Wenn halt jede Handlung am Ende keine wirklichen Folgen haben muss, weil man kanns ja irgendwie mit dem Multiversum wieder gerade drehen, dann hat halt alles kein Gewicht mehr.
Wie schon gesagt, sehe ich da bei einzelnen Filmen kein Problem (Flashpoint Paradox hats schon vor einiger Zeit sehr gut gehandhabt), aber wenns das große MCU ist, dann sind Charaktertode, als Beispiel, halt total egal.
Reality (Kino, OmU)
Interessantes Ding, die Dialoge bzw. Texte im Film sind transkribierte Aufnahmen, die bei der Befragung von Reality Winner aufgezeichnet wurden. Um das zu verdeutlichen hört und sieht man Anfangs (und auch zwischendrin immer wieder) die originalen Audiomitschnitte bzw. -mitschriften, es gibt Tonglitches, wenn eine Textpassage in den Akten geschwärzt ist. Dazu werden immer wieder echte Bilder von Reality und auch von diesem FBI-Einsatz eingeblendet.
Quasi der ganze Film spielt in Realitys Vorgarten und einem leeren Raum in ihrem Haus, in dem sie befragt wird.
So seltsam die FBI-Agenten anfangs auch wirken, so interessant war es zu verfolgen, wie sich die Befragung mit der Zeit entwickelt. Dabei macht vor allem Sydney Sweeney einen hervorragenden Job.
Man merkt „Reality“ allerdings an, dass er die Verfilmung eines Theaterstücks ist, auch wenn er diesen Umstand durch ein paar eingestreute Szenen aus Realitys Büro oder das Beobachten diverser Tiere etwas auflockert. Dies und die Laufzeit von unter 90 Minuten sorgen dafür, dass die Theater-DNA aber auch gar nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.
Die Begebenheit, um die es geht, war mir zwar prinzipiell bekannt und auch den Namen Reality Winner hatte ich davor bestimmt schon mal gehört, aber nach dem Film war ich dann doch neugierig und habe zumindest Wikipedia zu der Sache bemüht, um da noch etwas mehr zu lesen.
Noch besser, Reality Winner.
Save the Green Planet! (Amazon Prime)
Es wurde nun offizielle bestätigt, dass Yorgos Lanthimos als Nächstes ein Remake dieses südkoreanischen Films aus dem Jahr 2003 drehen wird. In Jang Joon-hwan Sci-Fi-Comedy geht es um Byeong-Gu (Shin Ha-Kyun), der glaubt das Außerirdische von Andromeda PK 45 auf unserer Erde sind und entführt dann einen großen Pharmaunternehmer, da er denkt da dieser durch seine Machenschaften zu diesen gehören muss.
Der Film war damals wohl ein kleiner Festival-Hit und ist wohl auch kleiner koreanischer Kultfilm. Im Wikipedia-Artikel steht, dass der Regisseur damals Misery gut fand, aber für ihn Annie Wilkes-Charakter zu wenig Tiefe hatte und zusätzlich las er über irgendeinen Internet-Unsinn, dass Di Caprio ein Alien wäre und die Welt erobern will, in der er alle Frauen verführt. lol
Save the Green Planet bleibt aber nicht bei einer makabren Comedy, sondern durch das Foltern des Außerirdischen etc. wird es auch ein wenig brutaler, blutiger und macht es so zu einem Genre-Mix. Sonst ist der Film nicht verkehrt und durchaus auch emotional zum Schluss. Wer südkoreanische Filme mag, die in Genre und Story gerne mehr mitnehmen, sollte einschalten Der Twist ist natürlich interessant, dass es wirklich ein Außerirdischer ist, die Erde ein Experiment sei und diese die Menschheit retten wollen, dann wird in einer Sequenz ein wenig 2001, biblische Story und Menschheitsgeschichte gemischt und angepasst, wie die Dinosaurier ausgelöscht die Menschheit entstand, die Arche Noah und wie man sich gegenseitig auslöscht
Eine recht interessante Geschichte. Ich bin echt gespannt, wie ein Lanthimos diesen Film neu aufsetzt und auch seine eigene Note gibt. Remake hin, Remake her. Potential da noch einen draufzusetzen visuell (wären auch 20 Jahre und mehr Budget) sowie storytechnisch sehe ich nach Poor Things auf jeden Fall.
Edit: Auf Amazon gibt es nur die deutsche Synchro. Ich fand nicht alle Charaktere so gut mit den Stimmen.
Hätte nicht gedacht das man ihn auch in Österreich schauen kann aber ja es geht. Und die deutschen Sub sind auch richtig gut.
Ist auf jeden Fall ein klarer Tipp
Chloë Grace Moretz spricht Nimona einfach nur klasse.
8/10 Verwandlungen von Nimona
Alle Filme auf einer DigiDreams BluRay. Die Qualität war überraschend gut dafür.
The Quest
Hab den zuletzt vor vielen Jahren gesehen und ich mag die Kämpfe selbst noch immer recht gern. Haben solide Choreo und die Idee der verschiedenen Länder, die gegeneinander antreten, mag ich eh immer in solchen Turnierfilmen.
Die Schreiber mochten die Sowjetunion definitiv nicht, denn der Kämpfer wird komplett auseinander genommen, ohne auch nur einen Schlag zu landen . Die Nebenstory mit Roger Moore häts dagegen echt überhaupt nicht gebraucht. Die fand ich recht nervig.
6/10 mit
Black Eagle
Sho Kosugi legt sich, zumindest zwischendurch, mit Van Damme an. Irgendwie ist der Film größtenteils ziemlich an mir vorbeigerauscht und konnte mich nicht packen. Es gab einige gute Sequenzen, aber größtenteils war er mir irgendwie egal.
4/10
Slinger / Cyborg Director’s Cut
Hachja…ich fand den Film in seiner Release Fassung schon echt nicht gut, aber der DC ist schlimmer. Allein der Wechsel zwischen HD Material und schlechter VHS Fassung ist schon anstrengend, aber das könnte ich noch irgendwo verknusen, wenn denn der Rest dafür besser wäre. Die Story ist aber noch zerfaserter, als in der Kinofassung und ich musste richtig mit mir kämpfen, da noch dabei bleiben zu wollen.
Die letzten 20 Minuten hab ich dann auch nur noch auf 1,5facher Geschwindigkeit geschaut. Ist und bleibt ein ambitioniertes Werk, dass komplett gescheitert ist.
2/10
Naja, Sgt. Elias ist schon ein bisschen „Über-Daddy“.
Aber ja, ist ein toller Film. Eine Sache, die der Film anstrengungslos großartig macht, ist die Authentizität in Sprache, Kleidung und Verhalten der Soldaten. Ich habe einiges an non-fiction zum Vietnamkrieg bzw. der amerikanischen Phase gelesen und da findet man in Platoon sehr, sehr viel repräsentiert - ohne, dass es dem Zuschauer aufgedrückt wird oder besonders der Blick darauf gelenkt wird. Es passiert alles ganz natürlich im Hintergrund. Wer’s weiß findets, wer’s nicht weiß erlebt trotzdem stimmige Abläufe.
Kann auch sehr empfehlen zu lesen:
Da geht es um die 25th Infantry Division, in der Oliver Stone diente und die im Film dargestellt wird. Ist aber non-fiction, eher ein Sachbuch in dem auch einige Veteranen zu Wort kommen.
Ebenso:
Gibt einem eine gute und anrührende Einsicht in die Seelen der „Grunts“ anhand persönlicher Interviews, Briefe, Tonbandaufnahmen usw. und macht sowohl die „Tour of Duty“ als ganzes, als auch die teilweise enorm unterschiedlichen Motivationen und Wahrnehmungen je nach Herkunft der Soldaten und Kriegsjahr greifbar.
Zuletzt auch gesehen:
Inherent Vice
Ich mag wirklich Joaquin Phoenix als Privatdetektiv. Besonders auch mit seinen Sandalen, wie das ausschaut. Auch die 70er, das Kalifornien-Ambiente und auch andere weirde Charaktere, alles cool. Aber es fühlt sich stellenweise auch recht langatmig und sperrig an. Da hätte ich mir von der Story ein wenig mehr Pepp gewünscht.
Verrückt nach Mary
Damals nicht gesehen. Ich erinnere mich nur ans Bilder aus der Bravo, auch besonders mit dem Haargel. Bisher bin ich da doch immer dran vorbeigeschlittert am Film. Ein paar Lacher und Schmunzler sind dabei. Auf der anderen Seite ein paar creepy guys.
Relic ist erst mal eine Geschichte über Demenz, eine junge Frau und ihre Mutter fahren zur Großmutter, da diese seit einigen Tagen nicht mehr gesehen wurde. Stellt sich heraus, ihr geht’s scheinbar okay, weiß aber selbst nicht wo sie war, ist offensichtlich dement. Nach und nach wirds dann immer mehr zu einem Gruselhaus-/Poltergeistfilm. War ganz nett.
Satyricon handelt nicht von der Black Metal Band sondern ist ein Film von Fellini. Habe ich für die Film-Themen-Challenge zum Thema Oscars 1929-2024 geschaut.
The Vvitch hat mich leider etwas enttäuscht. Der ist ja sehr beliebt und bei letterboxd quasi von jedem mit 4 bis 5 Sternen bewertet. Ich verstehe nicht warum. Es ist sicherlich kein schlechter Film, aber doch auch sicher kein „Meisterwerk“ oder ähnliches. Bis zu den ganz unterhaltsamen letzten ~20 Minuten fand ich ihn sogar relativ langweilig.
Ghost Story ist eine nette kleine Gruselgeschichte über vier alte Männer, die einen „Club“ gegründet haben, in dem sie sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählen. Ein dunkles lange verschwiegenes Geheimnis sucht sie eines Tages aber heim und Menschen sterben.
Tomb Raider: The Cradle of Life
Im Kino damals gesehen, ich wüsste nicht ob danach nochmal. Lief nur eben, jo guckste mal.
Ich glaube es gibt wenig Videospielverfilmungen, die sich so sehr wie das Spiel anfühlen. Ja, ich hatte die auch damals erst kurz vorher gespielt, aber jetzt nochmal im letzten Jahr. Der geht so sehr auf die Fähigkeiten und Locations ein. Eigentlich cool. Versagt natürich selbst für 2003 komplett. In dem Jahr kam Die another Day raus. In dem Jahr kamen aus Ostasien fünf Filme die brilliert haben. Ein Jahr vorher kam Spiderman raus. Nee, das ist nix.
Macht aber irgendwie Spaß. Aber wahrscheinlich auch nur wenn man den nachts um 12 guckt.
3/5
Napoleon:
Mensch, Ridley Scott… was ist mit dir passiert?
Einst dieser geniale, visionäre Fimemacher, der das SciFi Genre gleich zweimal revolutionierte.
Und heute macht er „Napoleon“.
Die Hauptdiskussion die ich um diesen Film gehört habe war, wie historisch fehlerhaft er ist. Und ja, sowas kann natürlich nerven… aber für mich hätte der Film die Sphinx als einen ägyptischen Mecha zeigen können mit dem Napoleon sich eine Fauskampf lieferte, und mir hätte der Film immer noch besser gefallen können als er es jetzt tut… wenn der Film KOMPETENT gemacht wäre!
Und meine Güte, ist dieser Film nicht kompetent gemacht!
Worum geht es in „Napoleon“? Nun… im Napoleon, klar.
Aber was ist der Kern der Story? Geht es um seine Qualitäten als ein General?
Nun, nein, tut es nicht. Der Film zeigt praktisch Nichts, was ihn zu einem tollen General macht. Wir sehen einige seiner berühmten Schlachten, aber keine davon ist auch nur Ansatzweise so aufgebaut oder etabliert, dass man genau versteht warum Napoleons Strategien so einmalig waren. Oder auch nur, warum die Schlachten überhaupt wichtig sind. Sie sind einfach da… Teil der Geschichte, aber kaum verständlich.
Das gleiche gilt für die Politik und Napoleon als Staatsmann. Politik… passiert. Aber wenn man sich nicht mit den historischen Hintergründen der Geschichte auskennt, dann kriegt man kaum mit, was jetzt wie warum läuft. Napoleon und seine Leute machen einfach Sachen und dann passieren sie und dann… geht die Geschichte weiter. Es ist, ohne grosse Übertreibung, als ob man die Zusammenfassung einer historischen Persönlichkeit auf Wikipedia liesst. Und nicht den ausführlichen Wikipedia Artikel. Sondern der erste Paragraph, wo einfach Fakten aufgelistet sind, ohne grosse Details wie Alles zusammen hängt.
Historischie Geschichten sind schwierig als Film zu erzählen. In der Regel ist es am besten, sich auf ein Ereigniss oder eine Phase der Story zu fokusieren, da man sonst kaum genug Spielraum hat. Ridley Scott will hier aber effektiv ALLES abdecken, von Napoleons erstem bis letzten Feldzug. Weswegen rein gar nichts Zeit zum atmen hat.
Es geht also nicht um den General Napoleon oder den Politiker Napoleon.
Geht es um den Mann Napoleon? Den Menschen, die Person?
Nun… nein.
Denn dafür sehen wir viel, viel zu wenig von ihm. Und damit meine ich nicht, dass man Napoleon zu wenig auf dem Screen hat, er ist die ganze Zeit da. Aber er interagiert kaum mit Leuten, zumindest nicht als irgend eine Persönlichkeit.
Wir haben null Verständniss dafür, warum ihn die Hochrangigen Leute um ihn mögen. Oder nicht mögen. Ehrlich gesagt, wir wissen nicht, wie die Elite Napoleon sieht, denn er interagiert kaum mit jemandem auf eine Art welche Schlüsse darüber zulassen.
Also vielleicht mehr um seine Beziehung zu seinen Soldaten?
Nope. Auch hier nicht. Was es extrem unfreiwillig lustig macht, wenn Napoleon im dritten Akt plötzlich Truppen um sich schart, weil sie ihn respektieren und verehren. Denn auch hier: das war schlicht und ergreifend nicht etabliert!
Ich glaube am ehesten könnte man argumentieren, dass es in dem Film um seine Beziehung zu Josephine geht.
Und das ist definitiv der Aspekt des Filmes, der am meisten ausgearbeitet ist, und womit der Film am meisten Zeit verbringt.
Weswegen es umso trauriger ist, dass auch dieser Aspekt viel zu schwach daher kommt.
Die beiden Charaktere haben leider NULL Chemie und NULL Grund, irgendwas ineinander zu sehen. Wir sehen die beiden praktisch nie wirklich im Positiven zu interagieren. Ihre Briefe sagen uns, dass da eine Beziehung herrscht, und wenn wir Napoleon mit ihre interagieren sehen, dann sehen wir einen Mann der von ihr besessen ist… aber warum genau? Was sieht er in IHR? Keine Ahnung. Und was hält sie von IHM? Keine Ahnung. Spiel alles keine Rolle, Hauptsache man kann die wichtigen PLOTPUNKTE zwischen denen zwei in die Story reinquetschen.
Nichts zeigt die völlige Vernachlässigung des Josephine-Charakters mehr, als die Tatsache, dass der Film uns zu Beginn explizit zeigt, dass sie ZWEI KINDER HAT, und diese dann absolut für den Rest des Filmes VERSCHWINDEN. Ist nicht so, dass man sie mal im Hintergrund sieht oder dass sie kaum noch zu sehen sind. Sie VERSCHWINDEN. Sie existieren nicht mehr! Es wird nicht mal angesprochen, als es um die Frage ging, ob Josephine überhaupt schwanger werden kann. Man würde denken, dass sei ein Punkt, der in die Diskussion einfliessen könnte. Das KÖNNTE ein interessanter Punkt sein um persönliches Drama daraus zu machen. Dass da eine Reibung entsteht zwischen Napoleons Wunsch seine eigenen Kinder mit Josephine zu haben, und der Tatsache, dass sie zwar in der Vergangenheit Kinder haben konnte, jetzt aber nicht mehr…
Wäre doch interessant, oder?
Aber nein… wird nicht mal angesprochen, und warum sollte es auch? Das wäre nicht ein PLOTPUNKT, dass wäre persönliches, charakterentwickelndes Drama, und das macht Ridley Scott offenbar nicht mehr. Weswegen die Kinder schlicht und einfach vergessen werden.
Und hier will ich jetzt doch nochmals den Bogen zum aller ersten Punkt machen: Der Historischen Korrektheit dieses Filmes.
Wenn du schon einen Film hast, der sich nicht für das Persönliche Drama interessiert und mehr damit beschäftigt ist möglichst alle Kapitel des Napoleon-Wikipedia-Artikels in den Film reinzuquetschen (inklusive Kapitel-Überschriften durch den ganzen Film), und das zu einem Grade macht, dass er eine flüssige Story und Erzählung völlig ignoriert… DANN sollte man wenigstens erwarten können, dass das Ding wenigstens historisch korrekt ist. Und das ist es wirklich wirklich nicht.
Aber ich denke ehrlich gesagt, dass Scott froh sein kann, dass sich die ganze Welt auf die Frage eingeschossen hat, ob Napoleon jetzt mit den Kanonen auf die Pyramiden geschossen hat…
Denn dank dieser müssigen Diskussion haben viel zu wenige Leute darüber diskutiert, ob der Film denn nun gut oder schlecht ist.
Und das kommt Scott nur zu gute.
Denn ich will hier wirklich nicht um den heissen Brei herum reden. Der Film ist schlecht. Wirklich, wirklich, wirklich schlecht. Er geht über 2.5 Stunden. Und mir war nach 20 Minuten langweilig. Nach 40 haben zwei „Charaktere“ eine Diskussion über den Stand ihrer Ehe und ich brüllte fast in den Bildschrim: „WER SEIT IHR ZWEI!?! ICH KENNE EUCH NICHT!!!“ obwohl ich 40 Minuten mit ihnen verbracht hatte.
Die Dialoge sind ein Grauss. Exposition hier, Exposition da, und wenn mal keine Exposition gemacht wird, dann wird uns das explizit und ohne jegliches Poetische Fingerspitzengefühl, was Ridley Scott in seinen früheren Filmen im Subtext rüber bringen konnte.
Und Joaquine Phoenix… hat man den auf eine reine Valium-Diät gesetzt? Einmal davon abgesehen wie völlig fehlbesetzt er ist, ich habe noch nie einen Schauspieler derart verpeilt und ausgecheckt gesehen. Phoenix hatte schon immer einen etwas seltsamen Stil. Immer ein bisschen verpeilt, oft etwas zugekifft wirkend… aber IMMER mit einer darunter brodelnden Intensität, welche jederzeit hochbrechen kann. In dieser Rolle ist dieser zweite Aspekt jedoch weg. Und das einzige was übrig bleibt ist ein gelangweilter, schlafdrunkener Napoleon, bei dem niemand versteht, warum irgend jemand ihm in einen Schlacht folgen würde… oder sich in ihn verlieben würde.
Die einzige Rolle, welche einigermassen funktioniert ist die der Josephine, gespielt hervorragend von Vanessa Kirby. Das Drehbuch weiss zwar auch bei ihr nicht, was genau mit ihr anzufangen ist. Aber immerhin gibt Kirby eine gute, subtile Darstellung neben dem schlafwandelnden Phoenix.
Der Film hat, trotz seiner Laufzeit von gefühlten 10 Stunden, einfach kaum Zeit wirklich Szenen zu haben. Niemand interagiert wirklich mit irgend einem Aspekt des Filmes, seien es anderen Charakteren, Themen oder Ereignissen, denn keine „Szene“ kann länger dauern als die aufgerundete Minute die nötig ist, um den jeweiligen Plotpunkt darzustellen. Darum fehlt überall Kontext und Persönlichkeit. Überall.
Ehrlich gesagt, das einzige was bei mir ab und zu das „Interesse“ wieder etwas weckte sind die Momente, wo der Film unfreiwilig komisch wird, fast so als sei er eine Parodie eines echten Historiendramas. Etwas, was in „The Simpsons“ bei der Familie im TV laufen würde, um sich über echte Historiendramen lustig zu machen.
Napoleon trägt, fast ununterbrochen, die Klamotten die man von berühmten Gemälden von ihm kennt. Und soll mir niemand sagen „Oh, du verstehst nicht, was Scott damit zeigen will“, denn doch. Ich verstehe es. Ich weiss, dass er uns damit zeigen will, wie wichtig es für Napoleon ist, dass die Leute ihn als den General erkennen… das ändert nichts daran, dass es so rüber kommt, als ob Scott denkt wir würden ihn nicht erkennen, wenn er nicht die ganze Zeit seinen dummen Hut auf hätte. Es wirkt als seien wir in einem Cartoon, wo die Charaktere jeden Tag und in jeder Situation das genau gleiche tragen.
Die Sprachen sind absolut zum schiessen komisch. Die Franzosen reden Britisches Englisch, abgesehen von Napoleon, der Amerikanisches Englisch redet. während die Russen Englisch mit dickem Russischem Akzent reden, und die Östereicher Englisch mit Deutschem Akzent reden… bis auf einen kurzen Moment, wo zwei Österreicher plötzlich auf Deutsch mit Amerikanischem Akzent wechseln. Was für eine Farce!
Ach, und offenbar hatten die Gewehre aus der damaligen Zeit die Reichweite von heutigen Snipergewehrend… wenn nicht, dann wäre die Szene wo ein Soldat über eine gute Meile auf Napoleon zielt und seinen Komandant fragt ob er schiessen soll irgendwie lächerlich… oder?
Ridley Scott konnte einst eine Geschichte verfilmen, wo Roboter ihre Menschlichkeit finden. Und eine SciFi Geschichte, wo es um ein Alien-Monster geht, aber durch die Augen einfacher Space-Truckers. Scott war früher exzellent darin, einen menschlichten, authentischen Geist zu stecken und so viel Subtext aus seinen Skripts zu quetschen, dass seine alten Filme noch heute permanent auf „Best Movies of all time“ Listen sind.
Aber der Funken scheint schon lange erloschen zu sein, und wenn „Napoleon“ ein Indikator ist, dann hat Scott inzwischen völlig vergessen, wie man effektiv eine Story um Personen, um Charaktere, um MENSCHEN zu kreieren.
Fazit: Miserables Storytelling, unfokusiert, lang und langweilig. Die durchzogenen Kritiken verkaufen den Film viel besser als er ist.
North by Northwest (1959) Alfred Hitchcock
https://www.youtube.com/clip/UgkxDet4LKFjKFj6-lOXk2cWMz5btD5E5WMO
Wie schön die Matte Paintings in diesem Film sind.
The Wicker Man (Tele5 Mediathek)
Endlich mal ein Horrorfilm in dem Enthaltsamkeit bestraft wird, klare 9/10.
The Fun House ist ein recht klassischer Slasher und findet hauptsächlich in einer Geisterbahn aufm Rummelplatz statt. Braucht allerdings ziemlich lange bis es mal endlich losgeht und irgendwie wird auch ewig viel Zeit bei dem kleinen bruder der Protagonistin verschwendet, der im Endeffekt rein gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hat.
Dimension ist ein nicht fertiggestelltes Projekt von Lars von Trier. Eigentlich wollte er über dreißig Jahre jedes Jahr ein paar Minuten Szenen drehen, die zusammen einen Film ergeben sollten. Dieses Jahr hätte es dann fertiggestellt werden sollen, Ende der 90er wurds aber schon wieder aufgegeben.
X ist auch wieder ein ziemlich klassischer Slasher, ich frage mich, wo die Macher bzw Ti West da die große Einzigartigkeit sehen, die „noch nie dagewesen“ sei. Ich war vor allem genervt davon, dass grob ¾ des Films so sackdunkel ist, dass man einfach nix sieht. Gibt paar nette Goreszenen, Brüste und joa… texanisches Klima und n altes gammeliges Haus. Nicht so super innovativ.
The Farmer’s Daughters ist als Bonus bei X dabei und ist quasi der Pornofilm, den die Charaktere von X im Film drehen. Allerdings ohne die eigentlichen Sexszenen, die man im Film schon sieht und auch die Szenen, die dann noch übrig sind, sind ebenfalls alle schon im Film zu sehen.
A Rainy Day in New York
Ein Film der in seiner Belanglosigkeit kaum zu überbieten ist, außer vielleicht von einem der 50 Filme Woody Allens zuvor. Nein, mit seinen Filmen werde ich einfach nicht warm. Zudem hat man hier noch das Problem, dass die Figuren vielleicht bis auf Selena Gomez alle unsympathisch sind. Schauspielerisch bekleckern sich Elle Fanning und Timothee Chalamet auch nicht mit großem Ruhm, damit war aber zu rechnen. In den Nebenrollen karikiert man mit den Figuren der guten Darsteller Jude Law, Liev Schreiber oder Diego Luna dann Figuren aus der Filmbranche, also auch verschenkt wie so einige andere bekannte Gesichter.
Chalamet mit seinem berühmten Arroganz-Blick über 90 Minuten und Elle Fanning wirkt wie auf Drogen. Dazu macht man Selena Gomez irgendwie zu einem viel jüngeren Mädel als Chalamet, obwohl sie ja mindestens so alt aussieht wie er und in der Realität auch viel älter ist und lässt Elle Fannings Mauerblümchen-Figur auf einmal mit dem 20-Jahre älteren Diego Luna in ein Stelldichein stolpern.
Nee, das war mal wieder nix.
1.5/5
Audiovisuell finde ich sowohl „Tron Legacy“ als auch „Oblivion“ ziemlich cool!
House at the End of the Street
Don’t run to the House at the End of the Street, Carrie Ann!!!
Frau Lawrence macht das schon OK, oft wird der Film ja als eine ihrer Jugendsünden gehandelt, aber ihr schauspielerisches Können haben wir schon in Winters Bone (Oscarnominierung) oder Silver Linings (Oscargewinn) gesehen und mit X-Men: First Class oder Hunger Games hatte sie auch schon Blockbuster auf der Leinwand.
Der Rest des Casts besticht zwar durch einige bekannte Gesichter, aber eigentlich ist da nicht die große Leistung zu erkennen.
Der Film bedient sich natürlich munter an unzähligen Vorbildern, ist aber im Endeffekt keine Katastrophe.
2.5/5
All night long 2 fand ich leider ziemlich langatmig trotz seiner unter 80 Minuten langen Laufzeit. Erst nach 50 minuten geht’s mal los mit dem gore. Den ersten Teil der Trilogie hab ich vor längerer Zeit gesehen, den fand ich super.
all night long 3 hatte dann wieder deutlich mehr wumms. Ein komischer typ durchsucht den müll von Frauen, stalkt sie, tapeziert seine schäbige bude u.a. mit benutzten Binden und fängt irgendwann an leute umzubringen.
season of the witch war einer der bonusfilme des mediabooks von Romeros Crazies und hat mir überraschend gut gefallen. Gibt davon zwei schnittfassungen, ich habe die Kinofassung geschaut. Hat wunderbare Traumsequenzen, schon direkt der anfang ist sehr surreal und hat mich direkt gut abgeholt.
inner Depravity vol 1 und 2 sind zehnminütige Kurzfilme bzw eigentlich eher showreels für gore effekte bzw make up. Der Regisseur Rémy Couture (eigentlich eben makeup artist) wurde dafür wohl vor Gericht gezerrt, weil mal wieder jemand (wie bei guinea pig) die Aufnahmen für reale gewalt gehalten hat…
Mission Impossible:
Der erste Teil dieses inzwischen ziemlichen Kultfranchises lässt sich nach wie vor sehr gut schauen. Die Story ist gut und hat einige netten Twists, die Action- und Heist-Momente funktionieren sind immer noch sehr spannend und (abgesehen vom grossen Finale im Tunnel) sehen auch heute noch extrem gut aus. Und Tom Cruise, wenn auch nicht der vielschichtigste Schauspieler der Welt, macht einen guten Job Ethan Hunt eine Menge Persönlichkeit zu geben. Womit ich immer Mühe habe, wenn ich den Film schaue ist der Twist und wie er aufgewickelt wird. Da habe ich jedes Mal das Gefühl ich habe etwas falsch verstanden, gehe dann nochmals nachschauen und merke: Nein, nicht falsch verstanden. Ist einfach etwas unkonventionell präsentiert. Ach, und Emmanuelle Béart als einigermassen wichtiger Charakter funktioniert gar nicht. Irgendwie finde ich ihre Darstellung extrem eigenartig und nicht überzeugend.
Aber alles in allem immer noch ein sehr guter Film.
Mission Impossible 2:
Ein eigenartiger Film. John Woo hat einen sehr eigenen Stil und der kommt im ganzen Film extrem offensichtlich rüber. Ist halt einfach eigenartig, weil die anderen Filme der Reihe (zumindest die, welche ich bisher gesehen habe) nichts dergleichen haben. Ethan Hunt ist plötzlich dieser extreme Martial-Arts-Kämpfer, mit unglaublichen Moves und Kampfstilen, welche er sonst in dem Franchise nie wirklich auspackt.
Dennoch gefällt mir der Film eigentlich sehr gut. Dougray Scott ist ein guter Antagonist, so ein bisschen das Negativbild von Ethan Hunt, mit einer extremen Intensität und Ego. Thandiwe Newton in der weiblichen Hauptrolle spielt extrem gut und hat unglaublich viel Charisma. Und insgesamt gefällt mir der ganze Plot. Die Story ist interessant und gut zu folgen. Und trotz viel SlowMotion hat sie ein gutes Pacing.
Ironischerweise ist der einzige Aspekt der mir nicht so gefällt das grosse Finale. Wenn man einen John Woo Film hat, dann will man natürlich übertriebene, abgefahrene Action sehen… weswegen es einzigartig ist, dass beim Finale wo er endlich so richtig vom Leder lassen kann ich immer extrem gelangweilt bin. Ich glaube das hat einfach damit zu tun, dass da für rund 20 Minuten die Story einfach überhaupt nichts mehr macht und man wirklich nur noch überrissener Action und Stunts zuschaut… Und ich habe nichts gegen überrissene Action und Stunts, aber ich will die als kurze Ausrufezeichen in einem Film haben. Nicht als massiver Klumpen zum Zeitpunkt wo die Story schon fertig ist.
Mission Impossible 3:
Interessant wie persönlich für Ethan Hunt man hier die Geschichte machte. Sein Privatleben ist da sehr im Zentrum und seine Lebensgefährting wird zum Dreh- und Angelpunkt vieler wichtiger Momente. Der Plot ist ziemlich interessant und hat einige nette Twists, die ich so nicht gerade kommen sah. Und Philip Seymor Hoffman funktioniert sehr gut in der Rolle des Antagonisten.
Was mir hier nicht so gefällt ist die visuelle Umsetzung. Der FIlm sieht in meinen Augen einfach hässlich aus. Zu harte Kontraste, zu schrille Farben… der Film sieht fast ein bisschen so aus, als sei er von Michael Bay gedreht worden, der hat auch immer diese Ästhetik. Ich denke nicht, dass das an irgendwelcher Inkompetenz der Macher lag, ich glaube das war ein gezielter Stil den anfangs der 2000er noch viele Filme hatten. Aber mir gefällt er definitiv nicht.
Mission Impossible - Ghost Protocol:
Man kommt langsam in die moderne Ära und man merkt es. Die Reihe versucht sich mehr als Franchise zu etablieren als die Teile zuvor. Ethan Hunts Position in der Welt wird so geändert, dass man ihn in Zukunft immer wieder aus der Kiste holen kann. Man merkt, dass sich die Macher im Vorgänger mit der Ehe ein bisschen in eine Sackgasse geschrieben haben, darum musste das hier wieder gelöscht werden, sodass Ethan Hunt auch in Zukunft wilde Abenteuer haben können. Dieser Film geht viel mehr um die Nebencharaktere als Ethan Hunt, als die Teile zuvor und man hat den Eindruck, dass die Charaktere viel mehr als „Sidekicks“ etabliert werden als in anderen Filmen zuvor.
Ausserdem merkt man dem Film das wachsende Budget an und den Versuch, das Spielfeld immer grösser zu machen. Während ich bei den Vorgängern immer fand, dass man der Story relativ einfach folgen konnte, so funktioniert dieser Teil jetzt viel mehr wie viele der „James Bond“ Filme, wo der Protagonist in der Gegend rumreist um von einem Set-Piece zum anderen zu kommen, während die Frage, warum man jetzt genau wann wohin geht nicht mehr so relevant ist. Ich sage nicht, dass die Story keine Sinn macht oder so, ich weiss nur, dass ich bei diesem Teil zwischendurch das Big Picture etwas aus den Augen verlor, weil ich einfach zu sehr damit beschäftig war dem Momentanen Einzelteil zu folgen, welches man überall hätte reinstecken können.
Der Film ist dennoch extrem unterhaltsam, weil die einzelnen Teile halt sehr gut funktionieren. Die Action ist gut und kreativ, die Charaktere sind Leute mit denen man gerne Zeit verbringt und das Pacing funktioniert sehr gut.
Alles in allem vier sehr solide Film welche die erste Hälfte dieses Franchises ausmachen. Keiner der Filme ist wirklich schlecht. Für komplexe Meisterwerke halte ich auch keinen der Teile, aber dafür unterhaltsame, kurzweilige, insgesamt recht selbstständige Abenteuer.
20 Tage in Mariupol
Putin ist ein Mörder. Man ist so wütend, dass man es gar nicht in Worte fassen kann.