Der Pfau (Kino, SneakPreview), basierend auf einem Buch von 2016
Eine Gruppe von egoistischen Investment-Bankern trifft sich in einem schottischen Landhaus für eine Teambuilding-Maßnahme. Unerwartet taucht dann aber der Seminarleiter nicht auf und wird von einer anderen dem Team unbekannten Person ersetzt, welche gleich auf Abneigung stößt. Da alle Verdachte schöpfen, bei diesem Ausflug sollen sie getestet werden, beschuldigen sich schnell alle gegenseitig und schieben sich so den schwarzen Peter zu, der durch die Nebenhandlung um den Namensgebenden Pfau durchaus einiges komplizierter macht und sich einige so unbedacht noch mehr verdächtig machen.
Ich würde sagen der Film greift das Thema des Murder-Mystery auf einem Landsitz gut auf, gibt dem aber halt den Ansatz, dass es einfach keinen Mörder gibt, sondern der Mörder eher eine Analogie auf eine andere Bedrohung ist. Dabei sind typische Deutsche Darsteller wie unter anderem Jürgen Vogel, Anette Frier, David Kroos und Tom Schilling. Hier hat mit letzterer mit seiner Art wohl noch am besten gefallen.
Der Film wird zwar als Komödie verkauft, so wirklich krasse Lacher gibt es aber eher nicht so, ich glaube, dass braucht der Film auch nicht zwingend. Leider hält er sich bei manchen Möglichkeiten der Darstellung dann auch etwas zurück. Er hat aber auch keine längen und hört mit seinen 100 Minuten dann doch schon wieder recht plötzlich auf.
Zudem ist mir die sehr interessante Kameraarbeit in einigen Szenen positiv aufgefallen, da hier durchaus interessante Einstellungen gewählt wurden. Weiter fand ich es sehr schön, dass bei den englischen Darstellern (hier gespielt von u.a. Philip Jackson) halt auch wirklich angenommen wird, dass sie nur englisch sprechen. Daher ist der Film über weite längen auch in Englisch erzählt, auch wenn die Figur von Jackson sich als Germanist herausstellt und dann doch recht viel deutsch spricht (man wollte dem Zuschauer wohl nicht zu viel Untertitel aufbürden).
Ja, im gesamten war es schon ein ordentlicher Film, wenn auch er eine gewisse Schärfe vermissen ließ. Da weiß ich halt aber auch nicht was die Buchvorlage genau hergibt. Ein paar Sachen wurden auf jeden Fall dazu gedichtet, weil es auch in ein bis zwei Szenen Debatten über Sachen gab, die so 2016 noch kein Thema waren. Darauf hätte man auch gerne verzichten können, weil sie wie ich finde auch nicht wirklich zur Handlung beitragen.
2,95/5 (nett gemeint, für ein Regie-Debüt)