Weil es zum Großteil halt schlicht und ergreifend Antisemitismus ist und keine „Kritik an der Regierung“. Wäre es Letzteres, müsste man keine Sängerin im Hotel belagern, man müsste sich nicht zusammenrotten und ein Klima der Bedrohung für Jüdinnen und Juden schaffen, man müsste nicht den Terrorangriff der Hamas klein reden, verschweigen oder gar glorifizieren. Und ja, das passiert!
Die ideologischen Nachfolger der deutschen Nazis sollten von links-progressiv Eingestellten konsequent abgelehnt werden. LGBTQ-freundlich ist die Hamas- bzw. IS-Ideologie auch nicht, deswegen bin ich auch immer etwas irritiert, wenn Regenbogenflaggen bei diesen Demonstrationen zu sehen sind. Den Iran sollte man nicht unterstützen, wenn man für Menschenrechte ist. Die Hamas beschießt Israel regelmäßig, aber das interessiert ungefähr genauso viel, wie dass sich Juden in Europa und der Welt fürchten müssen, dass sie auf offener Straße ggf. zusammengeschlagen werden.
Die Idiotie ist nun wirklich erreicht, wenn sich der Hass bei einer einzelnen Sängerin entlädt und man meint, dass der Welt damit etwas Gutes getan wird. Die Kritik könnte man dann eher in Richtung Veranstalter richten.
Das passiert wenn die USA und Europa anfängt Waffen an die Hamas zu liefern und es konkret etwas gibt wogegen man gegen unsere Regierungen protestieren kann.
Die Proteste richten sich meistens gegen Waffenlieferungen an Israel, gegen die Unterstützung dieses Krieges von Seiten unserer Regierung, gegen das Ignorieren von Menschenrechtsverletzungen von unseren Staatsoberhäuptern etc.
Wofür willst du demonstrieren? Dass noch zu wenig Bomben an Israel geliefert werden? Dass Hamas nicht nur als Terrororganisation sondern SUPER Terrororganisation eingestuft wird?
Na, dass sie sich zumindest ganz klar von der Hamas distanzieren. Das wäre zumindest schon ein großer Schritt. Das habe ich jedenfalls noch auf keiner Pro Palästinenser Demo gesehen. Eher das Gegenteil. Noch bevor Israel den Gazasteifen angegriffen hat (also kurz nach dem 07.10), gab es unzählige Pro Palästinenser Demos auf der ganzen Welt.
Ich soll auf die Straße gehen und protestieren um mich zu distanzieren? Nein, ich glaube es gibt gerade wichtigere Dinge. Die Behauptung man würde pro Hamas sein wird eh immer wieder aufkommen, da ist es quasi unmöglich davonzukommen.
Ich erinnere nur daran, wie die Pressefotografen von Reuters, AP etc. beschuldigt wurden von der Terrorattacke am 7. Oktober bescheid zu wissen und mit der Hamas zu kooperieren (von der gerade aufgekommenen Organisation „HonestReporting“ btw.).
Oder hey, dieser Tweet vom israelischen Sicherheitsminister…
Die meisten Vorwürfe sind auch nicht neu, die auf den Straßen propagiert werden. Apartheid, Kindermörder, Völkermord. Natürlich gibt es Kriegsverbrechen, aber diese Dämonisierung Israels, um gleichzeitig bei der Hamas zu schweigen, wirkt schon sehr unausgewogen.
Dann werden noch Verschwörungstheorien geteilt, um die Verantwortung für den 7. Oktober zu verschieben, oder zumindest Zweifel zu säen. Es sind immer dieselben Taktiken.
Ich kann die Sensibilität gegenüber solchen Aussagen und Sachverhalten verstehen.
Gleichzeitig muss man sagen, dass es wohl kaum einen Menschen gibt der sich in einer konträren Position zur Israelischen Staatsmeinung befand, der noch nicht mit dem Antisemitismusvorwurf konfrontiert wurde. Mit großem Delegitimationseffekt.
Total bescheuert die Aktion. aber das „die pro-Palästinenser“ das jetzt machen würden ist sehr undifferenziert… also sehr
Ich habe mich z.B. in diesem Thread mehrere Male von der Hamas distanziert. Und trotzdem kommt immer wieder jemand und sagt "hmmm, du bist aber ziemlich stumm wenns darum geht was die Hamas am 7. Oktober gemacht hat ".
Und ich kenne das selbe von vielen anderen Protestierenden. Immer und immer wieder wird von ihnen verlangt sich doch bitte zu distanzieren. Es ist teilweise schon zum Running Gag geworden, weil man es eigentlich nicht richtig machen kann außer wenn man bei jedem einzelnen Aufkommen von Kritik noch den Disclaimer hinten anstellt, dass die Hamas am 7. Oktober ein furchtbares Massaker an unschuldigen Menschen veranstaltet hat.
Und ich habe noch den Luxus deutsch zu sein und sehr „kaukasisch“ auszusehen.
Und ich stimme sicher nicht mit sämtlichen Protesten überein. Die kleine Gruppe von Protestierenden die vor kurzem einen jüdischen Holocaust Gedenkzug gestört hat? Ekelhaft. Dass Israel beim ESC ist ist mir persönlich auch echt egal und ich finde die Proteste dort nicht hilfreich (ist aber auch nur meine Meinung).
Ich finde das wogegen die Student*innen und Dozent*innen gerade diskutieren definitiv wichtiger (die finanzielle Unterstützung des israelischen Militärs).
Was bemerkenswert ist, weil gerade die Vermischung von Religion und Staat mMn eine der befeuerer solcher Ressentiments ist.
Aber das scheint kaum möglich beide Seiten da unten erscheinen mir schon wie richtige Religionsidioten ( zumindest so im kollektiv). Nicht verwunderlich bei der Geschichte aber hilft nicht gerade.
Kaum mehr redet noch über den 7. Oktober 2023, und nie wurde für den Schutz der israelischen Zivilgesellschaft so leidenschaftlich demonstriert wie nun für die Sache der Palästinenser. Das muss man zur Kenntnis nehmen und als den strukturellen Antisemitismus benennen, der er ist.
Gestern via Volksverpetzer bei mir in der TL gelandet und kann dem nur zustimmen. Es geht doch bei all diesen Demos an den Unis und Co. nicht darum für Frieden oder ähnliches einzustehen, sondern mal wieder gegen die ach so bösen Juden zu sein. Wo waren denn die Demos an den Unis am 8. oder 9. Oktober? Nirgends.
Die Hamas ist eine terroristische Vereinigung. Sie begehen widerliche Verbrechen, töten Kinder und wollen Israel vernichten. Das ist zu verurteilen und zu verhindern.
Israel ist ein Staat und folgt damit internationalen Regeln. Es ist ihr Recht sich gegen die Hamas zu verteidigen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und den Terror zu beenden. Aber nicht mit allen Mitteln. Wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste Unschuldige töten, Krankenhäuser zerstören, Hilfslieferungen behindern und Gefangene foltern, dann sind das Kriegsverbrechen, die zu verurteilen sind. Das hat absolut gar nichts damit zu tun, dass Israel eine jüdische Nation ist. Wenn ich die USA kritisiere ist das auch nicht anti-christlich.
Wie und mit welcher Härte Israel vorgehen sollte ist umstritten. Deswegen gibt es mehrere Meinungen und die erwähnten Proteste. Die Taten der Hamas hingegen sind indiskutabel.