Verdens verste menneske:
Hm… muss zugeben, verstehe den Film glaub nicht so ganz. Habe irgendwie den Eindruck, er sei völlig unfokusiert. Mit den ganzen Kapiteltiteln und Momenten wo du eine Erzählerstimme hast, welche oft explizit das sagt was man gerade auf dem Bildschirm sieht scheint der Film irgend eine Andeutung machen zu wollen als sehe man im Prinzip ein „Buch“… aber das ist nur ab und zu der Fall, wird über weite Strecken fallen gelassen, und zum Schluss wird da dann nichts draus. Weswegen ich nicht weiss, was die ganze Struktur soll.
Ich verstehe auch den Titel nicht. Weiss nicht auf wen es sich beziehen soll… am naheliegendsten wäre die Protagonistin, aber sie ist bei weitem keine schlimm genuge Person als das es ernst gemeint sein könnte, dann aber doch unausstehlich genug, dass es kaum ironisch gemeint sein kann. Es kann auch nicht eine Anspielung darauf sein, was der Rest der Welt über sie denkt, denn irgendwie scheinen die meisten Leute um sie herum eine eher neutrale bis positive Meinung zu haben. Und wenn es darum gehen sollte, wie sie sich selber sieht… keine Ahnung, dieses Element ist schon irgendwie im Film, aber dann doch nicht stark genug als dass es rechtfertigen würde der Titel zu sein.
Und dann wird auch zu Beginn sehr viel Trara um Technologie gemacht und wir sehr Leute darin verschwinden und zu oft am Handy hocken und so… ein Element welche angesprochen wird, nie wirklich GEZEIGT wird (die Leute reden viel davon, aber sehen tut mans praktisch nie) und dann mach den ersten Paar Kapiteln wieder fallen gelassen werden.
Was übrig bleibt ist eine etwas herumirrende Story über eine Frau welche kaum Antrieb hat, wenig zu bieten hat, was sie interessant macht und irgendwie einfach… da ist.
Und auch hier… scheint irgendwie glaub auch ein bisschen der Punkt zu sein (der Film hat effektiv eine Zeile wo sie sagt, sie fühle sich wie eine Nebenrolle in ihrem eigenen Leben, der Film ist sich also durchaus bewusst wie sie rüberkommt)… aber nach einer Weile kann ich dann nur mit den Schultern zucken und sagen: „Ja, sehe ich auch so. Wenn wir und ja einig sind, können wir vielleicht zu einer Person wechseln welche interessanter ist?“
Bin hier vielleicht ein bisschen übertrieben negativ, denn der Film hat schon auch viel positives zu bieten. Die Schauspieler sind durchs Band sehr gut, gewisse Momente funktionieren ausgezeichnet, die Umsetzung kreiert eine wunderbare Einheit zwischen den alltäglichen und unscheinbaren Bildern und den auffälligeren, eingängig kreierten Momente.
Ich wünschte mir einfach, es wäre mehr an Inhalt da gewesen, denn wie gesagt, insgesamt kam da schlussendlich wirklich nicht viel dabei raus.
Aber wie gesagt… kann auch gut sein, dass ich ihn wohl einfach nicht verstanden habe. Aber ehrlich, wenn ich einen Film des letzten Jahres sehen will, wo jemand damit kämpft, dass er mit 30 noch immer Probleme hat im Leben zu stehen, dann schaue ich lieber nochmals „Tick, Tick, Bang!“. War kein Meisterwerk, aber resonierte viel mehr mit mir als dieser Film
Fazit: Gute Schauspieler und Regie. Leider unfokusiert und inhaltlich irgendwie… leer.
Flugt:
Wirklich sehr eindrücklicher Film!
Ein Dokumentarfilm mit echten Audioaufnahmen eines Interviews, unterstützt mit animierten Bildern. Über die Geschichte eines Flüchtlings aus Afghanistan, und wie er über viele, viele Umwege nach Dänemark gekommen ist.
Die Geschichte ist eindrücklich und tragisch. Und auf eine Art erzählt, die wirklich sehr unter die Haut geht. Und einmal mehr zeigt, was für unglaubliche Opfer doch aus Kriegen und idiotischen Ideologiestreitereien hervorgeht.
Den einzigen Aspekt bei dem ich nicht ganz sicher bin wie gut er funktioniert ist der Animationsstil. Das Artdesign und der insgesamte Stil ist fantastisch, aber bei der Animation hat man sich für einen sehr minimalistischen Stil mit wenigen Frames entschieden, sodass die Bilder nicht wirklich flüssig animiert sind, sondern ruckelig und aus einzelnen Bildern bestehend rüberkommen. Und in manchen Szenen funktioniert das gut… aber oft fand ich es ehrlich gesagt etwas ablenkend.
Trotzdem: Fantastischer Film. Und zu recht für einige Awards nominiert… und um ganz ehrlich zu sein, den hätte man wirklich gut bei den Oskars für „Best picture“ nominieren können, ist er doch um so vieles besser als ein Grossteil der diesjährigen Nominationen. Aber hey… Dokumentarfilm, nicht Englisch, keine grossen Schauspieler- oder Produzentennamen… da sind die Chancen natürlich klein, unabhängig von den Qualitäten.
Fazit: Fantastisch gemacht! Eine absolute Empfehlung!