Hab jetzt mal ne Nacht drüber geschlafen, aber es ist einfach wie es ist. Es hätte gut sein können.
Suicide Squad: Kill the Justice League
PS5
Oh Mann. Wo fängt man da an?
Eins vorneweg. Ich kann dieses Spiel niemanden empfehlen. Nicht weil es alles falsch machen würde, sondern weil der grad der Enttäuschung enorm sein kann. Deshalb sollte das wirklich jeder für sich selbst entscheiden und nicht auf andere hören.
Das Spiel selber schwankt extrem zwischen Scheiße und Super. Ich kann nicht behaupten, dass ich teilweise keinen Spaß dran gehabt hätte, aber es macht einem es so verdammt schwer.
Was richtig Spaß macht sind die Charaktere, deren Interaktion untereinander und die Story wenn sie in Zwischensequenzen vorangetrieben wird.
Was ziemlich schlecht ist, ist die Welt. Fast alles findet einfach in der Oberwelt von Metropolis statt. Und es fühlt sich einfach wie ein MMO an. Lieblose Aufgaben, wo man immer das gleiche machen muss reihen sich aneinander, die sich jeweils nur durch verschiedene Bedingungen voneinander abgrenzen (z.B. macht man nur auf eine bestimmte Art und Weise Schaden). Aber das ist halt so weit weg von den Quests der Arkham-Spiele, wie es nur geht. Sie wirken wie zufallsgeneriert und absolut ohne Liebe zum Detail.
Und den letzten Finalkampf darf man erst betreten, wenn man vorher noch ne Ingame-Währung als Eintritt gefarmt hat. Die bekommt man für dämliche MMO-Quests. Was soll das? Ich hab 80 Euro für das Spiel gezahlt, lasst mich doch zum Endkampf.
Dagegen stehen halt die wenigen Missionen, die kurz in einem Innenraumlevel stattfinden, die durchblitzen lassen, dass sich hier zumindest jemand Gedanke gemacht hat die Mission zu designen und nicht einfach nur Gegnermenge X mit Bedingung Y auf den Spieler zu werfen. Die sind jedenfalls richtig gut und atmosphärisch.
Dann wäre da noch der Loot. Man wird so schnell mit Zeugs zugeschissen, dass ich schnell den Überblick verloren habe. Dann kann man noch bei drei verschiedenen Leuten die Ausrüstung verbessern in zig Untermenüs, furchtbar. Da findet sich doch keiner zurecht.
Eh ist die Orientierung ein Graus. Die 3D-Karte hilft einem selten und im Kampf gehen oft die nächsten Ziele unter oder man verpasst einen Trigger, weshalb es ewig nicht weiter geht. Und dann gibt es in den meisten Mission auch keine Zwischenspeicherung. Bist du 10 Minuten als Begleitschutz neben einem Wagen dahergelaufen und gehst drauf, darf man wieder von ganz vorne anfangen. Danke.
Das ging sogar soweit dass nicht mal NACH dem Bosskampf gespeichert wurde. Während der Zwischensequenz nach einem Bosskampf stürzte das Spiel wegen Verbindungsabbruch ab (Danke Always-On) und als ich neu startete, war ich wieder vor dem Bosskampf und musste den noch mal machen. WAS SOLL DER SCHEIẞ?
Am Ende bleibt zu fragen: Es sind alleine wegen den Verschiebungen 2 zusätzliche Jahre ins Land gegangen und man muss einfach fragen, was rocksteady in der Zeit gemacht hat? Wozu haben die so lange für dieses Machwerk gebraucht? Haben die das Spiel auf dem Weg 5 mal weggeworfen? Und das auch, wo die Karte klein und das Spiel kurz ist. Wo ist da die lange Entwicklungszeit reingeflossen?
Da steckt halt irgendwo ein gutes und interessantes Spiel drin, was aber unter diesem schlechten Spiele-Design versteckt ist. Das ist so schade.
Fazit: Ich hab es schon durchgespielt, und war auch unterhalten, und das Kämpfen hat auch schon Lust gemacht, aber mich hielten fast alleine die Charaktere am Ball. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte mich das repetitive Missionsdesign sehr schnell verloren. Ich meine, außer den Bosskämpfen gibt es keine Mission nur ein Mal. Alles wird zig mal wiederholt. Aber da ich mich durch die Hauptmissionen von Sequenz zu Sequenz gerettet habe, blieb ich zumindest deswegen dran, weil das halt schon echt Bock gemacht hat. Kein klassischer Fehlkauf, aber auch leider kein gutes Spiel. Insgesamt leider wohl so ne 68. Und man weiß ja, dass ich kurze Spiele immer oft verteidige, aber der Umfang hier für Vollpreis ist schon frech. Auch wenn ich natürlich noch ein paar Stunden rausholen könnte, wenn ich die Aufgaben, die ich bereits 30 mal gemacht habe noch mal 30 mal mache.
Und das Ende. Nunja… geht so. Es ist halt komplett offen und endet quasi Mittendrin und entlässt einen mit der Info, Braniac in den kommenden Seasons noch 12 mal besiegen zu müssen. Service Game halt.
Aber um mit was positiven zu enden. Einige Missionen waren echt toll, die Bosskämpfe gegen die Mitglieder der JL waren cool, die Charaktere toll, die Zwischensequenzen und auch die Story sehenswert. Und die Animationen und grade die Gesichter echt fantastisch. Auch die deutsche Synchro konnte sich wieder hören lassen.
Achso, PS:
Überrascht war ich am Ende dann doch dass sie den Untertitel „Kill the Justice League“ tatsächlich wörtlich genommen haben und man jeden tötet.
PPS:
Und überrascht war ich von mir selbst, dass ich doch Lust hatte mit allen vieren zu spielen. Ich dachte ich würde mich irgendwann auf einen festlegen, ich hab aber immer munter durch gewechselt. Außer in laufen Missionen. Da darf man das warum auch immer plötzlich nicht mehr. ![:cluelesseddy: :cluelesseddy:](https://forum.rocketbeans.tv/uploads/default/original/3X/9/4/9433785f2b2b516f773a3c655368030c7129e6fe.png?v=12)