The Killer (2023):
Der neueste Streich von David Fincher.
Und muss sagen, weiss nicht so genau was ich daraus machen soll…
Der Film fängt sehr langsam an, mit einem Aufragsmörder der Tage damit verbringt auf sein Opfer zu warten. Wir hören seinen internen Monolog wo er uns seine Philosophie erklärt. Er ist ein dunkler, edgy Charakter, der uns klar macht, was für ein Profi er ist, warum er das gefährliche Leben eines Killers gewählt hat, etc, etc. Wir kriegen den Eindruck er sei ein absolut kalter, professioneller Experte, zumindest nach seiner Einschätzung. Dann kommt der grosse Moment…
Und er versemmelt es sofort.
Zu dem Zeitpunkt war ich bereits etwas verwirrt. Denn auf mich wirkte das ganze etwas parodymässig. Nicht nur, wegen dem Moment, sondern auch schon ein Paar Momenten zuvor. Er erklärt uns zum Beispiel wie er seine Verkleidung ausgewählt hat mit der er sich unter die Leute mischte, dass es wichtig ist nicht aufzufallen, aber jedes mal wenn wir ihn auf der Strasse sehen sticht er extrem heraus, mit seinem albernen Hut und seiner Verkleidung die aussieht als ob sich jemand versucht als Tourist zu verkleiden. Es gibt auch ein Moment, wo er etwas hört das seine Aufmerksamkeit auf sich zieht, und das Geräusch das er hört unterbricht seinen internen Monolog. Was beduetet, der interne Monolog ist nicht nur eine abstrakte Darstellung seiner inneren Gefühlswelt, es ist EXPLIZIT so, dass unser Protagonist DIESE WORTE genau so denkt, in dem Moment wo wir es sehen. Das heisst, er hat wirklich die ganze Zeit diesen Edgelord-Monolog so im Kopf. Und das ist witzig, vor allem kombiniert mit der Tatsache, dass er dann diesen massiven Fuck-Up hat welche den Plot überhaupt ins Rollen bringt.
Wie gesagt, als parodische Farce, als eine Geschichte über einen selbstverliebten Killer, der sich selber wie ein harder Bursche aus einem Spionageroman sieht, aber in der Realität ein ziemlich ungeschickter Tölpel ist… das wäre witzig.
Nur habe ich nicht den Eindruck, dass das die Geschichte ist, die wir hier haben. Ich glaube der Rest des Plots zeigt und dann halt doch, dass Fincher denkt dieser Charakter sei der Badass als den er sich selber sieht und diese düster-darken Edgemonologe wiederspiegeln tatsächlich etwas tieferes und etwas ehrliches. Und ehrlich, wenn das der Fall sein sollte, dann habe ich irgendwie Mühe den Film ernst zu nehmen. Denn dann hätte der Film ein bisschen den Fuss vom Gas nehmen sollen was all die Möchtegern-Coolen Momenten und Dialoge angeht.
Der Film ist dennoch nicht völlig daneben. Michael Fassbender ist extrem gut in der Rolle, ob man den Charakter jetzt ernst nehmen kann oder nicht. Und ich muss Fincher dafür gratulieren, dass er sich getraut hat einen Film zu machen, der so viele ruhige, lange Momente hat, wo man einfach nur das Handeln der Charaktere beobachtet. Fincher ist einer dieser Filmemacher, der jeden Film mit extremer Vorsicht gestaltet, und das ist auch hier nicht anders. Ich weiss nur nicht, was ich von dem Film inhaltlich denken soll, den auch das Ende fand ich nur verwirrend.
Ich glaube, das Problem ist dass der Film auf einem Comic basiert und eine extrem wörtliche Übersetzung versucht hat. Aber was in einem Comic funktioiniert kann dann in einem Film doch etwas weniger gut aussehen und ich glaube das ist hier passiert.
Fazit: Eigenartiger Film aus dem ich nicht ganz schlau werde. Fassbender ist gut und Finchers Regie auch, aber der Film wirkt oft unabsichtlich albern.