Weathering with you
Ich bin kein Freund davon Weathering with you mit Your Name zu vergleichen, es gibt aber Dinge, in denen man es kann.
Die Animationen und die detaillierten Abbildungen Tokios sind hier sogar noch besser als in Makoto Shinkais Erstwerk und auch dieser Sog den der Film bewirkt ist ähnlich. Man wird von Beginn an mitgenommen und ist in der Welt gefangen.
Aber obwohl es auch hier Fantasy-Elemente gibt, ist der Film sehr geerdet. Diese Verweise auf den Klimawandel, die Geschichte des zu Hause weggelaufenen Jungen und die Coming of Age-Geschichte sorgen für einen tollen Flow.
Es ist nun nicht so, dass er mir so nah geht wie sein großer Bruder, aber trotzdem ist es ein ausgezeichneter und gefühlvoller Film, bei dem man wieder Höhen und Tiefen erlebt.
4/5
Wonder Woman 1984
Gal Gadot ist die perfekte Besetzung für Diana Prince/Wonder Woman. Sie hat eine unglaubliche Chemie mit Chris Pine, wirkt in den athletischen Situationen spielerisch elegant und kann sowohl hart als auch zerbrechlich wirken.
WW84 beginnt mit einer wirklich grandios inszenierten Trainings- Wettbewerbs-Sequenz mit Diana als Kind, hier gibt es auch ein Wiedersehen mit Connie Nielsen und Robin Wright.
In der Folge verliert mich der Film leider ein wenig. Am Anfang war ich noch interessiert wie die 80er dargestellt werden und was Diana so tut, aber all das zog sich für mich doch etwas lange hin.
Das Ende und die Mid-Credit-Scene fand ich aber wiederum mehr als gelungen.
Der Film hat so einige Päckchen zu tragen. Es ist eigentlich mit der erste Actionblockbuster, den wir seit Ewigkeiten zu sehen bekommen. Deshalb haben ihn auch viele Leute gesehen, die ihn im Kino nie angeschaut hätten. Dann versucht er uns eine starke Frauenpersönlichkeit zu zeigen, die aber auch zwischendurch wackelt. Zudem werden überall oft Plotholes und Logiklöcher kritisiert, die man jeder mir bekannten Comicverfilmung vorwerfen kann (und das werden um die 50 sein), die da aber weniger gewichtet wurden. Ergo bekommt der Film weitaus mehr schlechte Bewertungen, als er verdient hat.
Ist und bleibt Geschmacksache, dem Film aber Dinge vorzuwerfen, über die man in anderen Werken hinweg schaut (ich habe bei gewissen Personen mal die Wertungen/Reviews zu anderen Filmen mit diesem verglichen), ist nicht korrekt.
Und schlechte Wertungen kommen natürlich noch von der MCU-Hardcore-Fanbase.
Ich hatte Spaß hiermit und mit dem Beamer auf Leinwand und Soundanlage hat es sich endlich mal wieder etwas nach Kino angefühlt.
Fulminanter Einstieg, dann ein wenig Leerlauf in dem zu wenig passiert, dann ein etwas zu plötzlich aufkommender Schlussakt und ein tolles Ende.
Hätte man die 60 Minuten im Mittelteil auf 20 gekürzt, hätte er besser funktioniert.
Zusätzliches Lob meinerseits: Man kam ohne irgendwelche popkulturellen Referenzen und Lieder der 80er aus.
Und nicht zu vergessen: Gal Gadot ist wohl der hübscheste Mensch auf dem Planeten.
3.5/5