Das war mein erstes Kirby-Spiel. In der Vergangenheit gab es zwar schon ein oder zwei Kirby-Spiele, die mir interessant aussahen (besonders Epic Yarn auf der Wii), aber ansonsten habe ich Kirby eher ignoriert, was vor allem zwei Gründe hatte:
- Die Reihe ist dafür bekannt sau einfach zu sein.
- Die Präsentation fällt immer sehr niedlich aus und trägt dabei gerne mal so dick auf, so dass es mir einfach zu kitschig ist.
Doch als Kirby und das vergessene Land angekündigt wurde, weckte das Spiel direkt Interesse in mir. Die Präsentation wirkte nicht so kitschig wie manch ein anderer Teil der Reihe und allein schon der Fakt, dass dies der erste vollwertige 3D-Platformer Kirby-Teil ist, gab dem Spiel einen gewissen Hauch von Andersartigkeit. Und nach ein bisschen hin und her überlegen kam es dann dazu, dass ich mich entschieden habe der Reihe eine Chance zu geben.
Zu Punkt 1 meiner Begründungen, warum ich bisher kein Kirby gespielt habe, kann ich nur sagen ja, hat sich bestätigt. Das Spiel ist extrem einfach. Nur ganz, ganz am Ende kam ein etwas schwierigerer Boss-Kampf, den ich zuerst nicht besiegen konnte, nach einer leichten Taktik-Anpassung aber kein Problem mehr war. Davor bin ich nur einmal im Spiel gestorben und das musste ich eher erzwingen, indem ich ohne Rücksicht auf Verluste in ein Gefecht gelatscht bin und dann leider den kürzeren gezogen habe.
Ansonsten gibt es halt viele Design-Entscheidungen, welche den Schwierigkeitsgrad herabsetzen. So gibt es beispielsweise nur wenige Kanten, von denen man runterfallen kann, man kann quasi über jedes Hindernis hinwegfliegen und durch Kirbys markanteste Fähigkeit, Gegner einzusaugen und deren Fähigkeiten zu übernehmen, kann man problemlos jeden Gegner besiegen, während man selbst sogar stärker wird.
Aber nichtsdestotrotz hat das Spiel einfach Spaß gemacht. Die Level sind super interessant gestaltet, haben eine gute Länge und sie sind abwechslungsreich. Zudem haben sie durch die zusätzlichen Herausforderungen einen gewissen Wiederspielwert, wobei auch nicht alle dieser Herausforderungen ideal umgesetzt sind. Bei Boss-Gegnern gibt es beispielsweise häufig eine zusätzliche Herausforderung, bei der man den Gegner mit einer bestimmten Fähigkeit besiegen soll. Diese Information erhält man jedoch erst, wenn man den Gegner besiegt hat und wenn man dann nicht zufällig den Kampf mit dem Boss bereits mit der entsprechenden Fähigkeit gewonnen hat, ist man gezwungen den Kampf nochmal anzugehen, um alles abzuschließen. Bei solchen Aufgaben fühle ich mich eher verarscht als angesporen, die Level nochmal anzugehen. Nichtsdestotrotz ist das Gameplay aber sehr spaßig.
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat ist die Optik. Alles ist knallbunt, plastisch und freundlich, ohne dabei zu stark in Gefilde abzudriften, die mich zu Punkt 2 meiner Begründungen führen, warum ich bisher kein Kirby-Spiel gespielt habe. Es ist wirklich, wirklich hübsch. Da soll mal einer sagen, dass alle Spiele auf der Switch scheiße aussehen.
Alles in allem ist Kirby und das vergessene Land ein netter, kleiner Platformer. Es ist ein spaßiges Spiel, das durchaus meinen Blick auf die Kirby-Reihe zum positiven verändert hat. Ich werde zwar jetzt nicht losgehen und jeden Teil der Reihe nachholen, so wie ich das zum Beispiel aktuell bei Zelda vorhabe, aber so manch einen Ableger, der mir interessant erscheint, werde ich mir dann vielleicht doch mal anschauen (wie z.B. das bereits erwähnte Epic Yarn).
Ich vergebe 7,5/10 köstliche Snacks.