noch eine Liste mit Checkboxen … Ok schwarz abgehakt, ok Frau abgehakt…
Naja ich weiß ja nicht, finde, und ich untertreibe, diese Ausrichtung bedenklich.

Ich oute mich mal, weil ich Mulan weder geschaut, noch großartig die Marketingkampagne verfolgt habe. Dennoch wäre ich für einen kleinen Überblick dankbar, was denn der Hauptkritikpunkt in der Diskussion ist.
Geht es um inhaltliche, subversive Messages im Film selbst oder eher um die Instrumentalisierung des Werkes an sich?

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Kommt darauf an wen du fragst :wink:
Aber frag nicht mich, hab keine Ahnung wovon die hier alle reden. :kappa:

Edit: Mein erstes mal dass ich das ‚Kappa‘ benutzt hab… wow…hat was :partying_face:

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Achso. Und ich dachte es liegt an mir, dass ich nicht so richtig durchsteige, was denn jetzt Kern der Kritik ist. Will hier auch keinem seine Kritik absprechen oder zu ner Rechtfertigung aufrufen. Wollte nur sichergehen, dass mir nichts offensichtliches entgangen ist. :see_no_evil:

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Mir geht es eher um letzteres. Die Bedingungen unter denen der Film gedreht wurde und was er im Kontext der aktuellen politischen Situation bedeutet. Inhaltlich kann ich zu dem Film nichts sagen, da ich ihn auch nicht gesehen habe.

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Das.

Sowas:

Disney filmed parts of the movie in China and, in its credits, thanks Chinese propaganda departments as well as a public-security bureau in the province of Xinjiang, where Beijing is carrying out its hideous campaign against the Uighurs.

Und verschiedene inhaltliche Änderungen. Zum Beispiel die Darstellung des Kaisers, oder dass die einzige Charakterentwicklung nur darin besteht, dem Kaiserreich noch besser zu dienen und die "unter"schwellige Beschallung, dass das Kaiserreich alles ist. Nicht die individuelle Entwicklung, nicht die Familie. Nur China.


Ganz guter Artikel, der die Beziehung zwischen Hollywood und China auch historisch einordnet.

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Sehr gut auf den Punkt. :+1:

Was heißt das jetzt insgesamt für dich, wenn Mulan, die “weniger schlimmere” Propaganda ist? (Im übertragenen Sinn.)

Ich konnte dem jetzt nicht ganz folgen. Die Kritik erscheint mir nicht unbegründet und wenn der Umgang damit und der Aufschrei selbst zunehmend kritisiert wird, macht es diesen Punkt ja nicht irrelevant.

Und wie sieht es mit dem Grundsatz aus, dass Filme im Grunde immer eine Form von Ideologie-Träger sind? Im Vergleich Ideologie und Propaganda natürlich. (Letzteres setzt ja eine bewusste Form der Beeinflussung voraus, was man (theoretisch) erst mal belegen muss, aber wir sind ja auch nicht blind.)

Und was bedeutet es für zukünftige Kritiken?

Geil ein New York Post article geschrieben von Rich Lowry, kann man auch gleich dass Cato Institute verlinken.

Unabhängig davon nein die Masseneinknastung der Uighuren ist auf keinen Fall zu verharmlosen. Nur sollte man nicht Amis, die ihren Weltmachtstatus in Gefahr sehen als Referenz nehmen bzw deren Geschreibe dazu komplett unkritisch rezipieren.

Die Darstellung von brutalen Ordnungskriegen (sei es Irak, Somalia, Afghanistan, Vietnam, Laos, Kambodscha) in Hollywood, die in der westlichen Wahrnehmung das komplette Leid der dortigen Bevölkerung kollektiv ausblendet find ich wesentlich schlimmer als China’s möchtegern Grossmachts Kitsch. Das Leiden mit den Protagonisten von Platoon z.B. (einen “expliziten” Anti-Kriegsfilm) ist für den Zuschauer präsent, dass von dem Dorfbewohnern dass diese im Film abgefackelt haben ist sofort vorüber. Wie präsent ist das Leid der Kinder von dem Dorf in Apocalypse Now das vom Hubschrauber-Angriff platt gemacht wurde?

Hollywood Filme erzeugen Empathie mit den amerikanischen Protagonisten die vor einer im Prinzip austauschbaren Kulisse ihre Heldenreise durchziehen während in der Realität diese Kulisse für unbeschreibares Leid von gelben, braune und schwarzen Menschen steht.

Frankie Boyle hat das mal überspitzt zusammen gefasst

Not only will america go to your country and kill all your people. But they’ll come back 20 years later and make a movie about how killing your people made their soldiers feel sad.

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Ich konnte die Artikel noch nicht lesen, aber den besten Film bei den Oscars scheint es nur noch zu geben, wenn man ethnische Quoten erfüllt. Sehe ich das richtig?

Der Oscar ist schon all zu oft einfach ein politisches Ding. Das wurde jetzt nochmal in schriftlichen Regeln festgehalten.

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Hier wird es auch schon diskutiert^^

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