Ich gucke zwar weniger als “früher”, aber auch bewusster, sodass es nicht immer nur Hintergrundberieselung ist. Meine Aufmerksam kriegen unterschiedliche VoD-Angebote (oder eben auch mal Stream), darunter vorne dabei Netflix und RBTV. Ich stufe das für mich mal als normales Konsumverhalten ein, einfach von allem was zu gucken und nicht nur möglichst viel an einer Quelle zu hängen, selbst wenn man dann ein noch größerer Fan wäre.
Es hilft auf jeden Fall, mich zum Gucken zu motivieren, wenn ich das Gefühl habe, dass immer mal Abwechslung drin ist und nicht Woche für Woche nur dasselbe in einer anderen Farbe. Bei Netflix hilft es auch, dass sie immer mal Angebote raus und dann wieder reinnehmen. So hole ich auch mal alte Filme und Serien nach, auf die ich nicht unbedingt kommen würde, wären sie die ganze Zeit schon im Archiv. Bei RBTV ist es für mich ähnlich.
Was bekannte Filme und Serien haben, was RBTV nun nicht hat, sind (Fan)Seiten, die geordnet und übersichtlich kurze grobe Inhaltsbeschreibungen, Bewertungen und ausformulierte Reviews haben, nicht nur zu einzelnen Videos/Folgen, sondern zu kompletten Formaten. Wenn man da mal Sachen durchliest und merkt, dass sich bestimmte Meinungen mit dem eigenen Geschmack überschneiden, ist die Motivation auch mal höher, etwas nachzuholen. Manchmal helfen mir da auch mal Threads im Forum, die z.B. feststellen, dass etwas lahm losging, aber dann doch an Fahrt gewann ab Folge X, nur ist das halt nix für fixe Übersichten.
Ansonsten gibts bei mir für alles eine gewisse Sättigung, die nach Monaten und Jahren einfach zu einem gewissen Konsumlevel bei mir führt, der einfach meist niedriger als am Anfang ist. Wenn Neues doch mal altes Liebgewordenes verdrängt, ist das zwar mal blöd, aber umgekehrt ist es auch blöd, wenn es überwiegend beim Status Quo bleibt. Da soll einer mal die richtige Mischung finden, äußerst schwierig. Außerdem habe ich schon öfter festgestellt, dass meine Wünsche auch mal nach hinten losgehen können, weil ich selber nur schlecht voraussagen konnte, wie XY eigentlich in der Praxis abläuft und Unvorhergesehens reinspielt.
Es ist schwierig zu sagen, was ich eigentlich will oder mir wünsche. Einerseits bitte Liebgewonnenes beibehalten und nicht ersetzen, aber andererseits doch bitte auch weiterentwickeln und eben Altes mit Neuem ersetzen und gute Abwechslung reinbringen. Ich gehöre auf jeden Fall zu den Leuten, die man auch mal mit Neuem wieder neugierig machen und mobilisieren kann, selbst wenn sich doch herausstellt, dass ich es nicht viel länger konsumieren würde. Es gibt alte etablierte Formate, die können mich noch begeistern, aber auch welche, bei denen eben die Sättigung eintritt. Wann sowas wie einzuordnen ist, passiert bei mir halt spontan und subjektiv, da kann ich keine Leitregel oder Formel geben.
Das Wichtigste untern Strich ist für mich immer noch, dass jemand von dem, was er tut, begeistert ist und man ihm das ansehen kann. Wenn ich nicht nur bei mir als Zuschauer eine gewisse eingefahrene und weniger motivierte Routine feststelle, sondern auch beim Spieler/Moderator, dann wird es für mich noch weniger attraktiv. Überaus begeistert zu sein, aber sich nicht mit einem Spiel oder Thema nicht wirklich auseinanderzusetzen, kann sich aber auch beißen. Sowas bemerke ich eher mal, wenn es entweder an Zeit (vorher oder währenddessen) mangelt oder scheinbar mit falschen Vorstellungen etwas gestartet wird, das sich dann anders herausstellt.
Das ist jetzt viel Text, um zu sagen, dass ich immer noch gucke, aber wählerischer geworden bin über die Zeit hinweg. Wenn RBTV die Quantität steigert, gibts ne höhere Chance, dass für mich was dabei ist. Wenn dafür die Qualität sinkt, ist es aber auch kontraproduktiv. Dasselbe gilt umgekehrt. Und mal wieder ist es schwer, da die Waage zu halten. Gibt halt Sachen, da staune ich, und Sachen, bei denen winke ich ab.