Ich kann genau das halt auch so derbe nachfühlen.
Mal dazu gesagt, ich arbeite selbst in einem kleinen Medienunternehmen, bin hier für Gestaltung und Verkauf für Webseiten verantwortlich, spreche allerdings auch Nachrichten ein und seit dieser Woche darf ich ab und an auch moderieren. (Ist nur n kleiner Regionaler Nachrichtensender also keine Konkurenz)
Und ich fühl dieses Thema gerade so hart nach… Vorallem im kreativen Bereich, macht man seine Arbeit ja auch, weil sie gefallen soll. Es ist nicht so, dass man am Tag 400 Lichter an ein Auto montiert (womit ich solche Arbeit nicht schmälern möchte, das sind Kern-Aufgaben die unverzichtbar wichtig sind) sondern man investiert sehr viel Energie in etwas, was Menschen gefallen soll.
Natürlich ist man mit dem eigenen Produkt mal nicht ganz zufrieden oder kann Entscheidungen der Firma nicht ganz vertreten oder ggfs. ist man auch nicht immer der Meinung. Aber man hat… ja man hat Leben in etwas gesteckt, wofür man steht.
Und jetzt ist es wichtig zu verstehen, wie ein solcher Shitstorm auf Medienschaffende wirkt. Denn es gibt nen großen Unterschied zwischen Kritik an einem Produkt oder der ganzen Sache.
Ich hab Kunden die offen ansprechen, wenn Ihnen etwas mal nicht ganz gefällt. Das ist etwas gutes, weil es dazu führt, dass man eine bestimmte Sache optimieren kann. Daraus kann man lernen, neue Schlüsse ziehen, die eigenen Produkte verbessern.
Und dann gibt es Kunden (auch Zuschauer) die kritisieren kein Produkt, keine einzelnen Fehler sondern versuchen mit dem Hintern alles zu zermürben wo es nur geht. Da kommen keine sachlichen Kritiken, die einem spielraum für Verbesserungen lassen, sondern beinahe beleidigende Aussagen wie „Nennt ihr das professionel“, „traut ihr euch überhaupt zu diese Arbeit zu verrichten?“ oder „nja… so wird das auf dauer nicht lange mit euch gut gehen“.
Solche Aussagen machen etwas mit einem, sie verändern die Sicht, sie zermürben einen. Sie bringen Leute, die eigentlich mit Herzblut arbeiten, Leidenschaft besitzen und sich selbst gern ihrer Abreit verwirklichen dazu, zu hinterfragen ob sie das alles überhaupt noch machen wollen.
Das ist destruktiv und schlecht.
Ich finde vielleicht auch nicht alles geil was ihr produziert. Ich mag manche Sachen von euch auch mehr als dann wieder andere. Aber das ändert nichts daran, dass in eurer Firma unglaublich kreative und talentierte Menschen arbeiten. Und das respektiere ich.