Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Ja
Der zweite Teil ist von 83. Da lebte Hitchcock schon nicht mehr

Ja, die waren nicht von Hitchcock und auch sehr durchwachsen in der Qualität. Kann man wirklich nicht den selben Maßstab ansetzen. Aber so verkehrt fand ich die jetzt auch nicht.

James Rolfe hat mal ne schöne, knackige Review aller Teile gemacht:

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Ist einer nicht sogar von Perkins selbst inszeniert?
Mir fehlen die Fortsetzungen von Psycho jedenfalls auch noch. Irgendwie hab ich mich da noch nie rangetraut.
Aber besonders den zweiten hat mir ein Freund richtig schmackhaft geredet.

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Jau, hab die mir grad mal bei letterboxd angeschaut, der dritte ist von perkins :smiley:

Witzig, ist Psycho IV gar einer der ersten Filme, der den heutigen Trend von Fortsetzungen, die andere Fortsetzungen ignorieren vorausahnen?

Since Psycho III was a critical and financial failure, Universal rejected their idea and Mick Garris was brought in.[2] Joseph Stefano, the screenwriter of the original film, was brought back to write the fourth film. He had disliked the first two Psycho sequels, feeling that they were too commercial and catered to the conventions of slasher films. In an interview, Stefano stated: "Gearing up for Psycho IV, I decided to ignore the two sequels

Ich empfehle diese Variante (OOP und recht teuer, aber man kann ja mit Geduld auf die Jagd gehen). Die Extras sind herausragend. Generell sollte die immer mal wieder für 150,- Euro auftauchen. Gerade eben habe ich nur Mondpreise gefunden.

https://www.ofdb.de/fassung/2251,443442,Psycho/

Ich habe heute/gestern Der Herr der Ringe: Die Gefährten und Die zwei Türme gesehen. Ein Kollege und ich wollten schon länger mal wieder die Trilogie am Stück schauen. Die Energie hat dann für zwei Teile gereicht :sweat_smile:
Die Rückkehr des Königs folgt dann eventuell morgen.

10/10

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Genau die hatte ich im Blick :slight_smile:

Fand die Sequels alle nicht schlecht. Den 2ten finde ich sogar fast besser als den ersten. Mag einfach, wie der die Story fortsetzt und mal einen ganz anderen Ansatz wählt.

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Die Faust des Condors / El Puño del Cóndor (Prime 99 Cent Aktion)

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Um gegen die Konquistadores bestehen zu können, haben die Inka eine Kampftechnik entwickelt, „Die Faust des Condors“.

(Wobei, hat ein Kondor eigentlich Fäuste?!)

Leider war es zu spät für die Inka, das Reich ging unter. Die Kampftechnik wurde aber über Jahrhunderte mittels eines Buches von Meister an Schüler weitergegeben. Scheint aber kein Sith-Ding gewesen zu sein, denn es gab immer mehrere Schüler und nur der fähigste bekam das Buch. Normalerweise sollte Gemelo (Marko Zaror) der aktuelle Hüter des Buches sein. Doch sein Bruder Guerrero (Marko Zaror mit einer hässlichen Perücke) wurde nicht als Schüler angenommen, hat das Buch gestohlen und die vorherige Meistern getötet. Gemelo sucht seinen Bruder, aber ein Haufen Leute ist auch auf der Suche nach dem Buch und die denken, Gemelo hat das Buch.

Yeah.

Well. Es ist ein Kampfsportfilm auch Chile. Die Beteiligten geben sich durchaus Mühe, das muss man anerkennen, der Plot ist aber echt löcherig und hat nicht einmal einen Abschluss und die Rückblenden, in denen man Marko Zaror mit wechselnden, hässlichen Perücken sieht (Gemelo hat in der Gegenwart ne Glatze) macht es auch nicht gerade besser. Da werden Sprüche geschwurbelt und „Kampftechniken“ gezeigt… Ich denke das Hauptproblem ist, dass „Die Schlange im Schatten des Adlers“ sowas ähnliches gezeigt hat und da war es auch noch lustig. Hier soll das alles bierernst sein und das funktioniert irgendwie nicht. Dazu kommt, dass die Schauspieler halt, was die Kampfszenen sind, echt solide sind, aber nicht schauspielern können.

Der Film geht 80 Minuten, es gibt ein paar solide Kämpfe und alleine basierend darauf kann ich den nicht weiterempfehlen.

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Die Mädchen von Rochefort (Mubi)

Nach Cherbourg nun in der Hafenstadt Rochefort. Wieder schöne herausstechende Farben und alles ein wenig fröhlicher als noch bei den Regenschirmen in Cherbourg.

Hier gibt es nun keinen durchgehenden Gesang, sondern wie ein klassisches Musical von Szene zu Szene. Es ist ein bisschen seichter mit all den Beziehungen zwischen den Charakteren, aber romantisch und auch Witz kommt nicht zu kurz. Ein paar Minuten zu lang fühlte es sich für mich an. Irgendwie fällt es mir schwer, zu sagen, welcher der beiden Filme, mir dann besser gefiel. Beide doch Dinge, die ich mag und dann auch wieder etwas, was weniger mochte, sei. es nun Story oder Stimmung.

Die Farbe mag ich in beiden. Nur hier war die Chance höher, dass was im Ohr hängen bleibt. :smiley:

Der diskrete Charme der Bourgeoisie (ARTE)

Der Film ist auch erstmal schwer zu bewerten. Ich mag tatsächlich diesen Running-Gag, dass man sich zum Essen verabredet und immer wieder etwas passiert und dazwischen grätscht. Da gibt es einige Schmunzel-Momente (z.B. neue Gärtner, ein paar Dinge zu dieser Bananenrepublik Miranda), denn wir haben hier eine Satire über Großbürgertum, die dann auch noch ins Surreale abdriftet. Letzteres hat mich nicht in jeder Szene komplett abgeholt. Besonders die Erzählung von den Träumen durch die Soldaten. Aber der erste Traum von einem der Hauptcharaktere, war so ein kleiner WTF-Moment und hätte ich wirklich lustig gefunden, wenn das noch ein wenig weitergegangen wäre. Als aus dem Abendessen auf einmal das Theaterstück geworden ist. :smiley: Danach war zumindest ein wenig klarer, dass alles was noch passiert auch in Traumsequenzen geschieht.

So ein Film aus 1972 hat dann wahrscheinlich auch nochmal eine andere Wirkung, wenn man dies dann auch zu der Zeit sieht uns Gesicht „geklatscht“ wird und drüber nachdenkt. Genauso wie wenn jetzt im Jahr 2024 eine Gesellschaftskritik kommt und dann erstmal Thema ist. Ein paar lustige Momente, kein normaler Plot, man muss auch die „etwas anderen Filme“ mögen. Ich fand es ganz gut es gesehen zu haben, wäre kein Film, den ich mir öfters angucken werden.

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Die Rückkehr des Königs
Haben dann nach dem Aufstehen und frisch erholt Teil drei geschaut. Immer wieder schön :beancomfy: :cat_wow:

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Joy Ride (Prime 99 Cent Aktion)

Holy moly!

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Audrey wurde von ihren Eltern aus China adoptiert und in den USA großgezogen. Als Top-Anwältin soll Sie einen Deal in Peking abschließen. Für den Trip nimmt Sie Lolo, Ihre beste Freundin als Übersetzerin mit, da Audrey nicht so sattelfest in Mandarin ist.

Auf dem Weg wird noch Lolos Cousine Deadeye eingesammelt (gibt auch einen tollen Gag darüber, warum Deadeye Deadeye genannt wird) und in Peking stößt noch die Schauspielerin und College-Freudin von Audrey, Kat, zu der Truppe.

Der Abschluss des Deals läuft nicht gerade perfekt ab und Chao, der Geschäftspartner schlägt vor, dass das was werden kann, wenn Audrey mit ihrer leiblichen Mutter an einer Feier in ein paar Tagen teilnimmt. Und so geht das Chaos erst richtig los, als man sich auf die Suche nach der Mutter macht.

Und wirklich, die Komödie hat ein paar extrem zotige Gags eingebaut, die aber erstaunlicherweise immer funktionieren, zumindest zwischen Lachen und „Das Essen bleibt im Hals stecken“ weil man dann doch nicht glauben kann, was da gerade abgezogen wird. Die Koks-Nummer, die Nacht mit den Basketballspielern oder der Auftritt als vermeintliche K-Pop Band.

Da kommt vieles (haha) mit dem man echt nicht gerechnet hätte und ich muss sagen, der Film hat sich echt gelohnt. Vor allem funktionieren die vier Darstellerinnen untereinander extrem gut.

Spider-Man Across the Universe

wow der ist ja nur geil, mag kitschig klingen aber ich hab ganz vergessen wie viel Spaß Filme machen können. Das ist ja wirklich ein audiovisuelles Meisterwerk von vorn bis hinten.
Aber es stimmt alles. Die Story macht Spaß, die Dialoge sind unterhaltsam. Es sieht unfassbar gut aus und der Soundtrack passt richtig gut. Und so kreativ, inhaltlich aber auch mit Blickwinkeln, Kamerafahrten und Inszenierung.
Will nicht zu viele Superlativen benutzen aber bin wirklich komplett begeistert.

Bin aber so froh, dass ich im Vorhinein wusste, dass das hier ein Teil 2 ist mit einem Fortsetzungs folgt Ende, hätt ich das nicht gewusst hätte das dem Film bestimmt eine saure Note verpasst.

Bei dem FIlm macht Videoqualität auch einen enormen Unterschied, hatte den erst mit Netflix runtergeladen weil ich dachte dann hätte ich bessere Qualität…jaaaa ne, dann irgendwann den Download gelöscht und zum Stream gewechselt in dem es so viel besser aussah und Farben besser aufgepoppt sind. Denn will ich irgendwann gerne nochmal in 4K sehen.

Bin auch erstaunt wie gut eigentlich alle Witze funktionieren, obwohl gerade so Meta Humor ja gerne mal daneben geht. Die Szene wo am Gefängnis vorbeigelaufen wird und die Verbrecher jubeln/buhen hab ich 10 mal wiederholt weil ich die so lustig fand. Und das sogar so oft reale Figuren drin waren und das es gar nicht stört fand ich super interessant. Bin gespannt ob im nächsten vllt auch mal die Main Spideys auftauchen

Wenn ich etwas kritisieren müsste, wäre es das ich den Bösewicht Spot direkt aus der ersten Szene etwas komisch finde. Wenn der eine ernste Bedrohung sein soll, dann beißt sich das mit seiner lustigen Präsentation.

Und wenn er auch hier nur kurz als Stimme im Hintergrund zu hören ist, dass JK Simmons einfach immer und überall der Daily Bugle Typ ist find ich so herrlich. Die ursprüngliche Performance in den Realverfilmungen war einfach zu legendär.

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The Marvels - Disney+

Also ich muss auch sagen, war jetzt nicht so schlecht wie befürchtet.
Ich hätte zwar gern mal wieder einen ernsten Marvel Film gesehen, zumal die Story das hergegeben hätte, aber ok. Aber ich mag auch den Cap Marvel Film.
Selbst ernste Szenen, sind hier gern mal unfreiwillig komisch, wie die optisch unterirdische Introsequenz. Generell war für mich die Antagonistin der große Schwachpunkt. Rennt den ganzen Film mit genau einem Gesichtsausdruck herum und hat außer paar onlinern nichts zu sagen.

Die Chemie der marvels war schon spaßig zuzuschauen, irgend eine Logik gibt es dafür leider im gesamten Film nicht. Alles wird so zurechtgebastelt, das man da landet, wo man hin soll, mit der Krönung im negativen Sinne, in der mid credit Scene. So nach dem Motto: alles nur Spaß, denk bloß nicht darüber nach.

Dune (Kino, IMAX)

Zufällig im Kinoprogramm gesehen, dass Dune (Teil 1) noch mal gezeigt wird und spontan ne Karte gekauft. Hatte den tatsächlich nur einmal zum Kinorelease damals gesehen und dachte mir, es ist ne gute Gelegenheit, ihn sich noch mal ins Bewusstsein zu holen.

Hat mich auch wieder richtig gut abgeholt. Das World Building ist einfach der Hammer, das architektonische und maschinelle Design sieht so geil aus, der Sound (nicht nur, aber auch die Musik) ballert und dazu noch die Bildqualität der IMAX-Leinwand. Alle Szenen auf dem Wüstenplaneten sind besonders durch die Farbgebung einfach so toll anzusehen. Was ich irritierend fand: Nicht alle Szenen des Films haben die Leinwand komplett ausgefüllt. :beanthinking:
Erst dachte ich, das hängt davon ab, wo die jeweilige Szene gerade spielt (Dune: volles Format, Atreidis-Planet: Breitbild, das nur die oberen zwei Drittel der Leinwand ausfüllt). Aber so ganz hat es nicht immer gepasst. Ich kann mich auch nicht erinnern, ob dieser Formatwechsel auch bei meiner Erstsichtung vorhanden war. Muss mal gucken, was ich damals geschrieben hatte. :sweat_smile:

Am Ende des Films, also selbst nach den Synchro-Credits, gab’s ein paar Interviewschnippsel von Darstellern und eine Ansprache von Villeneuve, sowie eine Wurmreitszene von Paul, die auch im Trailer schon aufgegriffen wird.

Freu mich jetzt auf den zweiten Teil, ist ja zum Glück nicht mehr so lange hin.

EDIT: gerade gelesen, was ich damals zum Film geschrieben hatte. Anscheinend hat die zweite Sichtung sogar (noch) besser bei mir funktioniert. Dafür kein Wort zu den Formatwechseln. War dann wohl keine IMAX-Vorstellung, sonst hätte ich das bestimmt erwähnt.

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The King of Comedy (MUBI)

Erstmalig gesehen und erkenne die genannten Parallelen und Inspirationen für Joker. Letzteren muss ich unbedingt nochmal nach fast fünf Jahren im Rewatch sehen.

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ich mag die Comedy-Thematik mit den Late-Night-Host und Stand-Up-Comedy in dieser Geschichte. Dann als Comedian Rupert Pupkin (Robert De Niro), der mentale Probleme hat, gerne einen Auftritt in der Show haben will und den Host Jerry Langford (Jerry Lewis) stalkt. De Niro fabelhaft, wie hartnäckig und unangenehm auch sein Rupert ist, wenn er Jerry treffen will und auch wenn er große Reden schwingt. Lewis und auch Sandra Bernhard guter Performance.

Leichte Probleme hätte ich nur bei einem Abschnitt und das wäre zwischen dem unangenehmen Auftritt und Rausschmiss und dem Kidnapping. Zwischen diesen beiden Ereignissen fehlt mir etwas, um diesen Sprung zu machen. Sei es nun zwischen Rupert und Rita oder Rupert und Masha. Andererseits, falls das nur seine Vorstellung ist, wäre es wieder in Ordnung. Nur in den Vorstellungen zuvor hat er Langdon nie so dargestellt, kann aber in der Vorstellung natürlich auch sein, dass die Abweisung und nicht Rückmeldung dann das Bild von Langdon gewandelt hat. Man muss ziemlich aufpassen, wie auch bei Joker. Es ist auch nur ein Film, aber bei der Aufdringlichkeit von Rupert wäre die Polizei wohl auch schon früher eingeschaltet wurden. :sweat_smile:

Das Ende finde ich passend und gefällt mir. Joker war hier ein wenig düsterer und radikaler. So wie der Film auch war. Ich hatte hier auch schon gedacht, dass sich Rupert auf der Bühne am Ende in den Kopf schießt. Was aber auch irgendwie nicht zum Film gepasst hatte. Das der King of Comedy es auf die große Bühne geschafft hat. Man kann auch wieder diskutieren, ob das zum Schluss real oder Vorstellung ist. Das Rupkin auf einmal zu einem nationalen Star wird, wäre halt ein auch ein guter Joke und könnte sogar heute noch in der Internet-Medienlandschaft passieren. Aber auch das Rupert sein „king for a night than shmuck for a lifetime“-Moment hatte und alles danach auch nur im Kopf statt findet, könnt auch passen.

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The Zone of Interest:
Die Banalität des Bösen ist ein Begriff der im Zusammenhang mit den Nazis etabliert wurde und bezieht sich auf die Tatsache, dass die Bösartigkeit welche viele Nazis unter Hitler ausübten nicht die Konsequenz von speziell psychopathischen, geistesgestörten, sadistischen Menschen war… sondern einfach Menschen. Menschen, welche die schlimmsten erdenklichen Dinge taten, ohne wirklich zu registrieren, wie weit abseits jeglicher moralischen Grenzen sie sich bewegen.
Und ich würde behaupten, ich habe noch keinen Film gesehen, der das derart überzeugend darstellt wie „Zone of Interest“.
Dieser Film ist unglaublich hart anzuschauen… primär weil man über lange Strecken einfach nur langweiligen Alltag einer deutschen Familien in den 30ern, 40er Jahren sieht. Der ungemütliche Aspekt kommt davon, dass diese Familie direkt neben dem Konzentrationslager Auschwitz wohnt und der Vater dort in einer Führungsposition arbeitet. Und ambitioniert ist, bei der Umsetzung von Hitlers „Endlösung“ mitzuhelfen. Der Protagonist ist einer der bösartigsten Übeltäter der Menschheitsgeschichte und wir beobachten ihn primär in der Funktion als Familienvater und tüchtigem Arbeiter und Karrieremann.
Die Familie lebt dort gut und schön. Und nur ab und zu kommen Momente auf, wo man wieder realisiert, dass eine Mauer weiter tagtäglich Menschen gefoltert, versklavt und umgebracht werden. Und nur ab und zu dringt diese Realität durch. Zumindest zum Zuschauer. Zu den „Protagonisten“ scheint es irgendwie nicht durchzudringen… und das obwohl je länger der Film geht es immer deutlicher wird, dass man das Teuflische das da abläuft eigentlich gar nicht ignorieren KANN.
Der Film ist deswegen so ungemütlich, weil er sehr realistisch wirkt. Auch wenn man intellektuell versteht, dass bösartige Menschen sich selber nie als „böse“ sehen, so haben wir doch immer das Bauchgefühl, dass bei einem Mensch im Alltag etwas zerbrechen muss, wenn man so weit in den moralischen Abgrund sinkt. Dass der Alltag diese Bösartigkeit wiederspiegeln muss. Aber „Zone of Interest“ gibt einen sehr guten Eindruck, wie trivial es für Menschen sein kann, den dunkelsten Impulsen zu verfallen, ohne im Alltag gross anders zu sein als du oder ich. Ja, sie müssen zwischendurch über gewisse Unbequemlichkeiten hinwegsehen um die Diskrepanz zwischen ihrem Leben, ihrem moralischen Verständniss und ihren Gräueltaten zu überbrücken… aber es ist möglich, zumindest für viele.
Die Schauspieler machen alle eine gute Figur. Christian Friedel spielt die reale Figur das Rudolf Höss hervorragend, mit einer grotesken „Professionalität“ und Gleichgültigkeit seiner „Arbeit“ gegenüber.
Und Sandra Hüller hat mit diesem Film innerhalb eines Jahres, neben „Anatomy of a Fall“ gleich den zweiten Kracher, wo sie zeigt wie brilliant die ist.

Fazit: Sehr gelungen und ungemütlich. Eine Empfehlung wert… aber man soll sich bewusst sein, was für ein Subtiles Grauen hier gezeigt wird.

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The Color Purple (1985):
Ein eigenartiger Film…
Die Geschichte ist extrem, extrem schwer zu schauen, da es um ganz grausame Dinge geht und die Protagonistin ein extrem schwieriges Leben hat. Es geht unter anderem um Häusliche Gewalt, Rassismus und sogar Kindesvergewaltigung. Keine leichte Kost.
Und trotzdem ist der Film nicht nur von Steven Spielberg gemacht, sondern er hat auch Spielbergs klare Handschrift.
Es ist nicht so, dass Spielberg keine harschen Dramen machen kann. „Schindler’s Liste“ zum Beispiel ist durch und durch ungemütlich und hat nie irgendwelche überkitschigen Momente oder eigenartige Humoreinlagen um den Film für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Das wäre ja fehlplatziert.
Und trotzdem macht er genau das hier.
Dieser Film ist ein tonliches Wirr-Warr! Ich hatte zum Teil wirklich Mühe damit. Dann geht es in einigen Szenen um richtig harte Themen und man muss richtig leer schlucken, nur um danach in der nächsten Szenen wirre Slapstick-Einlagen zu zeigen.
Der Film wirkt auch nicht wirklich sehr „realistisch“, sondern eher melodramatisch. Zum Beispiel gibt es im dritten Akt eine Szene, wo ein traumatisierter Charakter, der seit einer langjährigen Mishandlung ihre ganze Persönlichkeit verloren hat und nur noch stumm vor sich hin leidet Zeuge eines Aufstand eines anderen Charakter… und SCHWUPP… Traume überwunden! Der Charakter wechselt SOFORT, von jetzt auf nachher, zu ihrer alten Persönlichkeit zurück. Und der Film hat viele solcher Szenen, wo Spielberg einfach viel zu dick aufträgt!
Es fühlt sich wirklich einfach so an, als habe man nicht gewusst, ob man einen Film machen wollte, den man mit der ganzen Familie schauen kann… oder einen Film der sich unter anderem um Vergewaltigungen und Pädophilie und Kindesbräute drehen will, und hat dann dieses bizarre Durcheinander kreiert.
Der Film hat durchaus seine positiven Aspekte. Technisch gesehen ist er sehr gut gemacht, Dinge wie Kostüme und Set-Design funktionieren hervorragend, und die Schauspieler machen alle einen tollen Job… aber halt alles im Dienste einer Geschichte die nicht wirklich ausgereift erzählt wird.

Fazit: Ich denke wirklich, das war das falsche Material für den falschen Regisseur.

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How To Blow Up A Pipeline (Prime 99 Cent Aktion)

Theo und Xochitl sind im Umfeld einer Raffinerie aufgewachsen. Als Xochitls Mutter in Folge einer Hitzewelle stirbt und Theo Leukämie entwickelt die typisch für Gegenden um Raffinerien ist, tun sich die zwei mit sechs anderen Aktivisten zusammen, um eine Pipeline zu sprengen.

Der Film ist ein wirklich guter Thriller geworden und ein bisschen ein Zeugnis dafür, wie Framing funktioniert, wie man also über ein Narrativ eine Aussage steuern kann. Denn fast alle Beteiligten haben einen guten Grund, an der Aktion teilzunehmen. Dabei wird die Sprengung an sich genau was bewirken? Aufmerksamkeit? Nachahmer?

Ich kann den jedenfalls bedenkenlos empfehlen und der bietet auch etwas Stoff zum Nachdenken.

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