Ich argumentiere aus einer Sicht von jemandem der auch Sonntag arbeiten geht und ich finde es häufig ganz schön.
Mehr Geld und manchmal ist es auch ruhiger, auch kann ich in der Woche manchmal Dinge tun und organisieren die sonst nicht möglich sing.
Mehr arbeiten steht sowieso nicht zur Diskussion, das muss immer einen Ausgleich geben.
Ich hatte hier einen Edeka der Außer Sonntag 24h offen war, da gab es richtiges Dauernachtpersonal, die haben sich über die Ruhe und das Mehrgeld gefreut.
Ich kannte die auch schon gut weil ich immer gerne nach Mitternacht einkaufen war.
Hier haben alle lebensmittelmärkte bis 22 Uhr geöffnet.
Und zum Thema Wochenendzuschlag - daran sieht man wie unser ausbeuterisches System Früchte trägt, das Geld reicht zum Leben nicht und daher gibt es den vermeintlichen Anreiz der Zulagen für WE und Überstunden. So wird suggeriert, dass es breite Bereitschaft für diese Art von Arbeit gäbe - diese ist in der Regel aber aus der Not heraus geboren.
So geht Kapitalismus.
Das funktioniert halt nur solange, bis es zum Standard wird. Sieht man bei jedem Feiertag, an dem erst ausnahmsweise und dann standardmäßig gearbeitet wird.
Zum Beispiel einkaufen gehen, weil am Sonntag alles zu ist und am Samstag überfüllt. So schließt sich der Kreis
Damit ignorieret man gekonnt das es Menschen gibt (mich inklusive) die gern Nachts arbeiten, wie gesagt ich habe auch mit den Edeka Mitarbeitern gesprochen.
Den Zuschlag nehm ich sehr gerne mit würde aber auch so lieber Nachts arbeiten.
Ein negatives Beispiel, wie ich finde. Stichwort „Karõshi“ - Tod durch Überarbeitung. Die Menschen in Japan haben ein eigenes Wort dafür. Zusätzlich zu den hohen Selbstmordraten, ausgelöst durch die Arbeitszustände.
Die gibt es ohne Zweifel, aber es wird nicht nur die treffen, sondern eben zum Beispiel auch die, die vom Arbeitsamt geschickt werden…
Es gibt immer Leute, denen irgendetwas nichts ausmacht. Diese sollte in der Sache aber nicht die Hauptentscheider sein.
Und die alleinerziehende Mutter gat auf einem rin riesen Problem, weil sie die Kinderbetreuung nicht nur am Samstag überbrücken muss, sondern auch am Sonntag.
Guter Punkt: die Personalkosten der Filialen erhöhen sich also nicht nur um die zusätzlichen Stunden, sondern steigen generell durch die Zuschläge. Also kostet die Personalstunde mehr, selbst wenn der Laden für den Sonntag an nem anderen Tag dicht macht. Warenpreise steigen also.
Diese ignoriert man nicht, nur weil man im Sinne der Mehrheit spricht. Es dürfen gerne alle, die möchten nachts arbeiten, aber zum gleichen Lohn wie alle. Damit auch nur noch die, die wirklich möchten nachts arbeiten und dies nicht tun, weil das Geld sonst vorne und hinten nicht reicht.
Ja, wenn sie gezwungen wird immer die Wochenendschichten zu machen dann ja. Aber eigentlich kenn ich das bei so schichtjobs fast nur so dass die Leute ihre festen schichten haben, also nicht grad die alleinerziehende mutter die ihr kind einsam und hungrig auf dem parkplatz im regen kreise rennen lassen muss jeden samsatg und sonntag von früh bis spät an der kasse steht.
Das kann sein. Ich weiß gar nicht ob in deutschland die lebensmittelpreise so deutlich niedriger sind als überall sonst
Da spielen ja noch viel mehr Faktoren rein.
klar tun sie das. aber das könnte man (nicht ich, so wichtig ist mir das thema nicht) ja mal bereinigen
Dann werden einem einfach die Schichten zugeteilt. Man arbeitet trotzdem nachts und hat nur weniger Geld. Gleichzeitig wäre es für die Betriebe nur noch attraktiver Leute nachts arbeiten zu lassen, weil es keine erhöhten Lohnkosten mehr gibt.
Ich glaube da wird ein bischen viel unterstellt, der Vorschlag ist jetzt nicht das alle Überstunden arbeiten müssen, alleinerziehende Mütter ihr Kind allein lassen und der Arbeitgeber dazu zwingt das alle arbeiten müssen.
Das ganze muss dagegen zwingend mit Ausgleichen funktionieren.
-Mindestlohn hoch auf einen Standard das niemand in Altersarmut kommt (das wären gerade irgendwie 16 oder 17 Euro ca.?)
-starke Zuschläge von mindestens 100% an Sonn und Feieratagen
-Fachkräfte mit einem starken Lohn mit dem sich auch ein Teilzeit ein normales Leben führen lässt
-Ein individueller Schichtplan der auch den Bedürfnissen des einzelnen Mitarbeiters gerecht wird, das heißt die Mitarbeiter entscheiden mit wann die arbeiten wollen und können.
Geil, stell dir mal den Produktionszuwachs vorher, das BIP wird sich freuen! (Die fehlenden Arbeitskräfte mal ignoriert)
Das ist jetzt wieder ein anderes Thema und ein kulturelles Problem.
Es ging mehr darum, dass ich auch hier gerne 24/7 einkaufen würde oder nichts dagegen habe wenn die Läden länger geöffnet sind. Da gibt es aber auch noch andere Bereiche welche gerne andere Öffnungszeiten haben dürften.
Was wiederrum nur wieder bestätigen würde wie versklavend unser System ist und dass es wichtig ist darin nicht mehr vollumfänglich mitzuwirken und sich ggf. auch zu wehren. Gut, dass es Gewerkschaften gibt. Diese benötigen für ausreichend Stärke aber Mitglieder und gerade welche aus dem Arbeits- und nicht Angestelltenverhältnis.
Ach, Kinders… wisst ihr noch? Es gab mal eine Zeit, da haben die Geschäfte schon um 18Uhr dicht gemacht.
Okay Opa
Ja
Du meinst zu der Zeit als Frauen noch die Erlaubnis ihrer Ehemänner brauchten, arbeiten zu gehen, weil sie ja die hausfräulichen Pflichten vernachlässigen könnten?