Kleine Wall of Text incoming
[details=Zusammenfassung]Hm, also die 4/10 oder das kritisierte von @Boioioioioioioiiing kann ich so nicht ganz wiedergeben.
Auch wenn ich eure Kritik verstehe, und sie auch berechtigt ist, muss ich sagen, dass man Silcence nicht ganz so zerpflücken kann, als wäre es unumstritten ein qualitativ schlechter Film, denn manches was kritisiert wird, kann man nicht so stehen lassen, da es nicht ganz so stimmt
In einer Verfilmung zu sehen wie diese Leute mit ihrem 100% gefestigtem Glauben, den sie von zuhause mitbringen, in ein komplett anderes Land und eine andere Kultur geworfen werden, und sie dort Stück für Stück „dekonstruiert“ werden, will der Film eben schildern, und nicht à la Goodfellas unterhalten
Wenn man sowas erwartet, wird man sicherlich enttäuscht. Aber ich glaube schon der Trailer hat vermuten lassen, dass der Film etwas „speziell“ wird.
Scorsese hat ja schon lange den Roman verfilmen wollen, sich aber noch nie „bereit“ dazu gefühlt, habe ich gehört.
Also wenn man da hingeht und sich reinsetzt ohne den expliziten Willen, sich vielleicht mal überraschen zu lassen und eben diese Kulturen und den dargestellten Glauben zu offen anzugehen, dann wird man vielleicht enttäuscht
Man muss die dargestellten Lebensweisen nicht teilen, aber drauf einlassen kann man sich allemal.
Visuell war der Film spitzenmäßig muss ich sagen, die Shots, Close-ups und vor allem das Framing und der Fokus auf längere Takes suggeriert in einigen Szenen so eine Ruhe, die aber etwas mulmig ist, da sie ja immer verfolgt werden, finde ich.
Was das „Auditive“, und „die Musik“ angeht finde ich es super, dass sich vor allem auf „Ambient Sounds“ verlassen wird.
Sowas zu machen braucht Zeit, Können und Aufwand und am Ende kommt etwas dabei raus, was moderne Filme zurzeit meist vermissen lassen.
Am meisten im Hirn hängengeblieben sind mir diese beiden Szenen.
Also das ist mal ganz großes Kino, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dass sich viel wiederholt und es keinen Twist gibt oder sonstwas ist auch nicht wirklich stichhaltig, muss ich sagen.
Ich meine hey, Paterson und andere Filme kommen auch ohne Twist aus, sowas braucht es nicht zwingend.
Wenn man Filme nur nach ihrer abwechslungsreichen Handlung und Twists beurteilt, muss man Mad Max Fury Road, den Paten oder Matrix auch gleich zwingend mit in die Tonne knüppeln, wenn du mich fragst.
Und ich finde nicht, dass Personen „auf ein Podest gehoben werden“. Ja, es sind vielleicht Hauptpersonen, aber da ist es natürlich, dass sie „mehr Screentime“ bekommen und genauer beleuchtet werden. Aber genau deshalb sind die ja Hauptcharaktere. Wäre der Film denn der Wertung eines „guten Filmes“ würdig gewesen, wenn die Charaktere nicht eingeknickt wären? Denn dann hätten bestimmt auch viele gesagt „Hey, das is nur Christenpropaganda, realistisch wären die schon längst eingebrochen!“
Man kann’s einfach nicht recht machen, hab ich das Gefühl
Knicken sie nicht ein, sind sie zu idealistisch.
Knicken sie ein, sind die zu realistisch und langweilig.
Ja wasn jetz?
Wobei ich auch selbst den Film nicht ganz gelungen finde und bisschen nörgeln muss, und da stimm ich völlig mit euch überein, die Szene am Ende mit dem Kreuz in der Hand war echt unterste Schiene, aber echt hey.
Als die Kamera so reingezoomt hat hab ich mir schon gedacht „Bitte, echt… Also bitte nicht, komm ey… Also ne,ne, mach’s weg“
Soweit ich weiß kommt dies im Buch auch nicht vor.
Diese eine Szene hat dem ganzen aber schon ne recht kräftige Cheesy-ness verpasst, leider. (wodurch man vielleicht meinen könnte es wäre „Christ-Propaganda-Film“).
Ich stimme größtenteils mit der Meinung vom Stuckmann überrein, allerdings kann ich manchmal seine Lobeshymnen auf Scorsese nicht so ganz nachvollziehen^^
(vielleicht fehlt mir da auch nur die Ader dafür^^)[/details]
Ich wollte nur mal kurz Silence vom Scorsese n bisschen verteidigen, und kein Flak ziehen