The Greatest Showman:
Wow!
Was für ein Kracher, was für ein schöner Film!
Etwa 2 Sekunden dauerte es in den Film rein, bis ich völlig mitgerissen war! Der Film fängt mit einem Knaller an! Einem genialen Song, wunderbar vorgetragen von einem aus allen Poren Charisma sprühenden Hugh Jackman und mit einfach nur brillianter cineastischer Umsetzung!
Und dieser Anfang setzte sogleich den Ton für den ganzen Film. Denn die Qualitäten der ersten Minuten setzen sich durch den ganzen Film fort. Die Musik in diesem Film ist einfach fantastisch. Jeder Song ist ein Ohrwurm welcher mich mitwippen liess und wird so wunderbar vorgetragen und mit hervorragendem Bild und Schnitt untermalen dass es einfach nur eine Freude ist. Und die Darstellung der jeweiligen Stücke ist auch immer grosse Klasse. Der ganze Cast ist wirklich fantastisch, und alle Charaktere werden charismatisch und mitreissend umgesetzt. Aber wie schon ober erwähnt: Der Star, Mr. Charisma, der Eckpfeiler der ganzen Show, ist und bleibt Hugh Jackman. Wie geboren um diese Rolle zu spielen stellt er einen Charakter dar, welcher für die Show lebt, welche sie verkörpert, welcher seinen Charm aber auch gezielt nutzt um die Menschen um sich herum in seinen Bann zu ziehen und für seine Pläne zu begeistern. In “Prestige” spielte Jackman denjenigen Zauberer aus einem Magier-Duo welcher ein Händchen für das Showman-Handwerk hat, und jeder der den Schauspieler kennt und den Film gesehen hat würde wohl behaupten: Das ist DIE Rolle für ihn. Dann verkörperte er Wolverin" in den X-Men Filmen, mit seinem absoluten Höhepunkt vor etwa einem Jahr mit “Logan”, und die Meinung aller Fans war: Er ist DER ultimative Wolverin…
Und jetzt haben wir hier wieder eine Rolle, für die er einfach geboren zu sein scheint. Jackman weiss, wie man so richtig in eine Rolle schlüpfen kann und wenn man ihn dann noch tanzen und singen lässt, dann hat man einfach eine Star-Performance zur Hand.
Was man sich aber bewusst sein muss, wenn man sich diesen Film anschaut ist, dass er in seiner Struktur und seiner Seele ein sehr klassischer Film ist. Das heisst, dass gerade der dritte Akt (aber nicht nur der) zum Teil sehr kitschig ist und sich die Überraschungen und inhaltlichen Ecken und Kanten sehr in Grenzen halten. Mich persönlich störte das kein bisschen (gerade weil es ein Musical ist mag ich es eigentlich ganz gerne etwas kitschig), aber falls man zu dem Publikum gehört welches sowas nicht mag, dann werden gewisse Elemente des Filmes womöglich die Geduld etwas strapazieren.
Der einzige wirkliche Kritikpunkt den ich persönlich habe ist die Beziehung zweier Nebencharaktere…
Die Schauspieler machen, wie alle, eine hervorragende Leistung und die Emotionalen Höhepunkte dieses Päärchen sitzen perfekt. Allerdings fand ich es doch etwas verquer, dass ein Film welcher so sehr inklusiv und offen für Leute die “anders” sind sein will für diese Dynamik die zwei hübschesten und oberflächlich attraktivsten Charaktere gewählt hat.
Ich meine, der Zirkus ist voller Leute welche etwas anders aussehen, vielleicht eine Behinderung haben, irgendwie etwas “schräg” sind, und der Film sagt uns dass das auch alles Menschen sind, welche genau so Respekt und Zugehörigkeit verdienen… aber wenn es dann darum geht dem hübschen Zac Efron eine Partnerin zu geben, dann wählt man die wunderhübsche Zendaya Coleman, eine, in meinen Augen, richtige Schönheit. Ich verstehe schon, dass die Idee ist, dass sie nicht “passend” für Efron’s Charakter ist, aber wenn man die Moral der Geschichte hätte über den damaligen zeitgemässen Vorurteilsrand hätte hinweg heben wollen und den Konflikt vielleicht mit etwas hätte machen wollen, was uns heute noch etwas mehr angeht… ja, dann hätte man da nicht nur ein Fenster offen gehabt um etwas mehr zu machen, sondern gleich ein ganzes Scheunentor… Etwas schade
Aber ok, der Film ist also nicht perfekt (was ok ist… kann nicht jeder Film “Room” sein), ist mir aber egal.
Denn was der Film ohne zweifel ist, ist einfach 105 wunderbare, unterhaltsame und mitreissende Minuten, welche mich permanent entweder mit einem breiten, gut gelaunten Grinsen, feuchten Augen oder einem wippenden, mittanzenden Fuss zurückliess, oft auch gleich alles zusammen. Und ich weiss jetzt schon, dass ich im Verlauf der nächsten Wochen nochmals ins Kino gehen werde um ihn mir anzuschauen.
Fazit: Grossartige Arbeit in allen Belangen. Regie, Schnitt, Bild, Musik und vor allem Performance der Schauspieler sind alle top! Ein richtiger Feel-Good-Film!
PS: Natürlich muss man gestehen, dass der Film eine UNGLAUBLICH überrissen positive Darstellung des realen P.T. Barnum darstellt. Keine Frage. Wer also etwas realistisches, etwas mit Grit, etwas kritisches will, dann wird einem dieser Film dies auf keinen Fall bieten.