Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 1)

Putins Ziel wird das gewesen sein, was er am Ende wirklich erreicht hat…

Sollte es der Ruin sein, war eben auch das Teil seiner brillianten Strategie

Aus 2014:

Kennt jemand Zahlen, wie sich der Anteil der russischstämmigen Bevölkerung in der Krim seit 2014 entwickelt hat?

Mir gings eher darum was das neue Kriegsziel sein könnte. Neurussland das Transnistrien Krim und Donbass verbindet.

Der (zweit-) wichtigste Schwarzmeeranreiner zu werden, könnte ich mir als geopolitisches Ziel sehr gut vorstellen, ist es eben ein sehr wichtiges Binnenmeer. Und da die Rückerlangung der Relevanz der Russen in der Ostsee schwieriger ist, fokussiert man sich auf die Schwarmeerküste.
Aber deine Frage ist gut. Habe ich schonmal versucht zu finden, unerfolgreich aber. All in all ist ein Wiederaufbau des russischen Imperiums als europäische Supermacht als Ziel klar zu entnehmen. Zurück in die Zeiten als Russland in Europa etwas zu sagen hatte.

Hab mal das dazu aus 2019 gefunden

Ja, ich glaube das wird jetzt schon seit einer Weile vermutet, dass er das will.
„Der Donbass“ ist halt vage genug definiert, dass man von Russischer Seite damit alles mögliche meinen könnte, inklusive einem Landkorridor direkt zur Krim, kombiniert mit einem Grossteil der Ostukraine.

Nur sehe ich das irgendwie nicht als realistisch an. Kann mit irgendwie nicht gut vorstellen, dass das über lange Zeit gut und stabil gehen könnte, auch wenn Zelenskyy das akzeptieren würde. Habe den Eindruck diese Grenze dort wäre dann ein ewiges Pulverfass, welches permanent nur einen Funken bräuchte um zu einem neuen Konflikt zu führen.
Ausserdem sind grosse Teile dieser Region ja glaub auch wirtschaftlich sehr wichtig. Nicht nur ist es unwahrscheinlich, dass das die Ukraine abtreten würde… es ist auch fraglich ob sie es sich überhaupt leisten könnte, ohne langfristig massiv ihre eigene Wirtschaft zu zerstören.

Ich sehe die obrige Karte als territoriale Maximalforderung und solche Maximalforderungen werden idR sowieso nicht erfüllt. Und das weiß auch Putin. Sprich, wenn dann etwas weniger als das rauskommt, ist es so ziemlich das, was Putin sich vorgestellt hat, vermute ich mal.

Kommt darauf an inwieweit sie nun erhoffen, die ukrainische Armee einkesseln zu können. Anscheinend sei aber geplant auch Cherson ein Referendum aufzudrücken, und damit auf jeden Fall die asowsche Landbrücke zwischen Krim und Donbass durchzusetzen.

Die Landbrücke wird, sofern es nicht zu einem Wunder von ukrainischer Seite (oder einem massiven Eingriff der NATO mit entsprechenden Auswirkungen für alle) kommt, mMn sowieso geschehen. Alles was weniger ist, ist mehr oder weniger eine Niederlage für Putin und ich weiß nicht, ob er sich die leisten wird können.

Und darauf die Dreistigkeit der Russen zu behaupten, das wären alles Schauspieler oder wurden von ihren eigenen Leuten erschossen (was sich ja gegenseitig irgendwie ausschließt?) ist wirklich so unfassbar und macht mich echt wütend.

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Das die Russen das behaupten, ist ja die eine Sache und ansich irgendwie logisch.

Das aber Menschen bei uns hier das wiederholen, glauben, oder einfach nur nutzen um ihr Narrativ zu stützen, oder Stimmung zu machen, ist einfach abartig,

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Ukraine-Krieg: Schluss mit Westsplaining (nzz.ch)

"Hört endlich einmal darauf, was die Ukrainer selbst zur ukrainischen Sicherheit zu sagen haben. Was zum «Gleichgewicht der Kräfte» in Europa die Staaten sagen, die das Pech haben, an Russland zu grenzen, und deren Geschichte von russischer Gewalt gezeichnet ist.

Hört endlich einmal auf Polen, Litauen, Lettland, Estland, alles Länder, die ihre «skin in the game» haben, Russlands unglückliche Nachbarn, in deren familiärer und kollektiver Erinnerung sehr drastisch gespeichert ist, was das bedeutet – «Russki Mir»."

Tolle Folge von der Anstalt auch gestern zum Thema Russland:

Die Anstalt kann genauso die Fresse halten.

Da hat sich 2016, mitten im laufenden Konflikt im Donbass, Simone Solga hingestellt und die trauernde Mutter Russland gemimt, aus deren Schoß die böse NATO die Ukraine mit List und Tücke gerissen hat. Die Folge sollten sie jetzt nochmal senden, damit jeder weiß was man von deren Einordnungen zu halten hat.

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Könnte das Ironie gewesen sein?

Eine ironische Brechung war da jedenfalls nicht.
Klar, dass es alles nicht so gemeint war, kann man nicht verbindlich auschließen. Dann haben sie aber die wahre Botschaft sehr gut verborgen.

Daher ist die Folge gerade interessant, dass diese genauso solche Punkte und auch eine linke Romantisierung Russlands aufgreift.

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Ok, da bin ich dann tatsächlich mal gespannt, wie weit da die eigene Rolle bzw. die des ÖR-Satireprogramms beleuchtet wird.

Nur weil Putin einen Krieg gestartet hat, macht das die Fehler der NATO und EU nicht ungeschehen oder weg. Was ist das denn schon wieder für eine Aussage?

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