Ich hab mich sehr auf Banshees of Inisherin gefreut und würde, trotz meiner Empfindungen beim Schauen, ihn auch als qualitativ hochwertigen Film bewerten.
Ich mochte den Humor in den Dialogen, den Zynismus und das Wohlwollende, das Aufeinanderprallen dieser so unterschiedlichen Gemüter, beide aber geprägt von ihrem Leben auf dieser Insel. Es hat mir, vermutlich will der Film das auch erreichen, so viel Schwermut bereitet die Charaktere zu begleiten, dass ich mich dabei erwischt hab zwischendurch die Emotionen „abfangen“ zu wollen, indem ich mal auf mein Telefon geschaut hab „Dopamin, jetzt bitte sofort“ . Letztlich konnte ich mir die letzten 15 Minuten nicht mehr ansehen, weil ich mein Limit erreicht hatte.
Es ist wirklich ein 1A Drama. Das Inselpanorama, diese Szenen sind wunderschön, die Musik stimmig und auch mochte ich den Aufbau der Geschichte.
Aber verstehen konnte ich beide „Parteien“ und das hat mich den Film so schwermütig empfinden lassen. Interessante Geschichte über die Freundschaft und Erwartungshaltung seinen Mitmenschen gegenüber. Wie weit bin ich selber verantwortlich für mein Glück, wieviel können meine Mitmenschen überhaupt davon mitttragen? Wo endet Fürsorge und Rücksicht und wann setzt Übergriff und Projektion ein, die ursprünglich als Hilfe gedacht war? So viele interessante Denkanstöße, daher würde ich Banshees of Inisherin, wenn auch mit Vorsicht, empfehlen. Etwas Voraussicht inwieweit man die Thematiken, die ein Film aufbereitet, verkraften kann, braucht es aber wohl bei jedem Drama.
Wo hast du denn ausgeschaltet?
Kurz nachdem der Esel verstorben war und es dann die Drohung gab das Haus anzuzünden.
Ok. Dann endet es für dich sogar noch etwas deprimierender, als es der Film eigentlich tut, auch wenn noch eine Spitze kommt.
Wie sinnbefreit ist das denn?
War Zone, der härter ist, haben die uncut im Programm und den 2004er nicht?
Scream VI
Stärker als sein Vorgänger. Ich mag Sam und Tara, ich mag die Brutalität in dem Teil, die Szene im Supermarkt war toll, die Szenen bei Gale und in der U-Bahn fand ich richtig richtig stark. Mit dem Ende bin ich nicht so zufrieden. Das war wie im Vorgänger zu sehr over the top und sehr bescheuert
7/10
Vielleicht schaue ich mir nachher mal das Ende an.
Finde das auch nicht so befriedigend einen Film nicht komplett gesehen zu haben.
Honest Thief 7/10
Ist für mich einer der besseren Liam Neeson Filme. Durchgehend unterhaltsam und hat mit 90 Minuten eine angenehme Länge.
Will nicht dafür verantworlich sein, wenn es dich weiter niederschlägt aber ich würde es empfehlen. Es wird natürlich kein Happy End mehr, aber runder als das, was derzeit dein Ende ist
Bist du dann nicht, keine Sorge!
Und ein rundes Ende ist mir letztlich immer lieber, trotz der Härte mit der es kommen mag.
Dann nimm zumindest mit, dass es etwas besser wird, als das, wie es derzeit für dich ist.
Gipfel der Götter (Netflix)
Ein Film über das Bergsteigen bzw. die Obsession dazu.
Kann man sich sehr gut ansehen, wie ich finde.
Ich wollte vor allem tolle Bilder sehen und die habe ich bekommen.
OO7 - Keine Zeit zu sterben (2021)
Schnitt nun bei der Zweitsichtung etwas besser ab als noch bei der Erstsichtung. Denn eigentlich ist der Film bis zu dem ganzen dümmlichen Part auf der Insel mit dem Schwadronier-Schurken nicht einmal so schlecht. Lediglich Ana de Armas hätte mehr Screentime bekommen können (bin prinzipiell immer für mehr Screentime für Frau Armas) und man hätte bis zum Schluss auf Waltz als Antagonisten setzen sollen statt auf Malek, der den zweitschwächsten Bösewicht der Craig-Ära markiert. Denn selbst in seinen wenigen Szenen kann Waltz immer noch mehr Bedrohlichkeit ausstrahlen als Malek, der konstant blass bleibt. Insgesamt wäre das auch der Craig-Ära dienlicher gewesen, da man Blofeld und Spectre schließlich über vier Filme lang als die großen Drahtzieher hinter allem aufgebaut hat. Und dieser Aufbau wird hier dann doch schon mehr oder weniger mit dem Arsch eingerissen. Letztendlich bis zum insulanen Schlussakt ganz in Ordnung, aber als Abschluss der Ära unwürdig.
6/10
Gott… allein die strunzdumme Bodenluken-Szene.
Scream VI (Kino)
Leider kann ich mich nicht mehr 100%ig erinnern, welche der Vorgänger ich gesehen hab. Teil 1 und 2 auf jeden Fall, 3 wahrscheinlich, ab 4 dann wohl eher nicht mehr. Und bei denen, die ich kenne, ist die letzte Sichtung auch schon ewig her.
Und da hab ich ein Problemchen bei Teil 6, weil einfach so viel Bezug auf alle Vorgänger genommen wird und ich bestimmt die Mehrzahl davon nicht zu- bzw. einordnen kann. Zwar hatte ich ein bisschen den Gedanken, vorher noch mal alle Teile anzugucken, aber bis ich mich dazu aufgerafft hätte, wäre Scream VI wohl schon wieder aus dem Kino raus. Mir fehlte aus dem Grund auch eine Einführung für die wichtigen Charaktere, aber das kann ich dem Film nicht ankreiden.
Jedenfalls, der Film hat mich so OK unterhalten. Ein paar der Gewaltszenen waren schon gut gemacht, aber das Katz- und Mausspiel fand ich nicht ganz gelungen. Mir war Recht schnell klar, wer mit dem Killer „in Verbindung stand“, auch wenn der Film versucht hat, immer wieder eine falsche Fährte zu legen. Das Meta-Ebenen-Gedöns war irgendwie amüsant, aber vor allem die Auflösung am Ende wirkte zu gewollt. Auch gab es mir schlussendlich zu viele Überlebende aus der Kerngruppe, aber vllt braucht man noch „Material“ für eine Fortsetzung.
Ja. Ich weiss auch nicht, vielleicht hat Disney noch nicht die Rechte an der „harten“ Version?
Pinball: The Man Who Saved the Game
Ein schöner Feel-Good-Movie über die Geschichte des Verbots von Flipper-Automaten in NYC. Genauer gesagt das Ende des Verbots in den 1970ern. Daran beteiligt war ein Mann namens Roger Sharpe, ein Journalist beim noch verhältnismäßig unbekanntem GQ Magazin.
Seine Passion fürs Flippern bringt ihm nicht nur eine Idee für einen Artikel, sondern auch den Stein ins Rollen für eine Anhörung zur Beendigung des Flipper Banns in der Stadt.
Daneben entspinnt sich eine schöne Liebesgeschichte zu einer alleinstehenden Mutter, die auch immer wieder vom Flipperautomaten beeinflusst wird.
Das ganze wird einem Präsentiert als ein Interview mit dem echten Roger Sharpe, der immer wieder als Erzähler auftaucht und die 4. Wand durchbricht.
Das klingt ein bisschen weird, aber ähnlich wie bei Malcolm Mittendrin funktioniert es und wirkt charmant.
Der echte Roger steigt zB immer wieder auf die Bremse wenn der Film allzu sehr „hollywoodesk“ wird. Die Realität ist dann immer weitaus nüchterner, das macht das alles aber auch so nett und greifbar.
Die Liebesgeschichte ist nicht aufgesetzt sondern ein integraler Aspekt der Geschichte und wie der Sohn eingebaut wurde ist einfach nur schön und herzerwärmend umgesetzt.
Wenn die obligatorische Katastrophe vor dem Finale passiert, wirkt sie nur umso mehr weil bis dahin alles so schön ruhig und fluffig weich war.
Die Charaktere sind sympathisch, der Humor nicht drüber oder erzwungen, der Plot ist eigentlich schnell erklärt aber der Erzähler schweift einfach so weit aus um sein Leben und die Geschichte des Pinball zu erzählen dass die 90 Minuten schnell rum sind - der Film ist echt rund und setzt das was er erreichen will super um.
Ich denke mir dass auch Nicht-Flipper-Fans viel Spaß mit dieser ruhigen, Feel-Good-Komödie haben werden, aber Enthusiasten und Interessierte der rollenden Metallkugel werden besonders auf ihre Kosten kommen da man an allen Ecken und Enden die Liebe für das Thema spürt. Das Ende des Films war wie eine kuschelige Decke in die man sich einwickeln kann um sich an einem kalten Abend auf die Couch zu fläzen.
Ich schicke mal einen Ping und eine Dicke Empfehlung an @RBTV_Colin falls du den Film noch nicht am Schirm hattest.
Musste mehr als einmal wehmütig und bittersüß an TILT zurückdenken während ich den Film geschaut habe. 7
Die Eisprinzen
Schöne kleine Komödie mit Will Ferrell und Jon Heder in den Hauptrollen.
Es geht um zwei Eiskunstläufer Rivalen die nach einer Prügelei auf dem Podium ein lebenslanges Verbot vom Sportverband bekommen.
Nach ein paar Jahren in der Versenkung entdeckt einer der beiden ein Schlupfloch mit dem er wieder ins Eiskunstlaufen zurückkehren könnte: Als Paar.
Durch ein paar Widrigkeiten und verrückte Umstände kommen die zwei ehemaligen Gegner auf die Idee bzw. sind irgendwie dazu gezwungen (I need you to get all the way off my back about this…) als Mann/Mann Paar anzutreten.
Ich mag den Film einfach. Ja er ist an vielen Stellen doof und flach, aber die Charaktere sind ein schöner Kontrast und die Schauspieler sind durch die Bank super besetzt.
Will Farrell Fans kennen den Film eh schon ewig und auch alle anderen Freunde des Humors können zumindest mal rein schauen.
Eben nach Jahren mal wieder „Phase IV“!
Für mich immer noch ein sagenhafter Science-Fiction Film.
Die filmische Arbeit von Saul Bass aus dem Jahre 1974 ist sowohl atmosphärisch als auch audiovisuell und handwerklich im allgemeinen außerordentlich gelungen!
Ein kleines Meisterwerk!
Ich werde jetzt noch eine Pizza essen, ein Bier trinken und dabei noch ein wenig dem Audiokommentar zum Film lauschen!
The Banshees of Inisherin
hat mir nicht wirklich gefallen. Es passiert fast garnichts. Alles so langsam und ruhig und deprimierend.
Im Vergleich mit Brügge fehlt hier der ganze schöne trockene Humor.
und wie dröge das Leben war ohne normalen Zugang zu Büchern oder im noch krassen Kontrast zu heutigen Serien und Filmen
Man kommt nach Hause, sitzt rum und legt sich schlafen
Nach dem Jean-Claude Mézières Artbook gestern nochmal Das Fünfte Element (Blu-Ray) angeschmissen.
Ist schon klasse, zuerst die Konzeptzeichnungen von Mézières zu sehen und dann, wie Besson das im Film umgesetzt hat. Die Flugautos, vor allem Korbens Taxi, der Zug, der ein Gebäude herunterfährt oder der Money Shot, den Besson fast 1 zu 1 übernommen hat, das New York Panorama mit dem Spaceport.
Davon abgesehen ist der Film bis heute ein echt unterhaltsames Ding.
Tár (Kino)
Wow, was für eine Performance!
Cate Blanchett liefert hier einfach ab. Ein vielschichtiger Charakter, abgehoben, fokussiert, getrieben, stark, egoistisch, zielstrebig, kalt, aber auch unsicher, gefühlvoll, fürsorglich, ängstlich. Von ihr geht eine Faszination aus, die mich vom ersten Moment des anfänglichen Interviews vereinnahmt hat. Und bei all dem Facettenreichtum ihrer Rolle wirkt sie dennoch wie ein Ganzes, nicht nur Versatzstücke, die man in der Person kombinieren wollte.
Man folgt der Dirigentin Lydia Tár in Vorbereitung auf eine Konzertaufnahme zu Mahlers V., die den Zyklus der Mahler-Symphonien abschließen soll - etwas, das noch kein Dirigent mit ein und dem selben Orchester geschafft hat. Dabei muss sie sich mit diversen Entwicklungen und Gegebenheiten herumschlagen - ihre Beziehung zu einer der Geigerinnen aus ihrem Orchester, die gemeinsame Tochter, eine problematische ehemalige Schülerin, Online-Schmutzkampagnen und Gerüchte, etc.
Neben Blanchetts Spiel und Präsenz fand ich auch den Rest des Films überaus gelungen. Die Mono- und Dialoge, die langen Einstellungen, das Verhältnis der einzelnen Personen untereinander. Die deutschen Darsteller wirkten manchmal etwas steif, aber war ok. ^^
Auch, dass nicht alle Andeutungen aufgelöst wurden, hat für mich seinen Reiz gehabt.
Einzig beim Schluss bin ich mir nicht so ganz sicher, wie ich ihn einordnen soll.
Ist es ein positiver Kommentar auf den Absturz von Tár im Sinne von „zweite Chance“, eine Abrechnung mit ihrer Überheblichkeit (im Fernen Osten ein unbekanntes Orchester leiten, wo sich quasi niemand für sie als Person interessiert) oder ein Seitenhieb auf die Auswüchse der Popkultur in den klassischen Musikbetrieb hinein? Denn ich muss zugeben, damals, als bei den Eröffnungskonzerten der Games Convention auch damit angefangen wurde, mit Lichtshows und später bei anderen Konzerten mit Leinwänden zu arbeiten, ist mir das schon irgendwie sauer aufgestoßen. Das Erleben der Musik, der reine Hörgenuss wurde für mich dadurch irgendwie gestört, es ging nicht mehr ums Wesentliche. So könnte man also das Ende auch interpretieren, als hämischen Kommentar auf die „neue“ klassische Musik: „Seht her, die Klassik ist verloren, es ist Kommerz und Anbiederung für nerdige Kostümträger, die ohne optische Berieselung nicht klarkommt.“ Aber unabhängig davon fand ich’s schon witzig, wie Tár dann mit ihrer Arbeitsweise an ein Monster Hunter-Konzert rangeht.