Danke. Nach deiner smarten Erklärung macht der Sonntag tatsächlich sehr viel Sinn. evtl. haben dann in dem Zusammenhang die anderen Tage auch irgendeine Tiefere Reliföse Bedeutung. Hmm jetzt muss ich mir den FIlm mit dem Background Wissen, nochmal irgendwann anschauen
Spree
Wie auch schon in „King of Comedy“ von Martin Scorsese, geht es in diesem Film von Eugene Kotlyarenko um einen jungen Mann, der sich nichts weiter sehnt als Aufmerksamkeit. Dargestellt wird diese in „Spree“ anhand von Zuschauerzahlen eines Livestreams. Anhand von Kommentaren, Likes und Followern. Willkommen in einem von Instagram (und ähnlichen Plattformen) geprägten Zeitalter.
Um im Rampenlicht zu stehen würde Kurt alles tun und so beschließt er auf die Jagd nach Menschen zu gehen, die er umbringen kann. Nutzen tut er dafür vorrangig manipuliertes Wasser, welches er den Kunden unterjubelt, die ihn über den Fahrdienst Spree angefordert haben.
Im Grunde ist die Handlung von „Spree“ wirklich extrem dünn und es muss gleich zu Beginn definitiv angemerkt werden, dass das dem Film stellenweise zum Verhängnis wird. Einerseits werden die Geschehnisse ab einem gewissen Punkt - trotz einer kurzen Laufzeit von nur 93 Minuten - einfach relativ eintönig, andererseits ergeben gewisse Handlungselemente einfach keinen Sinn. So muss man sich beispielsweise mehrfach fragen, wie es überhaupt sein kann, dass Kurt mit seinen Taten über einen so langen Zeitraum ohne wirkliche Probleme durchkommen kann.
Je näher sich der Film seinem Ende neigt, umso deutlicher wird, was er auszusagen gedenkt. Und was er aussagen möchte ist eine gute Sache mit einem wahren Kern. Leider muss man sich dann auch die Frage stellen, ob die explizite Darstellung der Geschehnisse im Film die richtige Wahl war. Kritik an Social Media und seinen Nutzern/Nutzerinnen in einen Film stecken zu wollen, der selbst im Grunde nur von einer Sensation zur nächsten jagt, ist ein heikles Unterfangen. Die Kritik kann deshalb hier leider nicht ihre volle Wirkung entfalten kann.
Aber ist das überhaupt der Anspruch von „Spree“? Es wäre ein leichtes darauf zu plädieren, dass der Film nichts weiter sein möchte als ein spaßiger Trip, doch das würde mindestens eine Frage hervorbringen: Wieso wird die Sozialkritik am Ende so extrem in den Fokus gerückt?
Weichen wir nun allerdings ab von den negativen Aspekten des Films und widmen uns den positiven Dingen. „Spree“ macht einen Mordsspaß! Zugegebenermaßen muss man dafür spätestens ab der zweiten Hälfte des Films über die Schwächen des Drehbuchs hinwegsehen, doch wenn man das kann, bietet Kotlyarenko wirklich ein sehr unterhaltsames Gesamtwerk ab. Etliche Spannungsmomente und vor allem auch die Morde sind in der Regel, so makaber das auch klingen mag, fesselnd inszeniert und die Vorgehensweise von Kurt wird interessant beleuchtet. Auch Gründe für sein Handeln werden spätestens zum Ende hin klar, obgleich man dann wieder etliche moralische Diskussionen führen könnte.
Schauspielerisch kann ganz besonders Joe Kerry in der Hauptrolle glänzen. Jederzeit nimmt man ihm seine Rolle - ganz besonders den Aspekt des Wahnsinns - vollends ab. Neben ihm können auch alle weiteren Darsteller überzeugen, obgleich niemand an seine wirklich starke Leistung anknüpfen kann. Ein Beispiel wäre Sasheer Zamata, welche eine Comedian darstellt, die besonders im letzten Drittel des Films an Relevanz gewinnt, ein anderes David Arquette als Kurts Vater, wodurch einige zwischenmenschliche Konflikte angerissen werden.
Neben dem Unterhaltungswert von „Spree“ ist es aber definitiv der Look, durch den der Streifen das Publikum so lange an der Stange halten kann. Wie es unter anderem „Searching“ tat, wird die Geschichte von Kurt nur über Livestreams, Überwachungsaufnahmen, YouTube-Videos und ähnlichen Formaten präsentiert. Durch die abwechslungsreichen Perspektiven, der Liebe zum Detail und vor allem den tollen Schnitt, wird das Ganze auch nicht zu eintönig und bleibt bis zur letzten Sekunde ein clever genutztes Gimmick des Films. Untermalt wird das Ganze von einem passenden Soundtrack, welcher vorrangig aus ‚Kurts‘ selbst angefertigter Beat-Sammlung stammt.
Wer lediglich auf der Suche nach einem unterhaltsamen Film ist, der ist mit „Spree“ an der richtigen Adresse. Der Streifen unterhält von Beginn an, hat dafür jedoch seine ganz klären Schwächen auf Seiten des Drehbuchs. Glücklicherweise sind Bild und Ton stark genug, um Teile dessen, was das Drehbuch verbockt, zu übertünchen. Der Streifen hat seine klaren Stärken… doch leider auch genügend Schwächen. Sehenswert bleibt er der kurzen Laufzeit wegen dennoch - und sei es am Ende nur unterhaltsamer 90 Minuten wegen.
7.0/10 - Festivalwertung 3/5
Spree
Film Nummer fünf war Spree. Spree war bisher der kurzweiligste Film gemeinsam mit Vicious Fun, doch bei Spree ist bei mir mehr hängen geblieben.
Spree zeigt einen Soziapathen der unbedingt viral gehen möchte, egal mit welchen Mitteln.
Das ist schön überzogen und böse und desweiteren sind alle weiteren Figuren in Spree überzogene Klischees von Menschen die es aber so oder so ähnlich gibt und es macht echt Spaß, das zu sehen was die Hauptfigur mit ihnen anstellt und stellt ganz subtil die Frage: „Würdest du dabei auch zuschauen?“
Bisher neben Jallikattu mein Highlight vom Filmfest.
Letterboxd: 3,5/5 Pantaflix 4/5
The Dark and The Wicked
Der Film war nach Spree das absolute Kontrastprogramm. Ein sehr ernstes, hartes Horrordrama, hat mich an eine Kombi aus the Witch und Hereditary. Er entwickelt eine starke unangenehme Atmosphäre und bietet einige unheimliche und auch teilweise eklige Szenen, die auf jeden Fall bei mir Unbehagen ausgelöst haben. Dadurch, dass er ziemlich am Anfang schon eine sehr einprägsame Szene hat, verliert die Mitte etwas, aber das sehr konsequente und ausweglose Ende, machen ihn zu einem in sich sehr stimmigen Horrorfilm.
Letterboxd 3,5/5 Pantaflix 4/5
The Old Man Movie
Wenn eine Kuh nicht alle 24 Stunden gemolken wird, dann explodiert sie. Blöd nur, dass drei Kinder unfreiwillig den Milch gebenden Vierbeiner ihres Großvaters frei lassen. Die Bedrohung in „The Old Man Movie“ ist nicht weniger als die ‚Laktokalypse‘ und damit die potenzielle Zerstörung eines ganzen Dorfes. Sofort machen sich gleich zwei Parteien auf die Jagd nach der Kuh. Die eine ist der dem Film seinen Namen gebende alte Mann samt Kindern und die andere ist ein in die Jahre gekommenen Herr, welcher äußerst schlechte Erfahrungen mit ‚Laktokalypsen‘ gemacht hat und folglich nur eine Lösung sieht: die Kuh muss sterben!
Respektabel ist an „The Old Man Movie“ besonders, dass er sich durchaus im Klaren darüber ist, was für einen Schwachsinn er eigentlich auf die Leinwand zaubert. Das hilft ungemein dabei, diesen Streifen zu genießen. Ja, der Film ist ziemlich blöd. Ja, die Tatsache, dass er sehr oft auf anstößigen Humor setzt, ist im ersten Moment abschreckend. Und dennoch passt das Ganze irgendwie perfekt zusammen, weshalb sich das Publikum hier wirklich über knapp 90 Minuten konstant Gründe hat, sich köstlich zu amüsieren.
Oftmals ist es bei solch abstrusen Filmen wie diesem hier ja so, dass ihm ab einem gewissen Punkt die Ideen ausgehen. Dann wiederholen sich Gags und andere Handlungselemente und die zweite Hälfte des Films fällt deutlich ab, wenn man sie mit der ersten vergleicht. „The Old Man Movie“ ist kein solcher Filme. Konstant weiß dieses estländische Knet-Abenteuer mit neuen Gags und abstrusen Momenten die Zuschauenden in seinen Bann zu ziehen. Auch durch die Wahl, diese Geschichte mit insgesamt drei Handlungssträngen parallel zu erzählen, bleibt das Ganze stets locker, unterhaltsam und besonders abwechslungsreich.
Wunderbar in die verrückte Welt von „The Old Man Movie“ passen auch seine Charaktere. Ob es nun die drei Kinder sind, von denen der jüngste in der Lage ist Roboter zu bauen, oder ihr Großvater, der wirklich alles tun würde, um seine Kuh zurück zu bekommen. Oder man denke nur an den Herren, der den Tod des Tieres fordert und durch dessen Adern Milch fließt.
Dass die Sprache Estlands für unsere Ohren so ungewohnt und amüsant klingt, leistet im Übrigen auch seinen Beitrag zum gigantischen Unterhaltungswert dieses Films.
Rein optisch kann sich dieser Animationsfilm ebenfalls sehen lassen. Anfangs braucht man zwar eine Weile, um sich an den etwas groben Stil zu gewöhnen, doch sobald dies Geschehen ist, gibt es nicht wirklich etwas zu bemängeln. Besonders die Kreativität, mit der sämtliche Ideen umgesetzt werden, lässt einen hier stellenweise äußerst verzückt zurück. Auch musikalisch liefert „The Old Man Movie“ ab. Sowohl mit seinem Score, als auch dem Lied von ‚Terminaator‘ gegen Ende des Films, welches eine Art krönenden Abschluss des Films markiert - noch vor dem Finale.
Mit ganz viel Herz, endlos vielen kreativen Einfällen und einer (un)gesunden Menge anstößigen Humors laktiert sich dieser Knet-Film aus Estland in das Herz seiner Zuschauerschaft. Man sollte wissen, worauf man sich einlässt, denn „The Old Man Movie“ ist sicherlich nicht für jedermann. Er ist einzigartig, abgefahren und alles andere als Mainstream-tauglich. Wer jedoch genau das sucht, wird hier definitiv fündig!
9.0/10 - Festivalwertung 5/5
Ich hab meine „Mittagspause“ effektiv genutzt und kann nun auch was zu „Das Letzte Land“ sagen:
Ich bin leider kein großer Fan von Science Fiction und auch kein großer Kenner, worauf es in solchen Filmen ankommt. Daher kann ich hier nur die zwei Sachen bewerten, die mir besonders aufgefallen sind.
Zum einen ist es das Schauspiel der beiden Akteure die weniger durch ihre Worte sondern mehr mit ihren Blicken ihre Aussagen getroffen haben und in teils stille Interaktion miteinander getreten sind. Leider hat sich relativ schnell herausgestellt in welche Richtung die Charakterentwicklung geht und es fehlte am Ende auf die lange Laufzeit von zwei Stunden auch etwas an Fleisch, so dass die Charaktere dann doch ziemlich einschienig und leicht dauchschaubar waren. Hier wurde das Potenzial einer komplexen Ausrichtung der Charaktere etwas verpasst. Auch sind ein bis zwei Handlungen nicht ganz nachvollziehbar und objektiv betrachtet dumm gewesen.
Trotzdem verdient der Film Beachtung durch den eigentlichen Hauptdarsteller…der Optik. Man kann das Raumschiff nicht nur sehen sondern förmlich fühlen, riechen und schmecken. Die Detailliebe für das Set ist überragend und die Lichtverhältnisse der Außen- und Innenaufnahmen erzeugen eine greifbare Atmosphäre, die durch den Sound unterstützt wird.
Ein fettes Plus sind dabei die Practical Effects, die nicht nur mein 80er/90er Jahre Herz erwärmen, sondern der Umgebung und der Welt eine Seele verleihen, die sterile und perfekt ausgelotete CGI Welten heute manchmal vermissen lassen. Diese Effekte sorgten auch dafür, dass die Wertung, trotz meines Unvermögen SF-Filme voll zu genießen, noch einmal höher gestiegen ist.
The long Walk
Ja nun… ich bin mir nicht sicher ob ich den Film so richtig verstanden habe*.
Und ich hoffe dass es durchaus gewollt ist sich diese Frage bei dem Film zu stellen. Die sehr ruhige und unaufgeregte Erzählweise haben es meinen Marvelgewohnheiten natürlich etwas schwer gemacht, dennoch fand ich den Film in einer gewissen Art und Weise schon sehr packend.
Alles in allem ist es aber weniger mein Genre, dennoch war ich vor allem wegen der Ästhetik und der Mystik positiv überrascht.
2/5 Zeitschleifen
*Wikipedia sagt ja
Das letzte Land
Ich steh ja auf Old School Sci-fi. Egal ob Alien, 2001 oder die alten Star Wars Filme. Was da tricktechnisch aufgefahren wurde, ist für mich bis heute wie Magie. Das Letzte Land ist eine gigantische Verbeugung vor den ganz großen dieser Zeit.
Ich hatte einen leicht trashigen, aber sympatischen Sci-fi Roadtrip mit klar erkennbarem Budget erwartet. Doch was hier mit einerm Crowdfunding Budget von nur 13.000€ zusammengeklöppelt wurde, muss sich vor den großen Klassikern kaum verstecken.
Die handgemachten Effekte sind wirklich großartig und hin und wieder auch einfach nur atemberaubend schön. Da sieht auch so mancher moderne CGI Sci-fi Film einfach nur alt gegen aus.
Das Setdesign ist von vorne bis hinten stimmig und man weiß gar nicht, wo man überall hinschauen soll - überall gibt es was zu entdecken. Alles piepst, schnaubt und zischt so lebensecht, wie ein Raumschiff halt echt klingen und aussehen kann.
Das geringe Budget merkt man eigentlich nie, da es so logisch und natürlich mit den Film und seiner Story verwoben ist, dass man quasi nichts vermisst.
Doch damit nicht genug. die Story weiß auch durchaus zu faszinieren und erzeugt eine gezielte Stimmung, die gleichmaßen Neugier und Unbehagen in einem hervorruft. Es braucht zwar alles etwas bis es in Gang kommt und das Ende ist typisch seiner großen Vorlagen natürlich kyptisch gehalten, aber für mich hat das nur noch mehr zu Mystik dieser Welt und seiner 2 Bewohner beigetragen.
Wer auf handgemachte Retro Sci-fi steht und wer die Erzählweise eines 2001 eher faszinierend als langatmig fand, der wird auf jeden Fall voll auf seine Kosten kommen.
## Jallikattu
Das habe ich seit langem mal wieder gebraucht.
Für mich war Jallikattu ein besserer Kinofilm als Tenet. Warum Tenet als vergleich? Weil es der einzige Film war, den ich letztes Jahr im Kino gesehen habe (dieses Jahr natürlich noch keinen). Seitdem habe ich zwar schon einige Filme als Streaming gesehen, aber keiner konnte mich so wirklich mitreißen und mir das richtige Feeling geben. Keiner außer Jallikattu.
Vieleicht hat es geholfen, dass ich die Idee eines nicht Bollywood typischen, indischen Films seit der ersten Sekunde spannend fand, aber bereits der Auftakt hat mich gefesselt und fasziniert. Erst fängt der Film etwas kryptisch an, gibt aber auch im Verlauf nur wenig her, weshalb man von Anfang an aufpassen will um diese fremde Welt, in die man eintaucht, zu verstehen. Nur um langsam festzustellen das es doch um ganz grundlegende Situationen und Verhalten geht.
Von daher ist es auch nicht besonders schlimm, dass man sprachlich nichts versteht und auch die Untertitle zu schnell sind, um sie richtig mitzulesen. Aber auch nur ein kurzer Blick reicht meistens aus, um grob mitzukriegen um was es geht und vor allem die hektischeren Szenen sind auch so schon selbsterklärend.
An sonnten reißt einen der Film einfach nur mit. Sei es die wilde Masse, der Gesang und das Geschrei oder das doch sehr körperliche Schauspiel, man wird einfach in einen Bann gezogen. Und dabei leistet die Kamera und die Inszenierung ihr übriges. Von schönen, faszinierenden Bilden bis hin zur verrückten Aktion wird alles geleistet was man braucht.
Gut ein paar der Probleme der Dorfbevölkerung sind doch relativ unspektakulär, zeigen aber auch wunderbar den Kontrast zwischen dem „gesitteten“ Verhalten und der animalischen, wilden jagt, der am Ende trotzdem das ganze Dorf anheimfällt. Nur die letzte Scene hätte man weglassen können (eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl), um das vorletzte Bild zum Schluss einfach stehenzulassen.
Trotz dessen 5/5 Bohnen für dieses Meisterwerk.
Und ach ja, es geht um einen entlaufenen Bullen der ein indisches Dorf in Chaos stürzt, für diejenigen die garnichts über dem Film wissen.
The Long Walk
Ein alter Mann spricht mit Geistern und reist mit ihnen in die Vergangenheit um die Zukunft zu ändern. Das solche Aktionen schiefgehen können ist hinlänglich bekannt.
Durch die ruhige Erzählweise sollten Menschen mit wenig Sitzfleisch Probleme damit haben. Auch einige Wendungen, könnten einem das Hirn zum Rauchen bringen.
Dennoch ist es ein mystischer, stimmungsvoller Film und macht mir, als Liebhaber asiatischer Kulturen, große Freude. Da er einem Einblick gibt, auf die wenig populäre Kultur am Mekong.
Die Sci-Fi-Elemente sind zwar keine Wichtige aber eine nette Dreingabe, die sich eher im Hintergrund abspielen.
(3,5/5)
4 von 5 abgeschnittene Finger
Spree
Man kann sicherlich darüber streiten, ob Spree als Satire funktioniert oder nicht, viel Subtext oder Tiefe bietet er jedenfalls nicht. Trotzdem hat mir der Film wahnsinnig viel Spaß gemacht vor allem aus zwei Gründen:
a) Joe Keerys Perfomance als empathieloser Psychopath des Instagram-Zeitalters. Awkward und unberechenbar, mit seinen weirden Ausdrücken die immer knapp am echten Slang und Jargon vorbeifliegen. Das Lächeln. Toll gespielt!
b) Die Einbindung von Social Media. Die ganzen Chateinträge sind super authentisch und spaßig zu lesen, gerade gegen Ende hin. Auch im Epilog die Einbettung von anderen Websiten und einschlägigen Imageboards passt perfekt und der Zyniker in mir mag glauben, dass ein Fall wie KurtsWorld96 in der Realität wahrscheinlich eine ähnliche Rezeption im Internet bekommen würde. Außerdem hilft das Spektakel mit den Chats und der tollen audiovisuellen Begleitung über manch eine Länge im Drehbuch hinweg, weil man immer was zu lesen hat, immer Details zu entdecken hat. Manchmal konnte ich kaum auf die eigentliche Perfomance achten wegen mehrerer eingeblendeter Chats gleichzeitig. Die 90 Minuten sind auf jeden Fall schnell vergangen.
3,5 auf Letterboxd und 4/5 Festivalbwertung
Jallikattu
Ich habe mir als erstes Jallikattu angesehen und bin echt positiv von dem Film überrascht. Schon der Anfang macht klar, dass hier Menschen mit viel Können und Leidenschaft bei der Sache sind. Die Bilder sind perfekt auf die Musik geschnitten und erzeugen schon in den ersten Sekunden diese hektische Grundstimmung des Films. Hier wird die ganze Zeit geredet, geschrien und/oder gerannt und das auch noch mit mehreren Personen zur selben Zeit. Irgendwie mochte ich aber dieses Durcheinander, weil es in echt schönen und wie ich finde authentischen Bildern erzählt wird und es dem Film eine ganz eigene Stimmung gibt, die ich in dieser Form noch nicht erlebt habe.
Was mich aber noch mehr beeindruckt hat, war die Musik. Der Schnitt und die Musik sind so unglaublich gut aufeinander abgestimmt und die Musik ist so eindringlich, dass ich absolut in dieser Welt versunken bin.
Leider hat das aber so gute 60 Minuten gedauert. Ich musste mich erst einmal an diese Hektik und das Durcheinander gewöhnen und wusste auch anfangs nicht, wo der Film mit mir hin will. Aber nach den erwähnten 60 Minuten konnte ich mich 100% darauf einlassen und fand den Film auch echt gut.
Ich bin sehr froh, dass ich jetzt auch noch etwas anderes aus Indien gesehen habe, das nicht Bollywood oder Bahubali ist.
Pantaflix-Wertung: 3 von 5
IMDB-Wertung: 7 von 10
Crazy World
Ja Geil, das ballert.
Der Film war doch überraschend vielschichtig und Storylastig. Einige der Darsteller:Innen sind auch verdammt gut und insgesamt macht der Film einfach nur Laune. Natürlich ist auch das ein Quatschfilm wie einige andere hier im Festival. Aber gerade in vergleich zu den vergleichbaren Trashproduktion wie z.B. denen von the Asylum, steckt hier richtig viel Liebe drin.
Was man einfach an jeder Ecke wie z.B. der Stimme aus dem Off, dem Witz, den Kinderdarstellern und einfach der Mühe merkt, die in den Film eingeflossen ist.
Ich bin wirklich bespannt was man aus Wakaliwood noch hört.
3,5/5 CGI’s
Spree(Mein 4.Festivalfilm)
Bisher ist das trotz der guten Filmauswahl(dafür noch mal ein großes Dankeschön) mein Highlight. Ich kann verstehen, wenn jemand mit solchen Filmen nichts anfangen kann. Ist so ein bisschen die moderne Version von Found Footage finde ich. Wer muss heute schon noch „Footage“ finden, wenn sowieso alles online geht.
Der Filme konnte mich vor allem mit zwei Aspekten überzeugen. Zum Einen dank der herausragenden Schauspielleistung von Joe Keery und zum Anderen dank der gut geschriebenen Charaktere. Letztere sind natürlich sehr überzeichnet, was aber im Kontext des Films, den ich als Satire begreife, absolut Sinn macht.
Auch wenn der Plot dann gegen Ende teilweise doch etwas übers Ziel hinausschießt, und der wilde Schnitt hier und da auch mal etwas anstrengend ist, hat mich diese „Influencer-Satire“ überzeugt.
Allerdings ist die Zielgruppe, die der Film erreicht, glaube ich, sehr klein. Während die junge Generation, die Komik dahinter evtl. gar nicht mehr versteht, sind ältere Generationen(ich denke z.B an meine Eltern) wahrscheinlich mit den ganzen eingeblendeten Chats und Internetinsidergags überfordert.
4/5
The Dark and the Wicked(Mein 5.Festivalfilm)
Ein Film von dem ich nicht richtig wusste, was ich erwarten soll, aber dann positiv überrascht wurde. Ich hab mich wirklich an manchen stellen gegruselt, was bei mir selten vorkommt.
Dies hat mit der Prämisse(hab leider gerade kein Kleingeld zur Hand)zu tun. Ich habe schon häufiger festgestellt, dass mich Filme, bei der schon die Ausgangsituation ein moralischer Tiefschlag ist, dann auch mit ihren Horrorelementen besser „erwischen“ können.
Der kurz bevorstehende Tod des Vaters und die dadurch entstehende Familienzusammenkunft ist eine Ausgangsituation, in die ich mich gut reindenken konnte. Der dadurch entstehende Horror lässt mich dann umso mehr schaudern, wenn Bryan Bertino seine Gruselmomente gekonnt in Szene setzt.
Auch wenn es den Charakteren dann teilweise doch etwas an Tiefe fehlt, hat mich das Drehbuch überzeugt. Dazu kommen gute Dialoge, gelungenes Schauspiel, und eine unangenehme, gut inszenierte Stimmung.
Ich kann mich nur nochmal bei den Beteiligten für die Filmauswahl bedanken.
4/5
Crazy world
Best action movie!!!
Mein achter Film, gesehen im Rahmen vom Live-Audioflick von/mit den Bohnen.
Was ein Spektakel!
So viel Leidenschaft und Herzblut…
Wahnsinn, hat einfach nur bock gemacht.
Klar, der Film entspricht nicht unseren „Qualitätsstandards“, aber man spürt in jeder Szene und bei jeder Schauspielerin und bei jedem Schauspieler so viel Leidenschaft.
Mein absolutes Highlight des Festivals!
5/5 Sternen
Crazy World im Audioflick
Ich war einige Sekunden vor der Audioflick Version
Also ich habe teilweise echt Tränen gelacht und was ich lobe das der Film echt nie Langweilig war. Ich fand es auch sehr gut das es Englischen Sub gab weil Swahii hätte keiner verstanden.
Ich weiß nicht wie viele RBTV Easter Eggs ihr entdeckt habt. Ich habe nur eins entdeckt das von Eduard Laser als Screenshot beim Laptop
Die Action hat ja gefetzt und was ich mich auch überrascht hat wie brutal und blutig das teilweise war.
Mr. Big als Hauptbaddie war er schon ein Highlight.
Genial auch Bruce U und Choppa Li. Die Fights fand ich auch klasse. Das war nie schlecht choreographiert.
Auch ein Highlight das Fernglas.
Pantaflix-Wertung 4 von 5
Auch selbst 4 von 5 Sterne
Letterbox 4.5 Sterne
Crazy World
Gesehen im Rahmen des Shivers-Filmfestivals im Audioflick auf RBTV.
Was vermisst man aktuell am Meisten? Mit anderen Leuten, die Spaß an einem Film haben sich zu amüsieren. Auch wenn ich alleine den 4 Jungs gelauscht und den Film gesehen habe, haben die Kommentare der Anderen dem Film einen deutlichen Mehrwert gegeben.
Ich habe schon den ein oder anderen Film aus afrikanischen Gefilden gesehen, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen, aber selten hat man die Liebe zum Medium mehr gespürt als bei Crazy World.
Natürlich ist das kein filmisches Glanzstück, aber wie man versucht sich an unzähligen Actionvorbildern zu bedienen, aber trotzdem eine Geschichte erzählt, die durchaus interessant ist, macht einfach Spaß. Alles ein wenig konfus und alles over the Top, aber auch alles sehr unterhaltsam. Ich musste einige Male laut lachen und habe nach der Sichtung wirklich gute Laune.
Das Beste am Film ist aber natürlich der Sprecher aus dem Off, der einen in bester Extre,sport-Kommentator Manier mit einer Meta-Anspielung nach der nächsten den ganzen Film erklärt.
Eine subjektive Bewertung ist hier schlichtweg nicht möglich, deshalb geht sowohl die Bewertung des Films auf Pantaflix als auch hier nur darum, den Machern viel Liebe zukommen zu lassen und zu erwähnen, das ich lange nicht mehr so toll amüsiert war.
4/5 auf Pantaflix 4.5/5 auf letterbox
Jallikattu
Ok, da habe ich was gänzlich anderes erwartet. Was genau? Keine Ahnung, aber nicht das!
Die zweite Hälfte geht in Richtung Apocalypto auf Koks. Fackelmeere die unter testosterongetränktem Gebrüll auf der Suche nach dem vierbeinigen Ground Beef durch dschungelähnliche Felder hetzen. Begleitet vom pumpenden und hämmernden Score. Gekrönt von einem Finale, das seinesgleichen sucht.
Leider nur die zweite Hälfte.
Die erste Hälfte zeigt Charaktere und zwischenmenschliche Beziehungen in diesem kleinen indischen Dorf: Neid, Gier, Triebe und Hass. Dialoge werden meist schreiend ausgetragen (was auf die Dauer eher anstrengend war) und ich konnte weder in irgendeiner Form eine Beziehung zu einem der Charaktere aufbauen noch habe ich das Netz der innerdörflichen Konflikte in meinem Geiste entwirren können. Weshalb dieser Teil auch eher einer zähen Schuhsohle als einem gut abgehangenen Flanksteak glich.
Trotzdem: Interessantes Ding mit beeindruckenden Bildern, die man nicht allzu häufig sieht.
3/5 Sterne
Numero 8
The Long Walk
Den einhellig als „anstrengendsten Film“ des Festivals bezeichneten, habe ich mir fürs Ende aufgehoben, da ich schon die Vermutung hatte, er könnte mir richtig gut gefallen. Ich lag damit richtig.
Ein Mann sieht offenbar verstorbene Menschen, kann mit ihnen kommunizieren und möglicherweise Dinge mit der Zeit anstellen.
Ja, der Film ist gemächlich und verkopft, aber ich mag das sehr. Dazu gibt es ein paar schön harte Szenen, mindfuck und richtig schöne Bilder. Die Geschichte muss man sich wirklich ein bisschen erarbeiten, wenn man Lust drauf hat, gibt einem der Film aber auch alles nötige mit auf den Weg.
Für mich in der Tat das Highlight des Festivals.
4,5/5
Spree
Mein fünfter Film des Shivers Film Festival 2021. Uber meets Big Brother.
Ihr habt euch über die schwarzen Ränder im Snyder Cut beschwert? Dann werdet ihr diesen Film hassen. Doch welches Format bietet sich besser an, wenn es um die kompromisslose Entwicklung eines eigenes Brandings geht. Selbstdarstellung über alles. Hauptsache die Klicks gehen hoch, das ist alles was heute noch zählt. Und das meine ich nicht auf den Film bezogen - like & subscribe Leute! Ich mach das hier ja nicht aus Spaß!
Aber wie dem auch sei. Wo waren wir? Ach ja. Social Media wird nicht mehr verschwinden, jeder kann innerhalb eines Tages zum Star werden, wenn man es nur wirklich will. Und Kurt will es unbedingt. Noch leichter wird man aber zum Opfer. Und obwohl hier auch Handwaffen eine Rolle spielen, werden dennoch primär Handys genutzt. Sowohl als Waffe, als auch als Schild.
So verrückt und abgedreht dieser Film auch ist, am erschreckendsten ist, wie real die Kommentarspalte wirkt.
3/5 = UGOTGOT!