Schule - eure Geschichten und Meinungen

Nur das deine Schulzeit aus 13 Jahren besteht und nicht aus 3

habe ich auch nicht anders behauptet, aber warum sollte man goethe nur im deutschunterricht lesen können und nicht zum beispiel im geschichtsunterricht als zeitzeugnis des ausgehenden 18.Jh im rahmen der sich anbahnenden umwälzungen im europäischen machtgefüge?

ich weiß ja nicht, wie bei dir gruppenarbeiten abliefen, aber bei uns gehörte mindestens am ende auch immer ein feedback vom lehrer dazu, welches in kombination mit dem erfahrungsgewinn schon automatisch für eine verbesserung der kommunikation in den darauffolgenden gruppenarbeiten sorgte.

das war doch gar nicht der punkt? der punkt ist viel eher, dass du den “grundlagenkurs” für literaturschaffende bereits in der sekundarstufe 1 bekommst, während der für alle anderen dinge außerhalb des schulischen umfeldes gemacht werden muss.

du bist also der meinung, ein verständnis von aktiv und passiv wäre erst 15jährigen vermittelbar?

und das habe ich auch nicht angezweifelt. ich bin nur eben der meinung, dass die nötigen grundlagen eben zu einem bestimmten punkt schon beigebracht sind und dass der unterricht dann eher in spezifische themen geht, deren anwendung in anderen bereichen kaum bis gar nicht vorhanden sind und die gleichzeitig auch deutlich tiefer gehen als der meiste sonstige schulstoff.

12 Jahre.

Und genaubl das sag ich doch. Du sagst ich würde fordern, dass man Bio komplett aus dem Lehrplan streicht und das stimmt nicht.

Ich fordere, dass man es den Leuten in der Oberstufe (also 11. und 12. Klasse) ermöglicht ihre Interessen und Talente besser in der Fächerwahl zu integrieren.

Aus der Oberstufe Bio weiß ich NICHTS mehr. Gar nichts. Ich könnte dir keinen Zellaufbau sinnvoll erklâren oder den Zitruskreislauf. Nichts!

Daher meine Meinung: “Muss man Bio in dem Umfang in der Oberstufe haben?”

Das hat nichts mehr mit Allgemeinbildung zu tun, denn die hab ich ja schon durch Jahre des Bio Unterrichts zuvor bekommen.

Nun hör also auf die Diskussion zu verlängern indem du dich dumm stellst und mir Dinge vorwirfst die ich nachweislich so nie geschrieben habe.

das abi gehört aber per definition noch zur allgemeinbildung dazu. die spezifische (berufs-)(aus-)bildung startet ja erst danach mit der Berufs-, Hochschule oder eben Universität.

Nein, die Grundlagen gehen schon früher. Der vertiefende Einblick (sozusagen ein kleiner Tipser mit den Zehen in die Dependenzgrammatik) gehen allerdings in der Sekundarstufe I einfach noch nicht. Da sind schon 15jährige an ihren Grenzen.

Das ist in den anderen Fächern auch, sprich kein Argument.

Ich weiß nicht, was du hier unter “tiefer” verstehst, aber ich würde in keinster Weise den Deutschstoff als tiefergehend ansehen als z.B. den Mathematikunterricht mit seinen Integralen oder den Geographieunterricht mit seinen Ökonomiekonzepten für die Schwellenländer oder den Musikunterricht mit dem Kontrapunkt.

Ich weiß nicht wie Faust oder der Erlkönig reinpassen sollen, besonders wenn es um die Einschätzung des Ausdruck usw. geht. Warum sollte man das in Geschichte machen. wenn es dafür ja ein Fach gibt.

Und wo ist das dann zb lyrisch oder in reim form? Ich weiß du möchtest das gerne unter denn tische fallen lassen, aber es ist auch wichtig und wird nun mal nur schwer in der Alltagssprache übermittelt.

Also ich habe von der Grundschule bis Anfang 20 viel geschrieben und da lagen Welten zwischen dem was ich mit 8 und mit 18 konnte und das hätte ich alleine nie so verbessern können.

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Dann kritisiere ich diese Allgemeinbildung.

Im Endeffekt ist diese „allgemeine Hochschulreife“ in Bezug auf Allgemeinbildung doch eh wässriger als Sternburg Bier. Da brauch man nur die einzelnen Lehrpläne und Schulsysteme der Bundesländer vergleichen.

Ist ja zum Glück alles Ländersache :upside_down_face:

Und doch ist eben das Abitur der Schlüssel dazu. Man schmiedet diesen in der Schulzeit und ich finde es einfach nicht sinnvoll Leute in ihrer Zukunft zu behindern indem man einige doch sehr fragwürdige Fächer benotet.

Was interessiert denn z.B. die Mathenote einen Juristen? Macht es mich zu schlechteren Juristen, dass ich in Mathe scheiße bin? Definitiv nicht. Ich kenne einige erfolgreiche Juristen und die sind alle schlecht in Mathe.

Aber die Mathenote darf natürlich schön den Schnitt runterziehen.

Wir kommen da nicht weiter. Ich hab persönlich einfach ein riesen Problem mit „dem“ Schulsystem.

Du hast weiter oben zwar mit unwichtigen Fächern wie Bio und Geschichte angefangen die noch nichts mit der Oberstufe zu tun hatten aber egal.
Und jetzt kritisierst du ja doch die Allgemeinbildung an sich. Jaja
Fragwürdige Fächer? Mathe ist vor allen auch ein Indikator für logisches Denken. Ja das sollte auch ein Jurist haben

Lies doch bitte die gesamte Diskussion wenn du mitreden willst :man_shrugging:

Nein. Ich kritisiere das Schulsystem.

Du willst mich falsch verstehen, oder? Anders kann ich mir das nicht erklären

und genau das ist der punkt. alles, was über die grundlagen hinaus geht, hat für mich nichts mehr mit allgemeinbildung zu tun und gehört damit auch nicht in die schule.

das gegenteil ist der fall. nur weil andere fächer auch über die allgemeinbildung (nach meiner definition) hinaus gehen, hat deutsch nicht das recht es auch zu tun.

die integrale aus mathe brauchst du sogar direkt im schulischen umfeld für den physikunterricht.

ist mmn notwendig um die unterschiede zwischen “unserer” realität und der von menschen aus ärmeren ländern nachvollziehen zu können durchaus wesentlich.

gehört bei uns nicht zum lehrplan ^^

dein fehler ist mmn, dass du allein dem schulsystem den übergang zur absoluten leistungsgesellschaft vorwirfst, nicht aber der anderen seite. man könnte genauso gut fragen: warum nehmen die hochschulen überhaupt den generischen schnitt und konzentrieren sich nicht auf die fächer, die für das studiengebiet relevant sind?

außerdem ist die schule eben kein “karriereschritt” sondern soll dich eben zu aller erst einmal als menschen möglichst breit entwickeln. die spezialisierung kommt noch früh genug.

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Danke!

Richtig. Meinetwegen auch so rum, wobei dann natürlich immernoch der Punkt bleibt, dass ich Lebenszeit im Kunstunterricht verschwendet habe :sweat_smile:

Im Bezug auf das Abitur stimmt das halt einfach nicht.

Naja ich weiß nicht. Wenn du mich so liest, dann gerne. Bin gerne hier der Romantiker, auch wenn ich mich selbst nicht so sehe.
Ich finde das sogar witzig dass mir hier eine romantische Verklärung der Schule angedichtet wird, wo ich sagen muss, nie wieder würde ich auch nur einen Fuß in eine Schule setzen wollen. Nie wieder würde ich diesen Spießrutenlauf durchleben wollen, den ich da mitgemacht hab. Ich hab mich in der Schule und dem Schulsystem nie zurechtgefunden und hab da nie reingepasst. Im Gegenteil, die Schule hat mir beinahe das Genick gebrochen und hat mich in ein tiefes Tal der Verzweiflung geschickt.
Da läuft viel falsch. Aber ich glaube dennoch, dass einen, egal wieviel man davon am Ende tatsächlich braucht, jede Auseinandersetzung selbst mit rein, ich nenn sie mal “musischen Fächern”(also alles kulturelle), das geistig und charakterlich weiterbringt.
Beim Begriff Gotik nicht nur an das Spiel zu denken ist doch cool. Von Leonidas mehr wissen, als dass er Oberkörperfrei gesichtslosen Persern gegenüberstand ist genauso cool.
Um die ästhetischen und Inhaltlichen Verweise und Bezüge von Popkultur auf die Kunstgeschichte, Weltgeschichte, Gesellschaft (und und und) zu wissen und da ein bisschen mehr verstehen ist doch super. So werden (Pop)kulturelle Werke auch gleich reichhaltiger. Auch wenn man vielleicht nur erinnert wird, weil man da mal was gehört hat, aber dann schmunzelt man halt in sich hinein.
Ich sehe da eigentlich nur einen Mehrwert.

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du hattest scheinbar einen gänzlich anderen deutschunterricht als ich :sweat_smile:

wozu, geh doch dann bitte auch den schritt und erkläre, wo die relevanz einer solchen künstlerischen ausbildung innerhalb der allgemeinbildung ist.

dir ist schon bewusst, dass dies genau das untermauert, was ich gesagt habe oder?

doch. das abitur gehört zur allgemeinen, schulischen ausbildung. ansonsten müsste nach deiner logik schon der mittlere- bzw hauptschulabschluss nach der 10. klasse und damit die ganze sekundarstufe 1 schon ein karriereschritt sein und eigentlich ja sogar schon die grundschule davor, da diese ja bereits fast komplett festlegt, welchen schulabschluss man überhaupt noch erreichen kann.

Ich sehe in diesen Dingen halt nur bedingt einen Mehrwert und in der Oberstufe kaum noch.

Aber das wurde hier oft genug durchgekaut. Ich bin in der Mindermeinung, dass man das Abitur fokussieren sollte. Du bist der Meinung die ganzen Fächer seien wichtig und richtig.

Dann ist das halt so und wir können beide damit leben.

Da bin ich anderer Meinung, denn die Grundlagen nützen nichts, wenn man sie nicht verknüpfen kann, was ohne zumindest rudimentäre Vertiefungen (und um mehr handelt es sich nicht) nicht machbar ist. Denn die Grundlagen bieten eben nur das: Grundlagen, erste Einsichten in die Materie, allerdings nichts über Zusammenhänge, Parallelen u.ä.

Meiner Meinung nach ist zumindest so wie ich sie verstehe dein Bild der Allgemeinbildung wesentlich zu kurz gefasst. Denn Allgemeinbildung soll mMn genug Unterboden für die bereits angesprochenen Zusammenhänge bieten und wenn es anderen Fächern erlaubt sein soll, warum dann nicht auch Deutsch.

Und genauso ist um beim Beispiel der Passivkonstruktionen zu bleiben das Verständnis dieser essentiell um zum Beispiel wissenschaftliche Texte verstehen zu können essentiell.

Ist nur ein Beispiel. Du kannst genauso gut die Fugenform, den vierstimmigen Tonsatz oder die Dodekaphonie einfügen.

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hab ich schon

In wie weit. Ich hätte ohne denn Deutschunterricht nie besser Texte schreiben können.

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ja und das ist für mich der bereich, in den es eben in eine intensivere beschäftigung mit der thematik geht, über die allgemeinbildung hinaus.

nur hattest du bereits selbst festgestellt, das für das verständnis des passivs die grundlagen bereits viel früher vermittelt werden ^^

auch das nicht^^

aber ist am ende auch egal, irgendwann würdest du sicher ein beispiel finden, auf dass es zutrifft. das ist ja aber auch nicht der eigentliche diskussionspunkt. ich bin übrigens nicht der meinung, dass “nur” der deutschunttericht “aufgelöst” werden soll, für die künstlerischen fächer gilt ab einem bestimmten punkt genau das selbe und auch bei allen anderen sollte man prinzipiell immer fragen, ob bestimmte inhalte nicht schon zu spezifisch sind.

joa das erklärt aber weiterhin nicht die allgemeine relevanz, die eine rein künstlerische ausdrucksform haben soll.

  1. bezweifel ich, dass dich die beschäftigung mit texten in anderen bereichen überhaupt nicht geprägt hätte.
  2. war das argument ja gerade, dass die schule den “literarischen grundkurs” mit eingebaut hat, während die grundkurse “liedermachen”, “elektronik basteln”, “websiten”, “fotographie” etc pp. wenn überhaupt nur als zusatzangebot AG im schulischen umfeld vorhanden waren.

Wir haben offensichtlich gänzlich andere Definitionen was Allgemeinbildung ist.

Du hast immer noch nicht verstanden, dass die Grundlagen selbst nicht ausreichen, um sie ausreichend zu verstehen.

Und hier sind wir bei des Pudels Kern, eine materialistisch-technokratische Sichtweise, was Schule vermitteln soll, die ich gänzlich ablehne. Denn Bildung sollte wesentlich mehr als nur das Materielle abdecken, sondern auch soziale und kulturelle Bildung mit einschließen. Wer sich solch essentieller Bestandteile der menschlichen Gesellschaft verschließt, was mit einer Kürzung im Bildungsbereich gleichbedeutend ist, der beschneidet die menschliche Gesellschaft enorm.

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mit wem hast du das besprochen? mit mir nicht

Und woher willst du wissen das ich teile davon nicht im unterricht gemacht habe. Wir haben in Kunst Fotografiert, am ende sogar mit zwei Projekttagen wo wir Fotoplatten belichtet haben und selbst entwickelt und in Werken mit Elektronik gebastelt (ein Bilderrahmen mit Licht).

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