The Town That Dreaded Sundown (oder auch Der Umleger) (1976)
Vor einiger Zeit (am 24. März um genau zu sein) habe ich mir The Town That Dreaded Sundown angesehen. Ich habe damals, als er frisch rauskam sehr viel Werbung dafür im US-TV gesehen, wenn ich mal Wrestling (die Wochenshows RAW oder Smackdown) live geguckt habe. Dadurch wurde ich darauf aufmerksam und ich muss sagen: Ich mag den Film. Anfang des Jahres war ich glaube ich noch ein wenig zu negativ mit den 3 von 5. Doch nun habe ich die Blu-Ray mit dem Film UND dem Original gefunden und habe ihn endlich nachgeholt.
Und was soll ich sagen? Ich teile die Meinung von @LeSchroeck
Man macht absolut nichts falsch, wenn man sich das Original ansieht. Ich habe mich über die ca. 90 Minuten nicht gelangweilt. Auch für die Zeit, in der er raus kam, gesehen finde ich ihn echt nicht schlecht. Nur das Finale fand ich schwach und ob es jetzt unbedingt einen Comic Relief Character brauchte sei dahingestellt. Wirklich schlimm fand ich ihn nicht, hätte aber auch ohne ihn leben können.
Lustig, hab ich gestern Abend auch gesehen und fand ihn besser als erwartet. Hat so ein bisschen Probleme sich genremäßig einzuordnen, macht aber echt Spaß. Denke mal 6,5/10 würde ich geben.
Japanische Geistergeschichte über eine Mutter und eine Schwiegertochter, die von Samurai vergewaltigt und getötet werden und als Geister zurückkehren, um sich fortan in einem Bambuswald an den vorbeiziehenden Samurai zu rächen…
Kuroneko reiht sich in die Reihe der Samuraifilme ein, in denen Samurai nicht nur nicht als besonders edle Krieger dargestellt werden, sondern auch abgesehen von der Eröffnungsszene mehrmals ziemlich deutlich als Institution als solche kritisiert werden. In wunderschönem schwarz-weiß gehalten und atmosphärisch wirklich stark.
Das Geheimnis von Marrowbone (2017)
Regie: Sergio G. Sánchez
George MacKay, Anya Taylor-Joy, Charlie Heaton, Mia Goth, Matthew Stagg, Kyle Soller
Inhalt:
Rose flieht im Jahre 1968 mit ihren vier Kindern vor ihrem gewalttätigen Ehemann aus England nach Amerika, um dort das abgelegene und verlassene Anwesen der Marrowbones zu beziehen. Wenig später erkrankt und verstirbt sie. Die vier Kinder
beschließen, den Tod der Mutter geheim zu halten. Dies vor allem deshalb, weil der zwanzigjährige Jack seiner Mutter versprach, sich um seine Geschwister zu sorgen, was ihm vor dem Gesetz erst ab dem 21. Lebensjahr erlaubt ist.
Zu allem Überfluss merken die Kinder schon bald, dass sie in dem Haus nicht alleine sind. Etwas Böses geht dort um…
Fazit:
Ein wunderbarer kleine Perle von Film haben die spanischen Filmemacher hier erschaffen.
Was nämlich wie Spukhaus-Horror beginnt, verwandelt sich im Verlaufe des Films zu etwas ganz anderem.
Erfreulicherweise verzichtet Sergio G. Sánchez dabei komplett auf billige Jump-Scares und andere Effekthaschereien. Ein ruhiger Film, der aber dennoch spannend ist.
Die malerische Location im Landhausstil mit leichtem Gothic Touch kann ebenso punkten wie die Darsteller. ( Ach, Anya Taylor-Joy ).
Die Kamera hat mich an die frühen Peter-Weir-Filme (zB. Picknick am Valentinstag) erinnert. Die Naturaufnahmen zeichnen sich durch eine ganz besondere lyrische Stimmung aus die von Anbeginn mit Melancholie und Unbehagen kombiniert ist, stets weht hier eine böse Vorahnung durch die Szenerie.
Andi hat in Kino+ nicht übertrieben. Dieser Film über die Anschläge in Oslo und Utøya geht unter die Haut. Insbesondere, da die meisten Opfer Kinder und Jugendliche waren, sind die teilweise sehr expliziten Szenen schwer zu ertragen. Da kamen bei mir Erinnerungen an die Geiselnahme von Beslan hoch, über die damals live berichtet wurde.
Der Film gewinnt sehr durch Greengrass’ gewohnt schnörkellose Erzählweise. Die verschiedenen Perspektiven regen zum Nachdenken an. Verdient ein geständiger Massenmörder einen Prozess, den er als Bühne nutzt? Würde ich ihn als Anwalt verteidigen? Wie verarbeitet man als Opfer die Erlebnisse und lebt mit teils schweren Verletzungen?
Hätte ich den Film bloß damals schon im Kino gesehen…Ich halte es kurz:
Was für ein audiovisuelles Brett. Bilder, Sound, Atmosphäre…all das wurde wunderbar eingefangen. Ich finde es ja so schon beeindruckend, im Kinosaal wäre das noch viel besser rüber gekommen. Die Story von It Follows fand ich nach all den ganzen Lorbeeren zwar nicht so stark wie erwartet, aber der Film konnte mich dennoch packen. Fast schon schade, wenn die eigene Erwartungshaltung es dann etwas zurückhält. Nichts desto trotz möchte ich jedem Horrorfilmfan It Follows ans Herz legen. Es lohnt sich.
3.5 von 5 (mit Tendenz zur 4)
EDIT: Ach komm, je länger ich darüber nachdenke…Tendenz erreicht!
Von Dominik Porschen in einem seiner Film die zu Unrecht niemand kennt Videos empfohlen.
Duncan verbringt den Sommer zusammen mit seiner unsicheren Mutter im Strandhaus bei seinem neuen Stiefvater und dessen nervigen Tochter. Einen Freund und Mentor findet er in Owen (Sam Rockwell !), dem Chef des naheliegenden Wasserparks. Daraus entsteht eine kleine, schöne Geschichte und ein unscheinbarer aber charmanter Film.
Sachlich und distanziert dargestellte Auseinandersetzung mit dem Leben/Wirken einer französischen Widerstandstruppe, die im 2. Weltkrieg Ihren, bis zur völligen Selbstaufopferung führenden Kampf, nicht nur gegen die deutsche Besatzung, sondern auch gegen Kollaborateure aus den eigenen Reihen austrägt.
Mit Army of Shadows hat Jean-Pierre Melville feinstes Thrillerkino geschaffen, das sich durch kaum vorhandene musikalische Untermalung, spannungsgeladene Situationen, die die Charaktere und den Zuschauer gleichermaßen zermürben und moralische Ambiguität - Sympathieträger, die Heroisches leisten, dabei aber auch an Prinzipien festhalten (müssen?), die Sie über Leichen gehen lässt - auszeichnet.
Uneingeschränkt empfehlenswert, wenn man auf nüchterne, und gnadenlos zu Ende erzählte Geschichten steht!
Fazit: 9/10
PS. Persönliche Reihenfolge bezüglich Melville Filmen:
What Ever Happened to Baby Jane? (1962) von Robert Aldrich
Zwei Schwestern. Eine von ihnen war ein großer Kinderstar, stand aber als erwachsene Schauspielerin immer im Schatten ihrer nun deutlich erfolgreicheren Schwester. Die andere Schwester, erfolglos in der Kindheit und Hollywoodstar als Erwachsene, sitzt nun im Rollstuhl und ist auf die Hilfe ihrer Schwester, mit der sie jetzt zusammen in einem Haus lebt, angewiesen…
Das Herz des Films ist gleichzeitig eine der großen Stärken des Films: Zum einen die beiden Hauptdarstellerinnen, Bette Davis und Joan Crawford, mit tollen Leistungen, die die immer weiter eskalierende Dynamik zwischen den beiden rivalisierenden Schwestern gut befeuern. Der Beginn des Films mit seinen “Rückblicken” und die immer wieder zwischendurch eingestreuten Infohappen über ihre gemeinsame Vergangenheit verleiht dieser speziellen Beziehung auch noch gewisse zusätzliche Tiefe, die dann in einigen ungemütlichen Momenten ausgespielt wird.
Es ist aber auch ganz klar ein Film der die vielbeschworene “suspension of disbelief” des Zuschauers erfordert. Dass diese vor allen Dingen zwei großen unlogischen Momente mich nicht groß gestört haben, kann ich für mich auf zwei Dinge zurückführen: Zum einen liegen sie relativ am Anfang des Films, was sie mich mehr als “Annahmen” oder Teil der Prämisse wahrnehmen lässt und sie nicht so sehr wie faule Auswege für den Drehbuchschreiber am Ende des Filmes wirken. Zum anderen ist es für mich auch immer eine Frage der “Ablenkung” und “Belohnung” dafür dass man über diese vermeintlichen Fehler hinwegsieht. Und diese beiden Punkte hängen halt davon ab, ob mich der Film ansonsten packt. Und das tut What Ever Happened to Baby Jane? definitiv.
Wenn man darüber also hinwegsehen kann, wird man mit einem tollen sich in vielen Punkten wie ein Hitchcock-Thriller anfühlenden Film belohnt.
8/10
p.s. Nicht nur ihre Figuren, sondern auch Bette Davis und Joan Crawford selbst, lagen während und nach den Dreharbeiten im Clinch, was sogar in der Serie Feud verfilmt wurde. Tragisches “Highlight”: Davis wurde für ihre Leistung für den Oscar nominiert, Crawford nicht. Crawford soll daraufhin für Davis’ Konkurrenten geworben haben und sich den nominierten Darstellerinnen, die nicht an der Verleihung teilnehmen konnten, als Vertreterin auf der Bühne im Falle eines Sieges angeboten haben. Es kam wie es kommen musste: Anne Bancroft gewann, Crawford soll nur mit einem kurzen “excuse me” an Davis vorbei auf die Bühne gestürmt sein und freudestrahlend den Oscar für Bancroft entgegengenommen haben.
Nach Baskin habe ich mir gestern dann auch Housewife angeschaut. Die Bildsprache und der Soundtrack sind wieder genau mein Fall. Statt Hell-on-Earth gibt es dieses mal Losing-my-Mind und okkulte Machenschaften. Insgesamt etwas schwächer als Baskin, aber für mich, als unbedarften Horrorfilm Gucker, trotzdem noch gelungen. Ich bin schon auf sein nächstes Werk gespannt.
Danach habe ich mir noch zwei Kurzfilme von Herrn Evrenol angeschaut. The Chest und To My Mother and Father. Der Typ ist ein sicker Bastard…
Eigentlich hatte ich vor mir als “Finale” vor Halloween (2018) “Der Babadook” anzusehen. Doch aufgrund von Kopfschmerzen wollte ich etwas leichteres haben. Ich möchte dem Babadook meine komplette Aufmerksamkeit schenken. Also habe ich durch Netflix geschaut, was man so gucken könnte als Ersatz. Ich bin (auch dank der Hilfe in der Umfrage des Spam Threads) bei Fear Island stehen geblieben und hatte mit einem typischen Slasher gerechnet. Was ich bekommen habe war aber ein Mystery-Thriller.
Ach doch, war an und für sich solide. Problematisch ist nur die Auflösung des Mysteriums. Die Idee dahinter ist eigentlich in Ordnung, doch ist sie zu unrealistisch aus mehreren Gründen. Sie kann so, wie sie im Film präsentiert wird, einfach nicht funktionieren. Man sollte nichts großartiges erwarten, dann kann man damit Spaß haben. Nur sollte man nicht zu sehr darüber nachdenken. Der Rest im Film ist Standardkost. Fear Island wäre durchschnittlich, wenn die Auflösung nicht so verkorkst wäre.
Sind Feiertage nicht etwas Schönes? Heute ist ein Feiertag. Warum also nicht einen Film über einen Feiertag schauen? Aber warum nur einen sehen? Wenn ich sie ALLE sehen könnte! Holidays ist eine Ansammlung von Horrorfilmen, die jeweils an einem Feiertag stattfinden. Ich halte mich kurz und werde 1-2 Sätze über jeden Kurzfilm schreiben:
Valentine’s Day
Kevin Kölsch & Dennis Widmyer werden das Remake von Friedhof der Kuscheltiere drehen. Und ich bin nach diesem Kurzfilm noch gespannter darauf. Style haben sie jedenfalls hiermit bewiesen, die Story ist aber relativ generisch.
St. Patrick’s Day
Gehörte zu den besseren Filmen hier, auch wenn das Ende beknackt war und billig aussah. Der etwas andere Apostle
Easter
War an und für sich in Ordnung, der Osterhase sah cool aus. Daran erinnern werde ich mich aber nicht lange.
Mother’s Day
Der langweiligste Kurzfilm.
Father’s Day
Der beste Kurzfilm. Man kann zwar schon erahnen, in welche Richtung es geht, aber die Reise dorthin wurde toll erzählt und noch besser eingefangen.
Halloween
Kevin Smith.
Christmas
Nur ganz knapp hinter Father’s Day in der Qualität. Christmas war sehr unterhaltsam und (Kurz-)Filme mit Seth Green gehen auch immer.
New Year’s Eve
Hatte einen netten, kleinen Twist, der aber nahe liegend war. Dennoch war New Year’s Eve der drittbeste Film.
Alles in einem war Holidays die erwartbare „Mixed Bag“. Es gab gutes, es gab langweiliges und es gab Kevin Smith. Alles in einem war Holidays aber in Ordnung. Bin gespannt auf zukünftige Werke einiger Regisseure hier.
Könnte man durchaus noch als Teil davon ansehen, auch wenn ich die Reihe „gestern“ abgeschlossen habe, bzw. heute erst das Grand Finale mit Halloween (2018) kommt.
Hab heute nicht viel zu tun und daher einfach etwas angeschmissen. Habs nicht bereut
Holidays habe ich auf Netflix gesehen. Kann ich weiterempfehlen, auch wenn hier natürlich die Warnung wie für jede Anthology gilt: Es sind viele Filme, nicht jeder muss gefallen.